Fahrt ihr manchmal mit Jet-Helm?

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  • Können wir gerne machen.

    Muss Dir aber hier noch kurz widersprechen...

    Die Masse geht, wenn auch etwas versteckt sehr wohl ein.

    Aus F=m x a ergibt sich a=F/m

    Somit: s=0,5 x (v² x m) / F

    Somit wird bei höherer Masse, das Produkt im Zähler größer und damit auch s.

    Nix für ungut

  • Ganz einfache Formel: Je schneller das „Bruuuuumm“, desto größer das „Aua“, egal in welcher Kleidung. Den Faktor „Aua“, kann man mit dem Parameter „Equipment“ etwas minimieren. Da muss man doch nicht für rumrechnen.

    Leider gibt es Störfaktoren (z.B. „Hirn“, „Wetter“ und „Eitelkeit“) die das „Aua“, bspw. durch Falschdefinition des „Equipments“ gegen ein „Durchaus-möglich“ tendieren lassen. In solchen Fällen verstärken die Unbekannten „Glück“ und „Dusel“ zwar die Wahrscheinlichkeit eines ausbleibenden „Auas“, erzeugen aber auch zeitgleich mit dem Abfallprodukt „Unbesiegbarkeit“ eine oft lang anhaltende und kaum abstellbare Krankheit namens „Unvernunft“.

    In einigen Fällen kann diese Krankheit durch Selbsterfahrung oder durch Erkennen von „Aua bei anderen“ geheilt werden. Beide Optionen sind zwar als maximal suboptimal aber auch als durchaus effektives Heilmittel bekannt. Leider nicht bei jedem.

    Und Diskussionen hierzu haben meist einen Karussellfaktor, sie drehen sich im Kreis.

    Weiterhin viel Glück, für alle Jethelm-Träger, bei schönen Wetter Handschuhverweigerer und Freie-Haut-zeiger. :daumen-hoch

  • Die Berechnungen können aber ein Unfallgeschehen nicht darstellen, von daher relativ wertlos. Damit will ich Euch die Kompetenz nicht absprechen, solche Berechnungen anzustellen

    Doch, allerdings nur eingeschränkt ohne Aufschlag, wir betrachten also den Bremsweg vor dem Sturz und den Sturzweg - beides ohne Einschlag!

    Sinnvoller Weise muss man hier allerdings von einer konstanten Beschleunigung ausgehen (vgl. beschleunigte Masse = beschleunigende Masse z.B. beim freien Fall oder beim Bremsen.

    Eine höhere Masse bedarf zur gleichen Beschleunigung zwar einer höheren Kraft, diese wird hier aber in Form der Reibkraft zur Verfügung gestellt weshalb z.B. ein Auto nicht nur nicvht schlechter sodern etwa gleichgut bzw. sogar besser als ein Motorrad verzögert und auch schwere Motorräder i.d.R. besser bremsen als leichte weil der Gesamtschwerpunkt tiefer liegt und die Stopiegefahr damit reduziert ist!

    Betrachten wir nur die Masse verzögern alle (Straßen-)Fahrzeuge (also mit konstantem oder vergleichbarem Reibkoeffizient µ) mit ausreichend dimensionierter Bremsanlage annähernd gleichgut! ADAC Bremsvergleich)

    Ersetzt man also a = (!) konstant durch F/m so muss bei höherer Masse gleichzeitig auch eine höhere Kraft wirken.

    Formeln sind ohne Definition der Randbedingungen sowie Verständnis der Zusammenhänge nur Schall & Rauch!

    (Vergleichbar ist der Irrglaube, dass die Fläche in die Reibkraft einginge.

    F(Reibkraft) = µ x F (Normalkraft)

    Natürlich kann ich hier über F = p x A eine Abhängigkeit von der Fläche zeigen, die sich allerdings bei konstanter Kraft und damit proportional zur Fläche veränderndem Druck wieder ausgleicht!)

    5 Mal editiert, zuletzt von MaT5ol (26. Juli 2022 um 13:36)

  • Vergleichbar ist der Irr!glaube, dass die Fläche in die Reibkraft einginge.

    F(Reibkraft) = µ x F (Normalkraft)


    Natürlich kann ich hier über F = p x A eine Abhängigkeit von der Fläche zeigen, die sich allerdings bei konstanter Kraft und damit proportional zur Fläche veränderndem Druck wieder ausgleicht!)

    Ist übrigens auch nur die halbe Wahrheit, weil (vor allem wenn Gummi im Spiel ist) µ keine Konstante ist sondern abhängig von der Normalkraft, der Geschwindigkeit und auch in einem gewissen Grade von der Fläche.

    In den meisten Fällen kann man das aber vernachlässigen und landet dann bei der von Dir zitierten verallgemeinerten Formel

  • Die Masse fließt nicht mit ein, weil es letztlich die Reibkraft Reifen/ Straße (Untergrund) ist, der bestimmt, wie gut oder schlecht verzögert wird. Und die steigt proportionlal zur Radaufstandskraft.

    Reibkraft F = Kraftschlussbeiwert μ x Radaufstandkraft FN

    Man kann es sich auch auf anderem Wege herleiten.

    Um das Motorrad oder das Fahrrad, etc. zum stehen zu bringen, muss die auzubringende Bremsenergie der kinetischen Energie des bewegten Fahrzeugs entsprechen (WBrems = Wkin).

    Wenn man nun die Formeln für beide Größen gleichstellt (mache ich jetzt nicht), erkennt man, dass sich die Masse rauskürzt.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Reifen / Straße

    Wer möchte kann an diesem Punkt noch die Verzahnung zwischen Reifen und Straße betrachten.

    Aber wie hieß es noch in der Schule, freiwillige Hausaufgabe. :lehrer

  • Ganz einfache Formel: Je schneller das „Bruuuuumm“, desto größer das „Aua“, egal in welcher Kleidung. Den Faktor „Aua“, kann man mit dem Parameter „Equipment“ etwas minimieren. Da muss man doch nicht für rumrechnen.

    Leider gibt es Störfaktoren (z.B. „Hirn“, „Wetter“ und „Eitelkeit“) die das „Aua“, bspw. durch Falschdefinition des „Equipments“ gegen ein „Durchaus-möglich“ tendieren lassen. In solchen Fällen verstärken die Unbekannten „Glück“ und „Dusel“ zwar die Wahrscheinlichkeit eines ausbleibenden „Auas“, erzeugen aber auch zeitgleich mit dem Abfallprodukt „Unbesiegbarkeit“ eine oft lang anhaltende und kaum abstellbare Krankheit namens „Unvernunft“.

    In einigen Fällen kann diese Krankheit durch Selbsterfahrung oder durch Erkennen von „Aua bei anderen“ geheilt werden. Beide Optionen sind zwar als maximal suboptimal aber auch als durchaus effektives Heilmittel bekannt. Leider nicht bei jedem.

    Und Diskussionen hierzu haben meist einen Karussellfaktor, sie drehen sich im Kreis.

    Weiterhin viel Glück, für alle Jethelm-Träger, bei schönen Wetter Handschuhverweigerer und Freie-Haut-zeiger. :daumen-hoch

    Analog dazu wäre das Fahren mit Oldtimern oder Youngtimern aus der vierrädrigen Zunft kritisch zu sehen, weil sie nicht im Mindesten über die Sicherheitseinrichtungen der modernen Fahrzeuge verfügen. Beim Motorradfahren wäre eben der maximale Schutz Integralhelm und Leder-Protektorenkombi mit Airbag, Handschuhe, Stiefel, das bei jeder Fahrt. Da ich sowieso beim Motorradfahren ein erhöhtes Unfallrisiko eingehe, darf es auch mal etwas leichtere Bekleidung sein

  • Analog dazu wäre das Fahren mit Oldtimern oder Youngtimern aus der vierrädrigen Zunft kritisch zu sehen, weil sie nicht im Mindesten über die Sicherheitseinrichtungen der modernen Fahrzeuge verfügen...

    Ich bin kürzlich einen Morgan Threewheeler mit 2 Liter S&S 80PS Motor gefahren.

    Für einen Motorradfahrer jetzt vom Leistungsgewicht nicht so berauschend, für ein Auto schon ganz ordentlich (bei etwa 500kg Leergewicht) aber auf alle Fälle ein sehr intensives und spezielles Fahrerlebnis.

    Heckschleuder ohne ASR, ABS, ESP, Airbag oder Knautschzone (keine Helmpflicht, eine 10cm hohe Fliegensprungschanze als Windschutzscheiben- und eine Art Lederbändel als Gurtattrappe. Damit die Grenzen der Fahrphysik auszuloten bedarf wirklich Eier oder wie der Besitzer ganz lapidar meinte: Muascht davu ausgehe - wenn's di da wo reibrezzelt - bisch hie!

    Ich bin nie ein großer Fan von Mehrspurfahrzeugen gewesen, aber das Teil hat mir doch großen Respekt abgenötigt und ich war anschließend echt froh wieder auf meiner Scrambler zu sitzen!

  • Jet: selten
    offener Klapphelm: meistens

    geschlossener Klapphelm: selten, nur auf BAB oder wenn saukalt

    uiuiui... - hoffe das hast du auch in deinen Notfallplan eingebaut:

    • Vorfahrt genommen bekommen
    • Scheiße denken
    • Kupplung ziehen und in die Eisen greifen
    • merken dass das nie und nimmer nicht reicht
    • Scheiße brüllen
    • sehen dass es keine Ausweichmöglichkeit gibt
    • Kupplung loslassen und Helm schliessen
    • bremsen bis zum letzten Moment
    • Alles lösen und sich Abdrücken
    • Hoffen
    • ...
    • logischerweise unverletzt Aufstehen dem Autofahrer paar aufs Maul hauen (nutzt zwar nichts aber erleichtert ungemein und wird nachher eh als Handlung im Affekt abgewiegelt!) und sich ein neues Motorrad kaufen! :heil
  • Ob im Auto, auf dem Zweirad oder auf der Straße, heute wirst Du fast überall an die Hand genommen.

    Wie MaT5ol schon ausführt, ohne ASR, ABS, ESP, Airbag oder Knautschzone, Abstands- und Spurhalteassistent etc. (je nach Gefährt) und u.a. den meilenweiten Ankündigungen DA KOMMT EINE KURVE oder ... sind doch viele schon überfordert.

    Wollte ich doch letztens ein über 20 Jahre Motorrad veräußern. Die Interessenten,

    warum geht das Motorrad aus? ... weil der Motor noch kalt ist und weil Du keinen Choke gezogen hast ... Choke?

    die Kupplung geht aber schwer ... weil die Kupplung per Seilzug bedient wird und nicht hydraulisch ...

    bei der BMW S 1000 XR in der Fahrschule war das anders und ging viel leichter. ... :geschockt

    Aus Verantwortung wurde der Verkauf abgebrochen.

    Boh, man stelle sich vor, der wäre mit dem Mopped losgefahren. LEBENSGEFÄHRLICH! :wuetend

  • Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht noch das Highlight, ein hubraumstärkeres Motorrad per Kickstarter zum Leben erwecken zu müssen

  • Analog dazu wäre das Fahren mit Oldtimern oder Youngtimern aus der vierrädrigen Zunft kritisch zu sehen, weil sie nicht im Mindesten über die Sicherheitseinrichtungen der modernen Fahrzeuge verfügen. Beim Motorradfahren wäre eben der maximale Schutz Integralhelm und Leder-Protektorenkombi mit Airbag, Handschuhe, Stiefel, das bei jeder Fahrt. Da ich sowieso beim Motorradfahren ein erhöhtes Unfallrisiko eingehe, darf es auch mal etwas leichtere Bekleidung sein

    Bei den Autos ist es echt dramatisch. Hatte in den 80ern mal eine Ente. Mit so einem Blech-Origami möchte ich heute nicht mehr am Alltagsverkehr teilnehmen...

    Nicht ohne Grund gab es 1990 noch 11.000 Verkehrstote pro Jahr, im Vergleich zu 3.000 in 2019, obwohl es sicherlich heute ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen und im Schnitt schnellere Autos gibt.

    Leider ist die Zahl der toten Motorradfahrer bei ca. 6 - 700 ziemlich gleich zu hoch geblieben

  • Bei den Autos ist es echt dramatisch. Hatte in den 80ern mal eine Ente. Mit so einem Blech-Origami möchte ich heute nicht mehr am Alltagsverkehr teilnehmen...

    Nicht ohne Grund gab es 1990 noch 11.000 Verkehrstote pro Jahr, im Vergleich zu 3.000 in 2019, obwohl es sicherlich heute ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen und im Schnitt schnellere Autos gibt.

    Leider ist die Zahl der toten Motorradfahrer bei ca. 6 - 700 ziemlich gleich zu hoch geblieben

    Diesel mit Vorglühen, Benziner mit Choke, der Käfer mit Winkern in den Seitenholmen, Isetta usw., habe den Führerschein 1974 gemacht, kenne das. Die Zahl der zugelassenen Motorräder ab 125 ccm lag in den Siebzigern in Westdeutschland irgendwann mal bei so 260.000, jetzt locker über vier Millionen. Auch da hat sich ne Menge getan

    Einmal editiert, zuletzt von helmutausb (26. Juli 2022 um 15:47)

  • Wie gesagt: Kann jeder machen, wie er will, gut wäre aber zu wissen, auf was man sich einlässt...

    Volle Zustimmung - dazu fällt mir folgende eindrucksvolle Übung ein, die man gerne - und auch öfter nachmachen und wiederholen kann. (Bitte nur bei freier Strecke und vorher intensivst in den Rückspiegel kucken!)

    Bekanntlich sind ja die Leitpfosten am Straßenrand in einem Abstand von 50 m und der Bremsweg mit einem Motorrad liegt bei trockener Straße und sonstigen guten Bedingungen bei etwa 40m. (Bedarf aber einiger Übung oder zumindest Überwindung!)

    1. Abbremsen von Tempo 100 - das sollte locker innerhalb der 50m machbar sein. Wohlgemerkt reiner Bremsweg, also nicht Anhalteweg also ohne Reaktionszeit, ihr seht ja vorher wann der erste Pfosten zum Bremsen kommt!)

    2. Das ganze aus 110km/h, jetzt haben wir ja schon ein bisschen Übung und sehen das wird trotzdem ganz schön knapp!

    3. Jetzt das Ganze aus 120km/h - ist ja kaum schneller aber wir merken: no f$cking way innerhalb der 50m zum Stehen zu kommen (sollte aber noch locker unter 100m bleiben!

    4. und zum Abschluss nochmal aus 140km/h - hier hat man jetzt schon zu kämpfen das Ganze innerhalb von 100m zum Stehen zu bringen. (Geht aber auch noch bei 150km/h, ist dann aber bei 160km/h vorbei und wer meint eben mal auf 180 hochbeschleunigen zu müssen, der sollte tunlichst darauf achten, dass sein Bremspunkt locker flockig mal 100m vor dem bei Tempo 100 ist!

    Das Ganze natürlich auf eigene Verantwortung, nur auf abgesperrter Strecke und wie immer ohne Pistole und Gewähr... :freak - und natürlich ohne Jethelm!

    Wer es dagegen mit Jethelm bei Tempo 80 belässt fährt um einiges beschaulicher und sicherer! :bier


    Und noch eine dramatische Darstellung für alle die denke Tempo 30 sei Pillepalle und man köne da gerne 50 fahren (ersatzweise Tempo 70 in 50er Zonen!) aus einem kürzlich durchgeführten FAhrsicherheitstraining:

    Szenarium: Man fährt mit Tempo 30 - vor einem taucht plötzlich ein Hindernis auf. Man geht mit 1 Sekunde Reaktionsweg voll in die Eisen und kommt gerade noch so vor dem Hindernis zum Stehen.

    Frage: mit welchem Tempo schlägt man bei gleichem Abstand und gleicher Reaktionszeit in das Hindernis ein, wenn man mit Tempo 50km/h unterwegs war??!

    Mit 10, 20, 30, 40, 50km/h oder sonstige??!!


    Na??


    Nicht schummeln??!!


    Antwort: - Mi unglaublichen 50km/h, also absolut ungebremst, weil der komplette Anhalteweg von 12m aus Tempo 30km/h (bestehend aus 8m Reaktionsweg und 4m Bremsweg) schon vom Reaktionsweg (13m) bei Tempo 50 komplett aufgebraucht wird!

    Ride safe!

    2 Mal editiert, zuletzt von MaT5ol (26. Juli 2022 um 15:41)

  • Das sollten wir aber alle wissen