Ohne Aktivkohlefilter...

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  • Ich bin da Neuling: Arbeitet der Filter im Liegen genauso wie stehend?? Ich meine, dass die Filtereinheiten auf senkrechten Einsatz ausgelegt sind. Wenn nicht, wäre das eine prima Lösung ( Zugang zur Entlüftungsschraube und zum Federbein).

  • Ja man(n) kann den auch weg lassen.
    ist aber Umweltsauerrei.
    Die Kraftstoffdämpfe werden da durch nicht mehr gefiltert.
    Und abgesehen von TÜV wird’s wenn es auffällt , nicht durch kommen.

  • Aus meiner Sicht sollte der AKF auch im Liegen funktionieren. Im Normalfall werden die Dämpfe in der Aktivkohle gebunden und dieser regelmäßig entladen über den Ansaug.

    Wenn das allerdings nicht funktioniert, könnte flüssiger Kraftstoff austreten, sobald die Kohle gesättigt ist.

  • Ja, das sehe ich auch so, denn liegend wird der Nasssprit im Filter bei liegendem Einbau in der unteren Rundung des Filters gesammelt und die Frischluft, die den Filter wieder reinigen sollte, strömt ohne Reinigungswirkung wieder auf der leeren Filteroberseite direkt zum Motor. Quasi ist der Filter / bzw. Motor dadurch um seine Selbstreinigungsfunktion betrogen. Abgesehen von der Mecker ( No Stempel) vom TÜV.:bier

    PS: Sachdienlich hier wäre Mal ein im Querschnitt aufgeflexter Filter zum anschauen.

    Einmal editiert, zuletzt von gammlef (11. November 2019 um 08:19)

  • Ich sehe da mehr das Problem das der Filter jetzt liegt:0plan

    https://www.kfz-tech.de/Biblio/Abgas/Aktivkohlefilter.htm

    Ich weiss nicht was du aus dem Link rausliest, aber dem Filter ist es egal ob er steht oder liegt.

    Abbauen ist keine so gute Idee, verstecken schon besser da

    1. Keine Vorteile durch den Abbau entstehen (ok- bessere Optik, geringfügig - schätze 500g- geringeres Gewicht)

    2.kein Leistungsvorteil aber ein zumindest theoretisch geringfügig höherer Verbrauch entsteht ( der verdampfte Sprit geht flöten und wird nicht zwischengespeichert und zurückgeführt ( ca. 50g Kapazität) - kann auch sein, dass die Motorsteuerung ohne AKF ( was macht man mit dem Spülanschluß am Motor?) motzt.

    3. Ohne AKF die Emissionsanforderungen nicht mehr eingehalten werden und damit die Zulassung erlischt!

    Strenggenommen erlischt diese vermutlich sogar, wenn der AKF verlegt wird, was zwar keinen oder kaum technischen Einfluss hat, aber das Fahrzeug eben genauso validiert wurde.

    (Blöder Vergleich: du musst zwei (funktionierende!) unabhängige Bremsen am Fahrzeug haben, die vordere darfst du auch nicht einfach am Gepäckträger mitführen...)

    (wenn sich einer fragt woher ich dieses ganze Klugscheißerwissen zu haben glaube: ich bin seit 20 Jahren Entwicklungsinsch in der Tanksystementwicklung...)

    Fazit: drinlassen und beim evtl. Verstecken möglichst die Verschlauchung (Durchmesser und Längen) und mögliche Rückbaubarkeit behalten.

    Einmal editiert, zuletzt von MaT5ol (11. November 2019 um 08:07)

  • Ja, das sehe ich auch so, denn liegend wird der Nasssprit im Filter bei liegendem Einbau in de...

    AKFs sehen keinen flüssigen Sprit ( dieser wird vom ROV (Roll-over-Ventil) im Tank zurückgehalten!) wenn doch in Form von kleinsten Tröpchen die sich im AKF ansammeln verklumpt die Kohle und die Kapazität schrumpft. Auf den Spülvorgang hat das keinen Einfluss, da die Spülluft genauso flüssigen Kraftstoff verdampft und mitnimmt wie gasförmigen! (Vergleich ist ein Schwamm, der gleichmäßig feucht oder nur an einer Stelle nass ist. Beide trocknen - vielleicht nicht gleich schnell aber - vollständig!)

    Die Funktion des AKF liegt übrigens NUR im Einhalten der Emissionsvorschriften und ist bei einem Motorrad als Freizeitgerät eher unsinnig - ausser es wird regelmäßig bewegt. Die Kapazität des AKF reicht gerade um den Zweitages - Emissionszyklus zu bestehen. Der Tank dünstet mehr oder weniger immer aus ( wenn wärmer dann mehr) und die Gase werden beim Parken zwischengelagert. Da die Kapazität des AKFs aber sehr begrenzt ist, ist er nach 2...3 Tagen voll und 'bricht durch' d.h. die CH (Kohlenwasserstoffgase) gehen unabsorbiert durch den AKB so als wäre er nicht da... - ist beim Auto genauso, macht nix, ausser dass es ggf. etwas nach Sprit stinkt. Die Idee dahinter ist folgende: das Fahrzeug (speziell Auto) wird regelmäßig bewegt, der AKF dabei annähernd vollständig gespült ( = quasi geleert) während des Stillstandes von i.d.R. <24h ( tägliches Pendeln zur Arbeit) absorbiert der AKF alle anfallenden Gase und führt diese anschliessend zurück (= gut für die Umwelt und gut für den Geldbeutel ! - wir sprechen beim Fahrzeug mit ca. 50g/d immerhin von etwa 10...20 Litern / Jahr ( -im Sommer mehr, im Winter weniger, also je nachdem wo man wohnt!)

    Das funktioniert bis zu 48h ( vielleicht auch 72 oder 96 h) danach ist das Ding voll und die Gase gehen flöten. Klappt beim Auto also auch noch übers Wochenende wenn man mal nicht fährt. Beim Motorrad das eher selten bewegt wird, reduziert sich die Wirksamkeit... - fährt man nur am Wochenende, ist das Ding spätestens ab Mittwoch voll, es wird also nur die Hälfte der verdampfen Gase zurückgeführt. Fährt man nur alle 2 oder drei Wochen reduziert sich das weiter auf 1/4 oder 1/6, quasi wie beim Auto wenn man mal länger in Urlaub fährt oder mit dem Rad zur Arbeit.

    Richtig gut funktioniert das Ganze nur wenn man regelmäßig fährt, wir lernen also daraus... : Faaahhhrennn!! :klatschen

  • Der Wartungsplan sieht diesbezüglich nichts vor. Aber der AKF könnte durchaus mal seinen Dienst verweigern

    z.B. aufgrund zugesetzter Gewebefilter. Das mündet in nicht funktionierender Tankentlüftung.

    Hier ein Foto eines aufgeschnittenen Filters aus dem Netz. Ist der Filter eines Z3, der den grundsätzlichen

    Aufbau eines AKF widerspiegelt.

    Aktivkohlefilter-Funktion.jpg

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Wow, klasse. Danke für die Lehrstunde. Also schließe ich laienhaft daraus, dass es egal ist, ob er stehend oder liegend positioniert wird. Eventuelle Ausgasungen sind für die umliegenden Bauteile schnuppe, weil das Ausgasen des Tanks eh alles überlagert. Richtig geschlussfolgert?

    Ist es denn eigentlich vorgesehen, etwa im Rahmen der turnusmäßigen Wartung irgendwann mal Hand an den AKF anzulegen? Oder bleibt das Placeboding für alle Zeiten unangetastet?

    naja, wie immer...: es kommt darauf an.:

    ein Austausch ist im Normalbetrieb nicht vorgesehen, der AKB verdreckt nicht wirklich, die Filterleistung der Gewebematten ist keine wirkliche und die Spülluftmenge vernachlässigbar gegenüber der Ansaugluftmenge, so ein Teil hält eigentlich ein Leben lang.

    Die Platzierung der Ansaugluftöffnung liegt übrigens mitnichten unter dem Fahrzeugboden sondern in jedem Fall über der Watgrenze. (Die Höhe bis zu den ein Auto durch Wasser fahren kann damit der AKF kein Wasser ansaugt!)

    Die Beschriftung ist auch sonst etwas unglücklich gewählt:
    AKFs haben drei 'pneumatische' Anschlüsse - ob jetzt von oder zu hängt von der Strömungsrichtung ab die zudem alternieren kann und spielt damit eigentlich keine Rolle!

    1. Verbindung zum Tank - hier strömen die Kraftstoffgase aus dem Tank in den AKF und werden dort gespeichert. (Manchmal gibt es in dieser Leitung noch ein Tankschutzventil, das die Unterdruckbeaufschlagung des Tanks beim Purgen (=Spülen) unterbindet!)

    2. Verbindung zum Motor - hier wird regelmässig vom Motor in bestimmten Betriebszuständen (welche das sind ist von Modell zu Modell unterschiedlich und wird eher geheimgehalten da das in das ganze Emissionsgedöns mit reinspielt und sich die Hersteller da nicht so gerne in die Karten kucken lassen.

    Das Problem beim Purgen ist, dass ein nicht definierter Prozentsatz von angereichereter Spülluft zum Gemisch dazu kommt. das reicht von fett bis mager und muss dann über die Lamdasonde reguliert werden. Könnte man zwar messen wäre dann aber aufwendig und teuer

    Gespült wird in mehr oder weniger unkritischen Fahrzuständen, also Leerlauf oder Konstantfahrt!

    3. Ausgang zur Umgebung.

    Hier kommt normalerweise nix raus, weil Benzintanks i.d.R. keine Luft im Tank haben. (und Diesel keinen AKF!) das relativiert auch den Namen AKF (Aktiv Kohle Filter) und erklärt den Namen AKB (Aktiv Kohle Behälter) etwas besser. (Englisch CC = Charcoal Can (ister))

    Es gibt keine Luft die gefiltert wird, sondern die Kraftstoffdämpfe werden absorbiert. Das ist kein Chemischer Prozess sondern ein rein physikalischer und damit reversibler ähnlich der Kondensation! Sollte in Ausnahmefällen mal Luft im Tank sein (kühles Wetter, Abkühlung und Kondensation der Dämpfe im Tank, dann zieht der Tank der i.d.R. drucklos ist (also weder Über- noch Unterdruck sieht und mag) auch mal Luft die dann in Folge bei Verdampfung des Kraftstoffes auch mit ausströmt.

    Ist der AKB vollständig gesättigt und kann nichts mehr aufnehmen, kommt hier auch direkt Kraftstoffdampf raus … - wo soll er auch sonst hin!

    Das Wichtige an diesem Umgebungsluftanschluss ist aber das Einströmen vom Frischluft zum Spülen der HCs in den Motor. Die saubere Luft nimmt die HC Moleküle in nicht definierter Menge von der Oberfläche der Aktivkohle auf, regeneriert diese dabei und transportiert die HCs zum Motor wo sie dann zusammen mit einer großen definierten Menge an Luft und HCs verbrannt werden.

    Beim Mopped wird nicht alles von der Ausgasung des Tankes überlagert, weil der Tank nicht mehr irgendwohin ausgasen kann sondern eben nur durch den AKF. Ist dieser gesättigt (voll) kommt das Ganze eben ' hinten raus'

    Tut es das in einem Bereich in dem es gut ablüften kann ist alles in Butter, der Kradftstoffdampf macht den Komponenten die damit 'umnebelt' werden auch nichts aus, ich denke nur ein eine mögliche Konzentration von HC Gasen im Bereich der Elektrik...

    Szenario, die Mühle steht seit >3 Tagen, AKF gesaättigt, Benzingase strömen aus und zwar unter der Sitzbank und sammeln sich da in irgendwelchen Elektronikbauteile beherbergenden Wannen und mischen sich da mit Luft zu einem zündfähigen Gemisch. Zündung an, Relais für Starter und Benzinpumpe ziehen an, schliessen und funke und... - Puff - eine kleine Verpuffung - da nicht abgeschlossen, nicht komprimiert, keine weiteren Konsequenzen (im AKB ist das Gemisch i.d.R. nicht zündfähig da zu fett) und so dürfte es bei einem gehörigen Schrecken des Beutzers bleiben.

    Zähle ich allerdings in die eher theoretische Kiste 'was könnte alles passieren wenn'

    Einmal editiert, zuletzt von MaT5ol (11. November 2019 um 15:24)

  • Wenn die Schläuche aber doch angeschlossen bleiben - sprich - der Frischluft-Ansaugschlauch weiterhin nach unten Richtung Schwingenlager erhalten bleibt - dann müssten die austretenden Benzingase doch weiterhin auch dort austreten undkännten sich nicht z.B. unter dem Sitz sammeln? :denkDas wäre ja nur der Fall, wenn dieser Schlauch entfernt würde und der entsprechende Stutzen am Filter offen liegt.