Gabel zerlegen?

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  • Hallo,

    Ich spiele mit dem Gedanken meine scrambler mit dem wilbers kit 70mm höher zu legen. Hinten ist es ja kein Problem, aber an der Gabel!? 🤔 Hat dies schon mal jemand hier gemacht? Gibt es irgend wo eine Anleitung wie die Gabel zerlegt wird?

    Vom Prinzip her: oben öffnen, Öl raus...unten die Schraube raus, dann sollte das standrohr und die feder (ok die feder schon vorher) nach oben raus gehen. Zusammenbau genau umgekehrt? 🤔

    Vielen Dank

    Einmal editiert, zuletzt von Desperados08 (29. Mai 2019 um 23:32)

  • Hallo

    Wenn ich das richtig gesehen habe, beim Blick in die Benders Werkstatt, ist der Einbau nicht ganz so simpel, wie der Ausbau der alten Innereien.

    Da muss wohl teilentlastet werden (für die Einstellung) und das sah mir definitiv nicht nach nur einem 1 Mann / 2 Hände Job aus. Und sie hatten die Gabelholme definitv beide komplett ausgebaut und im Schraubstock.

    Wie gesagt, habe ich nur aus der Entfernung mit einem schiefen Auge beobachtet. Keine Ahnung was da tatsächlich ansteht.

    Auch nicht ob die längeren Standrohre beim Wilbers Kit plug & play sind? Bei der italienischen Variante von Unit Garage muss man (an den Original Standrohren) die Umbördelung unten wegschleifen......

    Ich würde den Einbau und das set-up beim Christian Bender machen lassen - der weiß was er tut und dann sollte es auch mit der Einstellung passen.

    Gruß

    B-)

  • moinsen,

    ich hab ja momentan reichlich Gabelprobleme, obwohl ich am Innenleben derGabelbeine noch nicht mal dran war (das haben Profis erledigt).

    Es gibt also reichlich mögiche Fehlerquellen, alleine schon beim Einbau der Gabelbeine in's Bike. Stichwort Verspannungen - die mich gerade in den Wahnsinn treiben. Allerdings habe ich dazu noch eine Idee, die mit der Passgenauigkeit/Freigängigkeit der Radachse in der rechten Gabelfaust zu tun hat :denk - wird morgen getestet.

    Ich denke, die Demontage/Montage der Beine selbst selbst wirft auch noch so einige potentielle Fehlerquellen auf. Das fängt beim Ölstand an, über das (nicht immer einfache) Lösen der unteren Dämpferschraube, Montage von Gleitbuchsen und Simmerring, Entlüften der Dämpfereinheiten..... wozu auch noch teilweise Spezialwerkzeug nötig ist, welches man sich aber auch wohl selbst basteln kann.

    Auf jeden Fall eine Menge Punkte, an denen man mehr kauputt machen kann, als ein fachmänischer Einbau kostet - z.B. eine kleine Macke in der Oberfläche des Standrohres im Arbeitsbereich des Simmerrings.

    Auch wenn ich furchtbar gerne schraube - wenn man nicht genau weiss, was man tut, würde ich den Gabelumbau den Profis überlassen.

  • Nochmal eine Frage zum Gabel-Upgrade:

    Weiß jemand, ob es eine Möglichkeit in der Nähe von Aachen gibt, die Gabel optimieren zu lassen?

    Kann auch gerne privat sein.

    Danke

    Vaud

  • Noch mal was zur Gabel der UGS. Dachte bevor ich aufrüste, messe ich doch mal selber.

    Ich habe heute eine Video-Tracking Software benutzt; damit dann die Dämpfung der Seriengabel aufzeichnet und ausgewertet, ähnlich wie es hier schon mal Albrecht gemach hat. (Nebenbei habe ich gemerkt, dass ich beim Bilstein Federbein doch die Zugstufe eine ganze Ecke mehr zu drehen musste, als es die Empfehlung war. Merkt man deutlich!)

    In der Tat: Die Seriengabel der UGS ist vollkommen unterdämpft. Dauer des Ausfederns liegt hier bei 0,25 bis 0,3 Sekunden.

    Also hier muss sich was ändern.

    Kriegt man die Cartridge selber eingebaut ohne Spezialwerkzeug?

    Gruß

    Vaui

  • Welche Cartridge meinst Du?

    Für den Einbau der Öhlins-Cartridges werden offiziell 2 Spezial-Werkzeuge benötigt: Eines wird zwischen Feder und Kontermutter des Kopfes geschoben - eine Art Gabel, die man sicher auch selbst leicht herstellen kann. Bei meiner Gabel ist, wenn der Gabelkopf gelöst ist, keine Spannung mehr vorhanden, ich bin noch nicht mal sicher, ob man dieses Tool wirklich benötigt.

    Das zweite ist eine Auszieh-Stange, welche man auf das Gewinde, auf dem am Ende der Gabelkopf sitzt, aufschraubt, um die Cartridge expandieren zu können. Ich weiss nicht, was das für ein Gewinde ist. Falls Standard M, könte man leicht eine Dopelmuffe und eine Gewindestange nehmen. Auch hier bin ich aufgrund der Spannungslosigkeit nicht sicher, ob das bei der UGS/Pure/Scrambler-Gabel wirklich benötigt wird.

    Aber offenbar soll/muss der Dämpfer nach Einfüllen des Öls über komrimieren/expandieren des Dämpfers entlüftet werden, da könnte so eine Verlängerung schon hilfreich sein.

    Dieses "Wissen" habe ich nur aus der Einbau- und Bedienungsanleitung von Öhlins - (noch) keine eigene praktische Erfahrung.:0plan

    Anderer Ansatz: Du beschreibst die Zugstufe als unterdämpft. Andere kritisieren das Durchschlagen der Gabel bei harten Einschlägen/Landungen, was für eine zu weiche Feder oder aber Unterdämpfung der Druckstufe spricht oder aber zu großes Luftpolster = zu geringe Progression am Ende. Öhlins empfiehlt für 80 kg in etwa die gleiche Federrate, wie sie angeblich BMW verbaut (2x 8,5 N/mm). Also wäre die Feder eher nicht deutlich zu weich.

    Logische Folge wäre, das sowohl Zug- als auch Drucksufe serienmäßig unterdämpft sind. Die Seriendämpfer sind recht primitiv, soweit ich erkennen kann sind Druck-und Zugstufe nicht getrennt voneinander "einstellbar". Das Öl muss in beide Arbeitsrichtungen Öffnungen in einer Kolbenstange durchströmen - keine weiteren Ventile, keine Shim-Pakete, kein nix.

    Im vorliegenden Fall müsste also die Verwendung eines zäheren Öls beide Stufen stärker dämpfen. Wenn beide gleichermaßen unterdämpft sind - sprich - zumindest die Relation zwischen Zug und Druckstufe passt, sollte das dann ein besseres Ergebnis mit äußerst geringen Aufwand bieten :denk

    Wenn dann die Gabel immer noch durchschlägt könnte es helfen, den Ölstand zu erhöhen, damit das Luftpolster zu verkleinern und damit wiederum die Gesamt-Federrate am Ende progressiver zu machen.

    Ganz Furchtlose könnten sogar noch die Bohrungen manipulieren :freak, um die Relationen zwischen Zug-und Druckstufe zu verändern.

    So wird zwar keine Hightech-Gabel draus, aber eventuell eine, die die Ansprüche mehr als erfüllt.

    edit: Und danke für de verlinkten Thread - den kannt ich noch nicht und häte ihn die letzten Wochen schon gut gebrauchen können. Grandioser Stoff!! :daumen-hoch

    Einmal editiert, zuletzt von nineT-mile (10. Juni 2019 um 09:41)

  • Bei MCN gab es mal einen Beitrag zum erfolgreichen Umbau einer Racer Gabel.

    Die haben auf 15er Öl gewechselt und die Bohrungen und Federn angepasst.

    Aus eigener Erfahrung mit anderen Gabeln würde ich behaupten, die Überarbeitung der originalen Gabel (wie bei MCN) und der Einbau der Cartridge ist mit ein wenig Kreativität auch ohne Spezialwerkzeug möglich. Ob sich Zweiteres finanziell lohnt, sei mal dahingestellt. Man ist danach halt reicher an Erfahrungen.

  • Logische Folge wäre, das sowohl Zug- als auch Drucksufe serienmäßig unterdämpft sind. Die Seriendämpfer sind recht primitiv, soweit ich erkennen kann sind Druck-und Zugstufe nicht getrennt voneinander "einstellbar". Das Öl muss in beide Arbeitsrichtungen Öffnungen in einer Kolbenstange durchströmen - keine weiteren Ventile, keine Shim-Pakete, kein nix.

    Sehe ich auch so, sowohl Druck- als auch Zugstufe sind bei der Originalgabel deutlich unterdämpft.

    Welche Cartridge meinst Du?

    Das weiß ich halt auch noch nicht. Wenn ich das bisher richtig verstanden habe, kommt bei der 70 mm Wilbers-Höherlegung ja kein zusätzlicher Federweg dazu. Finde diesbezüglich die Informationen auf den verschwenden Seiten, die Cartridges anbieten auch wirklich dürftig. Wenn ich es richtig im Kopf habe, gibts einen Öhlinskit, der auch zu mehr Federweg führt.

    Erfahrungen und/oder Empfehlungen nehme ich gerne entgegen :)