(Gelöst) Hilfe! Loslagerzapfen ausgedreht (Schwinge)

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  • Fall erledigt: Auflösung ab Post #13


    Hallo zusammen,

    Ich hab glaube ich gerade richtig grossen Mist gebaut.

    Ich wollte den Zentralständer con Constands verbauen und musste dafür die Kontermutter des Schwingenlagers mit der mitgelieferten Hülse erstzen.

    Also habe ich mein Motorrad auf den Montageständer (nur hinten) gesetzt und wie in der Anleitung mit winer 30ger Nuss die Mutter lösen wollen. Es brauchte enorm viel kraft aber plötzlich bewegte sie sich - dachte ich!!!

    Als ich sie ausdrehte merkte ich plötzlich dass sie sich in Wirklichkeit garnicht gedreht hat! Ich habe die Mutter mitsamt Loslagerzapfen ausgedreht. :weia

    Jetzt stehe ich unter einem kleinen Schock… ich habe nichts um das Motorrad anzuheben und die die Schraube ist offensichtlich verkantet. da das Gewicht darauf sitzt.

    Ich habe kein Spezialwerkzeug um einen Loslagerzapfen einzudrehen und gleichzeitig die Kontermutter zu halten.

    Was soll ich jetzt tun?

    Alles stehen lassen und einen Mechaniker kontaktieren, welcher vorbeikommt und das Motorrad mitnimmt?

    Bin gerade echt verzweifelt. Hoffe man sieht auf dem Bild was ich meine.

    Habe tierisch Angst das ich das Gewinde dabei auch noch verschliessen habe… mann oh mann. Kann mich jemand halbwegs beruhigen?

    UPDATE:

    Ich habe durch einarmiges umfassen und anheben des Hecks geschafft, die Schraube rauszunehmen.

    Das Gewinde ist glaube ich gerade noch glimpflich davon gekommen. Es gab einwenig abrieb aber ist glaube ich gerade noch in Ordnung.

    Bin froh das die Belastung jetzt mal von der Schraube ist. Werde morgen sofort eine örtliche Garage kontaktieren (ist ne Honda Garage aber die kriegen das sicherlich auch hin.)

    Ich traue mich jetzt kein bisschen mehr ran.

  • Also, ich hab von so Sachen keinen blassen Dunst.

    Aber wenn es dir hilft, schließe ich dich in mein Abendgebet ein.

    Lass die Karre stehen und ruf Morgenfrüh den Profi an. :altersack

    Ja, werd ich so machen. Oh mann immer wenns am meisten Spass macht passiert sowas. :0plan

    SOULFUEL - SEELENTREIBSTOFF :cool

  • Ist halb so schlimm.

    Ohne im Werkstatthandbuch nachzusehen

    - Kern Hubtisch mit Ninet Adapterplatte bestellen

    - Adapterplatte anbringen

    - Moped mit Kern Hubtisch anheben

    - Hinterrad raus

    - Federbein unten lösen

    - Schraube richtig säubern. Loctite muss runter

    - Gewinde nachschneiden. Auch da muss das Loctite raus. Aufpassen war bei meiner R 1100 S Feingewinde.

    - Das ganze dann in einer Flucht bringen und zusammenschrauben

    Wie man das ganze einstellt wird und wo die Fehler in meinen Leihenhaften Sofortmaßnahmen liegen kann uns @Daysi erklären

    Ansonsten

    - Dem freundlichen erklären was du gemacht hast und er das Moped abholen soll

    - Fertiges Moped beim freundlichen abholen

    - Bezahl Mit Würde

    - In der Zeit in der dein Moped beim freundlichen steht kannst du den Zentralständer, als neu und ungebraucht, wieder verkaufen. Du hast jetzt ja den Kern Hubtisch und die Hülse sieht m.M. nach nicht besonders schick aus.

    Wer später bremst war vorher zu langsam.

  • Wenn das Federbein noch montiert ist und der Montageständer nur das Hinterrad anhebt, muss die Kraft/Gewicht irgendwo hin.

    Ich würde die Last vom Hinterrad durch einen Scherenwagenheber bzw. Wagenheber unter dem Motorblock wegnehmen/reduzieren. Dann sollte der Versatz an der Schwingenlagerung schon reduziert werden.

    Wenn dann auch noch das Federbein demontiert wird sollte man wieder mehr Freiheiten und Spielraum haben die Schwinge an die richtige stelle zu bringen.

    Viel Erfolg

    Udo

    ---------------------------------------------------------------------------------------------

  • Hast du inzwischen das Rad ausgebaut und damit die meiste Gewicht an der Schwinge weggenommen? Auf dem Lagerzapfen ist auf dem 4. Bild der Gewindeabdruck zu sehen. Ist das nur Fett oder hat sich das Gewinde der Schwinge dort eingearbeitet? Der Zapfen muss so aussehen (und gehört nach der Aktion eh ersetzt):

    Lagerzapfen ers. 33172335110
    33172335110 wurde in folgenden Fahrzeugen gefunden: K25 (R 1200 GS)   (12/2002 — 12/2012) K25 (R 1200 GS Adventure)   (03/2005 — 07/2013) K25 (HP)  …
    www.tills.de

    Das Gewinde der Schwinge sollte sich jemand ansehen, der das auch beurteilen und bei Bedarf nacharbeiten kann. Ob du dazu die Schwinge ausbaust oder den ganzen Baukasten zur Werkstatt bringst, kannst du dir ja überlegen. Hilfreich für die Entscheidungsfindung sind das Werkstatthandbuch oder eine Reparaturanleitung (in der von Bucheli wird der Schwingenaus- und Einbau gut beschrieben). Auch beim Einbau des Lagerzapfens sollte sich der nicht so versierte Schrauber mit Drehmomenthandgelenk an die BMW Vorgabe halten.

  • Schraube richtig säubern. Loctite muss runter

    Bist Du sicher, dass das Loctite ist? Das hätte da nämlich nichts zu suchen. Der Loslagerzapfen soll geschmiert (Gewinde und Lagersitz)

    eingebaut werden. Ich vermute daher, dass es Schmiermittelreste sind, die man dort sieht.

    Der Loslagerzapfen wird mit 20 Nm angezogen, gelöst und wieder mit 7Nm angezogen. Die Kontermutter mit 145 Nm.

    Dabei soll der Loslagerzapfen gegengehalten werden. Dazu ist ein Spezialwerkzeug erforderlich. Hat man dieses nicht,

    könnte man als Notlösung nach korrektem Einbau des Loslagerzapfen fluchtende Markierungen auf Zapfen und Rahmen

    anbringen. So ließe sich kontrollieren, ob sich der Loslagerzapfen beim Anziehen der Kontermutter weiterdreht. Tut er das nicht,

    passt es.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Hallo Tom,

    genau so, mit den Markierungen, ist es auch im Haynes beschrieben.

    Die betreffenden Seiten habe ich abfotografiert und StreetGlider heute nacht per PN geschickt.

    Es gab dann natürlich noch ein paar PN hin und her.

    Er will sich da einen professionellen mobilen Motorradschrauber kommen lassen der das dann hoffentlich vor Ort wieder ordentlich zusammen baut.

  • AUFLÖSUNG

    Nach einigen Telefonaten mit einer Garage und dem BMW Händler wurde mir geraten den TCS (Schweizer ADAC) zu kontaktieren, da ich ja dort Mitglied bin und die mein Motorrad nach der Begutachtung kostenlos in eine Werkstatt liefern können. Also stellte ich mich darauf ein, dass der Mechaniker nicht viel machen wird und gleich einen Auftrag zum Transport einreichen wird.

    Gute 40 Minuten später war der Freundliche da und ich schilderte ihm bis ins kleinste Detail was passiert war. Er ist nicht auf Motorräder spezialisiert, aber die sind ja alles eigentlich kleine Alleskönner. Also hat er sich das alles genau angeschaut und ich fragte ihn direkt nach dem Verschleiß der Schraube/Gewinde. Er schaute sie genau an und meinte dass da alles in Ordnung aussieht.

    Er hat also erstmal die Kontermutter vom Zapfen gelöst und alle Bauteile gereinigt. Danach brachte ich ihm die Reparaturanleitung vom Bucheli Verlag. Er hat sich alles durchgelesen und meinte ziemlich locker "das kriegen wir sicher hin.."

    zuerst versuchte er es mit Wagenheber und anderen Hilfsmitteln. Aber was am ende wirklich funktioniert hat, war reine Muskelkraft. Ich hob das Motorrad hinten an und verweilte so bis er den Zapfen eingedreht hatte.

    Bezgl. Schmiermittel/Loctite ging seine interpretation folgendermassen:

    Der Zapfen selbst wird ohne Schmierung oder Loctite eingedreht, da Fett das Drehmoment beim eindrehen verfälschen könnte. Zudem wird dieser ja vergleichsweise zur Kontermutter sehr leicht eingedreht (20NM Vorspannung, rausdrehen und 7NM festziehen). Das ganze dient ja dazu dass der Zapfen das Lager nicht quetscht. Die Kontermutter ist dafür zuständig dass sich das ganze nicht löst und von daher wird diese dann mit Loctite auf die vorgegeben 145NM angezogen.

    Weiter:

    Er hat das ganze sehr professionell und strikt nach Anleitung mit den korrekten Drehmomenten angezogen. Für das festziehen der Kontermutter hat er eine Markierung am Zapfen gemacht und sorgfältig sichergestellt dass sich dieser beim festziehen auf die 145NM nicht mitdreht. Zu meinem Glück hatte sich dieser keinen mm Bewegt und so konnte das ganze Fachgerecht verschraubt werden.

    Natürlich wollte er als nicht-Motorradmechaniker keineswegs, dass ich mit seiner Arbeit Probleme bekomme, von daher riet er mir im Anschluss eine Werkstatt aufzusuchen und seine Arbeiten zu kontrollieren. Dies kann ich aus Haftungsgründen gut verstehen und wir waren uns stillschweigend einig dass die Arbeit eigentlich ordentlich gemacht wurde.

    Nun meine letzte Frage dazu:

    Wie schätzt ihr das beschriebene ein? Kann ich das ganze vergessen und friedlich auf Tour gehen, oder würdet ihr dennoch zur BMW Werkstatt und das nochmals begutachten lassen?

    Verständlicherweise bin ich nun Paranoid... Ist es eigentlich normal das es ein gewisses "klack" Geräusch bei jeder gefühlten vollen Umdrehung des Hinterrades nach hinten (auf Montageständer) gibt? Nehme an das ist der Kardan aber bin jetzt hypersensibel :ablachen:ablachen

    Danke für die großartige Unterstützung - so machts spass!

    Stéphane

    Nachtrag: Ich lasse dies bei der nächsten Inspektion durch die Werkstatt kurz kontrollieren. Sollte aber soweit alles passen.

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    6 Mal editiert, zuletzt von StreetGlider (27. März 2022 um 22:00)

  • ich glaube den Loctite hätte er besser nicht benutzen sollen. Wie sollst du da nächstes Mal die Mutter vom Bolzen lösen können?

    Und Fett hätte sicher nicht geschadet.

    Es ist mittelfestes Loctite (blau) das sollte man ja eigentlich gut losbekommen. Ich denke deswegen sollte man das Spezialwerkzeug habe, damit man den Zapfen gegehalten kann. Dann löst sich die Kontermutter bestimmt irgendwann.

    Das mit dem Fett hab ich auch gefragt, aber mir erscheint seine Begründung schon plausibel. Man stelle sich vor, der Zapfen wird wegen dem Fett weiter eingedreht als gewollt und das Lager dadurch gequetscht.

    Ich bin mir jetzt sicherer dass das richtige Drehmoment gegeben ist als mit dem Fett. Lustigerweise war auf der Kontermutter bereits reichlich blaue Schraubensicherung. Ich denke dass hat seine Annahme auch bekräftigt.


    Ich erwarte ein neues Federbein. Und die Inspektion steht auch an. Ich könnte natürlich gleich alles zusammen machen und die Werkstatt darum beten das ganze einmal ein und auszubauen, nur um sicherzugehen dass es korrekt gemacht wird. Irgendwie hab ich manchmal das Gefühl dass es in der BMW Werkstatt nicht mal richtig gemacht werden muss.. je nach dem. Hatte da schlechte Erfahrungen.

    Wie seht ihr das?

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    2 Mal editiert, zuletzt von StreetGlider (24. März 2022 um 17:34)

  • Es gibt nirgends einen Hinweis darauf, dass Loctite verwendet werden soll, aber sehr wohl darauf, dass der Loslagerbolzen gefettet werden soll. Es ist sogar ein konkretes Fett angegeben. Das bedeutet, dass das angegebene Anzugsmoment unter Berücksichtigung

    der Reibungsreduktion durch das Fett bemessen wurde.

    pasted-from-clipboard.png

    Das "Klack" im Hinterrad ergibt sich aus dem Zahnradspiel im Antriebsstrang. Ist also normal.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • bei 145Nm sollte man keine Schraubendicherung mehr brauchen. Vorallem da sich das Gewinde im Rahmen ja drehen lässt, da dort keine Sicherung drin ist.

    Der Effekt ist dass du immer den Bolzen mit herausdrehen wirst, und nächstes mal dasselbe Problem entsteht wenn man die Kontermutter abdrehen will.

    Wenn da Reste von Schraubensicherung vorhanden waren wurde das wohl schon einmal aufgemacht und mit Loctite wieder eingebaut.

    Etwas Fett auf dem Bolzen schützt vor Rost. Wenn BMW das fetten vorschreibt (weiß das jemand?) dann wurde das bei der Drehmomentvorgabe berücksichtigt.

  • es ist jetzt aber auch kein Weltuntergang der zur sofortigen Nachbesserung zwingt.

    Das Fett soll ja kein Gleitlager schmieren, und das in der Schwinge sitzende Wälzlager ist ja noch gefettet. So schnell rostet da nichts fest.


    Die Hülse für den Montageständer willst du wohl doch nicht mehr montieren?

  • es ist jetzt aber auch kein Weltuntergang der zur sofortigen Nachbesserung zwingt.

    Das Fett soll ja kein Gleitlager schmieren, und das in der Schwinge sitzende Wälzlager ist ja noch gefettet. So schnell rostet da nichts fest.


    Die Hülse für den Montageständer willst du wohl doch nicht mehr montieren?

    Ok, alles klar! Nein Im Moment will ich dort nichts mehr machen…

    Es gibt nirgends einen Hinweis darauf, dass Loctite verwendet werden soll, aber sehr wohl darauf, dass der Loslagerbolzen gefettet werden soll. Es ist sogar ein konkretes Fett angegeben. Das bedeutet, dass das angegebene Anzugsmoment unter Berücksichtigung

    der Reibungsreduktion durch das Fett bemessen wurde.

    pasted-from-clipboard.png

    Das "Klack" im Hinterrad ergibt sich aus dem Zahnradspiel im Antriebsstrang. Ist also normal.

    Was denkt ihr? Ist das jetzt problematisch?

    Eine weitere Option wäre es einfach einen neuen Zapfen zu bestellen und diesen bei der nächsten Inspektion bei BMw mitzugeben, mit dem Auftrag ihn zu ersetzen.

    Bin jetzt ein wenig verunsichert…

    SOULFUEL - SEELENTREIBSTOFF :cool

  • Ok, alles klar! Nein Im Moment will ich dort nichts mehr machen…

    Was denkt ihr? Ist das jetzt problematisch?

    Eine weitere Option wäre es einfach einen neuen Zapfen zu bestellen und diesen bei der nächsten Inspektion bei BMw mitzugeben, mit dem Auftrag ihn zu ersetzen.

    Bin jetzt ein wenig verunsichert…

    Was ich übrigens interessant finde… Die Maschine wurde vom Vorbesitzer (welcher überhaupt kein Schrauber ist) ausschliesslich bei BMW Gottstein in Waldshut-Tiengen, BW gwartet. Ich wundere mich also wie das Loctote dorthin kam. Aber das ist ein anderes Thema.

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