Telegabel hängt - mal wieder

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  • Achtung Textwüste - nur für Technik-Interessierte :brauen

    So - Teile angekommen. Der Einbau der Gleitbuchsen und des Simmerrings war einfacher als erwartet. Wichtig ist Sauberkeit und langsames Arbeiten, damit nicht durch hektische Bewegungen irgendwo Macken entstehen, die zu Spänen führen können.

    Der kritischste Punkt ist wohl noch der Einbau der unteren Ölstop-Hülse. Die wird von unten in's Standrohr eingesetz und darf beim Einführen des Standrohrs in das Tauchrohr (mitsamt vorsichtigem "Einfädeln" des Standrohr-fixen Gleitrings) nicht herausfallen. Ansonsten liegt sie unten um Tauchrohr quer, das Standrohr dengelt drauf und dann sieht sie wohl aus, wie meine alte eben ausgesehen hat.:wuetend

    Mit einem extra gebastelten Tool nach dem zugfacxhen Entlüften das Luftpolster penibel auf 140 mm eingestellt, Simmerring mit Silikonfett und darüber eine dünne Lage GGV "gefüllt", alles gut.

    Vorher war das linke Bein hakelig laufend, hatte Spiel, 'ne vermackte und teilzerspante Ölstopphülse, kohlrabenschwarzes Öl.

    Nun läuft es nur mit geölten Gleitringen (noch ohne Ölfüllung und Dämpfung) spielfrei und butterweich. So weit, so gut.

    Mit Öl (und noch ohne Dämpfung) merkt man schon eine gewisse Dämpfung durch Spalten zwischen Stand- und Tauchrohr, aber nur leicht, sehr gleichmäßig und ohne spürbare Losbrechkraft. Mit montierter Dämpfung ist eine solche auch bei noch komplett geöffneter Druckstufe

    deutlich spürbar (ist ja klar), aber ebenfalls gleichmäßig und "sämig". So weit, so gut.

    Das Öl rechte Seite sah eigentlich sehr gut aus, relativ klar, also kein Verdacht auf übermäßigen Verschleiß nach ca. 13.000 k seit der letzten Überholung. Der Versuch, die untere Schraube zu öffnen, scheiterte kläglich und endete trotz passablem Werkzeug mit einem "Innenrundkopf".

    Irgend jemand hat das Ding brutal angeknallt - nix 20 NM :denk:wuetendDa muss ich also demnächst bei. :pffff

    Dennoch sicherheitshalber entleert, mehrfach mit Waschbenzin gespült und durchgepumpt - keine Fremdkörper zu finden, schon die erste Spülung war glasklar.Ohne Öl war hier ein minimales "hakeln" zu spüren, also ein nicht ganz widerstandfreier Lauf. Aber vermutlich noch absolut im grünen Bereich.

    Also erst den Simmerring (SKF) mit einem selbstgebastelten Simmerringreiniger reihum angehoben und etwas GGV in den entstandenen Spalt laufen lassen. Schon besser :daumen-hoch

    Frisches Öl rein, Bein läuft spielfrei aber nicht ganz so seidig wie nun die linke Seite, aber für mein Empfinden OK bis gut. Also demnächst neue Buchsen und eine neue Schraube.

    Interessant: Links war zwischen Feder und Federhülse noch eine ca. 3 mm starke Kunststoff-Scheibe verbaut - rechts nicht.:denkAbsicht? Jemand vergessen? Vielleicht bringt eine Anfrage bei Öhlins Klarheit.

    Die notwendige Federvorspannung war ja schon grob bekannt, also habe ich beide Beine auf 6 Umdrehungen eingestellt.

    Bei Belastung mit 60 kg federn beide Holme aber etwas unterschiedlich ein (eventuell wegen des einseitigen Kunststoffinges?)- mit links 5 und rechts 7 Umdrehungen passt's dann. Also quasi die Beine auf gleiches Einfedern in der Basis des Arbeitsbereiches "feinjustiert".

    Beide Beine laufen nun - manuell und senkrecht von oben balastet - Tip-Top.

    Ach so - Rundlauf-Abweichung beider Standrohre zwischen 0,02 und 0,03 mm - nicht schlecht.

    Danach die Beine penibelst eingebaut, alles gereinigt, Achse kontrolliert und gefettet und penibel und mehrfach entspannt.

    Alle Anlageflächen Faust links-Achswulst-Radlagerlinks-Radlager rechts-Distanzhülse - Faust rechts sind eben und mackenfrei.

    Beim Einbau gleitet die Achse sauber durch alle 3 Durchführungen und lässt sich ohne montierte Stirnschraube leicht und gleichmäßig drehen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, das nun alles gut ist.

    Und dennoch - sobald alles eingebaut ist, spricht die Gabel an, als wäre Harz statt Öl drin. Deutlich besser als vorher (nach dem Einfedern kommt sie sogar wieder ein Stück zurück :freak), aber immer noch teigig - harzig.

    Die erste Probefahrt ergab ein besseres Verhalten als vorher, aber weit entfernt von gut. Extrem fällt das auf (man gewöhnt sich ja an alles), wann man mal andere Bikes mit anderen Gabeln fährt - das ist eine völlig andere Welt. :geschockt:denk:0plan

    Die 14 Jahre alte F800 mit ihrer offenbar ähnlich aufgebauten (und sicher unterdämpften) Gabel hat dagegen ein Ansprechverhalten wie von einem anderen Stern. Und andere Mopeds auch.

    Also die Beine einzeln arbeiten gut (senkrecht belastet), bei der Montage gibt's keine Auffälligkeiten - vorerst bin ich mit meinem Latein am Ende. :weinen

    Wenn mir die Tage nix mehr einfällt, brauch ich wohl professionelle Hilfe. Nur dieses Mal von jemandem, der was davon versteht UND sorgfältig arbeitet. Scheint heutzutage selten zu sein. :gucken

    Bisherige Ansätze:

    - Prüfen, ob alle Anlageflächen im Bereich Achse wirklich parallel sind (soweit ich das umsetzen kann)

    - Test (im Stand, nicht fahrend) mit abgekoppelten Kartuschen (also ganz ohne Dämpfung)

    - Versuchen, die einzelnen Gabelbeine mal unter seitlicher Belastung ein- und auszufahren.

    - Videoanalyse mit Kinovea - vielleicht fällt da noch eine mögliche Ursache in's Auge)

    3 Mal editiert, zuletzt von nineT-mile (8. August 2020 um 13:09)

  • Eher nicht - die von Dir genannte Scheibe betrifft ja den Serien-Aufbau, während ich die Öhlins-Dämpfer drin habe. Anderer Aufbau, andere Feder.

    In der Einbau-Anleitung von Öhlins finde ich auch nichts zur Weiterverwendung dieses Original-BMW-Teiles und auf Bildern, die ich finde, ist die auch nicht zu erkennen. Bild von Öhlins USA:

    Öhlins Federbasis_autoscaled.jpg

    Am unteren Ende der Feder war bei mir links noch besagter Ring zwischen, rechts nicht. Der könnte vielleicht aus dem Original-Aufbau stammen, das weiss ich nicht. Ich kamm mir aber auch kaum vorstellen, dass dieser Unterschied die Sensibilität um die Neutrallage herum (ca. 40 mm) negativ beeinflusst. :0plan

  • Neuer Tag in der Garage - langsam hab' ich echt keine Lust mehr.

    Erste Erkenntnis: Gebrauchtes Gabelöl schmeckt echt sch****** :pffff

    Das Zeug in eine Colaflasche abzufüllen, wärend daneben eine mit "echter" Cola steht, ist aber zugegebenermaßen eine saublöde Idee.

    Vielleichts hilft's als Zaubertrank, um mit der Gabel eins zu werden.... :freak So'n kräftiger Schluck aus der Pulle kann ja auch nicht schaden.

    Anyway - kleine Videoanalyse: Das allseits beliebte Tankdrücken, dieses Mal mit zunehmender Impulsstärke:

    Druck auf den Tank kurz hinter dem Tankdeckel, alle Dämpfungsstufen maximal geöffnet: (Das ist ein Experiment, kein Setup zum fahren)

    Tankdrücken zunehmend - alle Dämpfungen voll geöffnet.jpg

    Man sieht schön, wie die Gabel (rot) bei jedem Ausfedern in eine andere Grundposition geht. Da liegen Differenzen im Bereich 15 mm - so kann man nicht mal sauber den Negativ-Federweg einstellen. Gerade bei den schwachen Impulsen tut sich wenig, der 2. Schub (erkennbar an der 2. blauen Spitze nach unten "Heck") zeigt kaum eine Reaktion, weil das blöde Teil nach dem ersten kleinen Schub fast nicht zurückgekommen ist. Das Ganze mit schon zum 2. Mal überholter linker Seite - es ist nicht zu fassen.

    Im Gegensatz dazu arbeitet das Wilbers 642 mit der 110er Feder am Geck sehr gleichmäßig und wiederholgenau - mit nur 1 mm Abweichung. Das ist dann schon Messtoleranz. Bei der offenen Druckstufe federt es auch schneller ein als die Gabel - aber das sollte ja im Normalfall für den Fahrbetrieb justierbar sein. Für eine bessere zeitliche Auflösung wurde die zu Grunde liegende Aufnahme mit 100B/s gemacht.

    Das fatale an so einem Verhalten: Man denkt erst mal aufgrund des Verhaltens an zu hohe Dämpfung, reduziert die Zugstufe, nimmt eventuell ein dünneres Öl..... Dabei verschlimmbessert man die Sache tatsächlich weil - wenn einmal in Bewegung, gehts dann in die Unterdämpfung. Und die macht nicht komfortabel - die macht hoppelig wenn man's übertreibt.

    Also heute nachmittag in der halbwegs kühlen Garage wieder alles raus. Bremsen, Vorderrad, Federn, Dämpfer (bei der Gelegenheit auch gleich die 2,5 mm Scheibe unter der linken Feder entfernt). Jedes Bein einzeln fühlt sich OK an. Wenn ich es von unten senkrecht nach oben anhebe, muss ich links ca. 55N aufwenden und rechts ca. 37N. Beide Beine laufen für mein Empfinden unaffällig. Auch wenn ich versuche, schräg nach vorne zu ziehen (Simulation radial wirkender Last), ändert sich am Lauf der Einzelbeine wenig.

    Links (mit wieder neuen Gleitbuchsen orig. BMW) hat immer noch leichtes radiales Spiel - eventuell muss da noch ein 0,05er Lehrenband in den Gleitbuchsen-Sitz :denk

    Die Übung wiederholt, dieses Mal aber mit über die Achse gekoppelten Beinen (beide Achsklemmungen angezogen). Keine signifikanten Auffälligkeiten. Ich brauche mit 105N zwar etwas mehr als die Summe der Einzelbeine, aber über den Laufweg (ca. 112 mm) ändert sich kaum was. Spricht gegen verspannte Beine oder eine verdrehte Gabelbrücke.

    Die einzelnen Dämpfer sind auch unauffällig: Die Druckstufe dämpft kaum in Zugrichtung, die Zugstufe kaum in Druckrichtung.

    Alle Anlageflächen sehen parallel aus, da fehlt mir aber das Werkzeug zur genaueren Kontrolle.

    Sobald alles wieder zusammengebaut und tiefenentspannt ist, arbeitet die Front aber wieder wie ein Sack Schrauben. Es ist zum Mäuse melken :wuetendWas übersehe ich?

    Oft genug kommt mir ja auch der Gedanke "Du hast "se nicht mehr alle und bildest Dir das nur ein", aber sobald ich mich auf ein anderes Moped setze weiss ich - das ist (leider) real. Und die Auswertung oben bestätigt das ja auch ganz anschaulich.

    Wo sind eigentlich die ganzen "Experten" - wenn's technisch wird, kommt da meist nichts bis wenig :denk

    Nochmal sehr gewissenhaft und mehrfach die Radachse auf Rundlauf gemessen. Je nachdem, wo ich die Messuhr ansetze, habe ich einen Rundlauffehler von 0,1 bis 0,15 mm - das ist jetzt in der Spitze nicht sooo wenig. BMW gibt als zulässige Toleranz 0,25 mm an. Ob das der Kasus Knaktus sein könnte? :denk

    Ich bin ja echt einigermaßen frustrationstolerant, aber so langsam........

    Nach 16.000 km schon der 3. Satz Gleitbuchsen und Öl, der 2. Satz Simmerringe, unzählige Stunden in der Garage und stuckerig auf den Landstraßen - hätte ich doch bloß alles so gelassen, wie es ab Werk war. Dann könnte ich das Ding BMW auf die Füße werfen ("auf"!!! nicht "vor" :brauen) und auf Behebung bestehen. Aber wenn mal dran gebastelt wurde, wird das schwierig. :weia

    3 Mal editiert, zuletzt von nineT-mile (9. August 2020 um 23:13)

  • Moin,

    das nenne ich doch mal ein verwirrendes Fehlerbild. Respekt!:hut;)

    Das ist ja ein wenig wie die Suche nach der Nadel im Misthaufen. Ich wage mich aus der Ferne trotzdem mal an eine

    vorsichtige Interpretation.

    Auf Grundlage des Diagramms würde ich sagen, Deine Druckstufenseite (links) ist in Ordnung.

    Dein Problem scheint mir auf der Zugstufenseite (rechts) zu liegen. Ist ja nicht zu übersehen und

    von Dir auch sinngemäß so geschrieben, dass diese sporadisch hängen bleibt.

    Überlegung 1:

    Wenn im ausgebauten Zustand alles normal funktioniert, aber im eingebauten Zustand

    nicht mehr, würde ich zumindest nicht ausschließen, dass es (sorry) am Einbau liegt und

    die Gabel entgegen Deines Eindrucks verspannt ist bzw. andere durch den Einbau bedingte

    Einflüsse auf die einwandfreie Funktion wirken. Wäre folgende Vorgehensweise zur Überprüfung

    denkbar bzw. zielführend?

    Radachse und nur die Klemmung der unteren Gabelbrücke rechts lösen, um im Ein-/ Ausfederversuch zu schauen,

    ob sich etwas verändert. Oder baut man sich so wieder einen anderen Bug ein?

    Überlegung 2:

    Du schreibst, dass Du die "Trockenübungen" in senkrechter Lage durchgeführt hast. Wäre es denkbar,

    dass sich erst bei Abweichung von der Senkrechten irgendetwas im Inneren "verkantet" oder nicht

    so läuft, wie es sollte?:0plan

    Überlegung 3:

    Vielleicht ein bisschen weit hergeholt und nicht 1:1 Deinen Eindrücken folgend, aber dennoch.

    Wäre es ferner denkbar, dass die Gleitbuchsen rechts, oder zumindest eine davon, zu schwer laufen?

    Links radiales Spiel, rechts nicht.:denk

    Probehalber mal die Gleitbuchsen von rechts nach links und umgekehrt tauschen?

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

    Einmal editiert, zuletzt von Tom (10. August 2020 um 09:54)

  • Ich greif das mal von Thomas auf. Überlegung 2 wäre mein erster Gedanke. Nachdem man alles in Ruhe gelesen hat bleibt man an diesem Gedanken hängen und hat ähnliches auch schon mal gehört, wenn auch in Anderen Zusammenhängen.

    Überlegung 3 letzter Satz ist auch eine gute Idee.

    Gruss Peter

    I

  • Erstmal Euch 3 herzlichen Dank für's Mitdenken. Selbst wenn sich aus den vielen Hinweisen keine konkrete Lösung ergeben sollte (ich werde aber natürlich allen gewissenhaft nachgehen) ist alleine schon Eure moralische Unterstützung enorm hilfreich! :bier

    Heute morgen vor der Arbeit habe ich nochmal alle Klemmungen im Bereich Radachse gelockert, auch die Stirnmutter, welche die Achse gegen die linke Faust presst. Keine Verbessung. Dabei lässt sich die Achse, wenn man das Rad entlastet, relativ leicht von links nach rechts schieben und mit wenig Kraftaufwand drehen, so daß eine Verspannung in dem Zustand nehazu unmöglich ist.

    Ich habe nun neue Simmerringe (wieder SKF) für beide Seiten bestellt und noch neue Gleitbuchsen für die rechte Seite. Dazu neue Bodenschrauben (eine ist ja rund) und Dichtungen dazu. Und noch etwas Fühlerleerenband 0,05 mm, um ggf. dem Spiel beizukommen.

    Zumindest im Tauchrohr-festen Gleitlager-Sitz lässt sich das unterlegen, ohne das es im Betrieb verrutschen kann. :denk

    Ich denke nicht, daß man aus dem Diagramm Schlüsse auf die Seite des Problems ziehen kann. Angenommen, der linke Simmerring (Druchstufenseite) hängt beim Ausfedern.....:brauen

    Das bringt mich aber auf eine Idee, die ich noch nicht versucht habe: Gabelbeine mit Federn und Dämpfern eingebaut, aber die Dämpfer eben oben nicht verschraubt sondern quasi blind in der Gabel (sonst läuft ja unten das Öl raus.)

    Dann wäre zumindest klar, ob die Dämpfer das Problem sein könnten. Ich glaube das weniger, weil sie sich isoliert genau so bedienen lassen wie man das erwartet, aber glauben heißt ja bekanntlich nicht wissen.

    Zum Einfedern nach lösen einer/mehrerer Klemmungen: siehe oben.

    Die Möglichkeit des falschen Einbaus durch mich ziehe ich täglich mehrmals in Betracht - für den Gedanken muss sich niemand entschuldigen ;). Aber schon Anfangs hat BMW und ein Öhlins Servicecenter diesem Ansatz widersprochen und ich versuche auch immer neue Wege der Entspannung. Sooo viel kann man da eigentlich nicht falsch machen, wenn die Achse halbwegs geschmeidig in den Fäusten läuft.

    Beim Testen "trocken ohne Rad" geht's ja immer nur um Druck auf ein Bein - bei eingebauter Feder senkrecht von oben. Das ist natürlich nicht 1:1 vergleichbar mit der realen Situation im Fahrbetrieb, wo ordentlich Gewicht auf 2 verbundenen Schenkeln lastet und eben nicht exakt axial. Aber das kann/will ich nicht ohne Rad simulieren, dazu müsste ich das Bike mit der Gabel ohne Rad auf etwas draufstellen - da hab' ich noch etwas Manschetten.

    Wenn ich aber die Beine eingebaut, aber ohne Feder im 45° Winkel schräg nach oben ziehe oder schräg nach unten drücke, kann ich keine Unregelmäßigkeiten im Lauf feststellen. Mit Feder Packe ich das nicht oder eben nur einen ganz kurzen Weg.

    Blöd ist halt, daß ich mit Bordmitteln zwar vieles, aber eben nicht alles kontrollieren kann. Z.B. ob die Achstirn und die Distanzbuchse exakt planparallel zu den Radlagern stehen oder die Acdhsfäuste exakt rechtwinklige Seiten zum Rohr aufweisen. Da wäre dann wieder der Test mit ausgebautem Vorderrad aber belasteter Front hilfreich. Vielleicht muss ich doch mal....... :denk:brauen

    Gleitbuchsen gegeneinander tauschen möchte ich vermeiden, wer weiss, wie sich da welches Teil auf welche Oberfläche eingelaufen hat. Daher: Neu!!.

    Moin Michael,

    ich ziehe meinen Hut vor deiner Akribie und leide aus der Ferne mit. Ergänzend zu den Ansätzen von Tom habe ich auch noch ne Idee: Wäre es möglich, dass das Problem irgendwo im Bereich der Klemmfäuste, Radachse, Gabelbrücken liegt? Speziell die Klemmung der Gabelbrücken wie auch die Maßhaltigkeit derselben können gerne mal Probleme machen auch wenn das einwandfreie Einfädeln zunächst nicht drauf hindeutet.

    Ich befürchte, dass du nicht drum herum kommst jede einzelne Komponente, die mit den Gabelbeinen in Berührung kommen auf ihre einwandfreie Funktion zu prüfen. Wenn möglich würde ich versuchen temporär an eine nachweislich funktionierende andere Gabel zu kommen um zunächst festzustellen, ob diese im eingebauten Zustand das gleiche Verhalten zeigt. So sollte es möglich sein entweder weiterhin die nur Gabel oder die Peripherie näherungsweise als Problem zu identifizieren.

    Nur ein paar Gedanken aus der Ferne.

    Das einzige, wo ich bisher noch nicht dran war, ist die Zentralmutter der oberen Gabelbrücke - da bräuchte ich erstmal das passende Tool. Aber wenn ich sonst nix finde - natürlich auch das. Es würde mich halt sehr wundern, weil jedes Gabelbein beim Einschieben erst durch die untere (dickere) Gabelbrücke absolut perfekt und ohne jedes hakeln perfekt die obere Brücke trifft und in diese hineingleitet.

    Aber dennoch - wenn alles wahrscheinliche ausgeschlossen werden kann, muss das unwahrscheinliche zwangsläufig die Lösung sein.


    Ach ja - zum Vergleich nochmal eine Sequenz auf meiner F800 mit sehr ähnlicher Gabel (nicht einstellbar). Bei zarter Bewegung auch nicht perfekt, aber Welten widerholgenauer. ((leider mit auf dem Kopf gesteller Y-Achse).

    Kinovea F800.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von nineT-mile (10. August 2020 um 14:27)

  • Ich denke nicht, daß man aus dem Diagramm Schlüsse auf die Seite des Problems ziehen kann. Angenommen, der linke Simmerring (Druchstufenseite) hängt beim Ausfedern..... :brauen

    Helfe mir auf die Sprünge. Wieso sollte das nicht möglich sein?

    Wenn ich mich nicht im Produkt vertan habe, hast Du den Druckstufenkolben links und den Zugstufenkolben rechts.

    Wenn also das Diagramm aufzeigt, dass die Gabel beim Ausfedern (Zug) hängen bleibt, liegt, jedenfalls für mich,doch der Verdacht nahe, dass das Problem auf der Zugstufenseite liegt. Ich gebe Dir natürlich insofern recht, dass man aus dem Diagramm

    nicht ersehen kann, ob es nicht doch links hängen bleibt, z.B. durch eine nicht freilaufende Top-Out Feder oder den erwähnten Simmerring. Naheliegender wäre nach meiner Denke (das Wahrscheinlichere wird zuerst geprüft) aber die Zugstufe.

    Es würde mich halt sehr wundern, weil jedes Gabelbein beim Einschieben erst durch die untere (dickere) Gabelbrücke absolut perfekt und ohne jedes hakeln perfekt die obere Brücke trifft und in diese hineingleitet.

    Mich nicht! Auch hier ist es m. E. eine Frage der Wahrscheinlichkeit (die zugegebenermaßen vermtl. recht gering ist). Zum problemlosen Einfädeln mag es noch reichen, aber wie wirkt sich z.B. 1/10 mm Passungenauigkeit in der Klemmung aus, wenn das erforderliche Anzugsmoment aufgebracht wird?

    Das sind natürlich alles Hypothesen, keine muss zutreffend sein.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Ich hab' gerade 'n ganz anderes Problem - wahrscheinlich muss ich in die Klapse :denk:verdutzt:freak

    Vorgestern wollte ich mir doch noch die Gleitbuchsen der rechten Seite anschauen, bin an der rundgedrehten Fußschraube (Tauchrohr-Dämpfer) gescheitert und habe es daher erst mal bei spülen und neuem Öl belassen. Plan: Neue Schraube bestellen - aufbohren.....

    Heute wollte ich vesuchen, die Dämpfer oben am Kopf zu entkoppeln um zu sehen, ob die ein Störfaktor sind. Und was passiert: Plötzlich habe ich die rechte Dämpfereinheit in der Hand und die Schraube fällt unten einfach raus :verdutzt

    Wie kann eine Schraube vorgestern noch so angeknallt sein, daß der Inbus den Kopf rund dreht und heute fällt sie einfach ab?

    OK, gestern bin ich 180km damit gefahren, hätte aber wetten können, daß sich die Schraube beim Löseversuch keinen mm bewegt hat.

    Weder die Schraube noch das Innengewinde der Zugstufen-Einheit sind defekt oder ausgeweitet/eingelaufen - so was kann doch nicht?

    Oder kann das in Zusammenhang mit dem Schmatzen beim Ausfedern links zusammenhängen? Das hat nix mit dem Dämpfer zu tun(hatte ich zunächst vermutet), denn es trat auch bei gelöstem Dämpfer auf.

    Irgendwie rennt mir gerade die Logik weg..... :denk

    Immerhin sieht das Tragbild der Buchsen gut aus, das ausgelaufene Öl (soweit ich es noch auffangen konnte) war klar und ohne Fremdkörper.

    Das ist prinzipiell ja gut, liefert aber keinen Hinweis auf das Problem.

    Samstag hatte ich in der Firma ein ähnliches Phämonen: 24 Schrauben/Muttern, die einen Filterkopf zusammenhalten, hatten sich simultan gelöst, so daß das Wasser rundherum herausspritzte. Technisch eigentlich unmöglich. In 22 Jahren hatte sich bisher keine einzige der Schauben jemals auch nur leicht gelockert, wird 1x/Quartal kontrolliert. Nur habe ich in dem Fall 2 Mitarbeiter als Zeugen.

    Gibt's Poltergeister, die Schrauben manipulieren?

  • Nur um sicher zu gehen, dass ich das chronologisch richtig in der Reihe habe:

    Zum Zeitpunkt der Videoanalyse war gaaanz vielleicht und unter Umständen wahrscheinlich

    die komplette Cartridge rechts lose?

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Nur um sicher zu gehen, dass ich das chronologisch richtig in der Reihe habe:

    Zum Zeitpunkt der Videoanalyse war gaaanz vielleicht und unter Umständen wahrscheinlich

    die komplette Cartridge rechts lose?

    Nicht, dass ich nicht langsam auch den Überblick verliere, aber ich meine das war noch mit der festen, rundgedrehten Schraube und definitiv vor der 180 km-Tour. Samstag war der Dämpfer definitiv noch fest, anderes hätte ich beim spülen/auspumpen des Beines merken müssen.

    Nochmal nachgeguckt - das zu Grunde liegende Video wurde am 8.8. um 17:00 aufgenommen.

  • Helfe mir auf die Sprünge. Wieso sollte das nicht möglich sein?

    Du hast es ja selbst schon treffend beantwortet: Wahrscheinlicher ist die Zugstufe, aber eben nicht zwingend das Problem. Der Dämpfer fühlt sich gut an (kaum Widerstand in Druckrichtung und je nach Einstellung dosierbarer Widerstand in Zugrichtung, aber ich erreiche ja kaum die Geschwindigkeiten eines Hindernisses auf der Straße. Insofern auch nur ein Indiz.

    Mit der Brückenklemmung hast Du natürlich auch Recht, Aber das läuft so gut (selbst noch mit leicht handfest angelegten Schrauben) daß ich nicht sicher bin, es mindestens nochmal genau so gut hinzubekommen wenn ich da mal drangehe :denk

  • Wenn dunkle Mächte wirken, kann dir keine Werkstatt helfen. Eher ein Exorzist. Klappt das auch nicht , musst du die Gabel der reinigenden Kraft des Feuers übergeben, bevor sie ihre schädliche Aura verbreitet. Der Pumpenkopf sollte Warnung genug sein. :evil::)

  • Noch eine andere, eventuell mögliche Ursache:

    Mir ist ja u.A. beim Ausfedern ein schmatzendes Geräusch vom rechten Gabelholm aufgefallen. Dieses sogar bei offenen Gabelkopf, somit entspannter Feder und entkoppeltem Dämpfer, bei absolut exaktem Ölstand wie von Öhlins vorgegeben (140 mm Luftpolster).

    Ich könnte mir vorstellen, daß der SKF-Simmerring einen Defekt hat, wodurch beim Ausfedern Luft eingesaugt werden könnte. Wechselnder Luftdruck im Bein könnte einiges erklären - wenn auch für mein Verständnis nicht wirklich alles.

    Also eventuell gar kein mechanisches (nach Entfernen der Späne und deren Ursache) sondern ein pneumatisches Problem?

    Am ausgebauten Simmerring konnte ich nichts Auffälliges feststellen, aber was weiss ich schon von Simmerringen? :0plan

    Vielleicht auch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die von den ursprünglich vorhandenen Verunreinigungen ausgelöst wurden :denk