Tickern, Klappern, Rasseln beim Beschleunigen (unter Last).

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  • Der Fred beinhaltet doch schon das Wort Klopfsensor.

    Und mit zurückgenommenem Zündzeitpunkt läuft die nine t wie ein Sack Nüsse ?

    Ich muss unbedingt 105 Oktan fahren. :ablachen

    Gruß

    Claus

  • Im Zuge von Prüfstandläufen kommt man ja automatisch auf das Thema.

    Aral Datenblätter durchgelesen.


    Alkohol ist im Ultimate 102 schon auch drin, aber Ethanol max. nur 0,32 %. Das sind die Ethanolreste von dem mit 13% zugesetzten Klopfverbesserer Ethyl-tert-butylether (ETBE). Der wird synthetisch aus Ethanol gewonnen, ist aber kein Ethanol.


    Beim Aral Super+ 98 sind z.B. nur ca. 8% ETBE-Klopfverbesserer drinne.

    Daß die hochverdichteten 1170 ccm Boxer aber mit Aral Ultimate 102 mindestens 4 % mehr PS und NM (gegenüber 95 Oktan Benzin) drücken, wurde ausführlich auf dem Prüfstand getestet. Bei heißen Bedingungen sind es 6 bis 7 % mehr, was bei einer 160 PS HP2 106,5 mm FatBore mal 10 PS ausmachen kann.

    Das liegt daran, daß bei Tests im Winter mit 102 bei kühler Ansaugluft die Klopfsensoren keine Klopfer hörten und die Frühzündung nahe am Maximalwert stehen lassen.
    Bei den DOHC Motoren sind es 41 Grad Frühzündung (v.OT), jeweils bei 8.000 rpm mit Ultimate 102 abgelesen.

    Leert man den Tank und schüttet nun 95 Oktan Kraftstoff rein, geht schon der erste Prüfstandslauf deutlich runter, die Kurve wird zitterig, weil der/ die Klopfsensoren (Bj. abhängig ob einer oder an beiden Zylindern ein Sensor verbaut ist) sofort den Zündwinkelrückzug einleiten. Nach dem 2. Lauf sind dann nur noch max. 33 Grad Frühzündung vorhanden, dass macht ein Minus von 6-7 PS.

    Man kann davon ausgehen, daß Ultimate 102 die volle Energie von BENZIN aufweist und den maximalen Zündwinkel der 12er Luft/Ölgekühlten Boxer oben hält..... bei guten, mäßig warmen Boxer-Betriebsbedingungen.

    Macht man aber im Sommer bei 30 Grad 4 Prüfstandsläufe hintereinander, erkennt man auch mit Ultimate 102 wieder zitterige Leistungskurven, einen Zündwinkelrückzug und eine deutlich schlechtere Leistung. In solch luftgekühlten potenten Sportmotoren werden die Brennräume einfach schnell klingelheiß, wassergekühlte sind da unempfindlicher.


    In den hochverdichteten BMW Boxern ist das Ultimate 102 kein übermäßiger Luxus, der nicht ausgenützt wird. Leistung und Wirkungsgrad sind höher, der Verbrauch ist daher niedriger.

    Solche Boxer haben noch nie eine Klingelsalve über ihre Klopfsensoren vernommen und sind von Ihrer Kennfeld-Adaption auf max. Zündwinkel gebürstet.

    Für die E 10 Fahrer, der alkoholhaltige E10 Kraftstoff hat weniger Energie (geringerer Brennwert) hat als 98 Oktan Benzin und natürlich 102 Ultimate, daher auch weniger Leistung, mehr Verbrauch.


    Hier mal ein Beispielbild, wenn man am Prüfstand arbeitet und Werte ermittelt.

    P4-911_Multi.jpgGS911_Load.jpg


    Sinn und Zweck dieser Motorgrafiken ist die übersichtliche Darstellung von Motor-Betriebszuständen aller 12er Boxer bei verschiedenen Drehzahlen. Die jeweilige Drehzahl ist wählbar, somit springen dem Betrachter bis zu 8 der wichtigsten Kennwerte sofort ins Auge und die Abhängigkeiten untereinander ebenso.
    Die Vielfalt der Werte erlaubt eine genaue Diagnose über den technischen Zustand vom Tank bis zum HiRad, weil von der Öffnungszeit der Einspritzdüsen bis zur Verlustleistung des Hinterrades alles in einem Prüfstandslauf gemessen und aufgezeichnet werden kann.


    - Leistung
    - Drehmo
    - Verlust Schleppleistung
    - Gemisch nach Air/Fuel-Rate
    - Klopfsensor-Werte
    - Tatsächlich abgelieferter Zündwinkel
    - Zylinderkopf-, Ansaugluft- und Öl-Temperatur
    - Einspritzzeit der Düsen


    Beispielsweise werden durch Auseinanderlaufen von Einspritzzeit und AFR-Wert kaputte Einspritzdüsen oder lahme Benzinpumpen sofort entlarvt. Aktuell ein Thema bei der Boxergeneration ab Bj. 2004. Ein ausgenudelter Kardan oder ein HAG fällt sofort über eine hohe Verlustleistung auf.
    Man bekommt ein genaues Bild des getesteten Boxers.
    Neben PS und NM kann natürlich auch der Spritverbrauch optimiert werden, ohne in mager-kritische Bereiche zu kommen.
    Der Wirkungsgrad von Motor/Getriebe....ja sogar jedes einzelnen Zylinders wird offensichtlich.
    Ausgehend von diesen beiden Läufen einer bereits optimierten 12 S MegaMoto zeigt es sich an den Klopfsensorwerten, daß der linker Klopfsensor schon meckert, während der rechte Zylinder noch zufrieden ist.

    Das Perfekte Symbol unsere Zeit ist der Laubbläser:


    Er verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen, ohne es zu lösen


    benötigt dafür wertvolle Energie und macht dabei eine Menge Lärm

  • Na, ich werds mal testen. Wäre nicht das erste mal, dass ich keinen Unterschied merke. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt.

    Grüße

    Claus

  • hier in Österreich und auch in Italien gibts selten wo 102 Oktan. 98er Benzin kostet oft 20% mehr als 95er, viele Tankstellen haben überhaupt nur mehr 2 Sorten: Diesel und 95er. also wird meist 95er getankt. auch wenn meine NineT dadurch eine Spitzen!leistung von nur mehr 102 ? PS haben sollte, für meine Fahrweise fährt sich damit der Boxer immer noch wie ein "steirisches Wirtshaus": Schmalz ist jederzeit reichlich vorhanden !

  • Natürlich, reichen tut es immer, ist ja keine 11 oder 1150ziger die da ganz anders drauf reagieren.

    Man hat halt da mit niedrigerem Oktankraftstoff einige Dellen im Drehmomentverlauf durch das Erkennen der Klingelgrenze durch die Klopfsensoren und die Veränderung des Zündzeitpunktes damit.


    Hier mal ein Beispiel mit 95 Oktan blau und nach entleeren und auffüllen mit 102 Oktan Rot, nach 5 Läufen.

    Linearer, da kaum ein starker Zündverzug, also die Rücknahme der Frühzündung gegnüber dem Berg und Tal mit 95 Oktan.

    Und das schon damals mit der BMS-K. Das kam bei den anderen alles erst notwendigerweise 10 Jahre später mit Euro 4.

    (Habe die Leistungsdaten unkenntlich gemacht da es nur um den Unterschied der Oktanzahlen geht)

    R 12 S München 95 zu 102 oktan 1.jpg

    Das Perfekte Symbol unsere Zeit ist der Laubbläser:


    Er verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen, ohne es zu lösen


    benötigt dafür wertvolle Energie und macht dabei eine Menge Lärm

  • Ich sollt das bitte jetzt nicht so verstehen das man mindestens 98 ROZ fahren muss.

    Musste auch schon des öfteren in anderen Länderen mal mit 91 ROZ vorlieb nehmen, nur versuche ich dann nicht bei 2.500 umin im hohen Gang zu beschleunigen sondern schalte da auch runter.

    Das Perfekte Symbol unsere Zeit ist der Laubbläser:


    Er verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen, ohne es zu lösen


    benötigt dafür wertvolle Energie und macht dabei eine Menge Lärm

  • Dass man mit 95 Oktan leichte Leistungseinbußen gegenüber deren 98, mit denen die Prospektwerte ermittelt werden, in Kauf nehmen muss, ist kein Geheimnis und steht in der Bedienungsanleitung. Die Frage, die auch in diesem Forum immer mal wieder hochkommt, ist die nach dem Mehrwert von noch höheroktanigem Kraftstoff. Sprich, lässt die Motorelektronik überhaupt weitere Anpassungen zu. Von daher wäre interessant, so einem umfangreichen Vergleich zwischen 98 und 102 Oktan zu machen und zu sehen, ob da noch Differenzen größer als die Meßtoleranz übrig bleiben.

  • ich würde sofort wieder 95 er Sprit tanken wenn das störende Geräusch nicht wäre. Super+ bekommt nur der Motor der es auch braucht.

    Da ich die BMW ohnehin nicht auf Anschlag fahre merke ich von den "fehlenden" Pferdestärken nichts. Ob ich mit 95er Sprit einen Milimeter weiter am Gas ziehe als mit 98er Sprit? Ist mir eigentlich egal wenns so wäre.