Moin aus der Lüneburger Heide

Moin zusammen!

Nachdem ich hier bereits einige Zeit mitgelesen und hilfreiche Anregungen mitgenommen habe, nun auch seit ca. 3 Wochen RnineT-Besitzer bin, dachte ich, ich melde mich mal im Forum an.

Meine Stationen bisher:
NSU Quickly (1977)
Hercules K50 Ultra (1977-1978)
DKW RT 125 2H (1979)
BMW R80/7 (1979-1981)
BMW R100CS (seit 1982)
BMW R1100S (2002-2013)
BMW R1200RT (05.2008-08.2008)
BMW R1200R (2008-2011)
BMW K1300S (seit 2011)
BMW R1200RT (2011-2015)
BMW RnineT (2015-...)

Meine zuletzt ca. 20.000 km/Jahr habe ich zu etwa 2/3 mit der K1300S und 1/3 mit der R1200RT zurückgelegt, plus 1000km mit der R100CS. Die RT war gut unter 20°C, bei Regen und zu zweit mit viel Gepäck, sowie als Auto-Ersatz auf dem Weg zur Arbeit, aber irgendwie kam nie so richtig das Motorrad-Feeling auf. Jetzt habe ich die RT für die NineT in Zahlung gegeben. Ob das schlau war, muß die Zukunft zeigen, jedenfalls ist jetzt die Rollenverteilung klar: NineT für's Gemüt und 1300S für schnell und weit (weit und gemütlich vielleicht auch mit der NineT).

Den meisten modernen Motorrädern kann ich rein optisch nicht viel abgewinnen. Schön finde ich auch Kawa W800, Guzzi V7 und Triumph Thruxton. Habe alle probiert und immer gedacht, so gut fährt meine R100CS auch. Vor allem hatten die drei genannten letztes Jahr noch kein ABS, auf das ich nicht mehr verzichten möchte. An der RnineT hat mir besonders gefallen, daß sie "alt" aussieht und "neu" fährt. Ansich möchte ich langsam mehr zum gemütlichen "Genußfahren" kommen.

Ob es bei der gebotenen Motorcharakteristik und der für meinen Geschmack zu kurzen Übersetzung wirklich was wird, mit dem gemütlichen Fahren,
wird sich zeigen. Optisch gefällt sie mir bis auf die Spiegel und die Blinker, wie sie ist. Aber das hintere Federbein spricht mir viel zu unsensibel
an, ich denke, dort wird mein erster Ansatzpunkt für Veränderungen sein.

Soviel erstmal zu mir. Vielleicht gelingt es mir ja eines Tages auch mal, etwas sinnvolles beizusteuern.

Gruß,
Kai

uups, gerade gesehen, daß ich hier tagelang online war. Kenne mich noch nicht so aus mir Foren.

@all: Erstmal vielen Dank für die netten Begrüßungen!

Slowy & Georg:
Das mit dem Bart mache ich seit 27 Jahren ganz einfach. Im August gehe ich nochmal zum Friseur, ab dann lasse ich Haare und Bart einfach wachsen.
Im Frühling, zur Zeit der Schafschur, kommt alles wieder ab. Seit ich das so mache, geht's mir im Winter besser.

Zu den BMWs:
Eigentlich wollte ich nie eine BMW haben.

War zu Kelinkraftradzeiten Fan von Kawa Z900, Honda CBX und Benelli 750 Sei. Die R80/7 hatte ich meinem Vater zu verdanken und in der Clique haben sie mich ausgelacht wegen des Opa-Mopeds. Auf meiner ersten Alpen-Tour habe ich einen Einheimischen mit einer 750er Norton Atlas mit 45PS und 4 Gängen kennengelernt. Nach einer gemeinsamen Ausfahrt war klar, zwei Zylinder reichen, Fahren muß man üben. Danach war ich mit der 80/7 weitgehend versöhnt. Seitdem war ich dann Guzzi Le Mans-Fan.

1982 sollte es dann auch eigentlich eine Le Mans werden. Aber meine damalige Freundin sagte, darauf könne man nicht zu zweit in den Urlaub, also wurde es die R100CS. Wir waren dann nur noch einmal gemeinsam im Urlaub, die R100CS habe ich immer noch und mich inzwischen dran gewöhnt.

Die R1100S ist es 2002 geworden, weil die anderen Hersteller damals nichts passendes mit ABS hatten und damit alles ging, vom Sporteln bis zum Urlaub zu zweit mit Gepäck. ABS ist seither für mich Pflicht.

Ab der ersten RT standen eher gesundheitliche Aspekte bei der Wahl des Motorrads im Vordergrund. Die 1300S hat sich als gesundheitlich verträglichste herausgestellt.

Wegen des fehlenden ABS scheiden heute auch die schicken Cafe-Racer auf Le Mans-Basis aus. Mit der NineT habe ich nun vielleicht bald einen Cafe-Racer mit ABS, wieder von BMW.

So, das war's mit der NineT und mir, irgendwie haben wir nicht richtig zueinander gefunden, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, mit drei verschiedenen Lenkern, Lampenmaske, Windschild und zwei Federbeinen.

Bin nicht der große Customizer, mir gefiel sie mit Lenkerendblinkern, runden Spiegeln, Rizoma-Auspuffverlängerung und -Heck. Was einige von Euch hier so an kreativen Ideen und handwerklichen Umsetzungen zeigen, finde ich schon bemerkenswert, davon bin ich ganz weit weg. Ich habe nur käufliches Zubehör an- und wieder abgeschraubt, manches auch nur drangehalten und vergessen, rechtzeitig zurückzusenden. Einiges davon werde ich, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, hier noch anbieten. Highlight war die Ölkühlerabdeckung von Jörg, die ich von Ingo kaufen konnte, als der seine erste NineT weggegeben hat. Die mußte aber mitverkauft werden, da ich die original-Blinkerhalter abgesägt hatte.

Wenn ich Zeit für's Motorrad habe, will ich in erster Linie fahren, Orte besichtigen oder Leute besuchen. Ich habe nicht mal Lust zum Putzen. Mit der NineT sind es nur 7000 km in einem Jahr geworden, so wenig, wie mit keinem anderen Motorrad, die meisten auf der Hausstrecke, selten über die Nachbarlandkreise hinaus. Dafür habe ich mit ihr wohl länger als mit den meisten anderen in der Garage verbracht. Da ich aber keine Motorradausstellung eröffnen möchte und kann, habe ich mich schweren Herzens zur Trennung durchgerungen. Funktioniert hat sie, bis auf einen undichten Gabelsimmering, ohne irgendwelche Auffälligkeiten.

Neben meiner alten R100CS ist von den aktuellen Motorrädern für mich immer dasjenige das "beste", das ich mir instinktiv am häufigsten greife und das die meisten Kilometer macht, da ist die K1300S bis jetzt ungeschlagen, selbst wenn ich die NineT-Kilometer mit Emotionsfaktor 2,5 multipliziere. Vielleicht wird diese Herangehensweise der NineT auch nicht gerecht. Insgesamt war es mit der NineT eine intensive, aufregende Affäre, die ich nicht missen möchte, jedoch einfach zu anstregend, wenn die Tänze länger dauerten oder schneller wurden, was zum Teil sicher auch an mir liegt. Die Pausen waren immer schön.

Bevor ich mit der 1300S nun in den Urlaub gestartet bin, habe ich die NineT beim BMW-Händler für eine neue R1200GS Triple Black Bj. '16 in Zahlung gegeben, die ich nach dem Urlaub in Empfang nehmen kann.

Kommt mir irgendwie so vor, als hätte ich nun leider die "Endstation" im Motorradfahrerleben erreicht.

Ich hatte zuvor für zwei Wochenenden und je 600km eine GS gemietet. Für mich ein vom Gerät her sehr langweiliges, aber überaus gut funktionierendes Werkzeug. Bei Pausen habe ich sie hinter mir abgestellt, während ich die NineT immer vor mir in die Landschaft gestellt habe. Bin mal gespannt, wie sich die so nüchtern beginnende Beziehung im Vergleich zu der im Überschwang gestarteten NineT-Geschichte entwickelt.

Ich hoffe, ich darf hier noch Mitgleid bleiben, bis ich das letzte NineT-Teil verkauft habe.