Holperiger Lauf der Räder

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  • Mir fällt auf, dass meine Urban G/S mit originaler Metzeler-Bereifung und 3.300 km auf der Uhr bei ca. 80 km im vorderen Bereich deutlich schaukelt. Darunter ist alles gut, darüber auch. Beim Auto würde ich auf Höhenschlag tippen. Die Reifen sind aber augenscheinlich in Ordnung. Außerdem fällt mir auf, dass auch der Motor heute nach einem langem Wochenende deutlich rauher läuft und das oben beschriebene Problem noch verstärkt. Wenn ich die Kupplung betätige läuft die BMW gleich deutlich ruhiger über den Asphalt. Allerdings habe ich zuletzt Super Plus mit 100 Oktan getankt.

    Das Urban G/S ist jetzt 1 Jahr alt und hat insgesamt 3.300 km auf der Uhr. Ich habe sie vor ca. 6 Wochen mit 2.600 km vom Händler gekauft. Kann es sich um einen Standschaden an den Reifen handeln?

  • Ich fürchte, leider ja :denk

    'ne gescheite Werkstatt könnte mal die Messuhr dran halten. Altenativ schau' bei mir vorbei :bier

    Vorab könntest Du mal die Speichen "abklingeln", ob es da größere Unterschiede im Klang gibt.

    Falls ja - nicht selbst nachziehen, sonst heiße es am Ende noch, Du hättest den Schlag reingezogen.

    Ansonsten kommen halt auch noch Reifen oder unsaubere Reifenmontage in Frage, sofern das nicht schon durch verschiedene Bestückungen ausgeschlossen wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von nineT-mile (13. Juli 2020 um 23:47)

  • Ja, das "hoppern" ist mir schon bald nach dem Kauf meiner NineT vor einem Jahr aufgefallen. Darauf angesprochen meinte mein Freundlicher, dass das bei der NineT leider ganz normal sei. Das käme durch irgendwelche Lastwechselreaktionen (?) oder Schwingungen, die vom Kardan kommen und sich auf das Vorderrad übertragen. Ich sollte mal probieren, ob sich durch andere Einstellungen an der Federung (vorn und hinten) was verbessert. Das habe ich getan und konnte auf jeden Fall feststellen, dass das hoppern sich dann jeweils in andere Geschwindigkeitsbereiche verlagert hat. War es vorher zwischen 70 und 80 km/h, war es dann je nach Änderung mal zwischen 50 und 60 km/h oder auch zwischen 60 und 70 km/h.

    Nachdem ich sowieso vor hatte, mir ein anderes Federbein zu kaufen, hatte ich Hoffnung, dass es damit vielleicht behoben wäre. War es aber leider nicht...:( Auch mit meinem Wilbers Federbein blieb das hoppern. Das war der Punkt, als ich den Freundlichen dann mit etwas mehr "Nachdruck" auf das Problem angesprochen habe und ihn gebeten habe sich mal intensiver darum zu kümmern. Zumal ich das Problem auf einer 150 km Probefahrt mit einer anderen NineT (auch Classic, aber BJ 2019) gar nicht nachvollziehen konnte. Beim bald darauf fälligen Reifenwechsel vorn hegte ich noch die Hoffnung, dass es dann weg wäre. Leider war das aber nicht so....:cursing: Ich hatte meinen Freundlichen im Zuge des Reifenwechsels auch gebeten, die Felge auf Höhenschlag zu vermessen und angeblich wäre die Felge innerhalb der Toleranz gewesen...

    Ich habe es dann dabei bewenden lassen und das hoppern hingenommen, weil ich mich irgendwie schon daran gewöhnt hatte und es bei meinen Einstellungen der Federung zwischen 50 und 60 km/h auftrat und ich es da einigermaßen ertragen konnte, obwohl es mich schon nervte.. Das war der Zeitpunkt, als ich mal den Jürgen ( @Schwedd11 ) besuchte und ihn darauf angesprochen habe. Und wie es der Teufel will, hat er das Problem auch. :teufel

    Vor zwei Wochen bin ich dann nochmal dran gegangen, meine Federung (wieder vorn und hinten) durch probieren verschiedener Einstellungen zu optimieren. Dieses Mal habe ich aber im Gegensatz zum letzten Jahr auch die Federvorspannung vorn verändert (erhöht). Und das hat spürbar was gebracht, denn das "hoppern" ist nochmal deutlich weniger geworden.

    Nachdem ich schon letztes Jahr den Thread von Michael ( nineT-mile ) gelesen hatte, frage ich mich jetzt schon, ob das ein Qualitätsproblem mit den Felgen, oder nicht vielleicht doch ein grundsätzliches Problem mit vom Kardan übertragenen Schwingungen vom Kardan ist, dass sich nur bei bestimmten Voraussetzungen zeigt....? :denkManch einer bemerkt es vielleicht gar nicht (nicht jeder ist gleich sensibel) oder hat sich schon daran gewöhnt...?

    Bike Historie: Yamaha RD 80 LC II, Yamaha XJ 600 Diversion, Honda NTV 650, Honda CB 750, HD XL 1200 C Sportster, HD Dyna Switchback, BMW R NineT, BMW R1250R

  • Dieses "holpern" hatte ich auch. Es war ein Standschaden am VR.

    Wenn das Moped zu lange und zu fest verzurrt steht (auf der Auslieferungspalette), kommt es zu einem Stanplatten.

    Ich hab einen neuen VR bekommen, dann war alles wieder gut.

    SiegNatur

  • Ja, das "hoppern" ist mir schon bald nach dem Kauf meiner NineT vor einem Jahr aufgefallen. Darauf angesprochen meinte mein Freundlicher, dass das bei der NineT leider ganz normal sei. Das käme durch irgendwelche Lastwechselreaktionen (?) oder Schwingungen, die vom Kardan kommen und sich auf das Vorderrad übertragen.

    Boah - ich dachte, ich kenne alle dummen Ausreden zu dem Thema :weiaAlso hoppeln alle Kardan-Modelle? Soso :geschockt

    Die Verweise auf's Fahrwerk hatte ich auch, und bei mir war es auch für die NL noch leichter, da nicht werkseitige Komponenten verbaut waren, die auch nicht ganz astrein waren. Ein mehrmaliger Tausch hatte aber bezüglich Hoppeln auch nichts gebracht, nur leicht verändert.

    Dass bestimmte Fahrwerkseigenschaften und deren Veränderungen das Hoppeln beeinflussen, ist klar, es ist ja nue ein Masse-Feder-System. Verändert man Masse oder Feder, ändern sich Resonanzfrequenzen.

    die Felge auf Höhenschlag zu vermessen und angeblich wäre die Felge innerhalb der Toleranz gewesen...

    Jaja - die liebe zulässige Toleranz - ungemein praktisch :ablachen

    Meines Wissens definiert BMW max. 3,5 mm Abweichung vom Rundlauf als akzeptabel. Ob das für jede Dimension gilt oder für die Summe.... :0plan

    Anyway - runde Räder sind seid über 100 Jahren Stand der Technik....... und hoppeln bei bestimmten Geschwindigkeiten beim Motorrad........ :weia

    Was machst Du beruflich? Definiere einfach den größten denkbaren Bockmist, den Du anstellen kannst, als zulässige Toleranz und es kann nix mehr passieren :finger. Zumindest nicht im Einzelfall. Auf Dauer wird man aber ein Problem mit dem Kundenzulauf bekommen :brauen

    Ich würde nicht locker lassen. Bei mir wurden am Ende, nach über 10 Besuchen bei der NL und nachdem ich dann doch laut wurde (Hutschnur.....geplatzt.....) gnädigerweise mal die Aluräder einer Pure auf den Scrambler geworfen (dauert keine 15 Minuten), danach war absolute Ruhe. Und dann gab's auch, nunmehr widerstandslos, neue Kreuzspeichen-Felgen. Ab da war alles gut.

    Weder mit den Gußrädern noch mit den neuen Kreuzspeichen wollte man eine Probefahrt machen - fand ich auch schon merkwürdig. :denk

    bundyt : Kann natürlich auch der Reifen sein - Produktionsfehler, Lagerungsfehler, Standplatten, nicht sauber montiert.....

    Wenn das Problem aber bei mehreren Reifensätzen auftaucht...... :geht-klar

    Mein Original vorderer Metzeler Tourance Next hatte zusätzlich auch nich einen Höhenschlag. Erst nachdem mir eine freie Werkstatt das bestätigt hat, hat mir BMW den Reifen aufgrund der Aussage der freien Werkstatt und ohne eigene Kontrolle den Reifen getauscht - auch schon ein seltsames Verhalten. :denkDer Tausch hatte das Problem etwas verbessert und verändert, aber noch nicht behoben.

    2 Mal editiert, zuletzt von nineT-mile (14. Juli 2020 um 08:45)

  • moin Bernhard,

    Ich würde stark vermuten, daß der Grund für das Hoppeln in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich nicht das Federbein war, sondern daß dieses die regelmäßigen Impulse einfach nicht wegdämpfen konnte. Ist ja auch eigentlich nicht sein Job. Der Grund muss von "außen" kommen, also von geschwindigkeitsabhängigen Teilen (Getriebe-Ausgang bis Reifen).

    Meine alten Räder hoppelten um die 70 konstant, bei 80-90 dann pulsierend wegen Schlägen in beiden Felgen und unterschiedlichen Abroll-Umfängen, wodurch sich dann die Schläge mal ausglichen, mal addierten...immer schön im Wechsel.

    Dass das revidierte Bilstein des Problem aus der Welt schafft spricht für die Fähigkeiten Deines Bilstein, aber vermutlich ist die Ursache immer noch da und beschäftigt das Bein über Gebühr, weil es zusätzlich zu den Fahrbahn-Unebenheiten eben auch noch andere Impulse permanent verdauen muss.

    Zu Niederlassung und Toleranz habe ich meinen Senf ja schon abgegeben. Toleranzen sind da kaufmännisch definiert, nicht technisch. :brauen

    Eine einfache Messuhr (diese hier ist sicher nix Tolles, tut aber ihren Job in dem Bereich mit hinreichender Genauigkeit) [Anzeige] kann helfen, schnell mal Klarheit zu schaffen.Habe ich für Standrohre, Vorderrad-Achse, Felgen und Reifen genutzt - mit erhellenden Ergebnissen. ;)

  • Mir fällt auf, dass meine Urban G/S mit originaler Metzeler-Bereifung und 3.300 km auf der Uhr bei ca. 80 km im vorderen Bereich deutlich schaukelt.

    mach nen Ausflug und laß die Felge checken bei: http://www.radspannerei-sedlbauer.de/

    Gruß Helmut

    Soonham Cycle Fucktory

  • Update:

    Die BMW war in der Werkstatt. Die Felge wurde komplett vermessen und neue gewuchtet. Das Problem besteht weiterhin. Der Händler meint, dass das am original montierten Metzeler Tourance (Laufleistung aktuell 4.500 km) liegen kann, weil der dazu neigen würde. Sie haben mir empfohlen, die Reifen vorzeitig zu wechseln und sie würden dann die Montagekosten übernehmen.

  • Wenn Ihr die Gelegenheit habt, mal andere Räder (vorzugsweise Guß) zu montieren......?

    Bei mir hat diese Maßnahme zur sofortigen Beruhigung des Fahrverhaltens geführt und somit dann auch zu einem Satz neuen Kreuzspeichen-Rädern auf Garantie. Obwohl meine Hoppelräder laut BMW "innerhalb der zulässigen Toleranz lagen"

    Die Angabe eines Rundlauf-Fehlers in mm sagt ja erst mal gar nicht so viel aus. Das kann nur einen kleinen Bereich an der Felge betreffen oder den halben Radumfang (Zentrierfehler). Es kann auch mehrere Fehlbereiche geben, aber nur der größte wird erfasst. Höhen- und Seitenschläge können sich ungünstig kombinieren und Effekte zwischen Voder- und Hinterrad können sich auch noch beeinflussen.

    Bei mir hat sich das so ausgewirkt, daß (vorne 19", hinten 17") um die 70 km/h ein gleichmäiges Hoppeln auftrat und um die 90 km/h ein zyklisches Hoppeln (einige sekunden hoppeln/aufschaukeln, einige Sekunden Ruhe) - je nachdem, wie die Abweichungen gerade zueinander standen.

    BMW wird wohl oft versuchen, sich auf Basis eines einzelnen Messwertes in Relation zur selbst definierten "zulässigen Abweichung" herauszureden. Der Gegenvergleich mit den Gussrädern nimmt da einige Argumente.

    Mein Metzeler TN Vorderreifen (Erstbereifung) hatte auch nochmal zusätzlich rund 3 mm Höhenschlag. Ein Tausch hat das Problem gemindert, aber nicht behoben, weil eben die Felgen auch noch was hatten. Wie so eine Fuhre es überhaupt durch eine Qualitätskontrolle bis zum Kunden schafft, ist mir ein Rätsel.

    Wie eine Werkstatt noch in den Spiegel schauen kann, nachdem sie sagt "das macht aber keinen Spaß - die Räder sind aber innerhalb der zulässigen Toleranz" mag auch verstehen, wer will. :0plan

  • Bei mir war's bei jedem zwischen 60 u. 80 km/h

    Exakt genau so ist das bei mir auch! Am kommenden Dienstag habe ich einen Termin bei meinem Händler. Da kommt wohl der Gebietsbetreuer von BMW, mit dem ich das Problem klären soll. Ich bin ehrlich gesagt nicht sehr zuversichtlich...

    Bike Historie: Yamaha RD 80 LC II, Yamaha XJ 600 Diversion, Honda NTV 650, Honda CB 750, HD XL 1200 C Sportster, HD Dyna Switchback, BMW R NineT, BMW R1250R

  • Ein Defekt der Kardanwelle (Unwucht, kaputtes Kreuzgelenk) kann zu Vibrationen führen, die wiederum Fahrwerksunruhen nach sich ziehen. Von daher sollte nicht jede Werkstattvermutung in das Reich der Fabel verwiesen werden. Dass es scheinbar vorne wackelt, aber hinten etwas kaputt ist, ist eine Erfahrung, die viele 2V Fahrer dank verschlissener Schwingenlager gemacht haben. In das Schadensbild würde auch passen, dass Reifen und Räder maßhaltig sind und der Effekt bei unterbrochenem Kraftfluss (Ziehen der Kupplung) deutlich gemindert wird. Die Kardanwelle läuft dann ja nur mit. Radunwuchten oder Höhenschläge zeigen sich geschwindigkeits- und nicht lastabhängig. Da das Motorrad aber erst vor 6 Wochen gekauft wurde und neben der 2 (oder schon 3) Jahre Gewährleistung durch BMW auch die Sachmängelhaftung des Verkäufers greift, sollte das Problem dort mit einer freundlich aber bestimmt verfassten Sachmangelrüge abgeladen werden, mit der zur Behebung der Fahrwerksunruhen aufgefordert wird. Wenn der Verkäufer einen defekten Reifen vermutet, muss er ihn halt ersetzen und nicht nur großzügig die Montagekosten anbieten.

  • Vorhin beim freundlichen gewesen... Technischer Aussendienstler ist eine halbe Stunde damit gefahren und hat das hoppeln bestätigt. Er vermutet, dass es von der hinteren Felge kommt. Jetzt wurde vereinbart, dass mein Bike Anfang November (wenn die Saison für mich rum ist) abgeholt wird und dann beide Felgen zu einem Spezialisten für Felgen im Münchner Raum zum zentrieren gebracht werden. Wenn die Felgen wieder da sind (hoffentlich ohne hoppern), dann wird mir das Motorrad wieder gebracht. Geht auf Garantieverlängerung! 😉 Da kann ich jetzt nicht meckern... :thumbup:

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  • Gut für Dich :daumen-hoch und eine interessante Entwicklung:

    Bisher hieß es von allen Seiten, BMW würde die Räder nicht nacharbeiten lassen - zumindest nicht die Kreuzspeichenräder.

    Deswegen hab' ich ja auch neue bekommen, die alten sind vermutlich in die Tonne gewandert, was eigentlich eine Schande ist.

    Schlecht für Dich: Du musst auf die Räder warten.

    Gut für Dich: In einer ordentlichen Radspannerei bekommen sie die Teile wahrscheinlich besser hin als das Werk.