Fahrwerkeinstellung

Mir ist nicht bekannt das es einen Anbieter gibt.
Gruß
Rainer

Mir ist die NineT vor allem auf kurzen Unebenheiten hinten viel zu hart. Daher habe ich mir ein Wilbers Federbein Typ 642 gekauft. Vor allem von der einstellbaren Druckstufe hatte ich mir Möglichkeiten zur Linderung erhofft. Letzten Endes habe ich noch nicht das erreicht, was mir vorschwebt.

Im Vorfeld hatte ich mit Wilbers telefoniert. Mir wurde gesagt, die Serienfeder habe eine Federrate von 158 N/mm und bei meinem Gewicht von 100kg würde man eine Feder mit 170 N/mm verwenden. Ich habe mich dann für eine Feder mit 160N/mm entschieden.

Im Moment ist das Federbein wieder bei Wilbers, um eine Feder mit 150N/mm einzubauen. Laut telefonischer Auskunft ist das die weichste Feder, für die sie eine ABE haben.

Der Unterschied von einer 160er Feder auf eine 150er Feder bringt hinsichtlich der statischen Einfederung kaum einen Unterschied. Wenn die NineT mit der 160er Feder mit Fahrer im Stand z.B. 30mm einfedert, sind es mit der 150er Feder 30mm*160/150=32mm. Das kann man so rechnen, ohne die Hebelwege zu kennen, da alle beteiligten Abhängigkeiten linear sind. Wie sich der Übergang von der 160er zur 150er Feder bei den dynamischen Belastungen während der Fahrt auswirkt, ist nicht so einfach vorhersagbar, das werde ich für mich mit meinem Spieltrieb herausfinden.

Zum Thema Negativfederweg wäre noch zu sagen, daß auch bei vollkommner Entlastung des Hinterrades, also wenn der Federung bis zum Anschlag ausgefedert ist, die Feder selbst immer noch unter einer gewissen Vorspannung steht. Wieviel das beim Serienfederbein ist, weiß ich nicht.

Die 160er Feder beim Wilbers war im Auslieferungszustand laut beiliegendem Datenblatt um 10mm vorgespannt. Nun ist das Federbein gerade unterwegs, deshalb kann ich es nicht überprüfen. Aber ich meine, das Gewinde der Muttern zur Federvorspannung hat eine Steigung von 1,5mm. Eine Umdrehung mit dem Hakenschlüssel an der Einstellmutter würde also eine Veränderung des Vorspannwegs direkt an der Feder um 1,5mm bewirken. Eine Umdrehung hat, gemessen vom hinteren Bremssattel zum hinteren Blinker (also von der Radachse aus senkrecht nach oben) bei konstanter Beladung mit mir zwischen 3 und 4mm Änderung der Einfederung ergeben. Wenn man alle Maße genau kennen würde, könnte man das auch genau ausrechnen. Jedenfalls ist es etwa das doppelte oder ein wenig mehr als der Weg an der Feder.

In der Anleitung zum Federbein heißt es, die Vorspannung der Feder darf nicht soweit reduziert werden, daß die Feder bei komplett entlastetem Federbein keine Vorspannung mehr hat, also klappert. Da die Vorspannung an der Feder im Auslieferungszustand bereits 10mm betrug, kann man, wenn man diese auf z.B. zulässige 5mm reduziert, bei den gegebenen Hebelverhältnissen am Hinterrad ca. 10mm Negativfederweg gewinnen. Die Frage ist dann aber, ob einem die Geometrie des Fahrwerks noch passt, oder ob man nicht zu einem längeren Federbein greift.

Für mich ist die Federbeingeschichte im Moment die Haupt-"Customizing"-Spielwiese. Die Fahrwerksabstimmung der NineT finde ich serienmäßig nämlich ziemlich mißraten. Da gebe ich jetzt Geld aus, experimentiere herum und lerne was. Erst wenn ich das so hin habe, daß ich auf den kleinen, unebenen, geflickten Straßen keine Bildstörungen durch die Nackenschläge mehr bekomme, kümmere ich mich ums Optische. War vor zwei Wochen entlang der Tschechischen Grenze unterwegs und bin auf den Mini-Sträßchen mehr gesprungen als gefahren. Meine K1300S ist in der Einstellung "Sport" des ESA eine Sänfte gegen die NineT.

Der Umstand, daß ich soviel spielen muß, schließt natürlich nicht aus, daß es Leute gibt, die voll zufrieden sind und super klarkommen.

Mit 100 kg hast Du es noch gut. Ich wiege mit vollen Klamotten knapp 70 kg...und dann liege ich weit vornüber mit den Stummeln...die Karre ist hinten so leicht, das ich mit Motorbremse das Hinterrad zum blockieren rutschen bringen kann....ich brauch da auch irgendwann was anderes...vorne ist für mich ok.

Ich möchte eigentlich abnehmen. Und da es dann noch schlimmer wird, habe ich schon erwogen, dauerhaft einen Kartoffelsack, einen Kohlensack oder was anderes Retro-mäßiges hinten aufzuschnallen, dann wird's nämlich besser.

War gerade auf einem Oldtimer-Traktoren-Treffen und da hatten mehrere Leute auf den Transportplattformen ihrer Klein-Schlepper dauerhaft installierte Milchkannen dabei.

Vielleicht sollte man einen Thread eröffnen, welche stylischen dauerhaft auf dem Soziussitz zu installierenden Zusatzgewichte zur NineT passen.

Das erklärt vielleicht das Bild mit dem Riesentopcase auf der ninet .

Sollte ich dem BMW-Fahrer etwa Unrecht getan haben.

Gruß Slowy

Hallo R100cs, das Wilbers 642 hatte ich auch schon getestet und mich dann gegen dieses Produkt im Verkauf entschieden, da das Federbein von HH Racetech deutlich sensibler anspricht auf die Unebenheiten wie Kanaldeckel, Frostaufbrüche, Schlaglöcher usw. Der Unterschied ist schon ziemlich gravierend und sofort spürbar. Es liegt daran dass bei dem HH Racetech ca, die 3fache Menge an Shimms in die Dämpfungstufen verbaut werden, wodurch eben genau dieses feine erste Ansprechverhalten so klasse wird.
Wir lassen das HH Racetech Federbein für die R9T genau nach unseren Vorgaben bauen.
Wir haben statt 150 iger Federn sogar 140 iger zur Verfügung. Diese 140 iger Feder kommt bei Fahrern unter 90 KG zum Einsatz.
Gruß
Rainer

Moin Rainer! Ich behalte das mal im Hinterkopf, für den Fall, das meine derzeitigen Experimente nicht befriedigend enden und das Federbein-Budget wieder angewachsen ist. HH Racetech kannte ich noch nicht (Du hattest in einem anderen Thread mal drauf hingewiesen) und Wilbers war mir seit Jahren bekannt.

Ein Bekannter von mir baut sich gerade ein Rennstreckenmotorrad mit 2V-Boxer auf und das bekommt Federelemente von HH Racetech. Dadurch bin ich informationsmäßig nun auch näher an der Firma dran.

Slowy:

Hey Slowy,

jetzt fällt es (hoffentlich nicht nur) mir wie Schuppen aus den Augen! Das war die wahre Funktion des Topcase! Und wer hat diesen Fahrwerkseinstellungs-Thread eröffnet? brummi!

Tja, der Brummi hat es halt drauf.
Naja, sorry Brummi, Irren ist Menschlich.

Gruß Slowy

Moin,
seit Oktober habe ich mich mit der harten Feder abgeplagt. Auf schnellen Autobahnetappen hat es mich fast vom Bock geschmissen bei unlauter hohen Kanten/Absätzen. Schlaglöcher in Kurven auch recht abenteuerlich. Kanaldeckel haben mir auch das Slalomfahren zur täglichen Routine werden lassen.
Also wirklich, für mich war das alles nichts (fast 90 Kg Kampfgewicht voll aufgetakelt). Federvorspannung voll raus, Dämpfung 1,5 Umdrehung links.
Knüppelhart! War nur mit den 50 Kg meines Sohnes auf dem Sozius erträglich.
Wollte das erst nicht wahrhaben nach dem Motto: Ist die Ninette zu hart, bist du zu weich.
Den Rest hat mir dann die Tour durch Kroatien gegeben.
2700 km in einer Woche. Wie schön war das die letzten Jahrzehnte immer mit meiner guten R 100/7.
Also nach der Reise das vermaledeite weiße Ungeheuer entfernt und durch ein Racetech Federbein ersetzt.
Das hier bekannte Forumsmitglied hat mich diesbezüglich gut beraten und mit der passenden Feder ausgestattet. Vielen Dank dafür.
Wirklich ein enormer Unterschied. Warum nicht gleich so BMW ? Das Federbein kam bereits eingestellt an und passte auf Anhieb.
Natürlich keine GS, aber die will ich ja auch nicht. Auf jeden Fall eine großartige Verbesserung. Hätte ich gleich machen sollen.
Jetzt habe endlich das Gefühl ein Fahrwerk zu haben und keinen Starrahmen unter dem Hinterteil.
Ninette darf bleiben und wird nicht gegen Scrambler oder sonstwas getauscht.
Uwe

moin,

ich muss ja zugeben -ich mag diesen Fred -informativ und hilfreich zugleich.
Deshalb hier mal meine Frage (auch speziell an Rainer) was bringt mir die Höhenverstellung am Nachrüst Federbein? Beeinflusst die nicht die Geometrie evtl. ungünstig?

Gruß Jörg

Zitat von dbrbeemer

moin,

ich muss ja zugeben -ich mag diesen Fred -informativ und hilfreich zugleich.
Deshalb hier mal meine Frage (auch speziell an Rainer) was bringt mir die Höhenverstellung am Nachrüst Federbein? Beeinflusst die nicht die Geometrie evtl. ungünstig?

Gruß Jörg

Eventl. kann alles ungünstig laufen. Vieles aber auch eventuell günstig.

Fakt ist: Arsch hoch Nase runter handlicher (nervöser) um enge Ecken, Nachteil wenn es zu viel wird schlechter Geradeauslauf (nervös, pendeln etc.)
Im Bezug auf Rainers Produkt was ich selber fahre:
Im Bereich der möglichen Höherverstellung wirst du, denke ich, nichts negatives feststellen.
Da mein Durchhang (fahrdynamische Basis mit aufsitzendem Fahrer) jetzt mit dem Federbein von Rainer eh 55 mm ausmacht und die Kiste dadurch tiefer ist, behaupte ich mal das die Höherstellung eh nur den Durchhang ausgleichen wird. Ich werde es bei Zeiten mal testen.

CU

es scheint so, dass so Macher die Problematik nicht versteht.

Wenn man ein vergleichbar leichtes Motorrad (r nineT mit rund 220kg) hat, sollte eigentlich klar sein, dass das Verhältnis von Eigengewicht und Zuladung (208kg) schwieriger zu handhaben ist, als mit einem deutlich schwereren Hobel.

Man kann weiterhin davon ausgehen, dass eine Spreizung der Zuladung bei einem Motorrad bis zu 100 kg gerade noch zu handhaben ist - oder mit anderen Worten: es ist noch negativer und positiver Federweg vorhanden.

Die nineT ist ausgelegt, dass sie mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 430kg nicht durchschlägt. Konsequenz daraus ist, dass das Fahrwerk bei geringer Zuladung unkomfortabel hart wird.
Abhilfe ist nur möglich, wenn man die Federhärte reduziert und den Dämpfer entsprechend anpasst. Konsequenz daraus ist aber auch das Sinken der möglichen Zuladung (Fahrwerk schlägt sonst durch).

Fazit: die eierlegende Wollmichsau ist noch erfunden - die E-Ride Systeme mit sich automatisch anpassender Dämpfung und Luftdruckfederung kommen dem Ideal schon ziemlich nahe.

Was ist daraus zu entnehmen:
BMW hat der nineT kein "scheiß" Fahrwerk verpasst - für den normalgewichtigen* Solisten und leichte Mädchen ist es aber wegen der gewählten hohen Zuladung weniger geeignet.
* der durchschnittliche nineT Fahrer ist überwiegend ein schwerer Junge

Schlussfolgerung:
Ein nahezu ideales Fahrwerk ist nur dann zu erreichen, wenn die Spreizung der Zuladung gegen Null geht.
Nur dann sind Federrate und Federweg optimal wählbar - je größer die Spreizung, um so größer wird der erforderliche Kompromiss.

ick bin nich schwer - Alfred - nur zu klein für mein Gewicht

Zitat von der_fla

Schlussfolgerung:
Ein nahezu ideales Fahrwerk ist nur dann zu erreichen, wenn die Spreizung der Zuladung gegen Null geht.
Nur dann sind Federrate und Federweg optimal wählbar - je größer die Spreizung, um so größer wird der erforderliche Kompromiss.

Der Trend geht zum 2.Federbein
2 Schrauben und fertig ist der Umbau
Den Heckrahmen anbauen dauert länger

Ja Baldur, so mach ich das auch. 98% Solo Landstrasse ohne Gepäck. Und für die Gepäckreisen mit Sozia kommt der Heckrahmen und das originale Federbein rein...

Zitat von Leichtgewicht

Warum änderst du nicht die Vorspannung und behälst diese Einstellung bei??

Hab ich damals gemacht. Ich hab es nur mit so wenig Vorspannung getestet und kann daher sagen das Reiner recht hat mit der Bandbreite welches das Federbein abdeckt.Hat trotz des viel zu hohen Negativfederweg noch gut funktioniert und ist so auch auf Soziusbetrieb ohne Änderung der Vorspannung zu übertragen.

CU

Hallo an die cracks hier,

Ich würde gerne meiner R9T mal ne Grundeinstellung hinten am federbein verpassen die zu meinem Gewicht passt. Hab den Thread jetzt mal etwas quer gelesen (reicht vermutlich nicht)

Ich hab es jetzt so verstanden das ich erst mal diesen Alumnate gegen Uhrzeigersinn komplett auf 0 wert setze und dann wieviele Klicks im Uhrzeigersinn?

Gewicht 60 nackt. Meist in Leder unterwegs = komplett dann 65-67 Kilos

Wäre super wenn ihr mir hier kurz helfen könntet.

Auch evtl wo ich nie der zugstufe ansetzen soll.

Danke schon mal

Lg coffee

Zitat von Coffee

Gewicht 60 nackt. Meist in Leder unterwegs = komplett dann 65-67 Kilos

Lg coffee

Hunderte haben schon ihr Gewicht im Bezug zur Federung angegeben, du setzt auch hier neue Maßstäbe

Gruss
Tom