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  • Die Gefahr von Interferenzen sehe ich als eher Gering an. In der Bedienungsanleitung der E-Turtle steht nur "das Produkt wurde nicht auf Interferenzen mit Herzschrittmachern getestet, also raten wir ab". Das hat garantiert ein Jurist da rein geschrieben.

    Bei den Reißleinen Systemen geht es, so vermute ich, den Herstellern eher darum Leute mit schwachen Herzen vor einem Schock-Herzstillstand im Falle einer Auslösung zu bewahren, insbesondere falls der Airbag mal ausversehen aufgeht. Sei es durch den Druck des aufgeblasenen Airbags auf den Körper oder das Erschrecken. Es steht bei Helite auch nur drinnen "man sollte seinen Arzt fragen, was der von der Verwendung hält". Mit solchen Warnungen sichern sich Hersteller lediglich vor Klagen ab. Solche Warnungen gibt es auch in Freizeitparks bei Achterbahnen usw..

    Man sollte also abschätzen, ob man eine Person mit einem so schwachen Herz ist, das bei einem starken Erschrecken zum Herzinfarkt neigen könnte. Zudem muss man dann das Ergebnis mit dem Nutzen eines Airbags abwägen.

    Meine Meinung: wenn das Herz so schwach ist, dass man bei Erschrecken zu einem Herzinfarkt tendiert, dann hat man auf einem Motorrad nichts mehr zu suchen. In einem Auto aber als Fahrer auch nicht.

  • Der Defi bringt (in meinem Fall nur) eine Elektrode mit sich, die im Herz in der linken Vorkammer verankert ist.

    Sollte die Airbagweste auslösen, will ich nun nicht wissen, wie sich "der Punch", der Schlag, der Druckimpuls auf die Brust auf die Elektrode auswirken kann oder auf den Defi selbst.

    Ja, ein Airbag im Auto könnte hier ähnliches Verhalten darstellen. Restrisiko.

    Und was ist mit dem Punch eines Aufschlages ohne Airbag.

    Ist das nicht vielmehr eine Abwägung zwischen zwei Risiken? Unfallfolge ohne Weste vs Schaden durch die Weste?

    Des weiten ist es ja nicht so, dass die Weste eine zusammenquetscht. Zwischen Weste und Jacke ist eine Faustbreite Platz.

  • Zum Thema elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) kann ich noch eine nette Nebenstory beisteuern. Vor einigen Jahren durfte ich eine Untersuchung begleiten. Es ging um die EMV einer Siemens SPS auf kritische Kraftwerksstruktur. Da kam eine Fachfirma und hat überall Antennen aufgestellt und Tagelang gemessen. Am Ende war alles gut. Die Messergebnisse hatten aber Ausreißer, welche schließlich vom Funkverkehr von Passagiermaschinen herkam. 10km weiter oben, wohl gemerkt :freak

    Bei dem Thema EMV gilt es ja beide Richtungen zu betrachten. Wird die Weste durch Handys beeinträchtigt, beeinträchtigt die Weste Herzschrittmacher. Da sind einfach unzählige Untersuchungen notwendig. Selbst die Flug-Branche kann das nicht leisten und löst das Problem formal in dem bei Start und Landung die Handys ausgeschaltet werden sollen.

    Die Hersteller brauchen dann einfach nur den Haftungsausschluss in der Bedienungsanleitung. Ich persönlich sehe das mehr als entspannt.

    Falls die Weste nicht aufgeht, habe ich Pech, aber immer noch einen guten Rückenprotektor. Falls sie aufgeht, erspart sie mir mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Verletzung.

  • Falls die Weste nicht aufgeht, habe ich Pech, aber immer noch einen guten Rückenprotektor. Falls sie aufgeht, erspart sie mir mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Verletzung.

    Bei der Dainese eben nicht, die hat keinen normalen Rückenprotektor mit drinnen und ist laut Aussage meines Händlers auch nicht dafür gedacht mit einem zusammen getragen zu werden.