Kupplung einstellen - Anfahren fällt mir etwas schwer

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  • Die Kupplung an der Laverda ist schwergängig.

    Dagegen ist alles andere Kindergeburtstag.


    Da musst Du nach ein paar Wochen Pause den linken Unterarm vorsichtig einfahren, sonst kannst Du links 2 Wochen lang kein Bier mehr halten.

    „Bevor ich mich darüber aufrege, ist es mir lieber egal.“ (nach einem von mir sehr geschätzten Kollegen)

    PS: Es gibt Ausnahmen.

  • Ducati kann (oder konnte) das auch gut. Eine Stunde Probefahrt mit der ST2 auf der Landstraße reichte, um knapp an einer Sehnenscheidenentzündung vorbeizuschrappen. :)

  • Beim Boxer kommt zum kurzen Kupplungsweg zwischen auf und zu das knapp über Standgas ordentliche Motordrehmoment hinzu. Wer vorher Motorräder gefahren ist, die erst bei höheren Drehzahlen mächtig in Schwung kommen, wird dann beim Anfahren schnell von mehr Schub überrascht als eigentlich beabsichtigt war. Mangels Einstellbarkeit des Druckpunkts bleibt nur die Gewöhnung. Das Gefühl für die Kupplung kann man üben und stellt sich beim Anfahren im zweiten Gang oder im ersten mit Standgas schneller ein.

  • Ich habe bei meiner XS650 damals, vor knapp 40 Jahren, mal geglaubt :weia , ich sollte den Kupplungszug schmieren.

    Absolut besch.. Idee, denn durch das Öl quoll wohl die innere Beschichtung des Zuges auf, die Seele und auch meine linke Hand hatten es danach durchaus schwer, die Kupplung zu betätigen. Aber als junger Mann liest man ja keine Anleitung, in der stehen könnte: "Den Kupplungszug nicht schmieren oder ölen!"

    Vorteil: keiner von den Kumpels wollte meine XS mehr fahren..

    R nineT: Ich war einfach nicht in der Lage, ihr aus dem Wege zu geh'n!

  • Die BMW-Bowdenzüge sind innen teflonbeschichtet, die brauchst du nicht zu schmieren. Und wenn, dann nur mit teflongeeignetem Bowdenzugöl.

    Das war mein Zug damals auch schon. Nur hab ich es nicht gewusst/gelesen/geglaubt, irgendwie sowas. Dumm gelaufen.

    R nineT: Ich war einfach nicht in der Lage, ihr aus dem Wege zu geh'n!

  • Ich habe bei meiner XS650 damals, vor knapp 40 Jahren, mal geglaubt :weia , ich sollte den Kupplungszug schmieren.

    Absolut besch.. Idee, denn durch das Öl quoll wohl die innere Beschichtung des Zuges auf, die Seele und auch meine linke Hand hatten es danach durchaus schwer, die Kupplung zu betätigen. Aber als junger Mann liest man ja keine Anleitung, in der stehen könnte: "Den Kupplungszug nicht schmieren oder ölen!"

    Vorteil: keiner von den Kumpels wollte meine XS mehr fahren..

    Bei der SR 500 ist das Ding auch recht schwergängig gewesen. Etwas Öl hat da aber schon bissl geholfen. Trotzdem konnte man nicht von "Leichtgängigkeit" sprechen.

    Verflossene:

    GSX-R 750 W, HD Sportster 1200 C, HD 1340 Shovelhead, Ducati Monster 620 i.E., Yamaha SR 500 48 T

  • Hallo allerseits,

    da meine erst kürzlich angeschaffte zweite Urban, im Gegensatz zur ersten im 2017, auch eine sehr spät einrückende Kupplung hat, hab ich heute was gebastelt.

    Eine Kürzung der Druckstange kam nicht in Frage, aber ich hab den Nehmerzylinder zwei Millimeter nach hinten verschoben.

    Eine kleines Distanzstück übernimmt den Job. Dabei kommt einem entgegen, dass der Nehmerzylinder nicht auf dem Getriebe dichten muss. Das übernimmt ein Stangendichtring im Getriebe. Beim Ausbau wusste ich eigentlich schon, dass der Erfolg bescheiden sein wird. Der Nehmerzylinder ist unbetätigt voll ausgefahren, also kraftschlüssig mit der Druckstange. Das "Drucklager" läuft also immer mit.

    Löst man die beiden M6 kommt einem der Nehmer von alleine ca. 5mm entgegen.

    Da der Nehmerzylinder einen 4mm hohen Bund hat, der ihn im Getriebe zentriert, müsste man sich hier wohl ein Zwischenstück mit passender Abstandshöhe fertigen, das sowohl sich selber im Getriebe und auch den Nehmerzylinder führt. Ob dann noch genug Ausrückweg bleibt muss wohl ein Versuch zeigen.

    Dafür ist mir die Urban irgendwie noch zu jung mit ihren 13000km.

    Also muss ich mich wohl dran gewöhnen, dass sie halt so spät greift.

    Fazit; Nix gebracht, viel gelernt!

    Den Distanzring lasse ich mal drin, eine kleine Probefaht vorhin hat keinerlei neagative Auswirkungen bezüglich Schaltbarkeit oder Leerlaufsuche gezeigt. Auch der Erste geht lautlos rein. Das kann die Africa mit Ölbadkupplung technisch bedingt leider nicht so geräuschlos, aber da kann ich dafür den Einrückpunkt über den Seilzug einstellen. :)


    Allen schöne Festtage

    Daniel

  • Wie würde man eine Kupplung einstellen wenn es genauso und einfach sowie ohne Nachteile ginge wie man will??

    a) dass sie sehr früh kommt bzw. spät trennt?

    b) dass sie mittig kommt und trennt??

    c) so dass sie spät kommt und dafür früh trennt??

    Natürlich alles unter der Voraussetzung, dass sie sowohl komplett trennt als auch einrückt??

    Für mich ganz klar c)!

    Ist anfangs etwas Gewöhnung aber mit keinerlei Nachteil verbunden, ganz im Gegenteil: Beim Schalten - so denn die Kupplung bemüht wird, werden will oder muss genügt ein kleines Fingerzucken.

    Für mich ( in Verbindung mit den entsprechenden und richtig auf die Griffweite eingestellten Hebel) schlicht und ergreifend perfekt - und so sonderlich spät kommt sie nun auch nicht!

  • B.

    Ich habe zwei Motorräder mit hydr. betätigter Trockenkupplung. Urban und Duc 900 SS. Drei weitere mit Seilzug und Nasskupplung. Und die Urban ist die einzige mit Trennverhalten "C". Alle andern B, auch die alte Duc. Meine erste Urban hatte auch B. Verständlich dass ich das zu hinterfragen wage?

  • Löst man die beiden M6 kommt einem der Nehmer von alleine ca. 5mm entgegen.

    Dann ist da elastisch Druck, obwohl Hebel nicht gezogen. Vermutlich hast du Luft in der Hydraulik, würde auch das späte Ausrücken erklären.

    Ich würde die mal von unten nach oben mit Spritze entlüften. Im Ggs. zur alten Duc muss da Hydrauliköl rein…

    Einmal editiert, zuletzt von Alepplew (24. Dezember 2023 um 17:58)

  • Von oben nach unten, mit Rückschlagventil, hat keine Luft hervorgebracht. Aber das werde ich morgen in die andere Richtung gerne probieren. Danke für den Tipp. :geht-klar

  • Leg einen Bierflaschendeckel in den Behälter, dann spritzt du das Öl nicht an die Decke :daumen-hoch Und das Reservoir am Schluss halb leer lassen. Level steigt mit Kupplungsverschleiss.

    Du kannst erstmal mit Hebel ein bisschen in die Spritze pumpen, holt die Luft aus der Schraube.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alepplew (24. Dezember 2023 um 18:41)

  • Laut WHB steht der Nehmerzylinder unter Federdruck und daher sollen die Schrauben gleichmäßig gelöst werden. Es ist also völlig normal, dass der dabei ein Stück entgegenkommt. Zudem haben hier schon diverse User darüber geschrieben, dass die Kupplung erst auf dem letzen Drittel des Betätigungswegs greift, so dass du davon ausgehen kannst, dass das konstruktiv so vorgesehen ist. Vielleicht auch ganz gut so, denn entgegen der einen Lehre warten genug Leute mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung auf Grün an der Ampel. Da ist es wohl wichtiger, dass auch bei nicht komplett zum Griff gezogenen Betätigungshebel die Kupplung vollständig getrennt ist und sie nicht langsam verraucht bzw, unnötigem Verschleiß ausgesetzt ist. Zum Entlüften /Befüllen soll die Flüssigkeit mit einer Spritze durch die Entlüftungsschraube vom Nehmerzylinder aus in den Vorratsbehälter gedrückt werden, bis sich der Behälter zu Füllen beginnt. Nach Schließen der Entlüftungsschraube wird der korrekte Flüssigkeitsstand durch Nachfüllen "von oben" eingestellt

  • Besten Dank für den Tipp. Hat leider nichts gebracht. Das System war schon perfekt entlüftet.

    Aber nun macht`s Sinn, dass da unten so ein riesiger, langer Nehmer sitzt. Irgendwo muss die Feder ja Platz finden.

    Das "Wieso spannen die einen Nehmer in Kraftrichtung vor?" erspare ich uns. BMW war schon immer etwas speziell... :)

    Hast du da vielleicht trotzdem ein Bild das den Aufbau der ganzen Kupplung zeigt? Würde mich einfach interessieren wie BMW das mit dem Drucklager gelöst hat. Wo sitzt das? Dauergeschmiert oder geteilte Druckstange? Der hintere Teil der Druckstange dreht sich nicht. Da ist kein Drehlager im Nehmerzylinder.

    Erstmal schöne Festtage und einen guten Rutsch allerseits.

    Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von dhdani (25. Dezember 2023 um 13:02)

  • Schade. Ich wusste nicht, dass da eine Anti-Klapper-Feder drin ist. Seltsam, dass du mit deiner früheren 9T zufrieden warst und jetzt ein Problem hast... Die Druckstange hat einen Filzring um Klappern in der Eingangswelle zu verhindern, aber ist durchgängig. M. W. sitzt das Ausrücklager im Kolben des Nehmerzylinders und die Druckstange dreht mit der Eingangswelle mit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alepplew (25. Dezember 2023 um 13:43)

  • B.

    Ich habe zwei Motorräder mit hydr. betätigter Trockenkupplung. Urban und Duc 900 SS. Drei weitere mit Seilzug und Nasskupplung. Und die Urban ist die einzige mit Trennverhalten "C". Alle andern B, auch die alte Duc. Meine erste Urban hatte auch B. Verständlich dass ich das zu hinterfragen wage?

    Hinterfragen ist immer gut, nichts anderes habe ich getan... - bist du zu einem Ergebnis gekommen??

    Nurweil es die meisten so machen ( warum tun sie das? evtl. Kosten oder Massenkompatibilität) und man vermutlich deshalb auch darangewohnt ist - heisst das ja nicht, dass das auch gut so ist!

  • Seltsam, dass du mit deiner früheren 9T zufrieden warst und jetzt ein Problem hast... Die Druckstange hat einen Filzring um Klappern in der Eingangswelle zu verhindern, aber ist durchgängig. M. W. sitzt das Ausrücklager im Kolben des Nehmerzylinders und die Druckstange dreht mit der Eingangswelle mit.

    Das ist interessant, dankeschön für die Info. Müsste den nochmal rausfummeln und zerlegen...

    Dass meine erste Urban das "Problem" nicht hatte, dürfte wohl in der Serienstreuung liegen. Reibscheibendicke und Tellerfederhöhe. Und da macht dann ein anliegen des Nehmerkolbens auf der Druckstange wieder Sinn. Viel Hub wird der dicke Nehmer ja nicht machen.

    ich konstruiere und vertreibe Hochdrucktechnik fürs Wasserstrahlschneiden. Unsere Schneidköpfe sind alle pneumatisch geöffnet und über ein Tellerfedernpaket geschlossen. Da wir die Tellerfedern alle auf Mass überschleifen müssten um annähernd gleich hohe Pakete zu erhalten haben unsere Schneidköpfe stattdessen getrennte Kraft- und Hubeinstellung. Damit gleichen wir die Fertigungstoleranzen der Tellerfedern aus.

    Hinterfragen ist immer gut, nichts anderes habe ich getan... - bist du zu einem Ergebnis gekommen??

    Nurweil es die meisten so machen ( warum tun sie das? evtl. Kosten oder Massenkompatibilität) und man vermutlich deshalb auch darangewohnt ist - heisst das ja nicht, dass das auch gut so ist!

    Die kleine Urban ist mein Spassmotorrad. Zum Reisen hab ich was "Geeigneteres".

    Wenn ich da was ändern würde, könnte, dürfte, wärs ein Nehmerzylinder der über eine leichte Feder rückgestellt wird - die schnelle Rückstellung macht ja die Tellerfeder - aber nur so weit wie es ein hinten im Druckbereich angebrachter verstellbarer Anschlag erlaubt. Denselben würde ich dann so einstellen, dass da zwischen Kolben und Druckstange ein kleines Spiel bleibt. Spürbar im Kupplungshebel. Und wenn das mal einer vergisst, egal, dann hätte man wieder den Istzustand.. :)

    Aber ich werde mich jetzt erstmal mit der Kupplung zufrieden geben und Spass an der Kleinen haben.

    Freu mich schon auf den Frühling!

  • Daniel, der Kupplungshebel hat doch serienmäßig schon Spiel. Das sogenannte Schnüffelspiel. Ist beim Kupplungshebel jetzt gefühlsmäßig nicht relevant, doch beim Bremshebel ärgert es mich und ich habe es deutlich reduziert. Da das eine heikle Sache ist, will ich hier keine Werbung dafür betreiben, man kann es im Forum auch leicht per Suche nachlesen.

    Aber auch am Kupplungshebel könnte man das Schnüffelspiel reduzieren, würde einen (evtl. akademischen) Vorteil bringen. Einfach gesagt, würde die Kupplung noch „früher“ kommen. Also kontraproduktiv für den TE.

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