In die NineT passt fast jede Batterie (max 175 mm breit), und wo die Pole sind ist auch egal!

Meine fast 10 jährige Originalbatterie lässt beim Starten nach. Bin in der französischen Version der Kleinanzeigen über eine neue, originalverpackte 7 Ah 420 A CCA LiFePo HJTX20 Electhium gestolpert für kleines Geld, der hatte falsch gekauft. Das war aber ne Grösse für die Harley, 175x58x130 mm und die Pole falschrum. Batteriefach mit dem Meterstab geschätzt, müsste passen. Also bestellt. Erstmal mit Starterkabel und abgeklemmter Originalbatterie probiert, funzt.

Heute eingebaut. War eine Quälerei am Rahmenausschnitt, aber mit Bremsleitungen ausclipsen und wegziehen gings mit sanfter Gewalt rein. (Hatte schon Angst das Federbein muss raus). Batterie gedreht auf Pole nach hinten, jetzt haben die Kabel eine kleine Schleife.

Batterie_eingebaut.jpg

Bei der Gelegenheit den Luftfilter getauscht, der hatte es bitter nötig. Und da hat mir doch so ein Lümmel eine Flummi-Kugel in den Rüssel gesteckt, die kam rausgehüpft...

Das gefällt mir! Muss glaub ich mal die Drehbank anwerfen und ein Teesieb kaufen...

Mit LiFePo startet die viel leichter. Nicht mehr Uhmpf..ratt...ratt.., jetzt ratt..ratt..ratt..

Ui, das ist aber aufwendig gemacht. Selber gedreht/gefräst oder gekauft? Hast du die Maße?

Ich glaube, bei mir wird das höchstens einteilig mit radialen Klemmschrauben...

Bike stand heute draussen für ein paar Stunden, nachmittags 5°C abends 2°C. Die startet mit dem vierten Kompressionstakt als wenn's nix wär, und auch der erste Totpunkt flutscht flüssig durch (Bei meiner alten Bleibatterie war kalt der erste Takt immer ein Uhhhmpf).

Ich bin also sehr happy mit meiner neuen 2nd hand dicken Harleybatterie Electhium LiFePo (HJTX20HL-FP). Die hat auch bei Kälte richtig Rums ohne Vorglühen. Die angegebenen 420 A CCA bei 7 Ah Kapazität dürften hinkommen. (Die CCA Werte werden bei SIFAM laut einem Datenblatt mit einem Argus AA500P Batterietester ermittelt, der für 1 ms 100 A zieht und dann über den Innenwiderstand die Stromgrenzen rechnet). Bin sehr gespannt wie lange die hält.

Die 175 mm Breite der Harley-Batterie ist die absolute Obergrenze, was noch von oben gerade so mit bisschen Gewalt durch den Rahmen geht. Fummelig einzubauen, aber hat sich gelohnt. Versuch macht kluch...

Electhium ist eine Eigenmarke von SIFAM France, und scheint wohl von Skyrich zu kommen, die haben genau diesselben Batteriebezeichungen. Günstig gibts die Batterien in der franz. Version der Bucht.

Abgesehen vom freudigen Starten war die Heimfahrt im Dunkeln über 60 km Nebenbergsträßchen bei Nieselregen und 2°C nicht so prickelnd . War mal wieder froh über die H4-LED Birne (Mit der Halogenfunzel wäre das Harakiri gewesen), Atlantis und Neoprenkragen. Muss jetzt die Lenkerstulpen andübeln.

pasted-from-clipboard.png

HJTX20HL-FP_Skyrich_datasheet.pdf

Ja aber teuer. Hier 50 € drunter (aber 21 € Lieferung nach D)

Ich hab meine aber nicht von dort, sondern Privatanzeige wegen Fehlkauf für 80€.

Gibt günstiger auch 150 mm breite Versionen mit etwas weniger Kapazität / Startstrom, die problemlos in die Q reinpassen.

Hier eine Übersicht der Typen diese Marke:

electhium_batteries.jpg

Meine wiegt übrigens nicht, wie hier und bei demselben Skyrich-Typ angegeben 1.7 sondern 1.2 kg. Wenn du das Blei aus dem Rahmen wuchtest und die neue reinschiebst denkste das ist eine Luftnummer.

Der Hauptgrund, warum ich auf Li-Batterie gewechselt habe war, dass meiner Erfahrung nach alte Bleibatterien ohne jede Vorwarnung sterben und das passiert laut Murphy's Gesetz immer irgendwo in der Pampa.

Jetzt bin ich nur noch neugierig, ob die Li Batterie so ewig halten wird, wie die Hersteller versprechen.

Unsere NineT-Regler spucken 14,7 V aus, ich habe meine bei 14,63 V gemessen bei 2000 U/min. Das ist optimal für AGM-Blei, liegt aber etwas über den empfohlenen 14,6 V max für einen LiFePo. Deshalb habe ich den Ladestrom vor dem endgültigen Einbau mit einem Labornetzteil überprüft. Bei dieser Spannung saugte sie nach zwei Starts ca. 4 A für 5 min und war dann schon wieder voll (cool!), der Ladestrom ging auf 100 mA runter. Dieser kleine Strom war derselbe bei14,7 oder 14,6 V, der geht wahrscheinlich in den Cell Balancer. Deshalb glaube ich, dass der LiFePo in der NineT ok ist und da drin nicht überladen / getötet wird. Die Zukunft muss zeigen, ob sich die Praxis an die Theorie hält...

PS Hab mal in die sehr klein gedruckte Anleitung der Batterie geschaut, da wird mehrfach als Obergrenze Ladespannung 14.8 V angegeben. Auf der Batterie selbst steht aber 14.6 V....