Hintere Bremsscheibe heiß

Danke für die Tipps.

Habe mich für Vorgehen analog des freundlichen entscheiden.

Sattel hin und her bewegt (ging geschmeidig) Bremspedal betätigt das Kolben wieder zu machen, und selbiges ein paar mal wiederholt. Sicherungssplint gezogen, Stift vorsichtig ausgeschlagen, alte Beläge raus, neue Beläge rein, Stift gereinigt, dünn mit Keramikpaste gefettet, rein gedrückt, Splint rein und gut wars.

Probefahrt ohne zu bremsen, alles nur so warm wie das Winkelgetriebe, mit Bremsen heiss, Stück ohne zu bremsen, alles wieder handwarm.
Sollte passen.

Zitat von RS Muc

Habe mich für Vorgehen analog des freundlichen entscheiden.

Sattel hin und her bewegt (ging geschmeidig) Bremspedal betätigt das Kolben wieder zu machen, und selbiges ein paar mal wiederholt. Sicherungssplint gezogen, Stift vorsichtig ausgeschlagen, alte Beläge raus, neue Beläge rein, Stift gereinigt, dünn mit Keramikpaste gefettet, rein gedrückt, Splint rein und gut wars.

Verstehe ich Dich richtig, Du hast den Sattel nicht demontiert?

Richtig. Sattel ist drauf geblieben. Sattel rein (Richtung Rad) drücken, damit die Kolben zurück gedrückt werden, den Sicherungssplint raus ziehen, Haltestift (der mit den drei Verschleissmarkierungen) vorsichtig mit dünnem Durchschlag raus klopfen, alte Beläge nach hinten raus ziehen, neue rein schieben, Stift wieder einsetzen, für letztes Stück (2-3mm) braucht man Rohrzange und Sicherungssplint wieder einsetzen. Bremshebel ein paar mal drücken damit Backen wieder zu machen. Fertig.

Zitat von RS Muc

Sattel rein (Richtung Rad) drücken

Wieviele mm sind da zu erwarten, also wie weit lässt sich der Sattel Richtung Rad drücken?

Wie verhält es sich mit der Bremsflüssigkeit? Ist es ratsam, vorab etwas aus den Ausgleichsbehäter zu entnehmen,

um Platz zu schaffen?

Hängt vom Verschleiß ab. Wenn die alten ganz runter sind dann muss mindestens das gehen was die neuen an Dicke haben. Das sind dann ca. 19-22mm inkl. Spiel was Bremse eh haben muss. Da ich vorne noch keine neuen gemacht habe gehe ich mal davon aus, das die Bremsfluessigkeit kein Problem ist, da vorn ja auch Verschleiß auftritt und im Schauglas noch alles gepasst hat

Da bei Belagwechsel in aller Regel die Bremskolben weiter zurückgedrückt werden als bei der späteren Betriebsposition, sollte man den Pegel der Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter wenigstens im Auge behalten. Wurde vor dem Belagwechsel die Bremsflüssigkeit erneuert und auf Maximum aufgefüllt, muss in jedem Fall etwas Flüssigkeit aus dem Behälter abgesaugt werden, um eine Sauerei zu vermeiden.

Die Vorstellung von versteckt anhaftenden Luftbläschen halte ich für recht akademisch. Wenn sich irgendwo Luft im System befindet, fällt das durch einen teigigen Bremsdruck, nicht erst nach dem Belagwechsel, auf. Zudem setzt das Vorhandensein solcher Bläschen voraus, dass vorher die Luft ins System gelangt ist. Es wird zwar viel über vermeintlich verbesserungswürdige Qualität bei BMW diskutiert, aber dass die im Werk oder in der Werksttatt nicht in der Lage sind, hydraulische Systeme ordentlich zu befüllen, wurde bisher nicht als Problem erkannt.

Zitat von gammlef

Meine Antwort: wenn jemand "überfordert" ist bei Arbeiten an der Bremsanlage, dann ist es keine Schande die Finger davon wegzulassen und andere damit zu beauftragen. Zu Punkt 2: Das Entlüften nach vollendeter Arbeit hat den Vorteil, dass kleinste Luftbläschen die sich hinter dem Kolben oder in einer Bremssattelecke versteckt gehalten haben, durch das plötzliche relativ große Kolbenspiel ( beim hin - und her schieben des Sattels oder bei wiederholter Bremsbetätigung ohne Beläge) aus ihrem Anhaftungsort befreit haben und durch das daran anschließende kurze Entlüften aus dem System herausgedrückt werden.

Ja.

Und den Aluhut beim Belagwechsel nicht vergessen

Sorry, aber das ist wirklich nicht nötig.

Kolben zurückdrücken, dabei den Flüssigkeitsstand im Auge behalten, alte Beläge raus, reinigen, neue rein, Bremse ein paar Mal betätigen und fertig ist.

Aber du darfst auch nach jeder Wäsche einen Ölwechsel machen wenn du denkst dass das notwendig ist.

Zitat von Maxo

Kupferpaste klebt und bindet damit Staub und Abrieb.

Deshalb: Keine Kupferpaste, schon gar nicht an Bremsen mit ABS.

Andere Bremsenpasten, wie z.B. Plastilube, kleben weniger, können aber zum Aufquellen von Gummi Manschetten führen, deshalb auch damit aufpassen. Ist aber allemal besser als Kupferpaste.

Aber: Jeder wie er mag.

Dann frage ich mich wieso das bei BMW gemacht wird und warum es in der Reperaturanleitung steht. Und warum es tausende 2-Radmechaniker und KFZ-Mechaniker machen. Aber warscheinlich sind die alle zu blöde. Wie du schon geschrieben hast: manche machen es wie sie mögen und manche machen es richtig. Ich schreibe zu diesem Thema nicht meine Meinung nieder, sondern Informationen die belegbar sind. Es ist leider nur doof für Leser, die nicht technisch versiert sind, wenn über sicherheitsrelevanten Bauteilen geschrieben wird, wenn sie dazu Meinungen und kein Fachwissen lesen. Mich persönlich ergert das. Im Übrigen benutzt BMW Never Seez Compound was aus Kupferanteilen und Graphid besteht!

Vielleicht bin ich ja, um mit deinen Worten zu sprechen, zu blöde zum Lesen, aber in der Rep Anleitung für die R nineT steht nichts von Kupferpaste und auch kein Never Seez

Never Seez kenne ich auch, wurde im PKW Bereich mal verwendet, IMHO inzwischen nicht mehr.

Die Rep Anleitung für die nineT sagt: (Kurzform)

Ausbauen, Reinigen, Einbauen.

Reperaturanleitung Band5315 Seite 59 unter Neue Bremsklötze einbauen Punkt 5. Und das hier einer zu Blöd ist, ist nicht meine Auffassung. Im Gegenteil. Ich gehe nur nicht davon aus, das es 90% der Schrauber falsch machen. Ich gehe eher davon aus das es 10% falsch machen.

Da muss man sauber zwischen Hobbytipps und Werksvorgabe unterscheiden. Die Bucheli Reparaturanleitung enthält einige Schraubertipps die nicht dem entsprechen, was BMW seinen Werkstätten in dem Werkstatthandbuch vorgibt. Dazu gehört auch die Sache mit Kupferpaste an der Bremse.

Was ist der Unterschied zwischen Kupferpasten und Keramikpasten?

Früher wurde zur Schmierung der Bremsen häufig eine Kupferpaste verwendet. Diese ist jedoch nicht mehr zeitgemäß, da sich die Technologien in den Fahrzeugen weiterentwickelt haben. So sollten Kupferpasten oder Kupferfett beispielsweise nicht in Fahrzeugen mit ABS zur Anwendung kommen. Durch die elektrische Leitfähigkeit der Paste kann es sonst bei den ABS Sensoren zu Störungen kommen.

Ebenso ist auf diese Bremsenpaste zu verzichten, wenn die Bremssättel und / oder die Bremstöpfe aus Aluminium bestehen. Hier kann die Kombination aus Kupfer, Aluminium und Salzwasser eine galvanische Reaktion erzeugen, die sogar das Aluminium zerfressen kann. Aus diesem Grund, haben viele Autohersteller die Nutzung von Kupferpasten in ihren neueren Fahrzeugen untersagt.

Statt einer Kupferpaste sollte man heutzutage lieber auf hochwertige Keramikpasten wie der Plastilube von ATE zurückgreifen.

Zitat von Bikerjack

Reperaturanleitung Band5315 Seite 59 unter Neue Bremsklötze einbauen Punkt 5. Und das hier einer zu Blöd ist, ist nicht meine Auffassung. Im Gegenteil. Ich gehe nur nicht davon aus, das es 90% der Schrauber falsch machen. Ich gehe eher davon aus das es 10% falsch machen.

Dass in diesen "Wie helfe ich mir selbst" Büchern nicht immer alles laut Hersteller Vorschrift steht ist bekannt.

Ich habe mich auf die BMW Motorrad Rep Anleitung bezogen. Hier steht nur "Beläge ausbauen, alles reinigen, neue Beläge einbauen."

Wenn Fett, würde ich maximal Plastilube nehmen und davon sehr wenig.

mich würde mal interessieren, was aus der eingangs erwähnten heiße Bremscheibe geworden ist....

Da muss man erstmal drauf kommen, aber du hast offenbar eine Werkstatt, die sich richtig Mühe gibt. So einen Teiletausch mit dem Vorführer macht nicht jede. Für mich sehr verständlich, dort auch die Reparatur in Auftrag zu geben. Von gebrauchten Bremsenteilen halte ich auch nichts.

Tja, Jo.

Wie Du siehst, kann man schon froh sein, einen kompetenten Servicepartner

an seiner Seite zu wissen.

Die haben auch wirklich keinen Aufwand gescheut um die Beweislage zu festigen.

Super gemacht. Da hätte ich mich auch drüber gefreut.

Uuuund, selbstverständlich den Reparaturauftrag erteilt.

Letztens gab es hier im Forum einen Thread über gammelige Staubschutzkappen

bei Pure und Scramblern.

Meine waren auch rissig. Hab das bei meinem letzten Werkstattbesuch,

für Inspektion und neue Reifen moniert und anstandslos neue montiert bekommen,

mit dem Spruch: „Du lässt ja alles bei uns machen, das geht aufˋs Haus.“

Das hat mich gefreut.

Schönes Wochenende!