Bericht aus dem GS Forum

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  • Hab mal einen Bericht aus dem Nachbarforum kopiert und hier eingesetzt . Finde er hat unser Schätzken fein beschrieben. Ist ja im Hauptberuf ein 1000 RR Fahrer.
    Driverboxer


    Bin das Ding heute probegefahren. Konnte dem Angebot nicht widerstehen, während die RR zur Erstinspektion beim Freundlichen stand.


    Hueregeiler Töff, ums gleich vorweg zu nehmen! Der Boxermotor dominiert die Optik ebenso wie das Fahren, und der Rest scheint wie darum herum gebaut. Im direkten Vergleich zu meiner perfekt, aber steril funktionierenden und nur auf Höchstleistung getrimmten RR steht hier der Motor im Vordergrund.


    Das geht schon beim Druck auf den Starterknopf los: Heftig schüttelnd bringt der Elektrostarter die dicken Kolben in Schwung und erweckt den großvolumigen B2 zum Leben. Bei jedem Gasstoß neigt sich die Maschine zur Seite und fordert zum Festhalten am breiten und und vergleichsweise geraden Lenker auf. Hier ist nix weichgespült, nix auf Komfort oder Mädchen getrimmt. Alles vibriert, schüttelt und lebt. Alles funktioniert ein wenig strenger und mit mehr Krafteinsatz als man das von einem modernen Motorrad erwarten würde. Aber es passt - es passt zu einer aktiven Fahrmaschine, die sich den BMW-Slogan "Sheer Driving Pleasure" wie kaum ein anderes Modell der Marke auf die Fahnen geschrieben hat.


    Bei mittleren Drehzahlen geht’s erst mal behutsam aus dem Ort hinaus und auf den Uznaberg hinauf. Der Akrapovic-Topf ballert extrem heftig und zieht die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Obwohl ich mich mit dem Motorrad außergewöhnlich gut angezogen fühle, ist mir das definitiv zu viel des Guten und ich bin froh, die Ortstafel hinter mir zu lassen, um den Boxer ungestört und ohne zu stören durch das Drehzahlband zu jagen. Brutal schiebt der 1200er von unten raus und lässt beim Ausdrehen keine Sekunde nach. Ja - so muss ein Antrieb für eine solche Lifestyle-Maschine sein: kräftig, kernig, kompromisslos. Ob dynamisch aus den Kehren schnalzen, harmonisch geschwungenen Flussläufen entlang eilen oder einfach nur gemütlich im Rahmen des legalen Geschwindigkeitsfensters Kolonne tuckern. Der Motor - das Motorrad - macht einfach souverän, und man klebt nicht ständig dem Vordermann im Rückspiegel, sondern gibt mit etwas Abstand selbst die Pace vor.


    Alles funktioniert - funktioniert bestens, wie man das von einer BMW erwartet und von BMW gewohnt ist - aber das Fahrwerk ist mir doch ein wenig zu straff. Dabei bin ich von der RR nicht verwöhnt, aber selbst nahezu unsichtbare Waschbrettwellen auf frisch asphaltierten Streckenabschnitten werden von hinten her durchs stark gedämpfte Federbein allzu deutlich an den Fahrer weiter gereicht. Hier wäre ein wenig weicher eindeutig mehr gewesen. Auch ist die Sitzbank - wie bei so vielen BMW - nicht unbedingt für mein Gesäß maßgeschneidert. Wie kürzlich bei der K 1300 R stören vorn seitlich zwei Absätze, so dass ich mich dabei ertappe, auf der Suche nach mehr Komfort im Sitz hin und her zu rutschen.


    Das sind freilich Marginalien, deren Erwähnung nur Zeichen dafür ist, dass es nix Wesentliches zu kritisieren gibt. Wer dieses Motorrad kauft, wird nicht enttäuscht. Es steckt genau das drin, was das Äußere verspricht: eine ursprüngliche, ehrliche Fahrmaschine, die es mit dem Zeitgeist ernst nimmt und dabei vielleicht ein bisschen übertreibt. Wie bereits erwähnt, fühlt man sich mit der R nine T sehr gut angezogen und findet Fahrspaß im Überfluss bereits bei Geschwindigkeiten diesseits der Legalität. Damit ist BMW der Wurf gelungen, der mit der R 1200 C selig trotz großen Aufwands und durchaus ansehnlichen Resultats zu kurz geraten war.


    Als ich den Schlüssel auf den Tresen lege, steht mir die Freude ins Gesicht geschrieben und ich kann mir ein herzhaftes: "So än huere geiler Töff!" nicht verkneifen.


    Gruß
    Serpel

  • Hi,

    das spiegelt genau meine Eindrücke nach der Probefahrt wieder. Allerdings war das meine erste Fahrt auf einer BMW und somit auch meine erste, aber überzeugende, Boxer-Erfahrung.

    Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich schon in R nine T beim ersten Anblick verguckt habe.

    Gruss
    Bernd

    Reden ist silber, Schweigen ist gold, nineTs sind schwarz. :winken:brauen

  • Moin Jungs,
    so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen,
    was den Sitz an geht, hab auf meiner LC immer
    Probleme mit dem Hintern, Exklusiv Sitzbank
    gekauft, ist leider ohne Besserung, letzten Samstag
    knapp 500 Km mit meiner NineT gefahren und
    keine Schmerzen am Hintern:-)

    Mit freundlichem Gruß

    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hi Hans-Jürgen, ein Kumpel fährt die 1200 GS ADV Bj. 2008. Im Sommer hat er sich einen Sitz machen lassen. Mit dem Serien-Sitz hatte er wohl Probleme mit der Hüfte :geschockt
    Auf der Ninette ist das alles etwas anderes. Hier geht man von vorne herein nicht von einer top Sitzposition aus. Es passt aber trotzdem ‼️

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  • Der Mensch bringt eben denkbar schlechte Voraussetzung für das Motorradfahren mit. Sonst hätte die Natur einen Normhintern vorgesehen. :D Was mich bei der heutigen Sitzbankmode aller Hersteller stört, sind die fast immer nach hinten mehr oder weniger ansteigenden Sitzpolster. Das mag ja dynamisch aussehen und eine im Sporteinsatz nützliche Schwerpunktverlagerung Richtung Vorderrad fördern, aber im Normalmodus führt das zu ständigen Positionskorrekturen. Gut, dass es den Sattler gibt.

  • Mir tun nach 200km auf der Nini auch die Arschbacken weh..

    Auf der Diva habe ich mittlerweile ein Airhawk-Kissen, da der 20mm Moosgummi nach 20+ Jahren nun etwas nachgelassen hat.
    Das Luftkissen sieht zwar nicht so edel aus (eher nach Bastelbude), man sitzt aber hervorragend drauf. Auch eine 500km-Etppe mit nur kurzer Tankerholung war null problemo. :daumen-hoch

    Werde wohl über die Winterpause einen von einem Freund empfohlenen Sattler in Kiel kontaktieren.


    Viel Grüße
    Stefan

    „Bevor ich mich darüber aufrege, ist es mir lieber egal.“ (nach einem von mir sehr geschätzten Kollegen)

    PS: Es gibt Ausnahmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kerbel (20. Oktober 2014 um 11:09)

  • Netter Bericht, aber genauso steht es auch in jedem anderen Bericht, der inzwischen in jeder Motorrad-Zeitschrift erschienen ist.
    Oder hab ich einen Bericht übersehen, in dem drin stand: Total hässliche Möhre, ultrasch...lecht zu fahren ?

    ... take the long way home ...

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  • Werde wohl über die Winterpause einen von einem Freund empfohlenen Sattler in Kiel kontaktieren.

    Moin,

    wenn es sich um "Alles für'n Arsch" (Firma Schauland) handelt, kann ich die Empfehlung nur bestätigen.
    Auf der Homepage der Fa. ist unter "Galerie" übrigens mein aufgepolsterter und neu bezogener nineT- "Custom"- Sitz zu sehen.

    Gruß!

  • Ich kann noch die Autosattlerei Ankert in Essen empfehlen.

    Der nahm vor 4 Jahren für die Aufpolsterung meiner GS Sitzbank, bei Erhalt des original Sitzbezuges, 70,-

    Gibt´s auch schwarze "Wahnwesten" ?

  • ... dann muss er sich in den zehn Jahren davor gewaltig weiterentwickelt haben.

    Meine Empfehlung:

    Der "Sitzbankbezieher" Niklas Lange in Solingen :daumen-hoch

  • Auf der Homepage der Fa. ist unter "Galerie" übrigens mein aufgepolsterter und neu bezogener nineT- "Custom"- Sitz zu sehen.


    Wie heisst es, das ist sinnlos ohne Bilder :winken:lehrer

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    Habe ich mal übernommen :bier

    Gruß
    Thorsten