Geräusch mal andersherum – einfache Reduzierung des Auspuffgeräusches (hier Scrambler)

Kann man das Rohr denn nicht ein wenig stauchen, leicht oval drücken, oder ein paar Schweißpunkte am Rohr anbringen und dann auf Maß runter feilen?

Zitat von nineT-mile

Da fällt mir ein - ich könnte das auch über 3 kleine Schweißpunkte 40 mm vor dem Ende machen - am Ausgang wird dann ja über die Schraube fixiert.

Wenn Du eine VA-Elektrode hast, ist das die beste Variante!

habbich - machichso

Fährst du dann mit einem Fahrzeug ohne BE und ohne Versicherungsschutz im öffentlichen Straßenverkehr rum?

Ich bin so frei

Meine Güte, ich hab' auch Löcher in meine Gabelstandrohre gebohrt, da kommt's auf 'nen leiseren Puff auch nicht mehr an.

Von den LED-"Birnen" im Original-Scheinwerfer gar nicht zu reden.

Das mit dem Versicherungsschutz glaub' ich noch nicht so ganz, es sei denn, die etwas geringere Lautstärke wäre ursächlich für den Unfall. Die Diskussion wird dann aber vor dem aktuellen Hintergrund "Motorradlärm" sicher ganz unterhaltsam

Mal sehen ob ich es schaffe, vor/nach Montage Audioaufnahmen zu machen. Ich schätze, mehr als 2-3 db weniger werden's nicht sein, und die auch nur im oberen Frequenzbereich - der Bass bleibt, wenn er nicht sogar einen Tick kräftiger wird. Aber da können die Ohren täuschen.

Das hört sich interessant an. Kannst Du das mal fototechnisch dokumentieren zum Nachbau?

Kann ich machen. Wird allerdings Anfang nächste Woche. Ich möchte den Klang gerne ohne/mit den Rohren gerne mal aufnehmen (Audio) und analysieren, da bietet sich das Wochenende inmitten der Nachbarschaft nicht unbedingt an

Nur Leerlaufdrehzahl wäre ja langweilig.

Passt schon. Ich will das ja nicht gleich morgen nachbauen.

Versprochen ist versprochen , aber viel zu sehen gibt's da nicht:

Wir reden vom Scrambler 2018, E4

- 2 VA-Rohre 125 mm lang, AD 30 mm, Wandstärke 1,5 mm (1,0 konnte ich nicht auftreiben)

- Da das vorhandene Rohr etwas Untermaß hatte, 3 Schweißpunkte ca. 40 mm von hinteren Ende (original-Rohr ist 45 mm lang) angebracht und so gefeilt, dass sie "saugend" in den werkseitigen DB-Killer passen. Ich weiss, nicht schön, aber hey - das ist IM Auspuff. Schweißen konnte ich eh' noch nie, nur braten

- durch die Original-Doppelwandung ein 3 mm Loch gebohrt (ich brauche dringend mal neue 3er Bohrer )

- das neue Rohr bündig eingeschoben und durch die vorhandenen Löcher (quasi als Schablone) auch durchgebohrt

- Neues Rohr wieder raus und im Original die 3mm-Löcher auf 4 mm aufgebohrt (so daß die M4-Schraube sauber durchgeht)

- In das 3 mm-Loch im neuen Rohr ein M4-Gewinde geschnitten

- goto 1 and repeat for exhaust 2

Am Ende werden passend abgelängte M4-Schrauben durch alles zusammen gedreht. Da ich die Gewinde nur grob vorgeschnitten habe, gibt das eine ganz ordentliche Passung, die hoffentlich auch Temperaturschwankungen übersteht.

Durch die eingeschnittenen Gewinde sare ich mir eine Mutter im DB-Killer und damit eine weitere Querschnitts-Verringerung. Ausserdem fällt's nicht so auf. Ansonsten eigentlich genau, wie es Maroemer am Anfang des Threads beschrieben hat - dafür nochmal ganz herzlichen Dank!!

Noch ist nicht fertig montiert (naja - "montiert" - R2 Rohre rein, 2 Schrauben rein, 2 Endkappen wieder drauf und fertig) weil ich morgen noch Audio-Aufnahmen ohne/mit Verlängerung machen möchte. Auf den Bildern ist das neue Rohr nur ein Stück weit eingeschoben, aber ich denke man sieht, wie's gemeint ist.

Killer1.jpg

Killer2.jpg

Danke für die Doku.

Bin mal gespannt, was Du vom Fahrverhalten und Lautstärke berichtest.

Ist zumindest mal ne sinnvolle Option das Mopped etwas leiser zu bekommen, wenn leider auch nicht legal

Zwischen 2 Regenschauern hab' ich's heute geschafft, mal die akustischen Messungen zu machen

Pegelmessung 1.jpg

Messequipment: Ein mobiles Zoom H4N Aufnahmegerät @96 KHz/24 Bit mit Messmikro Earthworks M50. Das hat eine Linearität bei 10-50 KHz von +/-0,3 db, ist also amtlich. Weil mit dem Setup eine Absolutpegel-kalibrierte Messung nicht möglich war, parallel dazu noch ein Pegelmesser. Beides im Abstand von 50 cm zum Puff-Ende in einem Winkel von 45°, 40 cm über dem Boden, also wie die Messung des eingetragenen Standgeräuschs U.1. Die Umgebungsgeräusche (Vogelzwitschern etc.) habe ich separat gemessen - liegen mehr als 30 db unter dem Nutzsignal und beeinflussen die Messung somit nicht.

Ausgewertet wurde mit der Software Arta - eigentlich für Lautsprechermessungen. In der Darstellung habe ich mit 1/3 Oktave geglättet, weil bei feiner Auflösung durch die ganzen Zacken die "Lesbarkeit" nicht mehr ganz so einfach ist.

Erst mal bei Leerlaufdrehzahl, die Grafiken sind eigentlich selbsterklärend. Der Pegelmesser sagt bei Original db-Earten 45 mm 100,2 db, bei den 125 mm-Einsätzen 98,0, also kümmerliche 2,2 db leiser. Viel ist das nicht.

DB-Killer Leerlauf 1150 U-Min..JPG

Man sieht aber schön, dass sich die Frequenzen anders verteilen: Mit dem längeren Rohr wird die Grundfrequenz 21 Hz ca. 4 db lauter, die erste Oberwelle ca. 3 db leiser und die 4. Oberwelle wieder 3 db lauter. Von 100-500 Hz liegt das längere Rohr im Schnitt 5 db unter dem Original - da kommt wohl überwiegend der etwas geringere Gesamtpegel her. Das war's, was ich wollte: Etwas mehr Bass und etwas weniger Geknattere obenrum bei insgesamt etwas geringerem Pegel. Läuft

Das ist natürlich Geschmackssache - ich empfinde es als "mehr Sound bei etwas weniger Pegel".

An den Kurven sieht man auch ganz gut, wieso haushaltsübliche Lautsprecher einen Motorenklang nur höchst ungenügend widergeben - Speaker, die bis 20 Hz wirklich linear runterlaufen, sind rar und i.d.R. sündhaft teuer. Von PC-, Laptop-, Tablet- oder gar Handytröten gar nicht erst zu reden, die fangen oft erst über 200 Hz an, nennenswert Schall abzustrahlen. Was ich über die Linearität üblicher Smartphone-Micros denke, sage ich jetzt besser nicht Nur soviel zu den üblichen Soundvergleichen im Netz, abgehört am PC. Zur Einordnung: Eine (E-)Gitarre hat als tiefste Frequenz ca. 80 Hz. Ein (E)-Bass geht eine Oktave tiefer, also rund 40 Hz.

Der Boxer im Leerlauf nochmal eine Okave tiefer - rund 20 Hz. Und so eine Oktave ist 'ne Menge Holz und mehr Tonumfang, also so manches Schlagersternchen aufzuweisen hat

Das ganze dann noch bei annähernd 4.000 Ummis (Im Stand), also etwa so, wie das Standgeräusch offiziell gemessen wird.

Der Pegelmesser sagt 95,2 db beim original-Eater und 94,1 db beim 125 mm-Rohr. -1,1 db Unterschied merkt man ohne direkten Vergleich nicht. Aber auch hier ist die Schallverteilung eine signifikant andere:

DB-Killer 4000 U-Min..JPG

Auch hier ist die Grundfrequenz lauter, der Rest leiser, was in der Summe eben die -1,1 db ergibt. Mit gefällt's besser, das muss sich aber noch im Fahrbetrieb bewähren.

Etwas erstaunt war ich über die Absolutpegel insgesamt, wo doch der Scrambler E4 2018 bei U.1. glatte 90 db Standgeräusch in den Papieren stehen hat. Die Messentfernung war jedenfalls exakt 50 cm. u.U. haben umliegende Gebäude/Garagen mehr Schall reflektiert als auf dem freien Feld - das könnte noch etwas ausmachen. Absolutpegelmessung kann 'ne knifflige Sache sein, und schließlich bekommt man ein Moped selten in einen schalltoten Messraum. Und selbst da gibt es keinen, der bis 20 Hz runter wirklich schalltot ist.

Interessant fand ich auch, daß der Pegel bei 4.000 Ummis rund 5 db niedriger ausfällt als im Leerlauf. Da könnte dann noch die Klappe mit reinspielen - und das u.U. im Stand anders als während der Fahrt

edit: Ich hätte ja die ausgewerteten Audioschnipsel gerne angehängt, leider sind wohl weder .wav noch .mp3-Dateien zulässig

Servus Michael,
sehr schöner und aufwändiger Beitrag. Ich hab in meiner beruflichen Vergangenheit auch hin und wieder mal Abgasanlagen gegengemessen.

In dem Bild sieht es nach reichlich Bebauung im Umfeld aus, ich glaube du hast noch die eine oder andere Reflexion mit auf der Messung. Gemessen auf einem freien Feld mit Pulverschnee würde das Ergebnis vermutlich noch etwas deutlicher ausfallen.

Hast du auch die Möglichkeit eine vorher / nachher Leitungsmessung zu machen? Ich fände es spannend zu sehen ob sich da überhaupt was zeigt.

moin Andi,

Zur Leistungsmessung habe ich keine Möglichkeit. Ich denke nicht, dass sich hier viel tut, und wenn es obenrum 3-4 PS kosten sollte, kann ich gut damit leben, die nutze ich sowieso nicht.

Mit dem Umfeld könntest Du Recht haben, hatte ich ja auch schon angedeutet. Muss mal die Absolutpegelmessung auf weiter Flur wiederholen, da braucht es nur trockenes Wetter und jemanden, der den Pegelmesser in Position hält. Dafür und gleichzeitiges Gasgeben sind leider meine Arme zu kurz ´

Das kann auch Auswirkungen auf den Frequenzgang haben, nicht aber auf die Unterschiede zwischen den verschieden langen Rohren - die werden bestehen bleiben.

Die Überlegung wirft aber die interessante Frage auf, wie/wo bei Kontrollen der Pegel gemessen wird. Wohl kaum auf flachem Feld und 40 cm Neuschnee. Was, wenn in einer engen Gasse gemessen wird und dann zulässige Werte überschritten werden? Ich bin ja so schon mit Original-Puff 5,2 db über dem eingetragenen Wert, also 0,2db über der normalerweise akzeptierten Toleranz

@Pierson: Auch Danke

Wenn man seit 40 Jahren Lautsprecher konstruiert/baut und versucht, eine eigenes Koax-Chassis zu entwickeln, sollte man so was schon im Küchenschrank haben. Die "richtige" Messtechnik ist aber leider nur eingeschränkt mobil - daher die Krückenlösung mit dem Zoom.

Ist doch alles geregelt, es geht auch ohne Neuschneedecke. Und weil es nicht um Laborbedingungen geht, sind Toleranzen eingebaut.

Wenn der Originalauspuff oberhalb der Toleranz liegt. ist er wohl verschlissen und muss ersetzt werden. Immerhi ist das dann keine unzulässige Manipulation der Abgasanlage mit den entsprechenden Folgen.

Wer mehr zur Messung lesen will:

https://bast.opus.hbz-nrw.de/opus45-bast/fr…89/file/F48.pdf

Doch 'ne Möglichkeit gefunden, das Ganze zu Gehör zu bringen - als .zip

Zusammenschnitt kurzer Aufnahmen (je ca. 2 Sekunden) in einem Track:

Leerlauf@45 mm - Leerlauf@125 mm - 4.000 U/min@45 mm - 4.000 U/min@125 mm

RnineT DB-Killer LL45-125-4000-45-125mm-mp3.zip

So kommen die Unterschiede ganz gut raus, ab Besten natürlich auf Lautsprechern, welche die tiuefen Frequenzen auch wiedergeben können . Alle Aufnahmen bei exakt gleicher Mikro-Position und Aussteuerung.

Has'te die nich' wenigstens als FLAC

Spass, saubere Arbeit - muss ich mal auf Anlage hören ...

wirst lachen, hab' ich

Aber selbst als gezipptes .wav ist die 8-Sekunden-Datei noch zu groß, um sie hier als Anhang einzustellen, daher mp3 und .zip, weil mp3 nicht angehängt werden kann. Meistens fällt ja der Unterschied wave/flac zu mp3 nicht so sehr auf, aber bei diesem sehr speziellen Signal hört man den Unterschied schon deutlich - auch ganz ohne Goldohren

noch etwas experimentiert - mit downsampling auf 44,1 KHz und gezipt passt flac gerade noch in's Forum

RnineT DB-Killer LL45-125-4000-45-125mm flac44.zip