Hallo.
PROBLEM: was ist der Sinn eines Lenkungsdämpfers ? Kickback, also heftiges Lenkerschlagen (was ich noch nie hatte) zu vermeiden, aber ansonsten in Fahrt die Lenkung nicht zu versteifen. Müsste sich also im Stand, bei entlastetem Vorderrad, so anfühlen: kleinere Lenkausschläge gehen praktisch widerstandsfrei, wenn ich aber den Lenker schnell über einen bestimmten Winkel hinaus verdrehe, soll die Dämpfung wirken. Genau das ist bei meiner NineT nicht der Fall. Der Lenker geht bei jeder Bewegung, auch kleinen Lenkausschlägen, "sämig" und stark gedämpft.
Also habe ich den Lenkungsdämpfer abgebaut. Wenn ich jetzt, das schwarze Gehäuse in der einen und die Dämpferstange in der anderen Hand, die Stange durch das Gehäuse durchziehe, spüre ich erheblichen konstanten Widerstand. Das ist so schwergängig, dass die Stange mit nur zwei Fingern kaum durchzuschieben ist.
MODIFIKATION: der LD liegt auf dem Tisch vor mir. Ich habe an der Aussenseite den Sprengring und die Beilagscheibe entfernt. Dann mit einer sehr kleinen Stecknadel vorsichtig zwischen Dämpferstange und dem grünen Wellendichtring hindurchgestochen (siehe Foto) und die Stange langsam rein- und rausgeschoben. Dabei tritt an der Nadel entlang Dämpferöl aus. Habe nur ein wenig abgelassen, vielleicht einen Fingerhut voll. Dann Nadel wieder raus. Der Wellendichtring wurde dabei nicht beschädigt. Modifikation ist auch reversibel, man kann umgekehrt an der Nadel entlang wieder Öl reinlaufen lassen.
ERGEBNIS: jetzt lässt sich die Dämpferstange um wenige cm hin- und herschieben ohne großen Widerstand. Erst bei Bewegungen darüber hinaus wird die Dämpfung spürbar. So sollte es sein.
Fahrversuch steht noch aus, doch schon beim Rangieren merkt man eine erhebliche Erleichterung.
Grüße,
Holger
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