Extreme Vibrationen ab 140 km/h

Zurück zum Thema, auch wenn die Probleme beim Auskuppeln zu verschwinden scheinen, hast du mal die Lenkkopflager gecheckt?

Evtl. zu stark/zu schwach angezogen oder defekt.. Nichts ist unmöglich, sagte schon der alte japanische Gelehrte Toyota.

Zum Fett: BMW schreibt bei der nineT im WHB nur vom Reinigen der Anlageflächen und der Radmittenzentrierung. Einige Fahrzeughersteller schreiben bei der Radmontage das Fetten der Mittenzentrierung vor (früher auch mal BMW). Das ist dann eine dünne Schicht nur zwischen dem Ring der Nabe und der Innenseite des Felgenlochs, keinesfall auf den Auflageflächen.

Zitat von Der am Kabel zieht

Bin vor kurzem mit meiner kürzlich erworbenen mal etwas schneller gefahren und habe mich erschrocken.

Ab ca.140 km/h treten starke Vibrationen auf. Bei 180 ist Schluss, nicht mehr fahrbar. Wenn ich bei hohem Tempo die Kupplung ziehe und die Drehzahl fällt, ist alles gut. Also müssen Reifen und Kardanwelle i.O. sein. Die Motorschrauben habe ich kontrolliert. Ist ein Gefühl als wenn etwas totale unwucht hat. Untenherum läuft sie ab Standgas extrem ruhig. Leider ging die Probefahrt nicht bis in die hohe Geschwindigkeitsregion. Noch habe ich Garantie aber null Bock auf die unmotivierten Gesichter meiner Vertragswerkstatt. Und dann ist das Moped auch noch von weiter weg. Habt ihr Ideen?

Aus der zurückliegenden Historie was ich schon alles gesehen und mir ein Schänzchen gesucht habe bei gefühlten Vibrationen und was Lösungen dafür brachten:

Ventilspieleinstellung, Syncronisation (man braucht ja nur ganz leicht im Leerlauf eine Dk über den Mechanismus öffnen um zu sehen wie dann der Motor läuft)

Drosselklappenpoti der im Wert springt .
Es gibt Defekte an Kupplung oder Getriebeeingangswelle, die zu Vibrationen führen können: Kupplungsscheibennabe lose/exzentrisch/Nieten einseitig gelöst oder verbogen - bischen weit hergeholt und ziemlich unwahrscheinlich, aber möglich. - Kupplungsseitiges Lager der Getriebeeingangswelle defekt/eingelaufen/zuviel Spiel. Bei dem Kilometerstand natürlich auch unwahrscheinlich, aber möglich. In beiden Fällen wäre die Kupplungsscheibe nicht mehr zentriert, würde eiern und eine Unwucht erzeugen.

Ausgleichsgewicht hat sich gelöst oder ist ganz weg.

Zuerst würde das Ventilspiel und die Syncro (dokumentiert) überprüfen lassen. Ob das Poti i.O. ist läßt sich über geführte Fehlersuche mit dem Tester überprüfen.

Dann wird es intensiver.

Entweder der TE übertreibt hier ein bisschen oder ist von vielen km auf der K etwas verwöhnt, oder die möglichen Ursachen gehen an der tatsächlichen meilenweit vorbei.

Möglich ist Vieles, wahrscheinlich weit weniger, hilft hier jetzt aber wenig, auf alle Fälle halte ich eine 'Unfahrbarkeit' ab 140 und absolut ab 180km/h aufgrund mangelnder Synchronisation oder falschem Ventilspiel für schlicht unmöglich!

Selbst eine Reifenunwucht sollte man recht eindeutig zuordnen können und die sollte sich auch schon bei 120km/h bemerkbar machen ähnlich wie alle anderen Unwuchten auch...

Ehrlich gesagt habe ich leider keine Ahnung was es sein könnte aber entweder es ist übertrieben oder es ist etwas ganz Doofes...

Kannst du dir nicht mal andere Räder besorgen und die umstecken..., dann hast du schon ne ganze Menge definitiv ausgeschlossen.

Oder das Mopped mal vernünftig aufbocken bzw. hinten hochnehmen / hochhängen und dann den Motor mit Getriebe und Antriebstrang hochfahren.

Eine Reifenunwucht macht sich meist im Bereich zwischen 60 und 80 Km/h bemerkbar, bei steigender Geschwindigkeit werden die Vibrationen weniger um dann jeweils beim Vielfachen der ersten Auftrittsgeschwindigkeit wieder zuzunehmen. Ein Höhenschlag erzeugt mit steigendem Tempo stärker werdenden Vibrationen. Beide Effekte machen sich nicht nur unter Last bemerkbar und verschwinden nicht durch Auskuppeln oder Gaswegnehmen ohne deutlichen Geschwindigkeitsabbau. Der Vorschlag, den Motor durch einfaches Hochdrehen im Stand als Ursache ggf. auszuschließen, kam nun schon von mehreren Usern. Ich würde auch ausschließen, dass ein Boxer durch schlechte Einstellungen unfahrbar wird, es läuft dann halt nicht mehr ganz so rund. Ich habe mal einen 2V Boxer nach Verlust eines Schwimmergehäuses als Einzylinder bis zur Werkstatt gefahren und das war für mich auch bei ordentlichem Landstraßentempo nicht mit dramatischen Vibrationen verbunden.

Zitat von Daysi

...

Die 5 mit 60 Nm festgezogenen Radbolzen bewirken Kraftschluss am Hinterrad durch Friktion !!

Dabei pressen die Bolzen das Rad auf die (hoffentlich fettfreie) Kontaktfläche und verhindern ein Rutschen durch extreme Reibung. Die Bolzen selber vertragen viel Zugkraft, aber nur wenig Scherkräfte.

Leute, legt Euch mit Fett an der falschen Stelle nicht die Karten!

...

Ok, Asche auf mein Haupt, ich hatte mich absolut missverständlich ausgedrückt.

Das mit dem Fett zwischen Radträgern und Felge kann man beim Auto machen, da dort die Felge gerne auch schon mal anrostet.

Von der Verwendung von Fett am Rad der nineT wollte ich eigentlich nichts gesagt haben, das kam aber leider vollkommen falsch rüber.

Mein Fehler.

Ich hatte damals auch eine Unwucht oder Schlag im Vorderrad. Dies war auch erst bei höheren Geschwindigkeiten zu spüren. Eigentlich so wie oben beschrieben. War aber eindeutig nicht drehzahlabhängig. Speichenfelgen.

Nach der Tour musste sowieso ein neuer Reifen drauf. Danach war alles gut.

Also einfach mal mit den neu gewuchteten Reifen/Felgen fahren. Ich drücke dir die Daumen.

Zitat von Der am Kabel zieht

Hallo, ich bin aus gesundheitlichen Gründen erst jetzt zum probefahren gekommen. Nachdem ich ja Anfang Dezember die Räder auswuchten ließ, habe ich auch noch die hintere Bremsscheibe neu montiert. Der Schraubenbund ist 8/10 kleiner als die Bremsscheibenlöcher. Dadurch hat die Bremsscheibe auch einen Höhenschlag gehabt, so wie sie montiert war.

DIE VIBRATIONEN SIND WEG!!!!!!!!!!!

Glück gehabt und vielen Dank für eure Tipps.

Gut zu Wissen! Danke dir