Stoppies mit ABS

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  • Moin.

    Gestern beim Fahrsicherheitstraining wurden auch Notfallbremsungen unterrichtet.

    Dabei kam mein Hinterrad öfter deutlich hoch. Ich bremse dabei i.d.R. nur vorn.

    Sollte das ABS nicht eigentlich auch das Aufsteigen hinten unterdrücken?

    Oder ist dafür auch der Einsatz der hinteren Bremse nötig? :denk

  • Das ABS System soll ja in erster Linie das blockieren verhindern. Wenn du aber noch vor diesem Punkt bist und mit dementsprechender Gewichtsverlagerung, steht einem Stoppie nichts im Wege.

    Gruss

  • ...... ist dafür auch der Einsatz der hinteren Bremse nötig? :denk

    Hi Thomas, ich habe in einem Sicherheitstraining gelernt, dass man bei einer Notbremsung, beide Bremsen betätigen soll.

    Wenn Du den von Jo verlinkten Artikel liest, steht das auch unter "Brems-Tipps".

    https://www.motorradonline.de/ratgeber/techn…-mit-abs-bikes/

    Gude der Rheingauner :bier


       Drosseln sind Vögel, sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei! :olleshuhn

  • Ohne ABS galt immer: hinten blockieren, vorne dosieren.

    Das Dosieren vorne dürfte mit ABS etwas entschärft sein, gerade dann, wenn man die hintere Bremse mitbetätigt.

    Dennoch sollte man auf dem letzten Stück des Bremsweges auf ein eventuell nötiges Lösen der Vorderbremse vorbereitet sein, sobald das Hinterrad abhebt. Dann muss auch mit ABS vorne dosiert werden.

    ...meint der Jo.


  • Er gab die Anweisung voll zuzugreifen, war dann vom Effekt (war nur bei mir so) wohl etwas überrascht.

    Ich solle mehr mit hinten Bremsen, dann würde das ABS das evtl. auch vorn mit regeln... Deshalb auch meine Frage hier.

    Am besten wäre aber mit dem Bremsdruck immer ein wenig vor dem ABS-Eingriff zu bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von thomber (13. Mai 2021 um 11:05)

  • Ich hatte die Diskussion schon mit meinem Fahrlehrer und 2 Sicherheitstrainern: 3 Experten, 4 Meinungen :freak

    Das Problem bei der Frage scheint zu sein, daß je nach Hersteller und Modell das ABS unterschiedlich ausgestattet/ausgelegt sein kann, mal mit und mal ohne Stoppie-Erkennung/Vermeidung. Ich meine, bin aber nicht sicher - die NineT hat eben keine. Hätte sie so was, würde das wahrscheinlich wie bei den meisten anderen Mopeds auch in den technischen Daten erwähnt und beworben.

    Bei Bremsung ausschließlich mit dem Vorderrad und gezogener Kupplung dreht das Hinterrad ja erst mal weiter, auch wenn es schon in der Luft ist. Auf Asphalt mit ordentlich Grip blockiert das Vorderrad auch erst mal nicht. Nix blockiert, ABS merkt nix und macht nix, => Heck steigt. Ein Stoppie wird vom ABS erst dann vermieden, wenn das "Rotationsmoment" um die Vorderachse geringer ist als der Grip des Vorderrades. Hilft wenig. :0plan

    Angenommen, das hintere Radlager ist schwergängig (oder man bremst auch hinten) und das HR bleibt nach Verlassen den Bodenkontaktes stehen: Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterrad => ABS wird wach und löst die Bremse am........ :denk ....Hinterrad, weil das ja vermeintlich "blockiert", Hilft uns in der Situation auch nix. Vorderrad gript fröhlich weiter und hebelt die Fuhre hinten hoch.

    Mein Fahrlehrer empfahl, eben wegen dem ABS immer vorne UND hinten zu bremsen, damit das ABS merkt, wenn das Hinterrad den Bodenkontakt verliert, weil gebremst sofort stehen bleibt und dann das ABS eingreift. Nur hilft das eben nix, wenn in dem Fall nur das Hinterrrad geregelt wird.

    Clever wäre es, wenn die Regelung merken würde, dass vorne rollt und hinten trotz regelndem ABS steht. Daraus wäre zu folgern, daß das HR trotz da regelndem ABS keinen Bodenkontakt mehr hat, das müsste als Stoppie interpretiert werden und entsprechende Korrekturen des ABS auch am (normal rollenden) Vorderrad ausführen. Ich meine aber, die nineT denkt nicht so viel :brauen

    Solange also vorne wegen reichlich Grip nix blockiert, macht das ABS am Vorderrad erst mal nix und damit kann das Heck halt steigen.

    Entsprechende Geometrie ( z.B. hinten höher) begünstigt das natürlich.

    Eine Stoppie-Erkennungt/Vermeidung braucht also entweder einen Lagesensor für die Längsachse , den wir m.W. nicht haben oder es müsste bei Stillstand des HR auch vorne die Bremse lösen, was es m.W. nicht tut.

  • Hat der Fahrsicherheitstrainer euch nur machen lassen oder auch etwas dazu gesagt?

    Er hat am Anfang erzählt wie es gemacht wird und dann selbst gezeigt.

    Wir mußten mehrmals auf normaler, defekter und nasser Fahrbahn bremsen und sogar auf Splitt.

    Er gab dann jeweils Tipps dazu.

    Gude der Rheingauner :bier


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  • Servus,
    ich hab auch das +70mm Kit und ja, die Neigung zum Stoppi wir stärker. Hab ich aber auch schon vorher mit originalem Fahrwerk und Reifen geschafft.
    Mit dem höheren Fahrwerk hast du etwas mehr Weg für Lastwechsel, wenn du aus der Beschleunigung (Last auf dem Hinterrad, Gabel entspannt) abrupt und voll in die Bremse gehst - dann geht die Gabel in einer durchgehen Bewegung in die Kompression und das Federbein federt aus. Die Fahrzeugmasse hat dadurch soviel Bewegung das es reicht um auch mit ABS aufs Vorderrad zu gehen. Das Kit mit dem längeren Federbein / höherem Heck verstärkt den Effekt noch.
    Wenn du aus dem Beschleunigung nicht direkt in die Vorderbremse greifst sondern erst das Fahrwerk auf Spannung bringst ist es aber kein Problem mehr.
    Bedeute vom Ablauf: Kupplung + Fußbremse und dann Vorderbremse. Nach etwas Übung läuft das automatisch ab und fühlt sich an wie gleichzeitig. Einfach mal drauf achten.

    Wenn du auf Stollenreifen wechselst und das ABS auf die Option "Geländebereifung" programmieren lässt ist der Grip am Vorderrad ohnehin soweit reduziert das es auch nicht mehr auftritt.

    Servus
    Andi

  • Trotzdem schreibt BMW in der Bedienungsanleitung der E5:

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  • selbst bei der 1150R und 1200R mit Integral ABS konnte ich problemlos das Hinterrad lupfen, wenn nur vorn fest angebremst habe.

    Gewöhne dir einfach an immer hinten mitzubremsen. Du gewinnst wertvolle Bremsmeter und hast viel mehr Kontrolle über das Motorrad. Sehr wichtig beim Bremsen ist auch die Körperspannung. Einknicken und unkontrollierte Körperdynamik führt die Bremsung meist zu einem ungewollten Ergebnis.