Hört sich nun wilder an, als es ist, aber manchmal gilt eben doch, frei nach Hannibal vom A-Team:
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"
Ich hatte mich doch dummerweise vor ein paar Wochen wg. eines nagelneuen - und daher noch extrem glatten - Hinterreifens mit der nineT auf die linke Seite gelegt.
Dabei hatte der Zylinderschutz seinen Job gemacht und das mit ein paar hässlichen Kratzern und Macken bezahlt. Also neue bestellt.
Als ich den alten Zylinderschutz abschraubte, kamen mir zwei Schrauben schon fast freiwillig entgegen, nicht festgedreht, nur angelegt.
Und die dritte Schraube hatte alle Gewindegänge aus dem Alugehäuse schon dabei, die konnte ich grade so rausziehen
Also stand eine Gewindereparatur an, ich will das einfach nicht so "schlampig " lassen. Hat übrigens irgendein Mech vor mir hinbekommen, nicht ich selbst.
Zur Anwendung kam ein "Ensat SD M6x10" Gewindereparatureinsatz, dünnwandig, daher reicht dem M6 Einsatz eine Bohrung von 7,5 mm.
Vor dem Aufbohren hatte ich ehrlich gesagt ein bisschen Bammel, so freihand am Zylinder herumbohren, das wird bei mir garantiert schief.
Also habe ich mir, man hat ja Zeit, eine kleine Bohrvorrichtung hergestellt, gedruckt und mit gedrehten Einsätzen versehen, die ich a) in der Länge einstellen konnte, b) die unterschiedlichen Tiefen anpassen und c) am Motorrad anschrauben konnte.
Das sah dann so aus, zu bohren war das untere Loch hinten am linken Zylinder:
Die Vorrichtung musste ich noch ein wenig anpassen, weil am Motorrad ein Stecker im Weg war. Ist übrigens aus PETG gedruckt, das hatte ich grade in ausreichender Menge da. Sonst hätte auch PLA gut funktioniert. Die Einsätze für die M6 Halteschraube, links oben, und die Bohrerführung mit 7,5 mm rechts unten sind aus 16 mm Alu rund gedreht und mit einem Gewinde M16 versehen, mit dem sie in den Kunststoff eingedreht werden (das Gegengewinde ist gedruckt).
Den Satz Ensat plus passender Bohrer habe ich mir mal vor Jahren zugelegt, die "M6 SD" für den Reparaturfall hier kamen halt noch dazu.
Wichtig ist mir dabei, dass ich die passenden (und scharfen) Bohrer bei den Ensat dabei habe, wie auch die Montagehilfen, sonst such ich die immer ewig..)
WIe gesagt, hat funktioniert, gebohrt mit dem Makita Akkuschrauber mit Schnellgang. Und ja, das Loch sitzt genau an der richtigen Stelle, zentrisch zur vorigen Bohrung
Mit dem Montagewerkzeug und dem Akkuschrauber konnte ich dann auch den Ensat eindrehen:
Fertich.
Neuen Zylinderschutz angesetzt und die Schrauben mit Schraubensicherung mittelfest "handwarm" angezogen.
So muss das.