Scrambler geht im Stand aus

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  • Hallo ihr Lieben,

    nach der Winterpause habe ich folgendes Problem: Scrambler geht nach ein paar Kilometern im Standgas aus. Fahr ich an eine Kreuzung, rote Ampel, … , dann muss ich ständig den Gasgriff kitzeln.
    Erster Start nach ~3 Monaten Pause war instant: Knöppsche drücke, brummt … Das ist auch jeden Morgen jetzt so. Die ersten 1 – 2 Kilometer tut alles, wie es soll.

    Alten Sprit hatte ich schon im Verdacht. War letztes Jahr so. Tank war bei Beginn der Pause halb voll. Hab also jetzt ca. die Hälfte frischen Sprit drin. Ändert aber nix. Vor dem Winter war alles tippeditopp.

  • Könnte sein, dass die Stepper versulzt sind :denk. Bei grosser Öffnung (kalt) kommt noch was durch, bei kleinerer Öffnung (Motor etwas wärmer) nicht mehr genug. Die Dinger sind leicht und schnell zu öffnen und zu reinigen, dabei auch die Bohrungen nicht vergessen.

    Dass Sprit nach einem Winter aber so abbaut, wundert mich schon etwas.

  • Also Ende letzten Winter hatte ich die im ersten großen Service – mit fast leerem Tank.
    Nach dem Abholen ging die auf der Heimfahrt (6 km) auch dauernd aus, sodass ich schon dachte, die hätten in der Werkstatt was versaubeutelt. Nach dem Tanken war dann alles schick.

    Dieses Jahr war der Tank wie gesagt ca. 1/3 bis halb voll. Wenn ich da drauf tanke, habe ich halt im Gegensatz zum letzten Jahr nicht sofort neuen Sprit, sondern immer noch einen großen Anteil alten.

    Ich warte da jetzt mit größeren Eingriffen nochmal ab, bis ich den Saft einmal umgewälzt habe.

    Mir ist diese Empfindlichkeit auch neu bzw. unklar. Meine olle Monster war da unkritisch. Allerdings klingelt meine Scrambler auch hörbar bei hohen Außentemperaturen, wenn sie kein Super Plus kriegt. Find ich auch schon schräg – für einen Motor, der für eine Reiseenduro entwickelt wurde und in fernen Ländern unter zweifelhaften Bedingungen funzen sollte …

  • Also dass Sprit über einen Winter schlecht wird, kann schon vorkommen. Kenne ich aber nur von meinen Sportenuros mit Kunststofftanks. Durch Kunststoff können die explosiven Anteile diffundieren. Bei Stahl oder Alutanks eigentlich nicht. Daher gilt: Bei Kunststofftank immer leer überwintern, bei Stahl immer voll damit nichts korrodiert.

    Aber Super Plus sollte man seiner Gutsten schon gönnen. Gibt ja Leute, die nur den teuren 100-plus-Oktan-Sprit tanken. Halte ich aber für übertrieben.

    Gruß

    Der Eulenspiegel :kasper

    2 Mal editiert, zuletzt von Eulenspiegel (19. März 2024 um 13:01)

  • Aber Super Plus sollte man seiner Gutsten schon gönnen.

    Mach ich ja. Aber schon auf Moppedtouren im benachbarten europäischen Ausland gibts Plus nicht an jeder Tanke. Da wundere ich mich schon, dass BMW das bei einem Reisehobel-Motor offensichtlich voraussetzt …

    Gut: Voraussetzt ist relativ. In der Betriebsanleitung steht als Spritminimalanforderung Super. Fährt ja auch. Aber gesund ist Klingeln ja gemeinhin nicht so.

  • Hmhm...

    - Die Oktanzahl hat nichts mit der Zündwilligkeit zu tun!

    - Super reicht, hat ja Klopfsensoren

    - Tanks grundsätzlich voll ( egal ob Metall oder Kunststoff - Tanks sind immer 'offen') Der Sprit baut nur unwesentlich ab wenn es kühl ist und der Tank voll ist, der Grund ist das Vermeiden vom 'Atmen' und von Kondenswasser.

  • Stimmt nicht Mathias. Ein Viertel Jahr 10l Super in einem Kunststofftank und es kann dir passieren, dass die Kiste nicht mehr anspringt. Mehrmals gesehen und selbst erlebt. Sprit abgelassen und neuen rein und alles funktioniert. Ist Tatsächlich so, dass durch den Kunststoff bestimmte Anteile des Sprits diffundieren.

    Dass die Oktanzahlt nichts mit der Zündwilligkeittu zu tun hat, stimmt allerdings. Ich hatte Super Plus nur erwähnt, weil er geschrieben hat, dass er auch schon mal "nur" Super tankt. Ich meinte ganz allgemein, dass Super Plus der Kiste grundsätzlich gut tut.

    Gruß

    Der Eulenspiegel :kasper

    Einmal editiert, zuletzt von Eulenspiegel (19. März 2024 um 21:58)

  • Stimmt nicht Mathias. Ein Viertel Jahr 10l Super in einem Kunststofftank und es kann dir passieren, dass die Kiste nicht mehr anspringt. Mehrmals gesehen und selbst erlebt. Sprit abgelassen und neuen rein und alles funktioniert. Ist Tatsächlich so, dass durch den Kunststoff bestimmte Anteile des Sprits diffundieren.


    2. Ich meinte ganz allgemein, dass Super Plus der Kiste grundsätzlich gut tut.

    Es kann Dir immer passieren, dass eine Kiste nicht anspringt! :ablachen

    Besonders wenn es so Drecks Einzylinder Wettbewerbskisten sind.... - das ist aber ein anderer Fall.

    Es gibt Sommer und Wintersprit der sich durch den Dampfdruck unterscheidet. Sommertraftstoff hat etwa 8PSI, Wintersprit bis zu 12PSI. Das gibt die Menge an leichtflüchtigen Bestandteilen im Sprit an. Wenn du im Sommer nen Kanister vollmachst und den ein Viertel Jahr in der Hitze in deinem Auto ( Moppedtransporter) rumschaukelst, ist von den 8PSI nicht mehr viel übrig. Willst du dann damit an nem kalten Herbsttag starten kannst du Probleme bekommen. Tankst du dagegen im Herbst schon den Wintersprit ( den gibt es automatisch davon merkst du gar nichts!) Und stellst die Kiste 1/2 Jahr ab, hat sie immer noch genug um problemlos zu starten! - Zumal es ja nach nem halben Jahr i.d.R. auch schon wieder wärmer ist!

    Man kann immer irgendwelche Sonderfälle konstruieren....


    Zu 2. Das ist Quatsch!


    Kannst du mir ruhig glauben...., das ist seit 25 Jahren mein Job! :geht-klar

  • Wirklich sehr interessant - immer schön, hier im Forum solche kleinen inhaltlichen „Gems“ lesen zu dürfen!

    Spannend wäre aus meiner Sicht das Auslesen der Permanent Sensordaten. Speziell Anzahl Fehlzündungen, Klopfsensoren, Gemischkorrektur und Luftmengensensor. Damit kann man eine Menge einkreisen.

    Und natürlich eine ganz simple Frage: wie ist der Zustand der Zündkerzen?

    Gruß, Patrick

    “Life can only be understood backwards, but it must be lived forwards.”

    Søren Kierkegaard

  • Sommertraftstoff hat etwa 8PSI, Wintersprit bis zu 12PSI. Das gibt die Menge an leichtflüchtigen Bestandteilen im Sprit an. Wenn du im Sommer nen Kanister vollmachst und den ein Viertel Jahr in der Hitze in deinem Auto ( Moppedtransporter) rumschaukelst, ist von den 8PSI nicht mehr viel übrig.

    Damit hast du meine Aussage bestätigt. Und das ist alles andere als eine "konstruierte" Situation.

    Gruß

    Der Eulenspiegel :kasper

  • Zustand der Zündkerzen müsste meines Erachtens gut sein. Letztes Jahr hat sie zum großen Service neue bekommen. Bis ich sie für den Winter abgestellt hatte, ist sie auch ganz problemlos gelaufen.

    Das Kuriose ist ja, dass sie – wenn sie läuft – ruhig und sauber läuft, gut Gas annimmt und fährt wie ein Örgele.

    Geht halt nur, sobald man vom Gas geht, sang- und klanglos aus.

    Aber selbst das ist nicht zuverlässig reproduzierbar. Gab in den letzten zwei Tagen auch immer mal die Situation, dass sie im Standgas so weiterläuft, wie sich das gehört. Hab da irgendwie so einen Sensormist im Verdacht. Manchmal startet sie, nachdem sie ausgegangen ist, einigermaßen unwillig. Könnte das eventuell auch ein Batteriethema sein?

    Dem widerspricht allerdings die Tatsache, dass sie nach den vier Monaten Standzeit direkt aufs erste Knöpfchendrücken angesprungen ist und sofort ruhig und sauber lief.

  • "Über einen längeren Zeitraum flüchten gasförmige Moleküle nach und nach aus dem Benzin, diffundieren aus Kunststofftanks, suchen sich den Weg über die Entlüftung aus metallenen Spritfässern. Bei einer langen Standzeit ist dies ein wesentlicher Alterungsfaktor, Benzin wird spezifisch schwerer (weniger leichte Bestandteile), die Zündwilligkeit sinkt."

    Zitat "Motorrad" - Artikel vom 9.6.2021

    Quelle


    mikrokokkus

    Das hört sich in der Tat nicht nach Spritproblemen an.

    Gruß

    Der Eulenspiegel :kasper

    Einmal editiert, zuletzt von Eulenspiegel (20. März 2024 um 09:14)

  • Wie bereits geschrieben würde ich mir die besagten Sensordaten angucken. Ist die Gemischanreicherung oberhalb der Norm im unteren Drehzahlbereich, dann hast du mit grösster Sicherheit ein Falschluftproblem. Das zeigt sich besonders im unteren Drehzahlbereich bei wenig Luftvolumenstrom, weil dann die Falschluft prozentual besonders viel Einfluss hat. Ein defekter Luftmengensensor kann auch eine Ursache sein. Zündkerzen fallen ja bereits aus. Vielleicht sind es auch nur Dreckablagerungen an den Drosselklappen.

    Gruß, Patrick

    “Life can only be understood backwards, but it must be lived forwards.”

    Søren Kierkegaard

  • Einen Luftmassensensor hat die nineT m.W. nicht. Die Einspritzmenge wird nach Lufttemperatur, Motor- und Öltemperatur und dem Drosselklappenwinkel berechnet. Bevor die Sensoren geprüft oder gar getauscht werden, sollte der Tank erstmal leer gefahren und komplett mit frischem Sprit befüllt werden. Zumal es es da ja einen Vorgang aus dem letzten Jahr gibt.

  • Wenn Das Mopped ohne Murren in die Winterpause ist und jetzt murrt, würde ich ihr erst mal neuen Sprit spendieren.

    Klar abpumpen ist nicht so toll, aber überschaubar (geht mit einer Handpumpe einem Kanister und Gefälle in 10 min, Dreimal drücken und dann zuschauen, das wars). Den Sprit kann man dann ja Literweise wieder mit verfahren.

    Wenn dann immer noch Probleme über sind, kann man berechtigterweise genauer und detaillierter suchen. Der erste Schritt wäre für mich definitiv nicht unbedingt eine Sensordatenanalyse.

    vorherige Motorräder: Honda XL500R, 2 x Yamaha XTZ 660 :toeff :freak, jetzt: R nineT E5 Urban GS 40 Years :mega

  • Naja, habe ja bereits auf die circa 5- 6 l Sprit vom letzten Jahr noch 11l Liter frisches Super+ drauf getankt. Vielleicht hatte ich das nicht so deutlich geschrieben. Da ich also im Moment mit mehr als zwei Drittel frischem Sprit unterwegs bin, scheint mir Benzin als Ursache auch nicht mehr ganz einleuchtend.


    Außerdem hat sich das im letzten Jahr zusätzlich auch noch bei der Gasannahme im Fahrbetrieb bemerkbar gemacht. Dieses Jahr fährts wie gesagt wunderbar und ohne Sprotzeln und Aussetzer. Geht halt einfach im Stand aus.

  • Pyt

    Zitat aus einer anderen Quelle:

    Gesetze kurbeln Innovationen an
    Ein neues Polyamid 6 erfüllt kürzlich verschärfte und kommende strengere Auflagen an das Permeationsverhalten und die Zähigkeit von Kraftstofftanks für…
    www.plastverarbeiter.de

    "Die Verwendung von Kunststoff-Benzintanks ist in vielen Fällen problematisch, weil beträchtliche Mengen an Kraftstoff durch die Tankwände diffundieren."

    Bei Stahl oder Alutanks kann Benzin bei längerer Standzeit auch über die Entlüftung "verpuffen".

    Und noch eine 3. Quelle "Stuttgarter Nachrichten"


    Das ist Chemie. Nicht immer einfach nachzuvollziehen, aber eine anerkannte Wissenschaft :brauen

    Ob das jetzt hier der Fehlergrund ist, sei mal dahin gestellt.

    Gruß

    Der Eulenspiegel :kasper

    Einmal editiert, zuletzt von Eulenspiegel (21. März 2024 um 19:29)