Leidiges Thema - Ölverbrauch bei fabrikneuer Maschine

Zuverlässig den Ölstand (und Verbrauch) ermitteln kann man nur, indem man den Ölstand kalt nach Übernachtung abliest. Dann ist nämlich garantiert das ganze Öl in der Wanne. Der Ringdurchmesser ~ 0.5 l Differenz.

Kalt hat man im Schauglas ein Drittel davon weniger als warm, also:

• - kalt 2/3 Schauglas ist Max voll
• - kalt Unterrand Ring ist 33% voll

Auf einem Ständer kann man das per Foto ziemlich genau ausmessen.

Hintergrund: BMW hat diese Irrsinnsmethode vorgeschrieben, warm zu messen nach 5 min, anstatt einfach das Schauglas ein Drittel Ringdurchmesser tiefer für kalt Ablesen einzubauen. Das Problem: das Öl läuft nicht immer zuverlässig aus dem Ölkühler runter in 5 min, der hat nämlich kein Schnüffelventil. Manchmal ist das Schauglas bei der BMW- Methode deshalb einfach leer, bei völlig korrektem Ölstand! Und dann hängt's noch davon ab, ob man den Motor warm genug gefahren hat, um den Ölthermostaten aufzumachen.

Den Unterschied im Volumen zwischen warm und kalt kann man errechnen. Gamma Mineralöl ist 0.07 % / °C. Also bei 4 l und 80°C - 20°C ist die Differenz zwischen kalt und warm 168 ml. Das ist genau ein Drittel von dem halben Liter- Bereich, den das Schauglas anzeigt.

Die Verrenkung in der Betriebsanleitung war halt billiger, als die Konstruktion des Motorgehäuses zu ändern. Zitat Betriebsanleitung:

"Für die Umweltentlastung empfiehlt BMW Motorrad das Motoröl gelegentlich nach einer Fahrt von min. 50 km zu prüfen."

Warum nur? Weil dann der Thermostat wenigstens sicher aufmacht, und weil man nach deren Anleitung alle paar mal viel zu viel Öl einfüllt, was dann Trabi-mässig per Luftfilterbox verbrannt wird ...

zum Blauen Qualm kann ich was sagen...gilt aber nur für meinen E4 Motor

gekauft mit 5700KM

Bin mal damit ins Büro gefahren und es war Heiß an dem Tag. am Abend angelassen qualmte es nicht schlecht.. da der Freundliche direkt in Büro nähe ist

gleich hingefahren..... und als Aussage bekommen .. "Das kommt vor wenn man sie Heiß abstellt , weil das Öl auf die linke seit läuft"

Seither steht Sie zuhause mit einem Holz unter dem Ständer ... alles Gut

auch langes untertouriges Fahren mag meine nicht ...

Das war am Mittwoch, als ich im Stau getuckert bin und danach vor meinem Kumpel zum Überholen Voll aufgezogen hab hat er den Dreck aus meine Auspuff abbekommen

sonst verbauch ich ca 1 Liter Öl auf 10.000KM

Habe in diesem Jahr zwanzig Jahre Erfahrung mit luft- und wassergekühlten Boxermotoren aus Berlin. Ohne oder mit sehr geringem Ölverbrauch laufen von Anfang an nur die wassergekühlten Boxer. Ein luftgekühlter Motor muss - da er mit unterschiedlichen Temperaturen klar kommen muss - mit größeren Toleranzen hergestellt werden, als z.B. der Motor der 1250er GS. Für meine ersten 4Ventiler gab es von BMW noch eine Anweisung im Handbuch. Bis 10.000 km nur Mineralöl und kein synthetisches oder teilsynthetisches Motoröl verwenden. Zudem war damals ein sehr "dickflüssiges" Motoröl der Viskosität 20W-50 vorgeschrieben. Erst nach 10.000 km hätten sich Ventile, Kolben und Zylinder "eingeschliffen". Kontraproduktiv sei die Verwendung von synthetischen Ölen, da diese mit der Maßgabe möglichst reibungsarm zu sein, hergestellt würden. Genau so war es dann auch bei allen meinem Boxern. Erst ab 10.000 km liefen sich die Motoren frei und der Ölverbrauch sank. Mit dieser Erfahrung hat unsere Scrambler vom Anfang an ein ganz einfaches Mineralöl der aktuell vorgeschriebenen Viskosität 15W-50 erhalten. Erst danach erfolgt der Wechsel auf ein vollsynthetisches Öl der Viskosität 15W-50. Aktueller Ölverbrauch: kaum messbar. Blaurauch beim Starten: nein. Rußteilchen am Auspuff: ja, sind vorhanden, stören aber nicht.

Jonni

Ich hatte während meiner Harz und thüring. Wald Tour den Ölstand nicht kontrolliert, dachte mir beim losfahren wars max also die 1-2tkm die du fährst reicht das. Habe dann auf dem Rückweg am vorletzten Tag noch 350km von zu Hause doch mal nachgeschaut und mit Erschrecken festgestellt, dass der Ölstand knapp unter min war.

Auf der Total Tanke gabs nur 10W50 als Motorradöl für schmale 34,95€. Hab dann so 400ml nachgefüllt und dann s 100km zum letzten Hotel.

Angekommen war noch genug Öl drin.

Am nächsten Tag dann knapp 276km nach Hause, angekommen in der Stadt war es dann sehr heiß und ich bin im Stau gelandet. Da hörte sich der Motor allerdings beim anfahren mit etwas weniger Gas sehr komisch an, so klöterig, als würde der Koben kippen oder man hätte defekte Pleuellager, ich habs dann auf die erhöhte Motrtemperatur geschoben und den besonderen Lastzustand.

Jetzt könnte ich mir Sorgen machen oder auch nicht, ich hab mich für die zweite Option entschieden, nur frage ich mich ob ich das 10W-50 noch benutzen soll , entgegen der 15W-50 Vorgabe von BMW, Ölwechsel wäre aber eh spätestens Ende Oktober.

Wenn Du 400ml nachgekippt hast, sind das ca. 10%, das verändert die Eigenschaften des Öls kaum

Zweite Option, zum nach Hause kommen 10% kein Problem. Ich würde aber, jetzt wo's noch heiß ist und Stau in der City dabei, in den Luftgekühlten nicht noch mehr 10er reinkippen, auch wenns teuer war. Ist einfach zu dünn. Kipps ins Auto.

Zitat von Jonni

Ein luftgekühlter Motor muss - da er mit unterschiedlichen Temperaturen klar kommen muss - mit größeren Toleranzen hergestellt werden,

Als Zweithobby hab ich mit einer 65 Jahre alten Do27 zu tun, ein altes Militärflugzeug. Da ist ein luftgekühlter Lycoming-6 Zyl. Boxer drin mit 8 l Hubraum, 274 PS, Konstruktion aus den 40er Jahren. Der braucht pro Stunde 1/3 l Öl. Laut Handbuch darf er bis zu 1 l / h nehmen. In die Ölwanne passen aber auch 12 l rein

Luftgekühlte ticken einfach anders.

Zitat von Alepplew

Zweite Option, zum nach Hause kommen 10% kein Problem. Ich würde aber, jetzt wo's noch heiß ist und Stau in der City dabei, in den Luftgekühlten nicht noch mehr 10er reinkippen, auch wenns teuer war. Ist einfach zu dünn. Kipps ins Auto.

aber 10w ist ja die Kaltviskosität, sollte doch beim warm werden dann egal sein oder nicht?

Ins Auto brauch ich nichts kippen, M50 verbraucht kein Öl

Es ist nicht so, dass bei kalt nur der untere und bei warm nur der obere Wert interessiert. Das Basisöl (unterer Wert) ist bei 10Wxx über den ganzen Temperaturbereich dünner als 15Wxx. Schau mal hier. 10W40 ist von BMW nur bis max 20°C Aussentemperatur zugelassen, 15W40 nur bis max 30°C. Wegen des Unterschieds im Basisöl.

Die Luftgekühlten mit ihren grösseren Spaltmassen (wegen grösserere Temperaturtoleranzen) brauchen einfach dickere Öle.

Die luftgekühlten Triumph Twins haben überhaupt keinen Ölverbrauch. Auch eine Yamaha Xjr 1300 die ich mal besaß hatte keinen. Es muss daher am Boxerprinzip liegen

Gruß

Rainer

Meine Suzuki GSX750F hatte auch einen Ölverbrauch. War aber auch nicht viel mehr oder weniger als bei der ninet.

Zitat von Rainer

muss daher am Boxerprinzip liegen

Klar, beim liegenden und noch mehr beim hängenden Zylinder (Seitenständer) läuft immer ein bisschen Öl in den Brennraum, und verbrennt dann beim nächsten Start. Die Kolbenringe haben einen Schlitz. Bei Sternmotoren musst du vorm Starten die hängenden Zylinder drainen mit Auslass auf oder Kerze raus und Durchdrehen, damit das Öl da drin nicht den Kopf absprengt oder das Pleuel verbiegt.

Zitat von Rainer

Die luftgekühlten Triumph Twins haben überhaupt keinen Ölverbrauch. Auch eine Yamaha Xjr 1300 die ich mal besaß hatte keinen. Es muss daher am Boxerprinzip liegen

Gruß

Rainer

Ich hatte schon so viele Boxer, aber immer neu gekauft und selbst eingefahren.

Mit denen hatte ich im Normalbetrieb noch nie Ölverbrauch.

Wenn es aber in die Berge ging, mußte ich schon mal einwenig Öl nachfüllen.

Meine "Dicke" E3, habe ich gebraucht gekauft, da muß ich nach ca. 1000km etwas Öl nachfüllen.

Ich glaube, mit den Ölverbräuchen kommt es auch sehr auf das Einfahren, die Außenthemperatur (Kühlung) und die Fahrweise an.

Zitat von Rainer

Es muss daher am Boxerprinzip liegen

Dann müssten ja die 911er den dreifachen Ölverbrauch haben, weil ziemlich genau 3x so viele Zylinder, Hubraum, Leistung, Drehmoment. Haben sie aber nicht. Mein Reiskocher (wasserkekühlt, Bj. 2002) hat zwischen den Wartungen bei 20.000 km keinen messbaren Verbrauch, die NineT genehmigt sich nach rund 33.000 km immer noch um die 140 ml/1000 km bei verhaltener Fahrweise selten über 4500 U/Min. Macht bei 20.000 km Intervall wie beim 4radler 2,8 Liter - unvorstellbar. Vielleicht muss ich sie einfach mal mehr rannehmen, um den Einfahr-Prozess abzuschließen

Und auf die Meßmetode

Gruß

Rainer

Zitat von nineT-mile

Dann müssten ja die 911er den dreifachen Ölverbrauch haben...

Eine schnelle Suche zeigt, dass in einem 911er Forum 0.5 l auf 1000 km nicht für Stirnrunzeln sorgen. Angeblich gibt

Porsche im Betriebshandbuch sogar einen möglichen Verbrauch von 1,5l auf 1.000km als normal an..

Meine E5 genehmigte sich auch nach der Einfahrinspektion bei 800 km (dort wurde bis Maximum aufgefüllt) bis zum nachschauen nach einem Treffen bei km-Stand von ca. 1800 km insgesamt auch 400 ml. Wieder bis max aufgefüllt. Jetzt steht wieder auf ca. Mitte, km Stand ist irgendwas von 2300 km in etwa…. Hatte ich auch noch nie bei einem Moped. Meine anderen Triumphs oder auch meine Honda brauchen genau nix… Der Boxer ist anders.. Werde das beobachten und einfach fahren… Wird sich schon alles eingrooven…

Zitat von possi

Meine E5 genehmigte sich auch nach der Einfahrinspektion bei 800 km (dort wurde bis Maximum aufgefüllt) bis zum nachschauen nach einem Treffen bei km-Stand von ca. 1800 km insgesamt auch 400 ml. Wieder bis max aufgefüllt. Jetzt steht wieder auf ca. Mitte, km Stand ist irgendwas von 2300 km in etwa…. Hatte ich auch noch nie bei einem Moped. Meine anderen Triumphs oder auch meine Honda brauchen genau nix… Der Boxer ist anders.. Werde das beobachten und einfach fahren… Wird sich schon alles eingrooven…

Keine Angst, mit dem Ölverbrauch sind Generationen gut gefahren

Bei meiner E3 hatte ich anfangs auch einen unerwarteten Ölverbrauch fetgestellt.

Nach ca. 10tkm ließ das aber schlagartig nach und nun verbraucht sie kaum etwas.

Kann mich gar nicht mehr erinnern, mal was nachgekippt zu haben.