Was tankt ihr so? Unterschied zwischen 95, 98, 102 Oktan?

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  • Die neuen Einspritzteile bekommen das schon alles sehr gut geregelt.

    Ein älteres Vergasergerät wie zum Beispiel meine R100GS ist schon dankbar, wenn man vorm ersten Start die Schwimmerkammern leert, die Schläuche kurz durchlaufen lässt, die Vergaser schön frisch flutet und erst dann auf den Anlasser drückt.

    Aber dann brummt auch sie direkt!

    Gruß

    Thomas

    Instagram: t1creme21

  • Absolut richtig! Ich hatte verschiedene Vergasermaschinen stehen, teilweise über viele Jahre. Wenn man die Kammer lehrt, Benzin Hahn zu, und dann abstellt, passiert beim Starten gar nix aufregendes, startet wie am ersten Tag. Meine Kawasaki Tengai stand 7 Jahre auf dieser Weise und kam beim ersten Druck aufs Knöpfchen. Wichtig ist randvoll tanken, damit der Tank nicht rostet, das ist alles. Das Benzin fas 7 Jahre drin war ging auch nicht kaputt und explodiert ist es auch nicht und wurde ganz normal ferfahren wie das neue teurere. 😀

  • Die neuen Einspritzteile bekommen das schon alles sehr gut geregelt.

    Ein älteres Vergasergerät wie zum Beispiel meine R100GS ist schon dankbar, wenn man vorm ersten Start die Schwimmerkammern leert, die Schläuche kurz durchlaufen lässt, die Vergaser schön frisch flutet und erst dann auf den Anlasser drückt.

    Aber dann brummt auch sie direkt!

    Genau so hab ich meine CX500 immer aus dem Winterschlaf - und auch gern noch deutlich längeren Pausen - geholt. Wichtigster Partner war dabei die Batterie mit ordentlich frischem Saft. Schon lief’s.

  • Ich denke das hauptsächliche Problem sind die Ablagerungen vom Benzin auf der Schwimmernadel und in den Düsen bei langer Standzeit. Die Einspritzer sind da im Vorteil, der Druck pustet diese meist durch. Zumindest hatte ich noch keine Probleme nach langer Standzeit. Wie gesagt, randvoll tanken, wenn der tank nicht rostet, ist auch kein Dreck im Spritt.

  • Also, in meiner Bedienungsanleitung für die E3 steht nichts von "Minimum 98 Oktan und max 5% Ethanol". Da heißt es als empfohlene Kraftstoffqualität "Superplus bleifrei (max 10% Ethanol, E10) 98ROZ/RON 91 AKI". Es folgt der Hinweis auf Super bleifrei als alternative Kraftstoffqualität mir den genannten Folgen hinsichtlich Leistung und Verbrauch. Das gilt auch für die im August 2015 überarbeitete BDA der E3 und die E4. "Minimum" würde implizieren, dass mehr besser wäre (worum sich hier die Diskussion dreht) und die Ethanolwerte sind schlicht falsch wiedergegeben.

    Es gibt auch durchaus unterschiedliche Auffassungen zur Eignung von Sprit mit einem höheren Ethanolanteil zum Überwintern. Insbesondere die Ansicht, das der Alkohol das Ausfällen von Wasser eher verhindert und es bindet, ist so oft vertreten wie die gegenteiligen Auffassung. Etwas technisch fundiertes habe ich dazu noch nicht gefunden.

    Mein Fehler, bin die Anleitungen nochmal durch gegangen.
    - E3 ist wie du angibst, max 10% Ethanol, die Empfehlung ist aber Minimum 98 Oktan
    - Ab Bj. 2016, bzw. E4 bis 10/20 dann die Empfehlung Minimum 98 Oktan und max 5% Ethanol

    Bei den unterschiedlichen Auffassungen bin ich allerdings nicht bei dir, im Gegensatz zu Fakten spielen "Auffassungen" technisch gesehen keine Rolle.
    Ethanol ist , wie die meisten Alkohole aus der Umgebung "wasserziehend" (hygroskopisch) und unbegrenzt in Wasser löslich.
    Hast du Wasser im Tank, liegt das Wasser unten* mit den entsprechenden Beeinträchtigungen.
    Schüttest du Ethanol dazu verbinden sich die beiden Flüssigkeiten und setzten sich ebenfalls unten im Tank ab, haben aber jetzt eine größere Verteilung und es muss noch mehr zündunwillige Flüssigkeit durchgeorgelt werden, bzw. noch mehr Flüssigkeit kann das Tankmaterial angreifen.
    Bei sehr langen Standzeiten, oder langen Standzeiten bei höheren Temperaturen, macht das "Bio"-Ethanol seinem Namen alle Ehre, insbesondere mit Wasser bildet es Leben in Form von Hefe, Pilzen.
    Im Normalfall geht man aber doch davon aus das sich im Tank kein Wasser befindet?!
    Dann schütte ich doch kein Ethanol rein was hygroskopischer als der der Sprit selbst ist und meinen Wassergehalt im Tank auf jeden Fall erhöht?
    Wenn ich allerdings, z.B. für eine Tankrestauration, gezielt Wasser aus einem Tank holen möchte, kann man Alkohol zum Binden einsetzten. Sollte dann aber auf eine mehrwertigen Alkohol wechseln welche stärker Wasser als einwertiges Ethanol bindet.
    Leider ist das Thema Ethanol im Sprit sehr komplex, es gibt Nachteile und auch Vorteile, vor allem aber viele die sich nicht tief genug einarbeiten und trotzdem ihr Halbwissen als alternative Fakten verkaufen.
    Als Beispiel hat das Ethanol selbst eine viel höhere Oktanzahl (ca.107) als das Benzin und auch eine höhere Energiedichte.
    Steigert also die Klopffestikeit, hat aber trotz der höheren Energiedichte einen höheren Verbrauch weil es nur das 9fache an Luftmasse aufnehmen kann, im Gegensatz zu Benzin, welches das 14,7fache (=Lambda 1) schafft.
    Und die Betrachtung das Ethanol als Besonderheit "Amphiphil", also in der Lage ist sich mit Benzin und Wasser zu verbinden, eröffnet wieder neue Möglichkeiten, macht die ganze Betrachtungsweise aber auch nicht einfacher.


    Technisch Fundiertes gibt es dazu tatsächlich einiges, die Grundlagen kommen aus der Organischen Chemie und finden in der Lagertechnik und KFZ-Technik ihre Anwendung. Ein kleiner Auszug:
    https://tankmanufaktur.de/
    https://www.chemie.de/lexikon/Hygroskopie.html
    https://www.chemie.de/lexikon/Hydrophilie.htmlhttps://www.bluechemgroup.com/motorschutz-fu…ol-kraftstoffe/
    https://nippon-classic.de/ratgeber/blech…ird-es-gemacht/

    *Dichten:
    Benzin ca. 0,75
    Ethanol ca. 0,79
    Wasser ca. 1,0

  • :geschockt , 95,98,102 Oktan, Vor-und Nachteile alles gefühlt dreimal erklärt, der Rest ist Einstellungssache. Ich hab Jungs und Mädels, die sich bei ihrer Masterthesis, nicht soviel Kopp machen etwas zu erklären :heiss