Kupplungsprobleme

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  • Hi,

    ich hatte kürzlich das Problem, das meine Kupplung kaum noch dosierbar war und auf den ersten 5mm Kupplungsweg voll gegriffen hatte. Ich also zum Freundlichen (zum Glück noch Garantie), dort hieß es dann Luft im System (Hä, woher?). Nach dem Entlüften auf der Strecke nach Hause schien alles in Ordnung. Danach stand das Moped unangetastet 2 Wochen in der Garage. Gestern kurz mal wieder ans das Bike - gleiches Problem - schwammiges Druckgefühl an der Kupplung, direktes Greifen. Irgendwie kommt Luft rein, ich kann am Moped aber an keiner Stelle einen Austritt von Hydraulikflüssigkeit feststellen. Werd also die Woche wohl wieder bei BMW vorstellig werden...
    Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem?

    Grüße

    Olaf

  • Hast du mal am Kupplungsnehmer geschaut, ich hatte an meiner R 1200 S da schon mal ein Problem.

    Aber das müßte man eigentlich sehen.

  • Hast du mal am Kupplungsnehmer geschaut, ich hatte an meiner R 1200 S da schon mal ein Problem.

    Aber das müßte man eigentlich sehen.

    Ja, optisch von außen nichts feststellbar

    Originalhebel montiert?

    Jein - Hab das Frästeilepaket drauf mit dem entsprechenden Zylinder und Hebel. Ist so von Werk aus und wurde auch nix dran gebastelt.

  • Es kann passieren, wenn das Schüffelspiel des Druckstückes (am Hebel) zum Geberkolben nicht stimmt und somit der Kolben nicht komplett in "Ruhestellung" zurückfahren kann, dass dann keine Kupplungsflüssigkeit nachlaufen kann und mit der Zeit stattdessen irgendwie Luft ins System zieht.

    Eine fundiertere technische Erklärung kann ich dazu nicht liefern, da ich den Aufbau des Zylinders nicht habe, aber das gibt es immer wieder mal.

    Umgekehrt bekommt man z.B. Restluft, welche sich durchs entlüften nicht völlig entfernen ließ, noch aus dem Bremssystem, wenn man über Nacht den Bremshebel mit Kabelbinder betätigt.

    Dann haben die Luftblässchen die Möglichkeit über den Geberzylinder in den Behälter zu steigen und der Druck ist ohne weiteres Zutun wieder da...

    Mein Dank geht an alle, die zum Thema nichts zu sagen hatten 

    und trotzdem geschwiegen haben...

    Einmal editiert, zuletzt von Schwoiher (3. Februar 2020 um 12:11)

  • Ich grätsche da mal rein. Gibt es bekanntermaßen diesbezügliche Probleme mit Hebeln aus dem Zubehör? Möchte am WE

    andere Hebel montieren.

    Schwoiher hat es ja schön beschrieben.
    Es gibt ja Zubehörhebel, die mit Originalteilen komplettiert werden müssen.

    Problem wurde hier schon mal gelistet. Auch von Hebeln, die gar nicht funktionierten.

    Dürfte aber bei 719 nicht sein.

  • Hallo Zusammen,

    ich hatte mal einen nicht erkennbaren Riß in der Kupplungsleitung im Bereich Lenkkopf linke Seite. Beim Fahren trat Flüssigkeit aus, wurde durch den Fahrtwind auf den Tank links vorne gespritzt und lief an diesem hoch. Links vom Zündschloß habe ich mich über den "nassen" Tank gewundert.

    Zum Händler gefahren, der hat das Areal gereinigt, konnte aber danach keinen Austritt feststellen. Ich solle das beobachten ... . Also habe ich die Kupplungsleitung mit saugfähigem Tuch unterlegt und den Kupplungshebel mit einem Kabelbinder einige Stunden unter Zug gehalten. Und siehe da: Ein kreisrunder Fleck aufgesaugte Flüssigkeit! Foto gemacht, zum Händler damit, habe dann eine neue Leitung bekommen. Nun ist alles dicht!

    Gruß, Michael

  • ... . Also habe ich die Kupplungsleitung mit saugfähigem Tuch unterlegt und den Kupplungshebel mit einem Kabelbinder einige Stunden unter Zug gehalten. Und siehe da: Ein kreisrunder Fleck aufgesaugte Flüssigkeit

    Guter Tipp, werd ich mal versuchen.

  • Hi,

    ich bins dann nochmal. Über Nacht hatte ich jetzt den Kupplungshebel mit nem Kabelbinder fixiert und nach Undichtigkeiten gesucht. Es tritt nirgends Flüssigkeit aus. Allerdings war danach das System, wie von Schwoiher beschrieben, entlüftet und der Druck wieder da:

    Umgekehrt bekommt man z.B. Restluft, welche sich durchs entlüften nicht völlig entfernen ließ, noch aus dem Bremssystem, wenn man über Nacht den Bremshebel mit Kabelbinder betätigt.

    Dann haben die Luftblässchen die Möglichkeit über den Geberzylinder in den Behälter zu steigen und der Druck ist ohne weiteres Zutun wieder da...

    Jetzt wollte ich mal das Schnüffelspiel (was ein Wort...) überprüfen, finde am nineT Kupplungszylinder / Hebel keine passende Einstellschraube - zumindest erschließt sich mir nicht, wo und wie ich da drehen soll. Hat das schon mal jemand an einer nineT eingestellt?

    Hier mal die Explosionszeichnung der Baugruppe:

    https://www.realoem.com/bmw/enUS/showp…&diagId=32_2499

    Danke und Grüße

    Olaf

    Einmal editiert, zuletzt von Yarc (4. Februar 2020 um 18:29)

  • Jetzt wollte ich mal das Schnüffelspiel (was ein Wort...) überprüfen, finde am nineT Kupplungszylinder / Hebel keine passende Einstellschraube - zumindest erschließt sich mir nicht, wo und wie ich da drehen soll.

    Mit dieser Frage habe ich mich kürzlich beschäftigt, weil ich demnächst die Hebel tauschen möchte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass

    das bei der E4 nicht mehr geht. Die hat zur E3, bei der es geht, unterschiedliche Armaturen. Bei der E3 kann man eine Druckstange

    nach Lösen einer Inbusschraube verstellen und damit das Schnüffelspiel verändern. Wie gesagt, ich glaube bei der E4 geht das nicht mehr.

    Die Annahme basiert aber bisher auf dem Papierstudium. Mal sehen, ob sich das bestätigt, wenn ich die Hebel demontiere.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

    Einmal editiert, zuletzt von Tom (4. Februar 2020 um 22:12)

  • Jau, wie Tom beschreibt, geht das bei der E3 noch. Vor allem beim Bremshebel erlaubt es, den Leerweg deutlich zu reduzieren, die Bremse fühlt sich hinterher spürbar präziser an. Ist aber nicht ungefährlich, das Schnüffelspiel an der Bremse zu reduzieren.


    Holger

    - Boxern seit 1987 -

  • Hallo, ich verfolge das Thema schon eine Weile und habe eine technische Frage, weil ich es als Laie einfach nicht verstehe bzw. mir erklären kann.

    Warum entlüftet sich das System, wenn ich über Nacht den Hebel gezogen halte? Kann ir das Jemand möglichst einfach erklären?

    alles was ich schreibe ist nur meine Meinung und Jeder darf seine eigene haben. :daumen-hoch

    Liebe Grüße,

    Enrico

  • Ich versuchs mal :denk

    Die Ausgangslage ist ja Luft im System.

    Diese Bläschen werden nun beim Betätigen des Hebels eigentlich immer hin und her geschoben.

    Über Nacht werden diese wohl auch nach oben wandern, schieben sich dann aber immer wieder beim Betätigen der Bremse oder eben der Kupplung wieder aus dem Zylinder in die Leitung.

    Spannt man nun den Hebel vor (und klopft idealerweise dann noch die ganze Leitung etwas ab) sammelt sich die Luft oben im Zylinder vor der 1. Manschette wie sonst auch.

    Nun aber wird der Hebel nicht erneut gedrückt, sondern gelöst. Das führt dazu, dass die Luft mit "nach hinten" in den Zylinder gerissen wird und über die Ausgleichsbohrung des Zylinders in den Behälter strömen kann, wo sie keinem mehr weh tut.

    Hier siehst du bei etwa 1:00 den Aufbau eines Geberzylinders mit den Bezeichnungen.

    Das macht es vielleicht noch etwas verständlicher...

    Ergänzung:

    Diese Vorgehen ersetzt natürlich niemals das normale Entlüften einer Anlage nach dem Öffnen.

    Aber gerade bei den eher kurzen Leitungswegen beim Motorrad kann schon sehr wenig Luft im System für Ärger wie etwa schwammige Druckpunkte o.ä. sorgen.

    Um diesen kleinen Rest zu entfernen, ist diese Maßnahme meist die Einzige die noch Hilft...

    Mein Dank geht an alle, die zum Thema nichts zu sagen hatten 

    und trotzdem geschwiegen haben...

    2 Mal editiert, zuletzt von Schwoiher (5. Februar 2020 um 12:37)

  • Hallo, ich verfolge das Thema schon eine Weile und habe eine technische Frage, weil ich es als Laie einfach nicht verstehe bzw. mir erklären kann.

    Warum entlüftet sich das System, wenn ich über Nacht den Hebel gezogen halte? Kann ir das Jemand möglichst einfach erklären?

    gute Frage... - wurde ja anschliessend vermeintlich auch sehr gut erklärt - (speziell das beim Öffnen durch die ja geschlossenen Entlüftungsbohrung in den Ausgleichbehälter Reißen, scheint sehr plausibel... - warum sollte da aber überhaupt etwas hineinströmen??!)

    Ich bin der Meinung, dass es leider nichts bringt (ok, mit Klopfen habe ich es noch nicht versucht... - können schwarze Katzen oder Hähne und Vollmond auch helfen?!) ) aber das sich geringe Mengen Luft bei hohem Druck in Flüssigkeit lösen und anschließend wieder ausgeschieden wird sollte bekannt sein! (analog Sprudelflasche!)

    Meiner Meinung nach beruht der - unbestrittene - Effekt genau darauf, ist leider aber auch sehr vergänglich... - musst du also immer wieder über Nacht machen, sonst hats du an Tag 1 einen positiven Effekt und an Tag zwei ist dieser wieder hin!

  • sonst hats du an Tag 1 einen positiven Effekt und an Tag zwei ist dieser wieder hin!

    was ziemlich genau dem Verhalten meiner Kupplung nach dem Service beim Freundlichen entsprechen würde. Drängt sich mir der Verdacht auf, das die dort in Wirklichkeit gar nichts entlüftet sondern nur mal ein paar Stunden den Kupplungshebel vorgespannt hatten...

  • was ziemlich genau dem Verhalten meiner Kupplung nach dem Service beim Freundlichen entsprechen würde. Drängt sich mir der Verdacht auf, das die dort in Wirklichkeit gar nichts entlüftet sondern nur mal ein paar Stunden den Kupplungshebel vorgespannt hatten...

    glaube ich nicht... - bei der Kupplung wirken viel geringere Kräfte und Drücke als bei der Bremse und damit ist der Effekt m.M. nach schwächer!

    Weiss leider auch nicht was deine Kupplung haben könnte... - Fehlersuche ist immer schwierig - besonders via I-Net, noch dazu bin ich hydr. Kupplungs Newbie!

  • Meiner Meinung nach beruht der - unbestrittene - Effekt genau darauf, ist leider aber auch sehr vergänglich... - musst du also immer wieder über Nacht machen, sonst hats du an Tag 1 einen positiven Effekt und an Tag zwei ist dieser wieder hin!

    ...ja, aber nur dann, solange das eigentliche Problem für das Eindringen der Luft ins System nicht behoben wurde.

    Mögliche Ursachen dafür wären z.B. undichte Manschetten des Nehmerzylinders, defekter oder undichter Geberzylinder.

    oder eben diffusere Geschichten wie etwa, dass der Kolben nicht in seine gewünschte Ruheposition zurück kann, kleinste Undichtigkeiten an Dichtringen, Leitungen oder Schläuchen usw...

    Mein Dank geht an alle, die zum Thema nichts zu sagen hatten 

    und trotzdem geschwiegen haben...

  • gute Frage... - wurde ja anschliessend vermeintlich auch sehr gut erklärt - (speziell das beim Öffnen durch die ja geschlossenen Entlüftungsbohrung in den Ausgleichbehälter Reißen, scheint sehr plausibel... - warum sollte da aber überhaupt etwas hineinströmen??!)!

    Beim Betätigen läuft aus der Ausgleichsbohrung immer eine kleine Menge Flüssigkeit nach um das zusätzliche Volumen auszugleichen, was durch die betätigten Kolben im Bremssattel oder dem Kupplungs-Nehmerzylinder entstanden ist.

    Bremse oder Kupplung gelöst, kommen die Kolben wieder in Ihre Ausgangsposition zurück und die "nun zu viel gewordene" Flüssigkeit muss ja wieder irgend wo hin.

    Also strömt die durch die Ausgleichsbohrung wieder in den Vorratsbehälter zurück. (Daher der Name)

    Einfaches Bsp.: Bei neuen Belägen und intakter Bremsscheibe, also neues Moped z.B. steht deine Bremsflüssigkeit auf der Max-Markierung.

    Mit zunehmendem Verschleiß der Beläge, wandern die Bremskolben in den Sätteln immer weiter nach um den Belagverschleiß zu kompensieren.

    Die Flüssigkeit im Behälter läuft entsprechend mit nach und der Flüssigkeitsstand im Ausgleichbehälter wandert Richtung Min.

    Zum Tausch der Beläge drückst du nun die Kolben wieder in die Sättel zurück und der Flüssigkeitsstand steigt über die Ausgleichsbohrung wieder bis auf Max.

    Spätestens jetzt bereuen ganz Gewissenhafte es, die Flüssigkeit immer auf der Max Markierung gehalten zu haben und holen schnell die Gießkanne mit Wasser um die übergelaufene Flüssigkeit auf dem Lack zu neutralisieren :freak

    Mein Dank geht an alle, die zum Thema nichts zu sagen hatten 

    und trotzdem geschwiegen haben...