1. Im Übergangsbereich der beiden Gummimischungen kann das weichere Gummi minimal auswaschen - das ist normal, bildet deswegen aber noch nicht das, was man gemeinhin unter "Kante" versteht. Eine spezifische Kante im Übergangsbereich entsteht erst, wenn ganz auf der weicheren Mischung für längere Zeit gefahren wird. Dazu muss man schon sehr schräg unterwegs sein.
. . . eine Kante am Motorradreifen entsteht dann, wenn man den Reifen durch die Fahrweise* stark belastet und dadurch der Luftdruck ansteigt.
Folge: die Aufstandsfläche (auch bei Kurvenfahrt) wird schmaler und dadurch steigt der Verschleiß in den besonders belasteten Bereichen - unabhängig davon, ob in der Reifenmitte eine härtere Gummimischung verbaut ist oder nicht und auch völlig unabhängig davon, ob man die Lauffläche bis an die Kante nutzt (dann ist der Verschleiß eher geringer weil größere Nutzfläche).
Deshalb ist vor entsprechender Belastung der Luftdruck des kalten Reifens um ca. 0,1 bis 0,2 bar abzusenken.
Wer sich ein "Bild" von den Luftdruckänderungen machen möchte, misst mit einem hochwertigen Luftdruckmesser nach.
Ein Vergleich der warmen Luftdruckwerte unter sonst identischen Randbedingungen ist sehr aufschlussreich.
* ständige Kurvenwechsel mit Lastwechseln (Bremsen und Beschleunigen)
weitere Infos: https://www.motorradonline.de/ratgeber/fahrv…n-luftdruecken/
weil hier oft die Rede vom Conti Road Attack ist:
Conti empfiehlt für die nineT und auch die R1250R die GT Ausführung mit verstärkter Karkasse (die ist auch teurer) aber auch unempfindlicher bezüglich Luftdruckänderungen - die "normale" Ausführung darf man trotzdem fahren. Diese erfordert aber, um lange Spaß am Reifen zu haben, noch mehr Sorgfalt mit dem Luftdruck.
Es liegt also nicht nur am Reifen sondern wie fast immer am Fahrer