Aufstellmoment/"Gegenkraft" in Kurven/Schräglage OHNE zu bremsen

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  • wow - 67 Antworten, aber noch kaum eine wirkliche Erkenntnis zur Fragestellung "lineares/progressives Fallen" veschiedener Motorräder :denk

    Dass Reifenbreite, Schwerpunkt, Lenkwinkel, Nachlauf....... das Einlenkverhalten beeinflussen ist ja eigentlich klar, das erklärt aber eben alles nicht wirklich den Unterschied linear(Scrambler)/progressiv (Street)

  • Diese Daten verglichen mit der Scrambler sagen schon einiges.

    Alu-Schmiederäder 3.50 x 17; 6.00 x 17

    Reifen 120/70 ZR 17; 190/55 ZR 17

    Bereifung im Test Pirelli Diablo Corsa III

    Quelle: Motorrad

    Gruß der Holgie :swetter EX nineT Driver:toeff

  • ääähhh . was sagt uns das? Die Serien-Bereifung der Streetfighter? Ich bin kein Testmotorrad gefahren, sondern eins, bei dem wahrscheinlich spätestens alle 2 Wochenenden die Reifen gewechselt werden.

    Und wie gesagt verhalten sich da Streetfighter und Street Triple sehr ähnlich und eben ganz anders als der Scrambler. Alles nur wegen 1020 mm breiterem Hinterreifen? Schwer vorstellbar.

  • 1020 mm breiterem Hinterreifen

    Ich denke mir die ersten beiden Ziffern mal weg. Und ich lasse mal außer Acht, dass der Pirelli

    ein Supersportler ist, der spitzer in der Kontur sein dürfte. Aber Grundsätzlich würde ich meinen,

    das 2 cm Unterschied in der Breite bei ähnlicher Kontur spürbar sein dürften.

    Immerhin 1cm mehr, den die Aufstandsfläche aus der Mitte läuft, wenn man auf Kante fährt.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Alles nur wegen 1020 mm breiterem Hinterreifen? Schwer vorstellbar.

    :lachen

    Zur Klarstellung BMW Scrambler hat eine 4,5 Zoll Felge mit 170/60 R17

    Ducati Streetfighter 1098 hat eine 6 Zoll Felge mit 190/55 R17

    War es die kleinere Duc dann 5,5 Zoll Felge mit 180/55 R17.

    Gruß der Holgie :swetter EX nineT Driver:toeff

  • Holgie: Dass Du die Daten der Duc zitiert, hättest Du auch dazu schreiben können. Und welche Reifen die Kiste drauf hatte, die ich gefahren bin, können wir nur spekulieren. Eckig gefahren waren die eher nicht, weil Schräglagentrainings-Maschine.

    OK - ich meinte natürlich 10 mm zur Street und 20 mm zur Duc. (10-20) Mein Fehler :ditsch

    Aber lassen wir mal die Duc aussen vor und konzenttrieren wir uns auf den Unterschied Scrambler zu Street - die habe ich beide in der Garage und kann vergleichen - während die Duc schon einige Wochen her ist.

    Wenn diese 10 mm (nur am Hinterrad, Vorderrad gleich) den Unterschied zwischen gleichmäßig in die Kurve fallen und progressiv in die Kurve fallen ausmachen sollten (was ich mir kaum vorstellen kann), dann müsste sich eine Pure ja auch ähnlich wie die Street verhalten und ganz anders als ein Scrambler - Tut sie das? Dagegen hat der Schrabler die schweren Räder und vorne noch das größere Rad - da hätte ich eher höhere Kreiselkräfte vermutet und damit eher ein progressives Kurvenverhalten, aber eben nicht umgekehrt.

    Nochmal - es geht mir nicht um Agilität, Trägheit... sondern nur um die völlig unterschiedliche Schräglagen-Charakteristik.

    Was die Reifenkontur angeht: Ich kann ja mal die Konturen der Hinterräder abnehmen und hier einstellen:

    - 170er Tourance Next (ca. 3500 km seeehr moderat)

    - 170er Anakee Adventure (ca. 1100 km moderat)

    - 180er Roadattack 2 ca. 7000 km sehr sportlich) (Verkäufer)

    - 180er Road Attack 3 0 km.

    Vielleicht kommen wir da der Sache auf die Schliche.

    Andererseits hätte so ein erheblicher Unterschied ja schon mal einem NineT-Fahrer auffallen müssen, der mal den Reifentyp gewechselt hat :denk

    Einmal editiert, zuletzt von nineT-mile (8. August 2019 um 12:10)

  • Nebenbei,

    Harley Kurbelwellen sind sehr schwer - und die sind unten. Meine XR1200x hat jedenfalls einen eher tiefen Schwerpunkt ( und meine wiegt auch vergleichsweise schlanke 249kg vollgetankt )

    Kalli

  • Nochmal - es geht mir nicht um Agilität, Trägheit... sondern nur um die völlig unterschiedliche Schräglagen-Charakteristik.

    Nun komme ich langsam in die Bredouille, denn ich würde diese Begriffe immer in einen Zusammenhang bringen.

    Der Unterschied Pure - Scrambler ist sicherlich vorhanden. Ich sage das einfach mal, ohne die eine oder die andere

    gefahren zu sein. Allein auf Basis der techn. Daten in der Fahrwerksgeometrie. Lenkkopfwinkel, Nachlauf, Radstand.

    Wie sieht` s denn da bei der Street aus. Oder meinst Du, diese Faktoren spielen keine Rolle mehr, wenn

    die Schräglage erst mal eingeleitet ist?

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Weiss ich nicht, deshalb frage ich ja :lachen

    Nur, falls ich mich nicht klar ausgedrückt habe:

    Die Street lenkt sehr leicht ein, wird mit zunehmender Schräglage immer widerspenstiger. Klingt negativ, ist aber nicht so gemeint - man gewöhnt sich nach wenigen 100 Metern dran.

    Der Scrambler lenkt anfangs etwas zäher ein, bleibt aber durch die Schräglagenwinkel eher gleichmäßig und geht z.B. von 25 auf 30° leichter als die Street, die dafür leichter von 0 auf 5°.

    Die Frage ist, wie man jetzt Agilität definiert und welche der beiden Charakteristika man nun als agiler empfindet - da ist sicher auch viel persönlicher Geschmack, Erfahrung und Gewohnheit im Spiel.

    Ich will ja aber nicht wissen, was besser ist sondern nur, woraus diese Unterschiede resultieren.

    Das leichtere anfängliche leichte Einlenken der Street wohl durch Radstand (kürzer), Lenkwinkel (steiler), Nachlauf (kürzer), rotierende Masse (geringer), Abrollumfang vorne (kleiner). (kein Lenkungsdämpfer (leichter), weniger Gewicht. Alles nachvollziehbar.

    Aber warum sie dann immer träger wird, während der Scrambler, bei dem all diese Faktoren eher dagegen sprechen, fluffig durch die Schräglagenwinkel geht, das verstehe ich eben nicht. :0plan

    Lenkungsdämpfer ist vielleicht ein Stichwort - nineTs haben (meistens :brauen) einen, die Street nicht, Duc Streetfighter :0plan

    Eventuell kommt die gefühlte Linearität des Scrablers eben von dem höheren Anfangswiderstand, wodurch sich der Rest bloß leichter anfühlt? Also eine Art Täuschung? Kann ich nicht ausschließen.:denk

    Einmal editiert, zuletzt von nineT-mile (8. August 2019 um 12:37)

  • Aber warum sie dann immer träger wird, während der Srambler, bei dem all diese Faktoren eher dagegen sprechen, fluffig durch die Schräglagenwinkel geht, das verstehe ich eben nicht. :0plan

    Ich bin kein Experte und wie Coffee und auch andere schon schrieben gibt es viele Faktoren.

    Ich würde jetzt behaupten das liegt mit an dem breiteren Hinterrad.. 1 Zoll mehr Breite plus 180er Reifen macht schon was aus.

    Und wie man im Motorrad Bericht lesen konnte, je breiter der Reifen um so mehr ist man bei Schräglage aus der Mitte raus.

    Siehe # 54 Bild. Mehr weiß ich auch nicht:0plan

    Gruß der Holgie :swetter EX nineT Driver:toeff

  • Damit es nicht so einfach wird.

    Ich habe noch einen Sportler mit Einzylindermotor, 160kg, 110er VR, 150er HR.

    Der ist bis 120km/h handlich und wird darüber total unhandlich, Korrekturen sind dann nur mit Gewalt möglich.

    Meiner alten Superduke (200kg,120er VR, 180er HR) ist so ein Verhalten völlig fremd, immer leichtfüßig und Korrekturen, auch auf der Bremse, immer möglich.

  • Nach meinen heutigen Erfahrungen liegt dann am Ende doch recht viel an den Reifen. Zuletzt waren auf der Street Triple Conti RA2 drauf - 2-3 mm Restproofil, aber schön gleichmäßig (rund) abgefahren.

    Nun neue Conti RA3 (selbst! :rocker) aufgezogen und heute gefahren: Der Effekt, dass sich mehr Schräglage mit zunehmender Schräglage immer schwerer erreichen lässt (im Gegensatz zum Scambler der sich mit 2 sehr verschiedenen Reifen da sehr neutral verhält) ist zwar immer noch tendenziell vorhanden, aber deutlich abgeschwächt.

    So mag auch etwas Zufall bei meinen Beobachtungen in Post 1 im Spiel gewesen sein, nämlich dass die Reifen auf der Dux Streetfighter und die Conti RA2 auf meiner Streety ähnlich abgefahren waren und sich dadurch in dieser Hinsicht ein ähnliches Verhalten ergeben hat.

    Eine Theorie eines Bekannten zur Fragestellung zielt noch auf die unterschiedliche Gewichtsverteilung Vorder/Hinterachse ab. Auch wenn die im Katalog ähnlich sein mag, kann es durch unterschiedliche Sitzpositionen da ja auch noch größere Unterschiede geben.

    Off topic zum Conti Road Attack 3: Ich bin begeistert :verliebt!

    Die Street Triple fuhr sich vorher schon fluffig und Kinderfahrrad-mäßig, mit den RA3 ist es nochmal en ganzes Stück besser geworden. Ich hab' das Gefühl, die Fuhre macht was ich denke, obwohl ich noch gar nix gemacht habe.

    Keine Gummistacheln, kein Trennmittel, keine arschglatte neue Gummi-Oberfläche. Das Teil vermittelt vom ersten Meter an extremes Vertrauen.

    Nun komme ich als Anfnäger noch nicht bis auf die Kante, aber allzu viel fehlt auch nicht mehr, und das bei den ersten 50 km.

    Würde die Optik der Anakee Adventure für mich nicht erheblich besser zum Look des Scramblers passen - ich würde heute nachmittag gleich die Reifen wechseln.

  • Das ist aber auch sehr sehr wissenslastig, also mir manchmal zu viel Erklärung, ich kann auch nicht alles anwenden. Er schreibt ja beispielsweise, dass man in Kehren, wenn man durchfährt, leicht die Hinterradbremse nutzen soll und Gas anlegen, dadurch wird die Maschine gestreckt und stabilisiert sich. Damit bin ich nicht so klar gekommen, werde es aber im September in den Alpen auf der Tour des Grandes Alpes wieder versuchen.

    Habe es 2018 in den Dolomiten gemacht und dieses Jahr, eben dort wieder gelassen, mir setzt das ABS zu leicht ein und dann versauts einem die ganze Kurve, eventuell bin auch zu grobmotorisch für solche Manöver.

    Streckenweise ist das Buch etwas zäh zu lesen - da habe ich mich durchgekämpft. Das Übungsbuch dazu kann ich allerdings sehr empfehlen - nicht so langatmig sondern relativ kurz und knapp beschrieben.
    Stabilisieren mit der Hinterradbremse habe ich im Frühjahr beim ADAC Einsteigertraining (habe letztes Jahr den Führerschein gemacht) gelernt. Hat mir in kleinen Kreisverkehren sehr geholfen, um da stabil ohne hüpfen durch zu fahren. War für mich ein Aha-Erlebnis wie fein sich die Geschwindigkeit und Stabilität mit der Hinterradbremse regulieren lässt.

    (...und sorry an den TE für's off-topic)

    Einmal editiert, zuletzt von gb90 (16. August 2019 um 10:33)