Federbeinkomfort für Leichtgewichtige, oder: was Wilbers kann, kann nur Wilbers

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  • Hallo Blackstar.

    Die Feder muss passen zu dem Fahrzeug und dem Fahrergewicht, und wenn du nun von einer 13er Feder auf eine 12 gehst, bekommst du doch nicht zwangsläufig mehr Komfort. Die negativen Federwege passen bei einer 12 Feder doch überhaupt nicht, weil R12t mit ihrem Fahrzeuggewicht dafür schon zu schwer ist.


    Auch wir hatten mit der einer 12er Feder experimentiert. Kamen jedoch sogar mit nur 60 KG Zuladung zu dem Ergebnis, das es nicht passt, bzw. zu gefährlichen Fahrsituationen kommen kann. Beispiel Senke, wo es dann ruckzuck auf Block geht.

    Alles zusammen mit einem TÜV Ingenieur probiert

    Das ist der Grund, dass Bilstein oder auch Öhlins erst gar keine 12 Feder für die R9T anbieten

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

  • Moin,

    ich habe ja nicht einfach bei einem bestehenden Federbein eine 130er Feder durch eine 120er ersetzt, sondern einen anderen Federbeinhersteller gewählt.

    Dieser führt in seiner ABE aus, dass die Schraubenfedern nicht "auf Block" gehen werden. Wenn die von der Prüforganisation durchgeführten Fahrsicherheitsprüfungen für Wilbers Federbeine volle Eignung bestätigen, ist das nicht in Zweifel zu ziehen.

    Für mich als Betreiber/Nutzer gilt lediglich zu beachten, dass "mein" Federbein ausschließlich für Solobetrieb ausgelegt ist.

    Da die R NineT Scrambler für eine wahlweise "Abrüstung" zum Einsitzer vom Hersteller freigegeben ist, passt das also mit demontiertem Heckrahmen und eingerüstetem Einzelsitz perfekt.

    Erkenne doch ganz einfach mal an, dass andere Mütter auch schöne, wenn nicht schönere, Töchter haben.

    BlackStar

  • So langsam verwirrt ihr mich.

    Die Scrambler hat doch serienmäßig eine 120er Feder verbaut, so wurde es mir gesagt.

    Die Scrambler ist doch serienmäßig für zwei Mann Betrieb zugelassen.

    Wie kann dann eine 120er Feder in einem anderen Federbein besonders problematisch werden ?
    Oder ist das Serienfederbein auch schon als gefährlich einzustufen ?
    Hätte BMW dann gar keine Abnahme für die Scrambler bekommen dürfen ?

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    PS:

    Dass für mich persönlich die 120er Feder viel zu weich war liegt ja wohl an den völlig anderen Belastungen im Vergleich zu Blackstar.
    Ich habe mit Fahrerausrüstung deutlich mehr als 100kg.

    Dazu kommt Gepäck das häufig auch ein Zelt und weitere Campingausrüstung umfasst und sicher oft mehr als 40kg auf die Wage bringt. Dann kommt da noch meine Vorliebe für schlechte und unbefestigte Straßen dazu.

    Im Endeffekt kam es häufig zum durchschlagen der Federung, besonders hinten.
    Jetzt habe ich seit einem 3/4 Jahr ein Wilbers 640 mit einer 180er Feder drin und bin damit auch sehr zufrieden.

    Wenn ich solo ohne Gepäck unterwegs bin ist sie zwar sehr hart aufgehängt, aber nicht unkomfortabel.

    Mit voller Last auf üblem Untergrund hat sie jetzt deutlich mehr Reserven um harte Schläge wegzustecken, und durchgeschlagen hat sie nicht mehr, zumindest hinten nicht.
    Manchmal frage ich mich ob für mich eine 180er Feder im Serienfederbein auch schon gereicht hätte.

  • Hallo Blackstar. Neben mir, zweifeln auch die Firma Bilstein, Öhlins, YSS und auch Hyperpro.

    Hintergrund: Die Firma Wilbers führt in Ihrem Gutachten überhaupt keine Federraten mehr auf. Laut den oben genannten Herstellern ist , dass gesetzlich aber gar nicht möglich, da bei einer Überprüfung eine Federkennung immer erkennbar sein muss und in der ABE zu stehen hat.

    Das soll dich als User zunächst nicht jucken, dennoch bleibt es für mich ein Rätsel, wie ein Prüfer eine 12er Feder freigeben kann.

    Wenn ich mich recht erinnere, waren bei den Wilbers ABE vor ein paar Jahren auch nur 13er Federn als weichste in der ABE aufgeführt. Habe aber keine alte ABE , wo die zulässigen Federraten noch drin standen zur Hand. Der Michael weiß da mehr zu , weil wir dieses Thema vor Jahren schon mal hatten.

    Noch eine Frage: Hast du dein Federbein mit deinem Fahrergewicht bestellt, oder hast du auf eine 12er Feder bestanden?

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

  • Hallo Franco. Die 12 Feder bei der Scrambler ist ja auch deutlich zu weich für das Motorrad. Der Hersteller BMW unterliegt diesbezüglich auch überhaupt keiner Prüfung durch den TÜV. Und ja auch da kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Setz doch mal 2 Personen drauf, da gehst du sofort bei jedem Berliner Kissen auf Block, so dass kein Restfederweg mehr bleibt. Und das ist nur bei niedriger Geschwindigkeit. Stell dir das mal in einer Senke mit hoher Geschwindigkeit vor. Okay kommt selten vor, aber…..,

    Übrigens ist aber BMW nicht der einzige Hersteller der hier ab und zu ins Klo greift. Beispiel Triumph T120. Die geht bei einer Zuladung von 165 KG auf Block, obwohl eine Zuladung von über 200 KG zulässig ist. Da fragt man sich doch echt, wie geht so etwas?

    Ich halte eine 180 iger Feder auf deinem 640 auch für viel zu hart. Damit sollte sich aus meiner Erfahrung überhaupt kein statischer Negativfederweg ergeben. Du solltest bei deinem Gewicht mal eine 15ner Feder probieren. Sei versichert, du wirst sehr positiv überrascht sein

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

  • Hallo Rainer,

    ja, zwei "ausgewachsene" Personen auf meiner Scrambler mit dem original Federbein war kein Spaß.
    Ich, mit Ausrüstung über 100kg, und mein "kleinster" Sohn, nochmal über 100kg, ohne Gepäck, zum Glück nur 70 km auf relativ guten Landstraßen, ging aber permanent auf Block. Dann noch die Position der Soziusrasten für einen Beifahrer mit 192cm annähernd nicht erreichbar. Er wollte bisher noch keine Probefahrt zu zweit mit dem neuen Federbein machen ...

    Mit der 180er Feder habe ich definitiv noch statischen Negativfederweg.

    Sogar auf dem Seitenständer kann ich sie hinten immer noch ein Stück aus der Feder heben. Ich habe nicht nachgemessen wie groß der Negativfederweg ist.

    Das 640er Federbein, in Originallänge ohne Höhenverstellung, scheint auch ein klein wenig mehr gesamten Federweg zu haben als das Serienfederbein. Ich musste mein Eigenbauschutzblech noch ein wenig anpassen da bei extremen Schlägen der Reifen ganz leicht am Blech streifte. Das Originalfederbein war da schon auf Block und der Reifen konnte nicht streifen.
    (Ich hatte es in Fahrtrichtung vorne recht weit runter gezogen, und da der Winkel nicht genau gepasst war es etwas eng.)

    Das zeigt mir aber dass ich das "Plus" an Federkapazität durch höhere Geschwindigkeit auf schlechten Wegstrecken schon jetzt ziemlich ausreize. Bei einer weicheren Feder hätte ich Sorge dass ich wieder gelegentlich durchschlagen könnte.
    Und außerdem gefällt es mir gut mit einer sehr straffen Federung zu fahren. Beim Beschleunigen geht sie jetzt nicht mehr so stark in die Knie, das gefällt mir gut.

  • Hallo Franco. Ich verstehe was du meinst. Was ich aber nicht verstehen kann. wie ein Hersteller für ein Motorrad bei einem 70 KG Fahrer eine 12er Feder verbaut und bei einem doppelt so schweren Fahrer eine 18er. Bei Öhlins gibt es so eine Spreizung bei keinem einzigen Motorrad, weil es schlicht sinnlos ist .

    Du solltest dann mal die 16ner Feder nehmen. Durchschlagen wird es dann nicht mal wenn du über 200 KG drauf packst. Bei uns ist bei eben bei 16 KG Ende weil härter keinen Sinn ergibt. Zur 12er Feder habe schon alles gesagt, bzw. wie du schon richtig schriebst, dass Motorrad viel stark einsackt, rumschaukelt und jegliche Fahrdynamik verliert

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

  • Eine weiche Feder würde naturgemäß weiter ein- und ausfedern als eine harte Feder, braucht also mehr Federweg. Die NineT-Fahrwerksgeometrie ermöglicht aber nur einen begrenzten Federweg, viel weniger als z.B eine GS oder eine RT. Das hat BMW so konstruiert.

    Daher kann die Feder nicht beliebig weich werden, und ich glaube gerne, dass 130 das untere Ende darstellt. 160 der Serienfeder taugt nur für Dickmoppel oder Soziusbetrieb.

    Aber wir reden bisher nur über Federungskomfort und noch gar nicht über die wahren „Führings“qualitäten eines Federbeins.

    - Boxern seit 1987 -

  • Endlich mal einer, der zufrieden ist :thumbup:. Entspricht die Federvorspannung der Soloabstimmung, oder hast du daran geschraubt? Das sieht recht weit zusammengedreht aus.

    oh, damit ist er nicht der Einzige. Auch ich bin mit meinem Wilbers 642 absolut zufrieden! Nur muss ich das nicht immer hier erwähnen

  • Noch eine Frage: Hast du dein Federbein mit deinem Fahrergewicht bestellt, oder hast du auf eine 12er Feder bestanden?

    Moin,

    ich habe dahingehend keinerlei Vorgaben gemacht.

    Die Feder ist auf Grund meiner Gewichtsangabe und den übermittelten Einsatzbedingungen ausschließlich Solo, ausschließlich Landstraße mit dem Hinweis auf bestmöglichen Fahrkomfort auf Straßen 3ter und 4ter Ordnung vom Hersteller zugeordnet worden.

    Und nocheinmal:

    es ist "mein" Federbein für "meine" alleinige Nutzung des Motorrades um "meinen" ganz persönlichen Vorlieben im Fahrbetrieb zu entsprechen.

    Somit sind Bemerkungen wie "setz doch mal zwei Personen drauf" völlig daneben gegriffen, weil total verallgemeinernd.

    BlackStar

  • Die Feder ist auf Grund meiner Gewichtsangabe und den übermittelten Einsatzbedingungen ausschließlich Solo, ausschließlich Landstraße mit dem Hinweis auf bestmöglichen Fahrkomfort auf Straßen 3ter und 4ter Ordnung vom Hersteller zugeordnet worden.

    Und bei mir waren es 10 % Solo, 10 % Sozius ohne Gepäck, 80 % Solo mit VIEL Gepäck und 70 % Landstraße 30 % Offroad, gepaart mit dem deutlich schweren Fahrer sollte auch eine deutlich härtere Feder rauskommen, und das ist es dann ja auch.