Kurventechnik linksrum - Tips erbeten

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  • Ich hab' gerade mal mit den Tips im Kopf eine Runde gedreht - mehrfach den kurvenreichen Hausberg.

    Die Strecke ist momentan eigentlich gesperrt - hat Vor- und Nachteile :denk.

    - langsamer fahren und rechts kleben ist naturgemäß kein Problem - mal sehen, ob ich das verinnerlicht bekomme. Wird eine Weile dauern, bis ich das auch bei höheren Geschwindigkeiten automatisch umsetze.

    - Dabei hat man natürlich auch mehr Zeit, bewußt auf die Blickführung zu achten. Das "gleitende" Vorausschauen hilft enorm - muss ich aber auch erst vom "konstant weit vorausschauen" "umprogrammieren".

    Vorteil der teilgesperten Strecke: Kaum Verkehr - man kann quasi fahren, wie man will.

    Nachteil: durchgehend feucht bis nass, viel Dreck, vor Allem am Rand. In Kombination mit Flickenteppich und reichlich Bitumenfugen - teils parallel zum Rand verlaufend, nicht unbedingt vertrauenbildend. Keine Fahrspur zur Orientierung.

    Jahreszeitliche Einflüsse auch eher blöd: Nass, dreckig, düster, Brille beschlägt, Hände und Füße werden mit der Zeit eiskalt. Um so besser sollte es bei besseren Bedingungen funktionieren ;)

    Generell ist mir noch ein Punkt aufgefallen: Vom MTB bin ich es gewohnt, in Kurven Anlieger zu suchen und zu nutzen. Auf der Straße ist der Belag im genauen Gegensatz dazu oft zum Rand hin abschüssig (Wasser-Ablauf), zudem eher noch mehr Flicken und teils sogar Bruchstellen. Da brauche ich schon Nerven, um rechts zu bleiben. Erklärt aber auch, warum ich auf gut ausgebauten Strecken (z.B. Hunsrück, Pfälzer Wald) deutlich weniger Probleme habe als hier um den Kirchturm und im direkt benachbarten Frankreich (Lothringen).

    Vogesen/Elsass geht's dann wieder besser - der Unterschied von Region zu Region ist da schon enorm.

    Wie auch immer, mit den Tips bleibe ich dran - vielleicht klappt's ja noch, bevor ich zum Mopedfahren zu alt werde :brauen

    Ach - und Tips für wirklich warme Strümpfe und Handschuhe sind willkommen :freak

  • nineT-mile

    Deine Motivation in allen Ehren, aber du solltest derzeit nicht vergessen wir haben WINTER, der Asphalt ist kalt und der Reifen wird nicht mehr so richtig warm. Zudem schreibst du ja selbst das die Straßenbedingungen grade nicht so prickelnd sind. Es ist also eigentlich die falsche Zeit um an den Grenzbereich zu schnuppern.

    Ich fahre auch das ganze Jahr Motorrad, aber um diese Jahreszeit viel bewusster, verhaltener und mir geht es nur darum in Bewegung zu bleiben. Wirklich an den Fahrfertigkeiten arbeiten tue ich dann ab April wenn sich die Bedingungen wieder ändern.

    Sei also nicht übermotiviert oder gar zu ehrgeizig all diese Tipps JETZT umzusetzen.

    Automatismen schaffen heißt sich Kapazitäten zu erarbeiten, freie Kapazitäten die man dann eben einsetzen kann wenn etwas unvorhergesehenes passiert. Kaugummi kauen ist durchaus eines der Möglichkeiten um locker zu bleiben, ich bevorzuge die Kaffeebohne im Mund um auch zu sehen wie entspannt ist man ;)

    Rennstrecke gibt es auch für Rockies genug. Mein Tipp wäre allerdings die ersten Versuche nur in einer Instruktor geführten Gruppe zu machen. Das entspannt vieles und man bekommt wertvolle Tipps und Feedback.

    Bernd Spiegel - das Buch wurde schon genannt. Schöne wiederkehrende Winter Lektüre ;)

    Und mach ruhig auch mal ein anderes Training, Pitbike (Karthalle im Winter) oder ins Gelände mit der Enduro. Das eröffnet noch mal mehr die Möglichkeiten.

    Ich fand den Satz (Seite 2 hier im Thread) übrigens klasse, wo oder wie weit rechts rechts ist, in der links Kurve. Und die Orientierung sollte durchaus da sein wo beim pkw die rechten Autoreifen wären. Da ist die Straße mitunter auch am saubersten.

    Lg coffee

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    Einmal editiert, zuletzt von Coffee (6. Dezember 2020 um 19:08)

  • Ist Deine Hausstrecke wirklich so übel? :geschockt

    Dann würde ich mir ne Strecke suchen die gut in Schuss ist

    und mit dem Training wenigstens auf gute Wetterverhältnisse warten.

    Du hast anscheinend ein wenig Schiss vor dem Fahrbahnrand.

    Das ist nicht schlimm, nur würde ich dann die Situation nicht schwieriger machen

    als sie ohnehin schon ist.

    Fahr zum Üben auf ne trockene und intakte Strecke.

    Und denk dran, bei den Temperaturen weniger Luftdruck, damit die Schlappen

    auf Temperatur kommen. Warm grippt besser und bringt weniger Unruhe in die Fuhre.

    Good luck!

    :cool Find what you love and let it kill you. ( Charles Bukowski )

    :klatschen ! FCK NZS !

  • wie schon geschrieben es ist Winter die Straßenverhältnis sind nicht optimal zum Üben, du kannst die Winter Zeit mit Playstation 5 motogp20 die Sau rauslassen, die nächste Saison kommt mit Sicherheit :brauen

    "Schwebe wie ein Schmetterling :hanfi , stich wie eine Biene." :sir-bee

  • Moment-momant - von Grenzbereich hab' ich nicht's geschrieben. Schon klar, daß er aktuell an anderer Stelle liegt als im Sommer.

    Ich konzentriere mich auf meinen persönlichen Grenzbereich, der ist von dem der Reifen - auch in der aktuellen Situation - meilenweit entfernt. ;)

  • Hallo zusammen,

    für mich ein wichtiger Leitsatz im Straßenverkehr : Linkskurven werden links beendet und Rechtskurven werden rechts beendet.

    Lohnt sich zu schauen....auch wenn mal mehrere Jahre Moped fährt ;)

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  • Moment-momant - von Grenzbereich hab' ich nicht's geschrieben. Schon klar, daß er aktuell an anderer Stelle liegt als im Sommer.

    Ich konzentriere mich auf meinen persönlichen Grenzbereich, der ist von dem der Reifen - auch in der aktuellen Situation - meilenweit entfernt. ;)

    Grenzbereich ist ja ein dehnbarer Begriff. Und es gibt den des Motorrads und den des Fahrers. Die Frage ist auch ob Deine Selbsteinschätzung von aussen nicht vielleicht ganz anders aussieht (erlebe ich sehr oft im Training). Und das kann in beide Richtungen sehr abweichen :)

    Und gerade bei den Bedingungen Jetzt kann sich das ganze halt ganz schnell verschieben. Ich finde es toll wenn man im Winter durch fährt wenn es die Bedingungen zulassen. Aber wie schon gesagt ist das für mich ein anderes fahren. Mein Fokus liegt hier dann rein dabei einfach aktiv zu bleiben, meine Sinne weiter zu beschäftigen nicht einzurosten.

    Sonst liegt man schnell mal auf der Nase. Und wäre doch schade wenn der nächste Thread hier einen Titel hätte wie - Ersatzteile gesucht - oder - hab mich hingelegt -.

    Wenn Du wirklich Feedback willst (und das wirst Du hier nur global bekommen weil hier keiner weiss wie du tatsächlich draussen fährst. Dann musst Du dir entweder mal eine Kamera mittig am Lenker montieren und filmen (in beide Richtungen) oder eben mal ein Training mit Videoanalyse machen. Da gibt es inzwischen ja einige Anbieter. An Deiner Stelle erst ggf auch mal Landstrassenbezogen. Und als Topping vielleicht auch mal auf dem Kringel.

    lg coffee

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  • Hier mal ein kleines Beispiel wie schnell es gehen kann:

    Ende November > ca 5 Grad > ca 15 - 17 Uhr gefahren. Bis kurz vor 17 Uhr wars noch super. und dann plötzlich Haftungsabriss der der immer mehr aufziehenden Kälte geschuldet war. Da lag vielleicht 2-3 Grad dazwischen. Resultat war ein Krummer Lenker wegen Einschlag im Kiesbett. Beim Pitbike tut das nicht so weh. Zudem wars auf abgesperrtem Gelände und ich alleine Unterwegs. Trotzdem hat es mich geärgert weil ich die Runde vorher schon zu mir selbst gesagt habe, ich hör jetzt auf---und fahr NUR noch die eine Runde...Zack...

    Geschwindigkeit an der Stelle waren ca 65

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  • Hallo Michael,

    Ist eh schon viel gesagt. meine 2 cents dazu:

    dein Problem haben viele andere auch. Darum gibts an etlichen Stellen bei uns jetzt diese Bodenmarkierungen. Ich finde das echt hilfreich.

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    Blicktechnik: du fährst wohin du blickst ! also nicht zu weit voraus blicken. Das mit dem gleitenden Blick ist Übungssache. Das geht nicht so einfach und schnell. Also erst mal üben und im Kurvenverlauf einzelne Punkte am Fahrbahnrand anvisieren, dann zum nächsten springen. Mit viel Übung wirds dann gleitend.

    Sicherheitstrainings sind gut, Renntrainings sind noch besser, und das hier wird dich begeistern:

    https://www.edelweissbike.com/de/touren/?c=6AA

    du klebst eine Woche lang am Hinterrad eines TT Teilnehmers, und er ist auch eine Videoanalyse auf 2 Beinen.

    lg

    Wolfgang

  • Ach - und Tips für wirklich warme Strümpfe und Handschuhe sind willkommen :freak

    ich stehe auf die Merinowollsachen von Devold - auch und besonders für Strümpfe!

    Letztendlich isoliert aber immer nur die Luft, du brauchst also genug Luft im Stiefel, in einen passenden ein zweites Paar Socken anzuziehen bringt gar nichts!

    Prinzipiell gilt es immer, etwas wärmendes / isolierendes drunter zu haben und etwas windundurchlässiges drüber - sobald es durchpfeift - egal wo - ist es vorbei!!

    Mit meinem Sommer Langnese Lederkombi luftdurchlässigen Stretcheinsätzen komme ich relativ lange klar wenn ich eine windundurchlässige Softshelljacke darüber ziehe!

    Handschuhe ist einfach und gleichzeitig schwer wenn du dein Gefühl nicht verlieren willst, deswegen bin ich ein Freund von Griffheizung aber auch die hat ihre Grenzen! (Stulpen oder Griffschalen helfen weiter sehen aber bescheiden aus!)

    Tendenziell sind Held gut und sehr gut von der Sicherheit, die Reusch wohl von der Wärme her noch etwas besser dafür sicherheitsmässig nicht ganz so gut... (hier stellt sich natürlich berechtigterweise die Frage nach der Prio von aktiver und passiver Sicherheit!)

    (Ich fahre den Held Score 3 GTX mit dem ich gut leben kann was Griffgefühl angeht aber von der Wärme her selbst mit Griffheizung bei etwa 5° an die Grenzen kommt, danach dann den Held Cold Champ, der ist von der Wärme her ok, Griffgefühl aber nur noch so lala...)

    Ob dickere Handschuhe ein besseres Gefühl als vergleichbar dünnere mit zusätzlichen Innenhandschuhen haben kann ich nicht genau sagen, nimmt sich vermutlich nicht so viel, meine Score sind mir mit Innenhandschuhen eigentlich auch schon einen Tick zu eng!

    Nicht zu unterschätzen ist das Handgelenk, wenn das kalt ist (Pulli zu kurz oder hochgeruscht!) nützen auch gute Handschuhe nichts, ebenso bei der Halskrause. (Hier empfehle ich auch Merinowolle und einen Windstopper (Goretex / Neopren) drüber, alles andere (speziell Fleece!) wird zu dick! - Wenn es richtig kalt ist, ist auch eine Sturmhaube empfehlenswert da über den Kopf viel Wärme abgeführt wird und letztendlich zählt das Wohlfühl - Gesamtpaket!

    Wirklich bequem und beweglich kannst du nur begrenzt lange fahren (1-max. 2Std.), danach helfen wohl nur beheizte Klamotten (Heizsohlen und Heizweste!) aber bei den Temperaturen macht es eh auch nur noch begrenzt Spaß... (wobei wenn einem wirklich warm ist, es auch im Schnee Spaß macht, halt mit dem richtigen Mopped!)

    3 Mal editiert, zuletzt von MaT5ol (7. Dezember 2020 um 11:48)

  • Hallo!

    Empfehledas Buch von Bernt Spiegel "Die obere Hälfte des Motorrades".

    Kann man nicht lesen im herkömmlichen Sinne sondern muss man durcharbeiten aber sind m.E. gute Tipps drin.

    Ist zwar in die Jahre gekommen, aber die Physik ändert sich nicht.

    Gruß

    Dieter

  • Meine aktuelle Haupt-Baustelle: Linkskurven auf engeren, weniger gut einsehbaren Landstraßen. Keine Kehren, ganz normale, locker zu fahrende Kurven:

    Grundsätzlich ist mir zur Kurventechnik einiges klar, legen, drücken, hinterschneiden alles keine Fremdwörter.

    In Rechtskurven bekomme ich auch meist eine halbwegs ordentliche Linie hin: Außen anfahren, lange außen bleiben, spät einlenken und zum linken Fahrbahnrand ziehen.

    Linkskurven dagegen lenke ich meist zu früh ein, oder aber zu forsch, so daß es mir extrem schwer fällt, am rechten Rand zu bleiben. Wenn ich nicht aufpasse, ragt ein Teil von mir schon über die Mittellinie, was wohl eher ziemlich ungut ist.

    Gemütlich gefahren geht's noch, aber sobald ich mich am oberen Rand meiner Komfortzone befinde (egal ob das an der Geschwindigkeit oder dem wahrgenommenen Fahrbahnzustand liegt), drängt's mich immer wieder vom Fahrbahnrand weg - so als würde dort etwas ganz böses lauern.


    Hallo Michael,

    hab deinen Beitrag gelesen und wollte zuerst spontan etwas Blödes dazu schreiben ('wenn du in Linkskurven nicht am rechten Rand bleibst bist du einfach zu langsam...' :ablachen) hab' s dann gelassen aber je länger ich darüber nachdenke...

    Jetzt habe ich nach langem Nachdenken dann wohlüberlegt etwas (hoffentlich weniger blödes!) geschrieben!

    Allgemein ist es wirklich schwierig etwas zu beschreiben, das man intuitiv tut und wenn man drüber nachdenkt ist man sich plötzlich nicht mehr so sicher ob man es denn überhaupt so tut und ob es so auch richtig ist.

    Zu viel und zu oft nachdenken ist denke ich auch hinderlich da Motorradfahren etwas sehr Intuitives ist, das Angewöhnte hin- und wieder aber kritisch zu hinterfragen dagegen sehr förderlich und lebensverlängend!

    Neben den ganzen hier bereits erwähnten (und wertvollen!) Tips zu Fahrtrainings- und Literatur mal folgender Gedankengang.

    Was ist unterschiedlich in Rechts- oder Linkskurven?!

    1. richtig - die Richtung! :ablachen

    2. der Radius, also bei der gleichen (im Sinne von identischer Kurve, einmal hin z.B. rechts und dann zurück, also links herum gefahren) Kurve, bzw. bei gleichem Straßenkurvenradius der Radius der eigenen Fahrbahn. Rechtskurven sind (bei Rechtsverkehr) enger als Linkskurven.

    Der Kurvenradius beträgt so etwa 50m + / - . - schnelle Kurven natürlich mehr, enge Kurven dementsprechend weniger. (Die Kreisbahn aus dem Motorradtest hat nur gut 25m Radius und ist auch schon sehr eng mit einer max. Geschwindigkeit von um die 50km/h!)

    Fahrbahnbreite so pi x Daumen 2,5 m.

    Damit ist die 'gleiche' Kurve wenn es eine enge Kurve ist, als Linkskurve um etwa 10 - 20% weiter als eine Rechtskurve, je nachdem ob man in den Fahrspurmitte fährt (dann mit einem Unterschied von 2,5m eben 10%) oder immer sehr weit außen (dann mit knapp 2 x 2,5m fast 20%)

    Das ist zwar immer so, aber je schneller de Kurven und je größer der Kurvenradius um so geringer ist der Unterschied, also bei einer Kurve die die meisten entspannt mit Tempo 100km/h nehmen und die einen Durchmesser von gut 100m hat (Radius 50) beträgt der Unterschied nur 2,5...5% (gleiche Fahrbahnbreite vorausgesetzt!)

    Ob das wirklich so einen Unterschied macht und ein Lösungsansatz für dein Problem ist weiß ich nicht, und das mit dem Fahrbahnrand ist so eine Sache...:

    Natürlich nicht wirklich am Fahrbandrand, sondern etwa da, wo die Reifen der Autos laufen (jeweils der rechte in Linkskurven und der linke in Rechtskurven) weil es da sauber ist, braucht man keine Angst vorm Fahrbahnrand zu haben.

    Bei einer engen gleichmässige Strecke mit aufeinanderfolgenden (und meist abwechselnden) Kurven gleicher Radii fahren sich die Linkskurven entspannter.

    Ich fahre lieber Linkskurven (sehe ich an meinen Stiefeln...:lachen) weil die besser einsehbar sind und ich unterbewusst wohl irgendwie weniger Angst habe von der Straße abzukommen als im Gegenverkehr zu verglühen - obwohl das natürlich unsinnig ist.

    Ob ich die Linkskurven immer so viel schneller fahre wie sie weiter sind - und noch mehr, da ich ja offensichtlich eine höhere Schräglage fahre, kann ich dir auch nicht sagen aber vielleicht hilft es dir ein bisschen!

    Viel helfen - was ich immer noch immer wieder gerne mache und mit allen meinen Kumpels, Neffen, Söhnen etc. gemacht habe denen ich ein bisschen Motorradfahren gezeigt habe ist - ist das Fahren ohne Schalten und Bremsen, also auf einer kurvigen Landstraße je nach Tempo, den meist 3. oder 4.Gang rein und dann ganz entspannt mit Gas auf und zu durch, ohne Bremsen, Kuppeln und Schalten. Die gleiche Strecke, wenn denn dann bekannt gerne auch nur im 3., dann nur im 4. und anschließend mal nur im 5. Gang fahren, bevor man sie mal wieder 'normal' und schaltend (und wenn man will auch bremsend) fährt, das hilft für mein Empfinden bei der Wahl Kurvenlinie ganz ungemein.

    Das extreme Rausbeschleunigen (egal ob mit oder ohne Schalten mit oder ohne Schaltautomat/ Blipper oder mit oder ohne lange Gerade) und anschliessende Wiederrunterbremsen /schalten auf die adäquate Geschwindigkeit (die selbe wie vorher wenn der Kurvenradius der gleiche ist...!) ist ein sehr komplexer Prozess.

    Ich bin seeehr lange echt schwachbrüstige Moppeds gefahren (so 300 tkm < 50PS) und daher kenne ich das Phänomen von Fahrern leistungsstarker Motorräder sehr gut vom vom Zusehen die zwischen zwei Kurven stark beschleunigen, dann aus Angst vor der Beschleunigung, der eigenen Courage und der Speed das Gas zumachen und rollen lassen, dann wenn die Kurve noch näher kommt bremsen (das ist dann meist der Moment an dem ich vorbeigehe :ablachen) und sich nach innen zum Hanging- off bereit machen, dann in die Kurve einfahren und das Knie ausstellen - vermutlich weil sie inzwischen so langsam sind, dass sie Angst haben umzufallen, dann merken dass sie zu langsam sind und in der Kurve wie wild Gasgeben um die eh schon versaute Linie komplett zu ruinieren um dann -in dem verzweifelte Versuch das Ganze zu kompensieren - auf den nächsten Geraden (so sie denn kommt?!) wieder auf 'Höchstgeschwindigkeit' zu beschleunigen und das ganze Elend beginnt von vorne.

    Das funktioniert so halbwegs in Gegenden mit geringerer Kurvendichte und großen Radien, da wo es aber wirklich eng wird eben gar nicht mehr...

    Anschliessend hab ich mich dann selbst versucht, erst mit einer FZ750 die Leistung satt hatte aber schwer in Kurven zu fahren war (warum auch immer und trotz dem 160 HR... vielleicht wegen dem 16" VR?!)( und anschließend mit einer Speed Triple die zwar gut ums Eck ging aber halt mit dem 190 HR richtig Schräglage wollte. Hat etwa 3 Jahre gedauert, bis ich das Teil artgerecht bewegen konnte! (und da bin ich schon 20 Jahre Motorrad gefahren!) - Also Geduld!!

    Danach kam die 650 Versys und die Erkenntnis, wie einfach Motorradfahren doch sein kann nd kürzlich bin ich mal wieder die Triumph gefahren (zwar nicht meine aber genau das gleiche Modell...) und hab mich echt gefragt wie ich die > 50tkm auf dem Höllenteil überhaupt überlebt habe.

    Will damit sagen, die r nineT halte ich nicht so für das ultrageeignete Anfängergerät (fahr mal ne GS500 oder ne MT07!) - geht schon, aber es dauert halt einfach Zeit.

    Das kann man weder in Jahren noch in km ausdrücken sondern ist vor allem von der Kurvendichte abhängig (und da bist du ja auch ziemlich gesegnet mit deinem Umfeld!)

    Fahr mal 3 Wochen lang Südelsaß oder Korsika oder Sardinien dann kommt das schon.

    Schön langsam rein und dann genüsslich in Schräglage (im eher hohen Gang!) das Gas aufziehen - speziell in Linkskurven, dann klappt das auch und wenn auch erst in 2 oder 3 Jahren!

    So lange und danach weiterhin gilt immer: Lack oben und Gummi unten lassen! :daumen-hoch

    2 Mal editiert, zuletzt von MaT5ol (8. Dezember 2020 um 20:29)

  • Wow Matthias - da hat sich aber einer echt reingekniet :megagut

    Dafür erst mal ganz lieben Dank. Die Idee mit dem "im gleichen Gang fahren" werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren - entspricht auch eher meinem derzeitigen "Fahrstil", möglichst gleichmäßig und rund zu fahren.

    Das Dossier habe ich mir mal ausgedruckt und leg's unter's Kopfkissen - ganz großes Kino!! :bier