800km nach Service Bremsbeläge futsch

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  • Hallo Zusammen,

    hatte meine Gute vor 800km (insg. 30tsd km seit 3 Jahren) beim Kundendienst.
    Auf der ToDoList wurde "Bremsbeläge und Bremsscheibe hinten auf Verschleiß prüfen" abgehakt.

    Heute bei der Ausfahrt hörte ich von hinten beim Bremsen kratzende Geräusche.
    Beim Nachschauen festgestellt, dass KEINERLEI Belag mehr vorhanden war.
    Ich bremste hinten Eisen auf Eisen.

    Klar, für den ordnungsgemäßen und sicheren Zustand von meinem Moped bin ich allein verantwortlich.
    Und hätte man mich während des Kundendienstes informiert, dass die Beläge fällig sind, hätt ich das machen lassen - logisch.
    Auch werde ich die Kosten für den Austausch bezahlen, auch kein Problem.

    Aber: Hätte man nicht vor 800km bei der Verschleiß-Prüfung erkennen müssen, dass die Beläge fällig sind?

    War bisher mit der BMW-Vertragwerkstatt absolut zufrieden und hab mich auf die Jungs "blind" verlassen.
    Jetzt bin ich allerdings doch etwas verunsichert, denn ich denken nicht, dass die Beläge vor 800km noch voll ok waren.
    Zudem wissen die ja, dass ich jährlich 10.000 km fahre und hätten sich denken können, dass die bald fällig werden.
    Dann hätte man es gleich erledigt, so muss ich mir wieder frei nehmen, um in die Werkstatt zu fahren - einfach ärgerlich.

    Wie gesagt, ums Geld geht es mir nicht.
    Aber ich habe Zweifel, dass beim letzten Service gründlich geschaut wurde.

    Wie seht ihr die Sache?
    Würde mich über eure Einschätzung freuen.

    Danke schon mal und einen schönen Sonntagabend,
    Ralph.

  • Es gibt da, für mich, 2 Perpektiven:

    1. Bei mir ist es so, dass ich, wenn ich ein Mopped in die Werkstatt gebe, dort äussere, was zu machen ist. Bremsbeläge habe ich in der Garage vorrätig und hätte sie beim letzten Kundendienst mitgegeben, wäre es nötig gewesen. Sollte in absehbarer Zukunft, zwischen den Kd.Diensten, die Verschleissgrenze erreicht sein, würde ich selbe wechseln.

    2. In deinem Fall würde ich in der Werkstatt schon mal "vorstellig" werden und ein ernstes Gespräch führen.

    Un saludo, Hans-Jürgen

    Es gibt keinen grösseren Luxus, als nur das tun zu können, zu dem man Lust hat !!

    Einmal editiert, zuletzt von highgate (7. April 2024 um 20:07)

  • Deinen Unmut bekunden, kannst du machen und würde ich auch machen.

    Die 2 möglichen Antworten kann ich dir schon sagen.

    1. Bei der Inspektion waren die noch vollkommen OK.

    2. Die waren noch knapp über der Grenze. Tut uns leid, haben wir vergessen drauf aufmerksam zu machen. Hier bekommst ein T-Shirt.

    MAKE LIFE A RIDE

  • Die haben auf Verschleiß geprüft, Verschleiß war deutlich erkennbar, also abgehakt:evil:. Aber natürlich nicht in Ordnung. Die Beurteilung ist darauf ausgelegt, dass der Kunde bis zur nächsten Inspektion bei üblicher Nutzung hinkommt. Oder sollte es zumindest sein. Wenn die Bremsbeläge in den kritischen Bereich kommen, aber noch nicht sofort gewechselt werden müssen, muss es einen entsprechenden Hinweis auf der Rechnung geben. Es kann ja nicht Aufgabe eines technischen Laien, und als solcher ist der Kunde zunächst mal anzusehen, sein, die Werkstattarbeit zu überprüfen. Von daher wäre ich mit "allein verantwortlich" in diesem Fall zurückhaltender. Du bist deiner Verantwortung gerecht geworden, indem du fristgemäß die Wartung beauftragt hast. Da solltst du mal vorsprechen, aber besser eine Etage über dem Werkstattmeister. Wenn bei der Bremse die Kontrolle leichtfertig einfach abgehakt wurde, ist das Vertrauen für die anderen Wartungspositionen doch auch weg. BMW hat den Mechanikern die Kontrolle der Belagstärke auch ohne Verrenkungen leicht gemacht. Siehe Bedienungsanleitung. Sollte es einseitigen Verschleiß geben, weil z.B. der Sattel klemmt, wäre das erst recht eine Werkstattangelegenheit.

  • Für mich,

    absolute Schlamperei durch Werkstatt.

    Bremse ist ein sicherheitsrelevantes Teil, und muss auf jeden Fall bei jedem KD geprüft werden. Werkstatt sollte sich entschuldigen.

    Wenn es meine Werkstatt wäre, würde ich die Bremse kostenlos reparieren.

    :camperboy

  • Wenn ich beide Seiten dazu gehört hätte würde ich auch was dazu sagen :bier

    Wer keine Ahnung hat, der sollte wenigstens Verwirrung stiften. :alki-boys

  • Das habe ich genau so auch schon erlebt. Allerdings fuhr ich damals nur von der Inspektion bei der Werkstatt zum Reifenhändler. Die haben mich dort gefragt, ob sie auch nach den Bremsbelägen schauen sollen. Ich noch recht großkotzig: "Ne, die kommt gerade aus der Inspektion." Eine Minute später ruft mich der Mechaniker.... Ich hab' gedacht, mich trifft der Schlag. Dabei habe ich der Werkstatt extra gesagt, dass sie nach den Bremsen schauen sollen, weil ich eine Woche später in die Dolomiten fahren wollte.

    Mein Vertrauen in die Werkstatt war beim Teufel. Insofern kann ich den Themenstarter durchaus verstehen.


    Tom

  • Moin,

    Die durchzuführenden Arbeiten beim Service sind eine bis zum nächsten regulär geplanten Service gerichtete Maßnahme um die betriebssichere Nutzung seitens des beauftragten und auszuführenden Betriebes zu gewährleisten und dadurch Schaden abzuwenden.

    Sofern es im Vorliegenden neben dem Ausfall der Bremsleistung zu einem Schaden (riefige Bremsscheibe o.ä.) gekommen sein sollte, würde ich mich mit genau dieser Einleitung an das ausführende Unternehmen wenden und Ersatz für all die Teile & Lohnkosten einfordern, die über den regulären Wechsel der Bremsbeläge hinausgehen.

    Insbesondere bei einer BMW Vertragswerkstatt wird man da wohl sehr entgegenkommend sein, da die keinerlei Interesse daran haben, dass dieser Umstand möglicherweise über die Beschwerdestelle an den Herstellers herangetragen wird.

    Versuch macht kluch 😬😉

    P.S.: leider sind diese „Werkstattzettel“ bei BMW nur mir einem Kästchen versehen, das die jeweils erfolgte Durchführung bestätigt, nicht aber eins für einen Mangel und die erfolgreiche Abhilfe/Korrektur 🤷‍♂️

    BlackStar

  • So ist es, aber die Checkliste dient ja dem Mechaniker als Unterstützung, damit er keine Tätigkeit übersieht. Wenn da der Haken ohne entsprechende Prüfung/Instandsetzung gesetzt wird, wird aus einem immer mal möglichen Versehen Vorsatz. Und wenn das dann dem Kunden als Dokumentation der ordnungsgemäßen Inspektion ausgehändigt wird, fällt mir ein noch schärferer Begriff ein.

  • Mein BMW Händler/Werkstatt hat mich angerufen und gefragt, ob sie die Beläge hi. wechseln sollen, da sie nur noch ca. 20% Belag haben. Das ist meiner Meinung nach ein guter Service. Auch haben sie schon mitgebrachte Teile ohne Probleme verbaut.

  • Dem Mechaniker möchte ich nicht die alleinige Schuld geben.

    In vielen Werkstätten gibt es eine sogenannte Dialoganahme. Der Servicemeister schaut im Beisein des Kunden das Fahrzeug an, und spricht Reparatur und Kosten mit dem Kunden ab. Gibt es darüber hinaus Mehrkosten durch Nacharbeiten, so muss vorab der KD informiert werden.

    Leider fehlt es wie überall an Fachkräften.

    Respekt wer es selber kann. :daumen-hoch

    :camperboy

  • (Für mich) klarer Fall.

    Wenn nach 800 km hinten kein Belag mehr drauf war, ist da zum Zeitpunkt des Service kaum mehr als 1 mm drauf gewesen.

    Das hätte auch bei einer augenscheinlichen Prüfung durch die Werkstatt auffallen müssen.

    In diesem Falle würde ich anregen, den Sachstand mit kritischem Tonfall mit dem Werkstattleiter zu besprechen.

    Ein Hinweis auf möglicherweise nachteilige Auswirkungen auf Leib und Leben bei ausfallender Bremsleistung würde ich

    in diesem Gespräch bewußt mit einfließen lassen und danach erfragen, wie sich die Werkstatt vorstellt, diesen Mißstand

    aus der Welt zu schaffen.

    <•> Königlich Bayerisch <•>

  • Also ich muß sagen, daß ich den Verschleiß der Bremsbeläge schon selbst kontrolliere, könnte ja auch sein, daß zwischen den Inspektionen irgendwo das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Das gleiche Erlebnis hatte ich mal bei Mercedes bei einer Inspektion. "Sind die Bremsbeläge noch okay? Ja, sind soweit noch gut". 1000km später ging die Warnlampe an, hinten verschlissen. C'est la vie!

  • Stimmt schon, von der Bremsbelagdicke werde ich auch nicht überrascht, aber es gibt ja Leute, die sich auf die Fachwerkstatt verlassen,

    weil sie das nicht selber machen können/wollen.

    Und schliesslich ist der Service auch nicht gratis.

    Also der Klassiker. Geld gezahlt, für Leistung nicht erbracht.

    <•> Königlich Bayerisch <•>

  • Hallo Miteinander,

    Danke erst einmal für eure Meinungen zu diesem Thema.

    In der Sache gibt es noch nichts Neues, auf meine Mail von heute morgen 6 Uhr an den Werkstattleiter wurde bis jetzt noch nicht geantwortet, auch keine Eingangsbestätigung.

    Ich hab dann eben noch mal eine Mail (nun auch an die Geschäftsleitung) geschrieben und mir bis morgen Abend eine Reaktion ausgebeten.

    Mal schaun, ob und was kommt.

    Heute wäre es sooo schön gewesen zum Mopedfahren.
    Und ich konnte nicht - grrr :meckern


    PS Anbei noch die beiden Mails, falls es jemanden interessiert:


    Sehr geehrte Damen und Herren,
    lieber xy,

    anscheinend ist meine Mail vom Montag nicht durchgegangen.
    Deswegen schicke ich sie Euch noch mal.
    Ich erwarte von Euch bis morgen, Dienstagabend,
    eine Stellungnahme sowie einen Lösungsvorschlag.

    Mit freundlichen Grüßen,
    bis denn,
    abc.


    --------------------------------------------------------------

    Guten Morgen xy,

    ich habe gestern mit meiner Frau eine Motorradtour gemacht. Dabei hörten wir (v.a. meine Frau) beim Bremsen kratzende Geräusche von hinten.
    Als ich nachschaute, stellte ich fest, dass hinten KEINE Beläge mehr vorhanden waren, ich hier Eisen auf Eisen bremste.

    Ich bin seit dem 30.000er Kundendienst bei euch nicht einmal 800km gefahren.
    Auf eurer ToDoList wurde „Bremsbeläge und Bremsscheibe hinten auf Verschleiß prüfen“ abgehakt.

    Hättet ihr nicht vor 800km bei der Verschleiß-Prüfung erkennen müssen, dass die Beläge fällig sind?
    Dann hätte man es gleich erledigt, so muss ich mir wieder frei nehmen, um in die Werkstatt zu fahren.

    Bisher war ich mit euch ja echt zufrieden, aber nun habe ich da schon etwas Zweifel.
    Konnte ich den vom Luftfilterkasten abgerissenen Schnorchel noch als „shit happens“ abtun,
    hört sich, wenn es um die Bremsen geht, der Spass bei mir auf.

    Besprich die Angelegenheit bitte mit deinem Chef und teile mir mit, wie ihr in der Sache weiter verfahren wollt.

    Bis denn,
    abc.

  • Mit solcher Qualitätsarbeit habe ich auch schon Erfahrung gemacht. Auch deshalb schraube ich selbst.

    Allerdings habe ich eine andere Frage zu der Thematik. Haben Classic und Scrambler/UrbanGS hinten unterschiedliche Bremsbeläge? Bei meiner E3 sind nach 70k km noch die ersten Beläge drin, und die haben noch ca. 50% drauf. Mein Kumpel hat für seine Scrambler auch schon nach 20k km neue Beläge hinten benötigt. Und ja, ich benutze auch die Hinterradbremse.

  • (Für mich) klarer Fall.

    Wenn nach 800 km hinten kein Belag mehr drauf war, ist da zum Zeitpunkt des Service kaum mehr als 1 mm drauf gewesen.

    1mm ist maßlos übertrieben 😉
    Erste Hochrechnug ergeben etwa um die 0,27mm. Basierend auf eine (angenommene) Ausgangsbelagstärke von 10mm! 😬

  • Die Sache ist doch sonnenklar. Die Werkstatt bzw. der Mechaniker hat Mist gebaut. Die Werkstatt wird sich dafür entschuldigen und die Sache in Ordnung bringen. Zusätzlich wirst du sicherlich noch einen Gutschein bekommen. Ja ich weiß, das darf alles nicht so sein und das kann auch gefährlich werden. Sind aber auch nur Menschen, und sowas passiert jeden Tag in hunderten Fällen in allen Werkstätten.
    Eine gestern oder heute verfasste Email an deinen BMW Händler wird sicherlich noch einige Tage nicht beantwortet werden, weil nach diesem Wochenende dort viele Hunderte Emails ankommen und dutzende von Fahrern auf dem Hof stehen und alles mögliche wollen. Das ist aber völlig normal im April und schon immer so gewesen.

    Bitte nicht falsch verstehen. Du hast in allem völlig Recht, und willst sofort Abhilfe.
    Die Realität ist aber so wie von mir beschrieben

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH