moin,
ich habe mir auf Teneriffa eine schöne Schraube in den Hinterreifen (Conti Road Attack) gefahren . Da die Händlerstruktur hier recht kleinteilig ist (viele kleine Läden, jeder hat ein wenig, aber eben keine große Auswahl), die Internet-Seiten sofern vorhanden wenig auskunftsfreudig sind und sprachlich ausser spanisch nicht viel läuft (zumindest nicht im Südosten der Insel), habe ich mir erst mal ein Reparaturkit besorgt. Das scheint dem zu entsprechen, was man auch bei uns kaufen kann und wurde unter dem Label "Puig" vetrieben. Ich denke, es wird sich mit den in D erhältlichen Sets nicht viel nehmen. Immerhin haben die Tools gescheite Griffe und für die CO2-Kartuschen gibt's sogar eine Neoprenhülle gegen kalte Finger. (Brauche ich nicht, habe Luftpumpe )
Das Teil, was sich in die Lauffläche gebohrt hatte, war im früheren Leben wahrscheinlich mal eine Spax-Schraube. Freundlicherweise ging sie nicht gerade durch die Pelle, sondern in einem Winkel von ca. 45°. Dann hat sie sich wohl im oberen Teil beim fahren verbogen, so dass der Kopf parallel zur Oberfläche lag.
Das sieht man aber erst mal nicht:
Problem: Weil man das beim Entfernen der Schraube erst mal nicht sieht, hinterlässt man dabei u.U. kein schönes gerades Loch. In meinem Fall ist die umgebende Oberfläche dabei kraterförmig ausgerissen, was für die Reparatur ein Problem sein könnte. Leider kein Foto davon vor der Reparatur gemacht.
Diese lief wie vielerorts beschrieben an sich recht problemlos, auch dank der recht guten Griffe von Reibahle und Einfädel-Werkzeug.
Allerdings war das Kit nicht in der Lage, auch den oberen Krater komplett glatt zu füllen. Auch der Versuch, diesen mit dem zunächst überstehenden Gummipfopfen und reichlich Vulkanisier-Flüssigkeit zu "verspachteln", hielt nicht lange: Das Flick-Gummi ist ziemlich weich - auch nach 2 Tagen Trocklungszeit. Dadurch klebt jedes kleine Steinchen sofort fest und wird durch das nachfolgende Steinchen immer weiter in die Flickstelle gedrückt. Irgendwann wird es durch sein und die Luft durch das durch die Reibahle geweitete Loch ziemlich schlagartig entweichen.
Bei den Strecken hier mit reichlich engsten Kurven an steilen, teils ungesicherten Abgründen kein gutes Gefühl, und entsprechend fahre ich dann auch.
Da hält sich der Spaß in Grenzen. Zum Glück konnte ich gestern dann doch einen CRA3 auftreiben, nachher wird montiert, und dann fühle ich mich wieder besser.
Nachdem ich gesehen habe, wie weich das Reparaturzeugs ist, würde ich dem nicht auf Dauer mein Leben anvertrauen. Auch wenn das bei einigen schon zigtausend km gehalten hat - schließlich ist Onkel Erwin als Kettenraucher auch 100 geworden
Aber immerhin hat es mich weit genug durch die Gegend getragen, um in verschiednen Shops nach einem passenen neuen Reifen zu suchen und die Fuhre zum Reifentausch in die Werkstatt zu bringen. So gesehen hat's mir schon sehr geholfen.