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Wunderlich

Alte R 100 S oder R100 CS kaufen

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  • Servus,

    Da meine NineT fast fertig ist, kam mir vor ein paar Tagen die Furzidee in den Sinn eventuell mal eine alte 2 Ventil R 100 S/CS so als Klassiker zu kaufen.

    Preislich geht es los ab ca 3.000 € und bis 10.000 € weiter.

    Die Kisten sind ja alle über 40 Jahre alt und haben keine Elektronik.

    Hat jemand Erfahrung mit solch alten Kisten?

    Die 2 Ventiler und deren Getriebe sind anscheinend oftmals nicht die haltbaren.

    Ich kann zwar Schrauben habe aber ehrlich gesagt keine Lust den Kaufpreis dann 2 oder 3 mal zu bezahlen wegen anfallender Reparaturen.

    Ich denke so als Hobby.

    Hat da schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Gruß Olli

  • Hi Oli,

    ich fahre noch eine R80R von 94, mit rund 33000KM auf der Uhr.

    Nach knapp 30 Jahre Federbein, Gabelfedern, Stösselrohrgummis, Tassenstössel, Bremsleitung + Scheiben, Sitzbankpolster und Kardangummi

    mal neu gemacht. Keine Ausfälle oder Defekte. Anlasser mal aus Langeweile gegen einen mit geklammerten Magneten getauscht.

    kaja

  • Nach über 40 Jahren gehen die Dichtungen nun mal kaputt.

    Tassenstössel haben wohl ab bestimmten Baujahren ein Pittingproblem (=Motorschaden wegen gelöster Metallbeschichtung)

    Anscheinend empfiehlt BMW die Zylinderköpfe bei 50t KM überholen zulassen (Schaftspiel).

    Das komische bei den Angeboten ist, dass die Laufleistungen von etwa 30.000 KM bis 130.000 KM betragen und preislich teilweise nicht so sehr unterschiedlich ist.


    Gruß Olli

  • Meine 83er RS hat knapp 200.000Km auf der Uhr und ist immer noch ein alltagstaugliches Motorrad. In mancher Hinsicht (Tourentauglichkeit) mehr als die nineT. Hat ja nicht umsonst alle neuen Motorräder, die ich zwischendurch so hatte, überlebt :saint:.
    Ich habe die 1990 aus erster Hand gekauft und da sind wir beim ersten Punkt. Wenn die Maschinen nicht ordentlich gepflegt oder gar kaputt geschraubt wurden, kann das zum Abenteuer werden. Und wer weiß das schon, wenn man sich so einen Oldtimer zulegt. Etliche Gewinde habe ich inzwischen ausgebuchst. Der Drehmomentschlüssel war seinerzeit in Hobbyschrauberhand noch selten und einige waren vorgeschädigt und andere habe ich selbst auf dem Gewissen. Man kann sehr viel selbst machen, das meiste mit dem Bordwerkzeug. Wenn man sozusagen mit der Technik alt geworden ist, kein Problem. Elektronik hat sie zwar nicht im heutigen Sinne, aber immerhin eine Zündbox und die Elektrik kann im Falle eines Ausfalls auch viel Freude machen. Diagnose mit Multimeter und Prüflampe statt Fehlerspeicher auslesen. Es kommt bei dem Alter schon mal vor, dass eine Lötstelle bricht oder ein Kabel wegrottet. Eine defekte Zündspule, die zum sporadischen Motoraus führte, hat mich, den ADAC und eine Werkstatt mal einige Tage beschäftigt. auf die Spule bin ich letztlich selbst gekommen. Die Vergaser brauchen auch mal etwas Zuwendung, aber ich bin mit dem Tausch von Membranen und Dichtungen ausgekommen. Wenn die Gehäuse verschlissen sind, wird es teuer.
    Das Fahrverhalten ist bequem, aber für heutige Maßstäbe gewöhnungsbedürftig. Wer gerne in Kurven hineinbremst und eine digitale Gashand hat, wird sich umstellen müssen. Wenn die Lager in Ordnung und richtig eingestellt sind, läuft das Motorrad stabil. Auf schlechten Straßen kannst mit den GSsen mitfahren und die hoppelnden Supersportler hinter dir lassen.
    Keine Elektronik gilt auch für die Bremsen, aber die kleinen Doppelscheiben lösen das Blockierproblem über die dafür erforderliche hohe Handkraft. Die Bremsen sind für mich das Bauteil, dass am ehesten wie Oldtimer wirkt und im Vergleich mit anderen Verkehrsteilnehmern zur Defensive zwingt.
    Beim Getriebe habe ich mal ein Lager getauscht, ansonsten ist das noch das erste ohne große Überholung. Der Ventiltrieb ist nicht ganz so empfindlich, es sei denn, der Motor wird häufig ausgequetscht. Da kann aber auch fast alles selbst tauschen, nur die Ventilführungen und Sitze sollte man Bedarf einem guten Instandsetzer überlassen. Die Führungen habe ich zweimal getauscht, aber auch nur weil der erste Instandsetzer eben kein guter war und ich irgendwann merkte, dass zwei Führungen nicht fest im Kopf saßen. Der Motor ist damit auch gut gelaufen:).
    Die Ersatzteilversorgung ist sehr gut. Sehr viele Teile bekommt man noch bei BMW und daneben sorgen Siebenrock und andere dafür, dass die Schätzchen weiterleben.
    Du hast die Preisspanne genannt. Ein vermeintlich günstiges Bastelobjekt wird schnell zum Groschengrab. Das lohnt nur, wenn der Ehrgeiz, daraus wieder etwas zu machen, im Vordergrund steht. Ganz oben stehen die Museumsstücke, die dann aber eigentlich zu schade zum Fahren sind. Wie so oft, liegt die Wahrheit in der Mitte. Du solltest nach einem Motorrad schauen, dass fahrfertig ist und auch als Zweit- oder Drittmotorrad noch regelmäßig bewegt wird. Wenn du Wert auf Originalzustand legst, sollte das Objekt der Begierde auch vollständig sein. Trotz der prinzipell guten Ersatzteillage gibt es bei einigen Anbauteilen Engpässe oder mehr oder nur weniger schlechte Nachbauten. Viele der Motorräder wurden inzwischen als Grundlage für Hobbycustomizing hergenommen, aber ist eine andere Herangehensweise. Da musst du dich zwischen "Klassiker" und "Kiste" entscheiden und wenn die Kiste reicht, schlachte dafür bitte keinen der inzwischen rar gewordenen Klassiker.

    Du siehst an der Länge des Textes, dass mir das Motorrad immer noch viel Freude macht, gerade weil es das Fahren mit dem Schrauben verbindet. Sieht man letzteres als notwendiges Übel, wird man damit eher nicht glücklich.
    Ein Forum mit vielen Informationen gibt es natürlich auch dafür.
    2-ventiler.de

  • Wenn ich so ein Schätzchen kaufen würde, würde ganz bestimmt kein Bobber Umbau oder ähnliches daraus machen.

    Mir gefallen die Maschinen so wie sie von Hans A. Muth designt worden sind.

    Mit der kleinen Verkleidung wie sie bei der R 90 zuerst verbaut wurde und am besten mit 2 Farbtönen.

    Das ist ein Oldtimer und muss auch so behandelt und gefahren werden nichts anderes.

    Dann lieber etwas länger sparen und eine Maschine kaufen die immer bewegt wurde, es werden oft Maschinen angeboten die jahrelang nicht bewegt wurden.


    Danke für eure Ausführungen!

    Zur Zeit höre ich mir auf YT den Podcast aus der Serie "Alte Schule" das Interview mit Hans A. Muth an wenn er aus dem Nähkästchen erzählt wie er den Lackierern in Berlin beibrachte wie man das Silber-schwarz an der R 90 lackiert :daumen-hoch


    Gruß Olli

  • Sind schon schöne Motorräder, gell!

    Mir gefällt allerdings eher die kleine Bikini-Verkleidung vom Typ R 90 S bzw. R 100 s /cs.

    Und 998 ccm darf sie schon haben.

    Ich halte einfach die Augen und Ohren offen.

    Irgendwann tut sich ein Türchen auf ;)


    Gruß Olli

    Einmal editiert, zuletzt von copperhead (12. Juli 2024 um 12:13)

  • Der 800er läuft deutlich "geschmeidiger"

    War für mich das entscheidende Kaufargument.

    Und 50PS sind bremsleistungsangemessen.:ablachen

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  • Das ist ja wie beim Teppichhändler. Wenn das gewünschte Stück nicht angeboten werden kann, wird mit Macht versucht, dem Kunden etwas anderes anzudrehen. Olli hat sich doch ganz klar auf eine S oder CS festgelegt. Warum macht ihr für eure nach 1984 vom Band gelaufenen Träume kein eigenes Thema auf?

  • Tja 50 PS sind für mein Körpergewicht doch etwas zu schmalbrüstig.

    Entweder eine S oder CS, außer meine alte TÜ-GS gibt den Geist auf.

    Dann benötige ich etwas ganz anderes.

    Ich habe es überhaupt nicht eilig damit.


    Gruß Olli

  • Hallo,

    Gestern in meine Garage eingezogen.

    Eine R 100 CS aus 1982.

    Gut erhalten überall dicht und der Vorgänger hat die Lackteile neu lackieren lasse und bei Eckrem Pala erfolgte eine Handlinierung in Gold.

    Ich freue mich richtig auf das Bike und es natürlich zu fahren.

    Ich werde sie Peu a'Peu überarbeiten und Dinge verbessern wann es Nötig ist und vor allem:

    Es wird ganz bestimmt kein Bobber oder ähnliches!

  • Nur als Vorschlag zu verstehen:

    Die runden Ventildeckel sind eigentlich ein Muss.
    Die Reflektoren kann man wahrscheinlich entfernen ohne Ärger zu riskieren.
    Ein hübsches, rundes Rücklicht und runde Blinker - fertig.

  • Nur als Vorschlag zu verstehen:

    Die runden Ventildeckel sind eigentlich ein Muss.
    Die Reflektoren kann man wahrscheinlich entfernen ohne Ärger zu riskieren.
    Ein hübsches, rundes Rücklicht und runde Blinker - fertig.

    Nein!! Kein guter Vorschlag!

    Genau dann wird’s Ka..e! Einfach mal so lassen, wie sie ist!

    Das Rücklicht, oder auch die Blinker im Format eines Röhrenfersehers müssen so sein!


    Gute Fahrt und viel Spaß damit!

    Gruß

    Thomas

    Instagram: t1creme21

  • Prompt kommen die Verbastelungsideen. Damals hat man die Reflektoren nicht einfach aufgeklebt, sondern die Tauchrohre so gefertigt, dass die Reflektoren da bündigt eingelegt werden. Vielleicht mal die Einfüllschraube für das Getriebeöl entrosten oder erneuern, aber war es dann auch an "Änderungsbedarf"
    Ein schönes und in dem Zustand immer selteneres Motorrad.:thumbup: