Gabelbrücken beschichten

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  • Hallo zusammen,

    um mein Konzept abzurunden möchte ich über den Winter noch die Gabelbrücken schwärzen. Vermutlich ebenso wie die anderen Teile pulvern. Alternativ auch eloxieren, wobei schwarz immer so ein Thema mit Verblassen durch das UV Licht ist. Gibt es da Erfahrungen mit Eloxieren?

    Zudem würde ich gerne wissen, wie fest das untere Lenkkopflager auf dem Lenkrohr sitzt. Wird ein Abzieher und somit neues Lager benötigt oder lässt sich das problemlos werkzeuglos demontieren? Sonst noch Tips, die ich evtl. übersehen könnte?

    Ciao, Chris

  • Für das untere Lager habe ich mir das Werkzeug Park Tool CRP-2 zum schonenden Ausbau gekauft. Geht damit ganz leicht. Eine Investition, die sich nicht für jeden lohnt. Gutes Werkzeug kostet halt, schont Material und Nerven.

    Für den Einbau hab ich mir das KUKKO 71M gegönnt.

    Leider wohnen wir beide zu weit auseinander um Dir helfen zu können mit dem Teil.

    Bikergruss

    2 Mal editiert, zuletzt von Guido H. (3. Dezember 2018 um 06:14)

  • Alle Achtung! Wer so etwas selber machen kann - Hut ab! Aber mal eine Gegenfrage an Guido: Wenn ich nur für die beiden Werkzeuge schon über 400 Flocken hinlegen muss, rentiert sich diese Ausgabe beim einmaligen Ausbau / Einbau vom Gabelkonus? Geht man da mit dem Teil (Gabel) nicht besser und billiger zum Freundlichen und zahlt dann die wenigen Arbeitswerte, denn das Lager und die Schale muss ja sowieso bei diesem gekauft werden? Dann gleich einbauen lassen und den Rest dann wieder in heimischer Garage zusammenfunzen. - Ich bin ja auch leidenschaftlicher Schrauber und Werkzeugsammler, aber wenn ich allein bei der 9T sehe, was es da von BMW an Spezialwerkzeugen gibt, da ist der

    finanzielle Aufwand schon mehr als gewaltig um die heimische Werkstatt motorradtypisch bezogen aufzurüsten.

    Trotzdem Euch beiden viel Spaß beim Gabelwechsel.:bier

  • Guten Morgen Guido,

    ok, das Lager sitzt also fest auf Rohr. Ich hatte auch schon Fahrzeuge, bei denen das eher eine Wurfpassung war. :ablachen Darauf hatte ich in dem Fall auch gehofft...

    Aber abziehen lassen könnte ich das Lager tatsächlich bei BMW. Die Montage sollte mit einem Alurohr problemlos machbar sein - auch ohne Werkzeug von Kukko.

    Ciao, Chris

    Einmal editiert, zuletzt von zeh-a (3. Dezember 2018 um 15:36)

  • Ich hab das gerade hinter mir bei meiner Scrambler. Hatte überlegt wie gammlef schon erwähnte, dass ganze in einer Werkstatt machen zu lassen obwohl ich das Werkzeug zu Hause habe oder einen Tag aus der Firma leihen kann. Preislich totaler mumpitz weil jede Werkstatt zu mir sagte das sie das frühestens im Dezember machen würden, da das Motorrad ja für die Zeit des Pulverns die Bühne blockiert und das kostet natürlich auch ein wenig. Man könnte natürlich mit der unteren Brücke dort hin fahren falls das Lager fest sitzt.

    Habe mich mit dem Thema also beschäftigt und es zu Hause selber auf der kleinen Bühne gemacht.

    Hab auch die BMW Service CD zu Hause auf der jeder Schritt bildlich dar gestellt ist.

    Am Ende war das ganze wesentlich einfacher als man anfangs dachte. Gabelbrücke oben geht sehr einfach raus.

    Die untere sitzt etwas fester aber mit mehreren kleinen Plastikkeilen gar kein Problem vorsichtig zu lösen. Ein befreundeter Schlossermeister aus der Firma hat mir dann diesen Sprengring und die Lagerabdeckung von der unteren Brücke gezogen. ( der musste nur wie in der Beschreibung zur Installation auf 80Grad erhitzt werden und konnte dann runter. Ebenso wurde dieser nach dem Pulvern auf Temperatur gebracht und einfach wieder montiert. ( Das hätte ich selbst so nicht gekonnt) Wollte das aber so haben damit es einen schönen Abschluss vom Pulver gibt.

    Mein Pulverer sagte das ich mir das hätte sparen können , sie kleben das gut ab und fertig.

    Die Lager waren nicht fest verbaut, das obere blieb oben drin liegen bei Demontage der Brücke oben und das untere Lager wird auf diesen Ring geschoben und gut eingefettet. Die musste ich laut meinem Mechaniker auch nicht ersetzen. Denke das ist so eine Wurpassung von der ihr redet? Eventuell ist das bei der Urban anders .

    Wichtig ist bei der Montage das alles ordentlich sitzt , deswegen wird es ja auch mit viel Drehmoment angezogen anfangs.

    Montage wieder zu zweit mit kleinen Keilen an die vorher markierten Stellen damit die Gabel exakt wieder da ist wo sie vorher war.(noch 2x nachmessen) Drehmomente beachten!!

    Jeder der zu viele Bedenken hat sollte sich lieber Hilfe dazu holen und vor allem die Anleitung dazu haben, sowie gutes Werkzeug.

  • Richtig, mit dem Aufwärmen des Lagerringes sollte dieser leichter abgehen (Heißluftföhn) und beim Zusammenbau das Gabelrohr in den Gefrierschrank legen und den Ring vor der Montage ebenfalls kurz mit dem Heißluftföhn anblasen, dann fällt er praktisch auf den Sitz. - Das gleiche Spiel (warm-kalt) ist auch bei den Radlagern vorne. :denk

  • Entweder bei BMW soweit ich weiß oder , so habe ich das gemacht,günstiger bei EBay.

    Gibt auch Anbieter aus Italien usw die Kopien anbieten.

    Man gibt seine Fahrgestellnummer ein und kann sich alle Werkstattschritte Reparaturanleitungen usw ansehen!

    Glaub die CD war irgendwo im Forum auch schonmal Thema.

  • Genau , da gibt es zeitweise viele Anbieter in der Bucht. Man kann auch spezifisch nach Scrambler Urban usw suchen.

    Wenn ich nachher die Zeit habe poste ich hier mal Bilder von den Schritten für die Gabelbrücke.

  • Danke für den Input bis dato! Also die Gabelbrücken ausbauen sollte jeder hinbekommen, der in der Lage ist einen Schraubendreher zu halten. :lachen

    Aus leidiger Erfahrung weiß ich aber, dass die Lager unterschiedlich leicht bzw schwer vom Lenkrohr gehen. Aber vielleicht lasse ich das auch drauf beim Strahlen und Pulvern. Selbst wenn trotz sorgfältigen Abklebens Strahlgut zwischen die Wälzkörper kommt, lässt sich das Lager recht gut mit Bremsenreiniger auswaschen. Wichtig ist nur vorher das Fett zu entfernen, weil das sonst das Beschichten versauen kann. Und anschließend natürlich großzügig einfetten vor der Montage.

    Hat schon jemand von euch die Gabelbrücken schwarz eloxiert und entsprechende "Langzeiterfahrungen"?

    Ciao, Chris

  • Pulvern bedeutet auch erhitzen. Das hält das Lagerfett nicht aus. Läuft dann auch noch über das Pulver und kein gutes Ergebnis. Man baut nach dem Ausbau sowieso neue Kegelrollenlager ein oben und unten. Lager erhitzt man nur zur Demontage......Und, gutes Werkzeug macht auch gute Arbeit und natürlich Megaspass.

    Wer sich nicht so auskennt, schau mal unter Zams Chanel auf YouTube. Da seht Ihr auch die Funktionsweise vom Park Tool auch in einigen Filmen. Erklären kann Martin das auch prima. Ist zwar meistens Honda, aber kein Unterschied beim Lenkkopflager.

    Geht natürlich auch mit Hammer und Meisel für die Sparfüxe.....nicht mein Ding.

    Bikergruss

    2 Mal editiert, zuletzt von Guido H. (3. Dezember 2018 um 17:51)

  • Bei einer Beschichtung wird naturgemäß Material aufgetragen. Ist dafür genug Platz (in den Klemmungen, in den Bohrungen für die Köpfe der Klemmschrauben)? Die Anlage des Lagers auf der Gabelbrücke sollte frei (und damit plan) bleiben. Beschichten bei eingebautem Lager dürfte richtig Murks sein, denn wie soll verhindert werden, dass sich das Zeug zwischen Lager und Brücke setzt und die Teile nachhaltig verklebt? Eloxieren wäre sicher unkritischer, allerdings besteht gerade dabei die Gefahr, dass das Schwarz immer heller wird und schließlich einen Braunton annimmt. Triumph-Fahrer kennen das von den Schwingenaufnahmen. Eine Beschichtung ist dagegen farbechter. Du solltest das nicht den offenbar begrenzten Hobbymittel angehen (Wenn schon das Entfernen des Lagers eine Herausforderung ist, wird das Projekt schnell zum Problem), sondern dich an jemanden wenden, der so etwas zum Beruf gemacht hat. Die untere Gabelbrücke kostet als Ersatzteil 340€, die obere 280€.

  • Nur mal zu meinem allgemeinen Verständnis.

    In die untere Gabelbrücke ist das mittlere Rohr (Lenkrohr).

    Dieses muss nicht zum pulvern raus!? (wenn ja , warum?) Das Teil ist vom Werk so fest verpresst das es beim erhitzen fürs Pulvern keinen Schaden erleidet, laut Aussage Schlossermeister und Pulverei.

    Auf dieses Lenkrohr ist unten eine Lagerabdeckung gesteckt , die nur dafür da ist das das Fett an seinem Ort bleibt und kein Schmutz ins Lager eindringt. Darüber kommt der Lagerring , der erhitzt wird um ihn von dem Lenkrohr zu bekommen! Das dieser nur zur Demontage erhitzt wird stell ich mal in Frage, siehe Anleitung dazu ( Bild 4). Darauf sitzt dann das Kegelrollenlager!

    Damit die Anlage oder auch Auflage auf der GB Unten frei ist fürs vernünftige Abkleben beim Pulvern, weil danach alles wieder plan aufliegen muss , sollte die Lagerabdeckung sowie Lagerring und Kegelrollenlager natürlich raus. Da führt kein Weg dran vorbei.

    Das Einzige was da Fest saß bei mir , war der Lagerring, der auf 80 Grad erhitzt wurde zum Lösen und ebenso wieder zur Montage. Der Rest hatte genug Platz um ohne Sorgen entfernt werden zu können.

    Ist das bei euch anders oder bezeichnet man das Ganze Konstrukt als Lager?

    Das einzige Spezialwerkzeug was von meinem Schlosser-Kumpel benutzt wurde , war der Abzieher. Guido, ist das andere Teil um das Lenkrohr zu entfernen oder wozu? Benutzt du die Teile regelmäßig oder warum der preisliche Aufwand? Bei BMW hätte mich das Ganze ohne einen Handschlag zu tun, 300€ gekostet. Meinen Respekt sich das Equipment für die Garage zu holen. Bin ein Freund von vernünftiger Arbeit. Versuch immer einen Kompromiss zu finden damit Aufwand und Nutzen nicht zu Weit auseinander klaffen.

  • Hallo Guido,

    offensichtlich ist der Eindruck entstanden, dass ich nur Hobbywerkzeug und begrenzte Mittel zur Verfügung habe. Ich habe schon ein paar Motorräder umgebaut und auch schon ein paar Lager entfernt. Das ging mal leichter und mal weniger leicht. Ich besitze auch Abzieher, wovon aber nicht jeder immer passt. Und es ist (für mich) wirtschaftlich Unsinn einen Abzieher für mehrere hundert Euro zu kaufen, wenn ich das Abziehen des inneren Lagerringes vom Lenkrohr auch machen lassen kann.

    Btw: das Lenkrohr auf keinen Fall entfernen!!! Das geht mit üblichem Werkzeug nicht. Sicher bekommt man das auseinander und auch wieder zusammen, aber bei BMW gibt es eine eigene Station, wo das korrekte Einpressen eben dieses Lenkrohres überprüft wird. Das ist wohl nicht ohne, wie man mir sagte.

  • Wie habt ihr Schwarzgabelgebrückten denn das Thema Lenkkopfmutter gelöst? Die alu farbene zu verwenden kommt für mich dann nicht mehr in Frage. Ich tendiere zur eloxierten Gilles. Aber eloxierte Teile, an welche man mit Werkzeug ran muss... :verdutzt Das ist immer so eine Sache. Oder wie macht ihr das. Einfach Klebestreifen drauf und anziehen?

    Hier ein Link zu dem Gilles Teil: https://www.louis.de/artikel/gilles…86d63f34ca934e6

  • Hab meine mit Pulvern lassen und die Nuss abgeklebt , dass ist natürlich wie Lotto spielen und hat an einer kleinen Stelle leider etwas gelitten. Gerade bei dem Drehmoment ! Schwieriges Thema. Deswegen sieht man bei den meisten Schwarzgabelgebrückten diese Mutter auch noch Original Silber.

    Die von Gilles ist ne Coole Alternative, merke ich mir mal.

  • Man benötigt kein Spezialwerkzeug um die Lager des Lenkkopfes auszubauen.

    Ein Ringschlüssel SW 36, ein Hakenschlüssel (vom Fahrrad), ein 4er Durchschlag und ein 23 cm langes Rohr, Hammer und Tesafilm haben bei mir gereicht. Ich habe die Lenkkopflager gerade gewechselt.

    Es sind keine Kegelrollenlager verbaut.

    2014er )T, 42.000 km

    fu Zitronenhaubenkakadu

    Einmal editiert, zuletzt von lugekri (6. Dezember 2018 um 17:11)

  • Klar, mitpulvern geht natürlich. Aber Pulver + Klebestreifen. Irgendwann passt die Nuss auch nicht mehr drauf. :brauen

    Gibt es Nüsse mit Hartkunststoffeinsatz zum schonenden Anziehen? Bei den Gabelcartridges von Öhlins gleiches Thema. Schwarz eloxierte Oberfläche, wo man u.U. mehr als einmal mit Werkzeug ran muss.

    Einmal editiert, zuletzt von zeh-a (9. Dezember 2018 um 19:56)