Sattel selbst aufpolstern - Materialien

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  • Moin,

    vor Jahrenden habe ich mir die Sitzbank meiner Nighttrain auf Basis der originalen Grundplatte optimiert.

    Außer unterschiedlich dicken Isomatten unterschiedlicher Festigkeit für den schichtweisen Aufbau ist da nur noch eine Lage kaschierendes Vlies für eine egalisierende Abdeckung direkt unter den (originalen) Bezug gezogen worden.

    Wenn man zudem noch einen Orthopädieschuhmacher an der Hand hat, lässt sich über den 'Trittschaum' (für eigentlich Fußabdrücke) hervorragend ein Abdruck vom Popometer machen, wenn dieser in Fahrhaltung auf dem Fahrzeug erzeugt wird.

    Danach wird dann die Sitzfläche ausgeformt. 1000 km am Stück werden dann problemlos möglich!

    Und wenn das Sitzmöbel bei einem Criuser derart nachgeschärft werden kann, sollte das bei unseren Mopetten erst recht funktionieren.

    BlackStar

  • BlackStar: Mist, genau so was hatte ich gesucht. Ich habe es mit Blumensteckschaum versucht, weil relativ weich und nicht rückformend, aber entweder ist das Zeugs für mich zu hart oder ich bin zu leicht - hinterlasse damit keinen nennenswerten Abdruck. Mal sehen, ob so ein Ortho-Fuzzi was erübrigen kann.

    wenn man will, dass es gut wird, muss man es selber machen! :daumen-hoch

    Da sind wir uns ja - wie in so vielen Punkten, einig :bier

    (Und wenn's in die Hose geht weiss man wenigstens, wer's verpfuscht hat und hat im Zweifel was gelernt) :ablachen

    Den Vergleich mit dem Fahrrad-Sattel gehe ich aber nicht ganz mit: Zum Einen würde ich auf dem aktuell kaum 5 Stunden am Stück durchhalten, selbst wenn's die K*ckstelzen hergeben würden. Dabei wird doch einiges von der (zu hohen) Körpermasse per Druck auf die Pedale vom Allerwertesten ferngehalten. Letzterer ist zudem permanent in Bewegung, die Oberkörper-Vorlage größer. Allerdings ruht die Belastung bei mir eher überwiegend am äußeren, dort auch schon stark abfallenden Rand des Sattels. (Sitzknochen-Abstand ca. 115 mm, Sattelbreite 130 mm)

    Alles in Allem schon eine ziemlich andere Geschichte - für mich schwer vergleichbar. :0plan

    Auch bei den kantigen Unebenheiten der Schale bin ich nicht sicher. Anfangs sicher irrelevant, aber im Laufe einer Tour scheint der bisherige Schaum irgendwann nachzugeben, so dass die längs laufenden Kanten schon spürbar werden könnten. Ich hoffe, dass sich da der Verbundschaum ermüfungsfreier verhält.

    Dazu ist der Aufwand des Ausspachtelns sehr überschaubar: 'N bissl Epox (hab' ich hier haufenweise vom Surfboard-Bau rumstehen), 'n paar Händchen Microballoons - in 20 Minuten erledigt. Leicht, haftstark und zumindest gut für's Gewissen.

    Die Schaumstoff-Härte werde ich wohl nur experimentell ermitteln können, und zwar mit meiner Jeans, mit der es sich auf Dauer erheblich unbequemer sitzt als in der Hüpfleder-Buxe. Also zunächst auf dem Küchenhocker ausprobieren, dann grob zurechtschnitzen und provisorisch montieren, gegebenenfalls wieder runter und neu.

    Die Wirkung des Bezuges bleibt dabei aber außen vor - de macht die Sache ja eher straffer. Aber immer alles wieder neu vertackern...da ist am Ende kein Material mehr übrig für die endgültigen Klammern.

    Es kristallisiert sich jetzt schon raus, dass der überwiegende Teil aus dem festeren 140er Verbundschaum bestehen wird, allenfalls mit einer Lage 120er obenauf oder - wahrscheinlicher - nur als obere Lage im Bereich der Sitzknochen. Den Visco-Schaum werde ich wohl weglassen - der drückt sich an den belasteten Stellen sofort platt, wird dadurch wenig zur Druckverteilung beitragen und bläht unbelastet den Sattel optisch nur unnötig auf.

    Zur Grundform hatte ich ja schon geschrieben - näher am Original, also etwas breitere Auflagefläche und steilere Kanten - als Gesamtbreite wie Original, so daß auch ausserhalb der Sitzknochen noch etwas Last aufgefangen wird. Aktuell ängt der Bereich überwiegend in der Luft und entlastet die Sitzknochen kaum.

    Aktuell hat die Polsterung (siehe Bild oben) ohne Vlies und Leder ca. 70 mm, Original wohl um 60 mm, ich werde wohl am Ende zwischen 60 und 65 liegen. Abzüglich 10 mm Originalschaum den ich brauche, um die Ausformungen der Sattelschale zu füllen/umschließen, bleiben da ja nur noch 50-55 mm Handlungsfreiheit.

    Die Neigung der aktuellen Sitzfläche scheint mir dagegen schon gut zu passen - bei der werde ich bleiben.

    Bei Verwendung des bestehenden Bezuges sind die Freiheitsgerade auch relativ gering, weil ich ja die Lage der seitlichen Nähte berücksichtigen muss - die dürfen nicht sehr weit nach oben wandern.

    Also erst mal spachteln, dann sehe ich weiter. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von nineT-mile (9. Juli 2021 um 18:47)

  • done: :daumen-hoch

    Natürlich wieder viel zu viel Spachtel angemischt, aber wer mal ein Surfboard, in dem viele Tage Arbeit stecken, versaut hat, weil er aus Geiz zu wenig angemischt und deswegen alles versmasselt hat, versteht das :lachen

    Die Vertiefungen im Sitzbereich sind alle beigespachtelt. Gewinnt keinen Designpreis, ergibt aber nun eine hinreichend ebene Oberfläche als Basis für den Schaum.

    Sattel 3 Spachtel.jpg

    Wenn dick fester Schaum obendrauf gepackt würde, dürfte das tatsächlich nebensächlich sein. Wenn man aber mit eher wenig Materialstärke auskommen muss/will (Optik!) und die entfernte Möglichkeit besteht, dass der Schaum mal bis an die Grenze komprimiert wird, dann sollten sich die nun entfallenen diversen Kanten wohltuend auswirken. Denn die sind tatsächlich ganz überwiegend in dem Bereich, in dem der meiste Druck von oben kommt und wo's im Zweifel auch am meisten "aua" macht.

  • Wenn man zudem noch einen Orthopädieschuhmacher an der Hand hat, lässt sich über den 'Trittschaum' (für eigentlich Fußabdrücke) hervorragend ein Abdruck vom Popometer machen, wenn dieser in Fahrhaltung auf dem Fahrzeug erzeugt wird.

    Danach wird dann die Sitzfläche ausgeformt. 1000 km am Stück werden dann problemlos möglich!

    Und wenn das Sitzmöbel bei einem Criuser derart nachgeschärft werden kann, sollte das bei unseren Mopetten erst recht funktionieren.

    Das mit dem Orthopädietrittschaum ist eine gute Idee ( ob wohl auch Bauschaum zwischen Frischhaltefolie geht?!) :daumen-hoch

    Und das mit der Nighttrain und den 1000km hast du selbst ausprobiert?? Am Stück oder innerhalb eines Jahres? :lachen - wenn ersteres ( ernsthaft jetzt - keine Null zuviel?! :freak ) dann Respekt! :bier

  • Idee ( ob wohl auch Bauschaum zwischen Frischhaltefolie geht?!)

    Moin,

    dann eher auf steif angesetzen Gips setzen.

    Und das mit der Nighttrain und den 1000km hast du selbst ausprobiert?

    Logo! Na ja, zumindest nahe dran: Von Hannover nach Konstanz und unten gleich ne ausgiebige Runde vom Freund das dortige Revier präsentiert bekommen.

    Für die Jahresfahrleistung mit den Dingern darfst Du gern noch eine 0 dranhängen. Mehr ging seinerzeit pro Mopette nicht; wollten ja alle ausgewogen bewegt werden.

    Sorry für OT

    BlackStar

  • Um eine ungefähre Grundlage zu haben, hab' ich mal versucht, die Schäume zu vergleichen: Hilf vielleicht auch mal jemand anderem, der auf der Suche nach dem passenden Schaum ist.

    Von jeder Sorte einen Würfel 20x20x20 mm geschnitten und jeweils auf eine Waage gelegt.

    links und rechts davon ein Stück Vierkant-Stab 10x10 mm.

    Dann einen steifen Kunststoff-Spachtel auf den Schaumwürfel gelegt, Waage auf 0 kalibriert.

    Nun jeweils gerade so fest oben auf den Spachtel auf den Schaum gedrückt, bis sich der 20 mm Würfel auf 10 mm komrimiert hat (leichter Anschlag auf die Hlozklötzchen) und die dazugehörige Belastung abgelesen.

    Der weisse Schaum der Werks-Sitzbank bringt es da auf ca. 1000 Gramm, ebenso wie der rosa Verbundschaum :pinkgay , den ich als 120er bestellt hatte. Der 140er Verbundschaum benötigt dafür ca. 1600 Gramm Belastung, ist also deutlich steifer, als die reinen Zahlen vermuten lassen.

    Bedeutet für eine Komrimierung auf 50% bei 20 mm Schaumstärke:

    Weißer Werksschaum: ca. 2,5N/cm²

    rosaner Verbundschaum 120: ca. 2,5 N/cm²

    grüner Verbundschaum 140: ca. 4N/cm²

    Leider sagt das nix aus über die kurz- bzw. langfristige Rückstellfähigkeit

    Dazu kommt, dass sich der 140erVerbundschaum bei einem hohen Druck weniger weit komrimieren lässt als Original und 120er Verbund. Heisst, er verhärtet nach weniger Weg.

    Wenn ich mal davon ausgehe, dass im Mittel von meinen ausgerüstet 90 kg 70 auf den Sattel wirken, da auf eine Fläche von maximal 200 cm² (bei gleichmäßiger Verteilung), dann habe ich schon 3,5 N/cm² Last auf dem Sattel, komprimiert den normalen Schaum also schon mehr als 50% seiner Dicke. Mehr als 75% lässt er sich auch kaum komprimieren.

    Bei Stoßbelastungen von unten könnte das leicht in den Bereich gehen, in dem man den Schaum vollständig komprimiert und somit die Kantenstruktur der Sitzschale durchaus eine Rolle spielt.

    Fazit für die Materialwahl:

    Es wird ein Mix aus großteils 140er Schaum mit einer Einlage im Bereich der Sitzknochen aus 120er, um eine möglichst großflächige und gleichmäßige Lastverteilung zu erreichen.

    Form: Heute noch mal die Original-Sitzbank montiert und mit Jeans gefahren - schon nach 50 km war das unangenehm. War vorher allerdings auch eine Weile mit dem MTB mit Rennsattel unterwegs, der Hintern also vorbelastet.

    Die Problemzone waren dabei allerdings weniger die Sitzknochen als die Hinterseite der Oberschenkel, die sich wohl an den Kanten des Originals stören. Mit dem bisherigen Sattler-Sattel gab's dieses Problem nicht bzw. kaum, kann also im Bereich der Oberschenkel bleiben.

    Durch die frühe Abrundung seitlich an der Sitzfläche wird diese jedoch unnötig schmal, und da ausserhalb der Sitzknochen wenig Material ist, auch übermäßig flexibel. Das ergibt eine wenig feste Führung und ein eher wackeliges Gefühl seitlich, also muss hier mehr und festeres Material her.

    Auch das bestätigt die Theorie 140er Schaum zu nehmen mit einer 20-40 mm starken "Einlage" aus 120er im Bereich Sitzhöcker

  • Ich muss mich doch sehr wundern Michael, du gehst das nicht wissenschaftlich genug an! Sich nur auf die Federhärte zu beschränken ist doch dilettantisch! Was ist mit der Dämpfung, vor allem der für den Komfort so wichtigen High- Speed Druckstufe?

    Hast du mal darüber nachgedacht zumindest einen Wilbers Aufkleber ( wenn nicht gar ein paar Kondensatoren oder Schwingspulen einzuarbeiten oder gar einen Carbonsandwich - Mix mit ( wie heisst er doch gleich nochmal?) Rektalschaum??

    :geschockt:freak:ablachen

    Spaß Seite bei - datte wird bestimmt gaoil!! :heil

  • Ja lach' Du nur :lachen

    Schwingspule wäre 'ne Idee, die Frage ist, 4 oder 8 Ohm? Blöd dann nur, wenn ein Draht absteht und in den Hintern piekst.

    Der Dämpfungsfaktor käme dann von der Sicke :geschockt und dem Verstärker - muss also aktiv angeteuert werden. Ich würde mal vorschlagen, mit Laserabtastung des Straßenbelags und realtime-Komplementäransteuerung. Oder war's der Flux-Kompensator? :denk

    Und es heisst Rohacell ....R O H A Z E L L :wuetend:ablachen

    Und überhaupt - Du weisst schon, wer mein (bewährter) Testfahrer ist? :brauen:bier

  • Und überhaupt - Du weisst schon, wer mein (bewährter) Testfahrer ist? :brauen:bier

    dafür musst du dich aber erstmal hierher trauen und dann auch trauen meinen Scheixxhaufen zu fahren, erst dann kannst du wirklich ermessen wie gut dein Bock eigentlich für dich ist!! :brauen

    ( ausserdem ist ein 1 Tages - 200km Kurvenintensivtraining ( macht dann etwa 2000 Kurven!) mit mir in meinem Heimrevier ungefähr so gut und lehrreich wie 6 Monate allein durch die Gegend zu schwuchteln also mach hinne!!)

  • Wenn ich längere Touren mache, leg ich mir einfach ein Luftpolsterkissen von SW Motech unter den Hintern. Seit versichert, dass ein dünnes Luftpolster jeder Schaummischung deutlich überlegen ist. Optisch zwar kein Highlight, aber definitiv die einfachste und beste Lösung für lange Strecken

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

  • ich kenne noch so einen alten Eisenarsch der das gerne macht - muss wohl wirklich komfortabel sein, problematisch ist das erhöhte und a Sitzgefühl, von der Oprik ganz zu schweigen

    Aber wenn das so gut funktioniert, könnte man es dann nicht statt dem Schaum in den Sitz integrieren?? :denk

    Wenn man dann noch mit Handpumpe und Ventil die Härte regulieren könnte, müsste das doch top sein! :daumen-hoch

    Einmal editiert, zuletzt von MaT5ol (11. Juli 2021 um 00:18)

  • ich kenne noch so einen alten Eisenarsch der das gerne macht - muss wohl wirklich komfortabel sein, problematisch ist das erhöhte und a Sitzgefühl, von der Oprik ganz zu schweigen

    Aber wenn das so gut funktioniert, könnte man es dann nicht statt dem Schaum in den Sitz integrieren?? :denk

    Wenn man dann noch mit Handpumpe und Ventil die Härte regulieren könnte, müsste das doch top sein! :daumen-hoch

    Gibt es beim Bikepolsterer Medi Sitz

  • Moin,

    an dem Seriensitz meiner Scrambler habe ich nach bisher 5600 Kilometern nichts auszusetzen. Angenehm knackig und fest. Formgebung passt auch.

    Das Gleiche gilt auch für den mittlerweile eingerüsteten Solositz (nachdem ich die Heckabdeckung nun doch auf mattschwarz habe ändern lassen, statt alles wieder abzugeben).

    Wenn es bei mir mal zwickt, liegt es eher am unpassendem Beinkleid (einfache Jeans oder Workerhose), wo sich nach ein paar Stunden Fahrzeit mal die eine oder andere Falte an unpassender Stelle ausgebildet hat.

    Insbesondere an heißen Tagen mit einem Feuchtigkeitsfilm auf der Haut, ist es durch stop and go nach einer Ortsdurchfahrt oder nach einer Pinkelpause durchaus ratsam, das Beinkleid etwas nachzurichten, um diesem 'Faltenwurf' aktiv entgegenzuwirken. Entgegenwirken sollte man(n) auch all zu üppigem Haarwuchs im Sitzkontaktbereich, denn es nervt/schmerzt in erster Linie das Geziepe ausgesprochen unangenehm an diesen ebensolchen, bevor ewig später das Sitzfleisch meutert.

    BlackStar

  • Ich hatte auch den Luftkissenpolster von sw. Ist gut und angenehm für Autobahnfahrten. Nicht gut für kurvige Strecken: man sitzt eher entkoppelt und hat keinen Halt beim Bremsen etc.

    Seit ich die Wunderlichbank fahre ist das sowieso obsolet.

  • Dann frag doch mal den Orthopädieschumacher, wie er zu dem Wunsch steht, die Funktion orthopädischer Spezialschuhe mit dem Aussehen von High Heels in Einklang zu bringen. Ähnlich anspruchsvoll scheint mir die Aufgabenstellung bei der Sitzbank zu sein. :)

  • dafür musst du dich aber erstmal hierher trauen und dann auch trauen meinen Scheixxhaufen zu fahren, erst dann kannst du wirklich ermessen wie gut dein Bock eigentlich für dich ist!! :brauen

    ( ausserdem ist ein 1 Tages - 200km Kurvenintensivtraining ( macht dann etwa 2000 Kurven!) mit mir in meinem Heimrevier ungefähr so gut und lehrreich wie 6 Monate allein durch die Gegend zu schwuchteln also mach hinne!!)

    An der Apassung des Bocks für mich arbeite ich ja gerade - mein Allerwertester wird hoffentlich auf Wolken schweben.

    Route nach Raststatt ist schon ausgemacht - Du hast es nicht anders gewollt :brauen

    Musst halt nach jeder Kurve warten :ablachen

    Wenn ich längere Touren mache, leg ich mir einfach ein Luftpolsterkissen von SW Motech unter den Hintern. Seit versichert, dass ein dünnes Luftpolster jeder Schaummischung deutlich überlegen ist. Optisch zwar kein Highlight, aber definitiv die einfachste und beste Lösung für lange Strecken

    Gruß

    Rainer

    Wenn's so was zum intrgrieren in die Bank gäbe, wäre es eine Überlegung wert, ich befürchte da aber ein zwar bequemes, aber auch wenig definiertes Sitz-/Fahrgefühl.

    Moin,

    Wenn es bei mir mal zwickt, liegt es eher am unpassendem Beinkleid (einfache Jeans oder Workerhose), wo sich nach ein paar Stunden Fahrzeit mal die eine oder andere Falte an unpassender Stelle ausgebildet hat.

    Die Kleidung macht auch bei mir einen erhelblichen Unterschied, selbst ohne Faltenwurf. So korrespondieren z.B. die Taschen und Bein-Innennähte meiner Jeans äußerst unglücklich mit der Naht/Keder des Seriensattels.

    Die persönliche Geometrie spielt aber auch gehörig mit rein. Hätte ich kürzere Ober- und längere Unterschenkel, wäre der Seriensattel für mich sicher auch brauchbarer. Und der ist für mich halt optisch immer noch ganz nah am Optimum.

    Ich hatte auch den Luftkissenpolster von sw. Ist gut und angenehm für Autobahnfahrten. Nicht gut für kurvige Strecken: man sitzt eher entkoppelt und hat keinen Halt beim Bremsen etc.

    So hätte ich mir das auch vorgestellt.

    Dann frag doch mal den Orthopädieschumacher, wie er zu dem Wunsch steht, die Funktion orthopädischer Spezialschuhe mit dem Aussehen von High Heels in Einklang zu bringen. Ähnlich anspruchsvoll scheint mir die Aufgabenstellung bei der Sitzbank zu sein. :)

    Es geht halt, wie meist im Leben, um den für einen selbst am wenigsten schmerzhaften Kompromiss. Besser als der Seriensitz lässt sich, wenn man etwas von den Normmaßen abweicht, bei gleicher Breite und Dicke bestimmt realisieren. Glaube ich...hoffe ich ;)

    Perfekter Komfort bei den exakten Abmessungen des Seriensitzes dürfte in der Tat schwierig werden.

  • Route nach Raststatt ist schon ausgemacht - Du hast es nicht anders gewollt :brauen

    Musst halt nach jeder Kurve warten :ablachen

    :daumen-hoch

    :ditsch - wenn ich kein Rücklicht vor mir habe das zieht kann ich auch ganz chillig!!

    Surfen auf der Drehmomentwelle ohne Bremsen, lange kurvenreiche Strecken ohne Ortschaften und Abzweigungen, wenn ich doof vorausblase kannst du ja auch gleich alleine fahren - das wird schon, wirst du sehen!

    (Habe inzwischen 3 Jungs das Motorradfahren ich denke ganz ordentlich beigebracht ( fahren mir inzwischen um die Ohren - Jugend halt!) - einer davon mein Sohn- da willst du nicht, dass sie dummbatzig im Graben landen weil du vorne den grossen Macker markierst und viel zu schnell warst! :geschockt )

  • Weiter ging's:

    Wie es sich abgezeichnet hat, habe ich mich für 2x 20 mm 140er Verbundschaum und eine obere Lage 120er entschieden.

    Die mittlere 140er Lage wird im Bereich der Sitzknochen ausgespart und da mit 120er gefüllt, davon verspreche ich mir einen insgesamt strafferen Sitz (im Vergleich zum Werkssattel), der aber ein etwas weiteres Einsinken der Sitzknochen ermöglicht und somit eine (hoffentlich) gleichmäßige Druckverteilung.

    Sattel Aufbau 7-2021.jpg

    Also alles grob ausgeschnitten, mit Sprühkleber auf Schale und miteinander verklebt (und natürlich mit dem stehengebliebenen Vorderteil.

    Das Shaping habe ich mal nicht elektrisch gemacht, sondern nach alter Väter Sitte per Hand: Bevorzugte Werkzeuge waren Schere, Cutter, Surform-Raspel (schmal und leicht gebogen) und Schleifklötze und -Schwämme 40-120.

    Viel Armarbeit, viel Sauerei, aber eben kaum Gefahr, irgendwo zu viel wegzunehmen. Ziemlich meditativ :geschockt

    Nach mehreren Sitzproben kam ich auf eine in der Breite recht flache Form, senkrechte Seitenteile (wie Original), auf den letzten 10 cm hinten einen leichten Anstieg, Sitzfläche etwa parallel zur Sattel-Unterkante.

    Die obere Schicht hat dabei im Schnitt die Hälfte ihrer ursprünglichen 20 mm verloren.: Bei der Zielfunktion "breitere ebene Sitzfläche" in Verbindung mit "Sattelbreite etwa wie Original" und "die Nähte des Bezugs müssen noch passen" ging nicht mehr als eben diese ca. 50 mm im Bereich der Sitzknochen, etwa so viel wie das Original.

    Dann natürlich vergessen, Fotos zu machen und mit dem Beziehen angefangen. Wenn ich jetzt noch herausfinde, mit welchem Tacker ich an eine ganz bestimmte Stelle rankomme :wuetend , bin ich fertig und gespannt auf eine Testfahrt. :denk:freak

  • Was ist mit der Dämpfung, vor allem der für den Komfort so wichtigen High- Speed Druckstufe?

    :geschockt:freak:ablachen

    Die Frage war gar nicht mal so doof :freak :

    Im Vergleich der Schaumwürfel kommt der 120er Verbundschaum bei etwa gleicher Federhärte tatsächlich etwas langsamer in die Urform zurück als der Schaum (PU?) der Werksbank. Also etwas mehr innere Dämpfung ala Zugstufe :ablachen

    Da der integrierter Dämpfer dem der NineT-Telegabel ähnelt (somit in Zug- und Druckstufe identisch dämpft), dürfte das auch für die Druckstufe gelten - weil - Shimpakete hab' ich keine gefunden :freak