Neues Federbein - warum nicht nur eine neue Feder?

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  • Weißt Du es?

    Vermutest es?

    Oder steckst Du mit einem (mit dem) Verkäufer unter einer Decke?

    Halloooo? Jan?

    Das war ein (mehr oder weniger....nee, eigentlich weniger) verdeckter Verweis auf z.B. #208.

    Ich selbst habe die Feder eingebaut. Du hattest mich vor kurzem hier danach gefragt. Du erinnerst Dich?

    Dann erinnerst Du Dich vielleicht auch an meine Antwort auf Deine Frage.
    Und mit dem, den Du da andeutest, würde ich nicht im tiefsten Winter ohne Klamotten unter eine Decke kriechen. Also, bitte!

    Also mal sachte, ja?

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Ich werde definitiv erst im nächsten Jahr ans FB gehen.

    Bernd, das hatte ich auch vier Jahre lang gesagt, auf "Angebote" gewartet, hin und her abgewägt und überlegt, ob ich irgendwo 50 Euro sparen könnte. Als dann aber die "kleineren" Öhlinse mit ABE kamen, gab es keinen Grund mehr zu warten.

    - Boxern seit 1987 -

  • Noch ne Überlegung.

    Schliesslich sind Löcher im Strassenbelag im Schnitt gleich häufig wie Buckel, also soll der dynamische Arbeitspunkt in der Mitte bei 1/2 sein. Der Grund, warum das statische Einfedern auf 1/3 und nicht 1/2 des Federwegs eingestellt wird ist die assymmetrische Dämpfung (Zugstufe mehr gedämpft als Druck). Die Dämpfung soll im dynamischen Fahrbetrieb den Arbeitspunkt von statisch 1/3 auf dynamisch ca 1/2 eingefedert runterziehen.

    Da die Vorspannung der Originalfeder sehr hoch ist, krieg ich das statische Einfedern gerade mal mit 90 kg Nacktgewicht auf etwas weniger als 1/3 eingefedert. Was folgt: Der Arbeitspunkt ist zuweit ausgefedert und die Federung geht beim Fahren über Buckel / Löcher auf ausgefedert Block. Das sind die bekannten Schläge ins Kreuz, und Abheber am Reifen.

    Einfache Abhilfe: Die Zugstufe strammer einstellen. Die 1.5 Drehung auf laut Handbuch (von ganz zu) sind viel zu weich. Ich fahre seit Jahren das Originalbein mit nur 0.75 auf, und das Fahrwerk ist straff, aber komfortabel. Keine Schläge, kein Abheben. Die strammere Zugstufe zieht im dynamischen Fahrbetrieb den Arbeitspunkt in Richtung eingefedert. Das funzt astrein.

    Ich glaube, viele finden die Federung "zu hart", drehen deshalb die Zugstufe weicher, und machen es dadurch schlimmer. Man muss mit der strammen Originalfeder die Zugstufe auch strammer drehen, um den Arbeitspunkt dynamisch runterzuziehen.

    Wer allerdings weniger wiegt als 90 kg, kommt um Mods am Federteller oder der Feder wahrscheinlich nicht rum (keine Erfahrung).

    Und das Losbrechmoment ist für mich hinten wirklich kein Argument (bei den Lasten und der Hebelübersetzung) ein paar hundert € zu investieren.

    PS: Natürlich muss die straffe Hinterhand auch zur Gabel passen. Vorne und hinten sehen dynamisch diesselben Buckel, müssen deshalb aufeinander abgestimmt sein. Deshalb kann gut sein, dass mein Vorschlag nur für die straff gedämpfte USD Gabel der E3 9T passt, aber nicht für die unterdämpften Originalgabeln der Pure usw.

    Gruss

    Albrecht

    7 Mal editiert, zuletzt von Alepplew (19. Juli 2020 um 14:04)

  • Schau mal hier: Ich hatte das mal dynamisch vermessen und übereinandergelegt: Oehlins Cartridge inner Pure, Pure Retrogabel, meine USD E3 Gabel. Die ist schön straff gedämpft in der Zugstufe, zumindest meine.

    Gruss

    Albrecht

  • Hab ich doch schon ausgiebig erklärt. Im Hochpreis Segment mit auch einstellbarer Druckstufe geht nichts am Bilstein vorbei.

    Im mittleren Preis Segment mit nur einstellbarer Zugstufe kommt das Öhlins ins Spiel ( ich sag nur wie schon immer :Das Losbrechmoment sprich innere Reibung macht den Unterschied zu anderen Federbeinen aus. Alles auf dem Prüfstand getestet

    Gruß

    Rainer

    Fakt ist dass Du keine Ahnung von den Zusammenhängen und den Größenordnungen hast!:taetschel

    Das Losbrechmoment (Übergang von Haft- zu Gleitreibung mag geringfügig besser sein = maximal ein Kilo)

    Bei einer Last von > 500kg*, mit der das Federbein belastet wird, spielt das absolut keine Rolle!|

    Radlast X Hebelarm

  • Hab jetzt 2 test Fahrten hinter mir.

    Gefahren bin ich auf einem ca. 20km langen Strecke mit sehr gutem Asphalt und sehr schlechten mit engen Kurven und vielen Frostschäden.

    1. Testfahrt war eher enttäuschend, da mir ein Fehler unterlaufen ist. Ohne die Einbauanleitung studiert zu haben, hab ich den negativen Federweg auf genau 30mm eingestellt. Wie mit original Federbein.

    Die starken Schläge wurden zwar gemindert aber nicht sonderlich.

    2. Testfahrt :klatschen

    Hab alles so eingestellt wie es in der Hyperpro Anleitung steht. Tom hat es hier schon mal beschrieben.

    Einfach MEGA. Vor allem ist das Fahrwerk viel ruhiger. Besonders in den engen Kurven.

    Ich kann es nicht beschreiben.

    Ruhiger und Softer. Die 110€ sind sehr gut investiert.

    Ich bin mir aber sicher, ein besseres komplettes Federbein könnte das noch viel besser, ist mir aber keine 600€ wert.

    SiegNatur

  • Ich hab' da heute mal was gebastelt - wenn ich wieder halbwegs laufen kann, wird's montiert und ausprobiert :freak

    Ich präsentiere: Den Heck-Federweg-Ausnutzungs-Indikator :jubelnFederweg-Indikator.jpg

    Aufbau: An den Gepäckösen unter dem Sattel wird ein (gepolsterter) Flachstahl befestigt, an dessen Ende sich ein 10 mm Loch befindet. Das Loch sollte nach rechts unter dem Sattel herausschauen.

    Ein 8 mm Alu-Rundstab ist am unteren Ende flachgepresst und mit einer Schlitzfräsung für einen Kabelbinder versehen.

    Der Rundstab wird unten per Kabelbinder etwa auf Achs-Ebene befestigt. Da ich den seitlichen Wunderlich-Kennzeichenhalter habe, muss dieser dafür herhalten. Vor der Befestigung des Rundstabes kommt eine eher stramm sitzende Scheibe Moosgummi drauf (Schaschlik-Patent) und eine zweite Scheibe Moosgummi nach durchfädeln durch den Flachstahl, also 1 Gummi über und eines unter der Bohrung im Flachstahl.

    Dann wird der Hinterbau hochgebockt und die Position markiert. Diese definiert die maximale Ausfederung des Federbeins.

    Mopped auf den Boden - noch 'ne Markierung: Negativ-Federweg ohne Fahrer

    Aufgesessen - noch 'ne Markierung: Negativ-Federweg mit Fahrer.

    Das geht auch noch ohne größere Hilfsmittel, aber was genau während der Fahrt passiert, wieviel vom kostbaren Federweg überhaupt genutzt wird, weiss kaum jemand. Kabelbinder durch die Feder um die Kolbenstange zu fummeln ist doof und spätestens, wenn der Kabelbinder an den auch noch komprimierbaren Anschlagpuffer (meist 30-40$ des Gesamthubs) stößt, stößt auch diese Methode an die Grenzen.

    Anders mit dem Federwegs-Indikator : :abfeiern

    Der dokumentiert auf den mm genau, wie viel Positiv- und Negativ-Federweg man tatsächlich auch während der Fahrt genutzt hat. Die Moosgummis bleiben an den Extrempositionen stehen und zeigen den Arbeitshub. Und im Gegensatz zum Kabelbinder an der Gabel nicht nur den Positivhub, sondern auch den Negativhub. Könnte dabei helfen, Fahrwerks-Funktion und eventuelle Probleme besser zu verstehen und zielgerichteter zu beheben.:brauen Geht da was auf Block? Feder zu weich oder zu hart?? Dämpfung zu straff oder zu weich???

    Demnächst in Ihrem Kino :geht-klar

    Zusatzfunktion: Eine Skala auf der Alustange könnte die Arbeit des Hecks für eine mitlaufende Kamera viel besser sichtbar machen :denk

  • Alfred. Ein Federbein mit einem geringen Losbrechmoment, weniger innerer Reibung und feinem Ansprechverhalten macht jedes Motorrad FahrWerk besser, auch die mit Kardan Antrieb. Funktioniert sogar bei Autos wo noch mehr Massen dran hängen wunderbar. Fahr mal deinen Audi TT mit Serienfahrwerk gegen einen TT mit Bilstein Fahrwerk. Da wirst aber ganz große Augen machen

    Gruß

    Rainet

    CLASSICBIKE RAISCH

  • Da bin ich auf deine Ergebnisse sehr gespannt. Ich befürchte allerdings dann noch ganz viele Federn im Zehntelbereich notwendig sind, die aber kein Hersteller anbieten wird. Trotzdem viel Erfolg. ich finde es grundsätzlich schon prima wie du dich mit Thema So intensiv beschäftigst, befürchte aber, wenn dir die technischen Mittel fehlen um selber ein Federbein zu bauen oder gar eine Feder zu wickeln, du nicht weiter kommen wirst.

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

    Einmal editiert, zuletzt von Rainer (19. Juli 2020 um 21:10)

  • Also das mit dem Losbrechmoment/Losbrechkraft verstehe ich nicht.

    Rainer Du selber hast mal geschrieben, dass auf den Kolben 9000N wirken.

    Ein gutes Federbein soll 10N Losbrechkraft haben, ein schlechtes 30N. (ca. Angaben, genau kann ich mich nicht mehr erinnern)

    :0plan ich glaube es nicht. Nach meiner Erfahrung mit der Hyperpro Feder erst recht nicht.

    SiegNatur

  • Da bin ich auf deine Ergebnisse sehr gespannt. Ich befürchte allerdings dann noch ganz viele Federn im Zehntelbereich notwendig sind, die aber kein Hersteller anbieten wird. Trotzdem viel Erfolg.

    Gruß

    Rainer

    Verstehe ich nicht, warum sollte ich Federn im Zehntelbereich brauchen? Und überhaupt - Zehntel von was?

    Der Erfolg würde im Ekenntnisgewinn bestehen. Scheint nicht jeder zu mögen :brauen

    Also das mit dem Losbrechmoment/Losbrechkraft verstehe ich nicht.

    Rainer Du selber hast mal geschrieben, dass auf den Kolben 9000N wirken.

    Ein gutes Federbein soll 10N Losbrechkraft haben, ein schlechtes 30N. (ca. Angaben, genau kann ich mich nicht mehr erinnern)

    :0plan ich glaube es nicht. Nach meiner Erfahrung mit der Hyperpro Feder erst recht nicht.

    Sehe ich auch so und hatte es auch beim Vergleich von 3 Beinen hier geschrieben. Stichpunkt "Ansprechverhalten, Losbrechmoment/-Kraft"

    Und im manuellen Druckvergleich(bei ausgebauter Feder und offenen Dämpfungsstufen ist bei keinem der 3 Beine eine auch nur ansatzweise spürbare Losbrechkraft zu bemerken.