Dem möchte ich widersprechen, da die klassische Reibung nach Coulomb
den "Reifengrip" nicht ausreichend beschreibt. Weder ist der Reifen ein Festkörper noch ist die Fahrbahnoberfläche glatt. Hier kommt vielmehr der zwischen Reifen und Fahrbahn entstehende Formschluss noch hinzu, dessen "Größe" auch von der Größe der Kontaktfläche abhängt. Insofern bringt ein größerer Latsch tatsächlich mehr Grip.
Dem möchte ich auch widersprechen:
Wenn wir mal davon ausgehen dass die Reibkonstante für eine Materialpaarung ermittelt wird, muss natürlich der Formschluss des Materialpaares enthalten sein.
Sowohl der breitere, als auch der schmalere Reifen sind keine Festkörper, und ich gehe auch mal davon aus, dass die Konturen ähnlich sind (Niederquerschnitt) also auch hier vergleichbare Verhältnisse, wie auch beim Formschluss.
Also grundsätzlich vergleichbare Systeme.
Da die Druckkraft, die der Reifen auf die Straße ausübt bei konstanter Gewichtskraft pro Flächeneinheit umgekehrt proportional kleiner wird, je mehr die Fläche zunimmt, bliebe letztendlich die Reibkraft (oder eben der Grip) theoretisch in einer vergleichbaren Fahrsituation (Schräglage) näherungsweise konstant.
Da ich mit dem schmäleren Reifen bei gleicher Schräglage schneller bin, verschiebt sich natürlich das Kräfteparallelogramm in Richtung Fliehkräfte, d.h ich brauche eine höhere Reibkraft, um das auszugleichen.
Heißt im Rückschluss, dass sich die Unterschiede praktisch beim Fahren gar nicht vergleichen lassen, da ich immer bei gleicher Geschwindigkeit verschiedene Schräglagen oder bei gleichen Schräglagen verschiedene Geschwindigkeiten, also jeweils voneinander abweichende Kräfteverhältnisse habe.