Auch auf die Gefahr hin, noch weiter zum "Problembär" zu werden :
Auf der Tour gestern kam mir die ganze Fuhre mal wieder sehr unsensibel vor, was ich in letzter Zeit verstärkt auf's Federbein bzw. die zu harte Feder geschoben habe. Was auch zum Teil sicher so stimmt. Aber vielleicht is es das nicht alleine.
Die Gabel hatte nach Umrüstung auf Dämpferkartuschen schon mal Ärger gemacht: Sehr träges Ansprechen, blieb teilweise nach Einfedern hängen bzw. kam nicht mahr ganz in Ausgangsposition hoch.
Die Gabel war dann beim Motocross-Spezi: Standrohre außen und Tauchrohre innen poliert, neue Gleitbuchsen, neue Simmerringe. Danach war das Ganze dann schon erheblich besser - ich meinte sogar, gut. Das Problem hatte nichts mit den Kartuschen zu tun, die laufen super. Sondern (so der Gabelspezi) mit schon sichtbaren Spuren an den Gleitlagern, was auf verunreinigtes Öl schließen ließe. Nun habe ich das Gefühl, daß sich die Sensibilität der Gabel schleichend wieder verschlechtert hat.
Der unvermeidliche Druck auf den Tank lässt dann auch den Hinterbau arbeiten und die Gabel völlig kalt - das war schon definitiv erheblich besser.
Vorspannung, Dämpfungseinstellungen und Ölviskosität scheiden als Ursache für die Verschlechterung aus, die habe ich im Blick bzw. im Griff.
2 Dinge sind mir dann gestern aufgefallen: Beim Rückwärts rangieren mit Bremsbetätigung kam die Gabel auf einmal ein gutes Stück (1-2 cm) hoch und blieb dann auch da.
Danach fur die ganze Sache einige km schon wieder wesentlich geschmeidiger.
Im Vergleich zur ähnlich aufgebauten Telegabel meiner 2006er F800 reagiert die Gabel wieder mal sehr hakelig. Richtig arbeiten tut sie überwiegend bei starken Bremsungen.
Aktuell bewirkt Druck auf den Lenker schon fast mehr Verbiegung des Alu-Geröhrs als Travel der Gabel selbst.
Also ist mal wieder was faul
Ich werd' jetzt mal folgende Dinge überprüfen:
- Ausbau Bremssättel und Rad.
- Lösen Gabelköpfe und Entfernen der Federn (2x 8.5)
- Prüfung Losbrechkräfte der beiden Holme ohne Federn/Dämpfer
- wie oben, aber dieses Mal mit montierter Radachse
- Überprüfung Geschmeidigkeit Kartuschen
Dann werde ich hoffentlich klarer sehen, ob es an einem Bein oder am Verbund der beiden liegt. Das Bike ist definitiv unfallfrei, dennoch will ich ein verbogenes Standroht noch nicht ausschließen, kann die Maßhaltigkeit aber leider auch nicht präzise überprüfen. Zumindest bei der letzten Prüfung waren die Standrohre gerade.
Schwierig dabei: Beim letzten Mal wiesen die Gabelbeine einzeln keine für mich erkennbaren Auffälligkeiten auf, eingebaut und im Verbund jedoch schon.
Problem könnte sein, daß die Beine in der Praxis eben nicht senkrecht belastet werden sondern leicht schräg stehen (Lenkwinkel). Mal sehen, ob ich das irgendwie simulieren kann und ob das dann etwas ändert
Für Hinweise und Erfahrungswerte, woran solche Effekte üblicherweise hängen, bin ich natürlich dankbar.