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Beiträge von Kardan06

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    Heute Mittag an der DEKRA Prüfstelle vorbeigefahren und der Hof war leer. Kaum hatte ich den Helm abgenommen, kam eine freundliche Mitarbeiterin aus der Halle und die HU wurde ohne Voranmeldung sofort begonnen. Bei der Auslastung wundert es nicht, dass Kapazitäten für eine jährliche Prüfung frei sind.:evil: Für die 75€ gab es auch eine besonders sorgfältige Beschäftigung mit dem Motorrad. Die eher wortkargen Kollegen früherer Überprüfungen waren nach 10 Minuten fertig. Diesmal dauerte es die doppelte Zeit. Aber war soll ich machen außer wahrheitsgemäß antworten, wenn erstmalig die Frage nach Modifikationen, begleitet vom prüfenden Blick auf das Federbein, kommt? Also gab es was zu Lesen in Form eines kleinen Stapels kleingedruckter ABE. :)

    Genau steht das maximal 4,0L inkl. Filter, was dem erfahrenen Mechaniker sagen sollte, dass man doch besser erstmal drunterbleibt und dann ggf. bis zur Markierung ergänzt. Laut WHB soll diese Kontrolle sogar erfolgen, nachdem der Motor bei der Probefahrt oder im Stand auf Betriebstemperatur gebracht wurde. Abgesehen davon, dass die übliche Probefahrt dazu nicht ausreicht, wird wohl niemand glauben, dass das Motorrad für die wenigen bezahlten AW danach noch einmal in die Werkstatt zur Ölstandskontrolle zurückkehrt oder da erstmal 15 Minuten im Stand läuft und einen Arbeitsplatz blockiert. Wieder ein Grund zum Selbermachen.

    Für Weltuntergang und Reklamation ist überhaupt kein Grund. Vielleicht erstmal zur Entspannung lesen, was in der Bedienungsanleitung zur Ölstandskontrolle steht, insbesondere Warmfahren über eine längere Fahrt von 50Km und Wartezeit vor der Ablesung, sich einen längeren Zeitraum dran halten und 1000Km weiter sehen, was tatsächlich Sache ist. Zwischen min und max, definiert durch den umlaufenden roten Ring im Schauglas sind es 0,5L. Aus dem beschriebenen Sachverhalt kann ich nichts ungewöhnliches ableiten. Wer das Motorrad gerade erworben hat, mag unsicher sein und entsprechend nachfragen. Aber wenn Leute, die schon länger Schauglasboxer fahren, hier gleich die Panik schüren, darf man mal virtuell den Kopf schütteln.
    Wenn nichts zu erkennen ist, liegt es entweder an einem völlig verschmutzten Schauglas, was in der Heftigkeit bei regelmäßigem Ölwechsel ungewöhnlich wäre, permanenter Überfüllung, Angst, das Motorrad senkrecht zu stellen, oder den Augen.

    Wer mal Lanz Bulldog gelernt hat, wird Kat und Lambdasonden für einen geschmeidigen Start mit der Lötlampe auf Betriebstemperatur vorheizen. Sofern die ECU die Temperatur der Bauteile als Kriterium für die Drehzahlanhebung nutzt und nicht stumpf nach Motorstart eine bestimmte Zeit mit höherer Drehzahl runterrattern lässt.:saint:

    Bei der HU wird geprüft, ob diese Systeme funktionieren und ggf. Fehler hinterlegt sind. Mit dem Softwarstand hat das nichts zu tun. Solange Updates noch über ein Kabel in der Werkstatt aufgespielt werden, kann man ja auch darauf verzichten.

    Was auch immer die Youtuber zustopfen, am Ende muss ein offener Tankentlüftungsschlauch (gleichzeitig Belüftung und Überlauf, wenn zu ambitioniert vollgetankt wurde) und einer für die Ableitung von Wasser, das sich am Tankdeckel vorbei auf dem Tankstutzen sammeln kann, vorhanden sein.

    Der Linksausdreher greift ja an der Kante der Bohrung. Wenn du bei einem der Größe 5 die Spitze soweit abschleifst, dass er nur 2-3mm in die Bohrung ragt und darunter noch Luft ist, weil er beim Einarbeiten in die Schraube etwas tiefer kommt, kann das klappen. Beim Schleifen Geduld, das Werkzeug darf nicht ausglühen. Der 6er ist für für Bohrungen ab 9,4mm. Die würde ich wiederum nicht erweitern. Wenn sonst nichts mehr geht, kann die Werkstatt eine Schraube anschweißen. Da ist es von Vorteil, wenn die vergnaddelte noch etwas Fleisch rundum hat.
    Vor weiteren Versuchen besorgst du dir vielleicht erstmal eine neue Ablassschraube. Dann kannst du abschätzen, ob du noch etwas tiefer bohren und damit dem Ausdreher mehr Freiraum verschaffen kannst

    Bei diesen Linksausdrehern liegen Freude und Frust nah bei einander. Die sind glashart und scheren bei Überlastung ohne Vorwarnung ab. Nach Murphy bündig mit der Bohrung, damit man keine Zange ansetzen kann:evil:. Ich habe mal so einen Rest vorsichtig unter Einsatz diverser Schleifstifte aus einem Motorgehäuse entfernt. So fest wie die Schraube hier offenbar sitzt, würde ich es ab 8mm Bohrungsdurchmesser mit einem der kräftigeren Exemplare versuchen. Die dünnen im Satz sind wohl für den Modellbau.

    Bei einem O-Ring kontraproduktiv, der wird dabei nur gequetscht und dann tropft es richtig. Gem. WHB muss der auch nur ersetzt werden, wenn erkennbar beschädigt. Wenn man schon keinen neuen einbauen will, ist es ganz nützlich, den alten über Nacht liegen zu lassen, damit er sich zurückformen kann. Dann funktioniert er auch bei 20NM.

    Da jetzt ein schönes Sackloch in der Einfüllschraube ist, kannst du da die Schraube mit dem Gewinderest oder einen alten Bohrer im passenden Durchmesser reinstecken, darüber mit der Lötlampe richtig Hitze auf die widerspenstige Einfüllschraube geben und den vermuteten Kleber lösen (das Rad hast du ausgebaut?). Das Ding muss doch mal aufgeben. Reine Neugierde: war das Motorrad bisher in der Werkstatt zur Wartung oder hat sich ein Vorbesitzer auf sein Drehmomentgefühl im Handgelenk verlassen?