Zündschloss eingefroren

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1. offizieller Beitrag

    Hallo, mal eine kurze (aber wirklich ernst gemeinte) Frage an alle, die auch im Winter zumindest zeitweise fahren.

    Mir ist in den letzten 2 Wochen Nachts zweimal das Zündscloss eingefroren. Zündschlüssel ließ sich daher nicht mehr komplett einstecken. Nachdem ich den Schlüsse erwärmt habe (Kerzen und Streichhölzer aus der Adventszeit ware noch griffbereit) konnte der Schlüssel eingesteckt werden, nach weiterem mehrmaligen Erwärmen dann auch auf Zündung an gedreht werden. Soweit, so gut. Am Freitag ist mir dann aber beim Fahren der Zündschlüssel im Schloss festgefroren. Zündung aus ging glücklicherweise noch, abziehen war aber nicht mehr möglich. Ergo stand das Moped "Startklar" 4 Stunden auf dem Parkplatz vor der Firma, bis die Sonnne ein paar Plusgrade spendiert hat.

    Wer kennt das von seinem Mopped und was habt Ihr dagegen unternommen? Graphitspray?

    An die Unwissenden unter uns: Verschont mich mit Vorschlägen die "nur fahren wenn es warm genug ist", "kauf wieder ne GS, bei Keyless Go gibt es das Problem nicht" oder ähnlichem Unsinn. Ich muss (und wenn ich nicht muss will ich) bei solchen Bedingungen fahren. Das Familien-Vierrädrige habe ich nur selten zur Verfügung.

    Gruß, Martin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Martin, du scheinst hart im Nehmen. Bei der ar...Kälte bleibt der Bock in der warmen Garage.... :brauen

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    Servus Martin,
    in der Reparaturanleitung steht folgendes:

    "...Wichtig: Zünd-Lenkschloss, Schloss im Tankdeckel und Sitzbankschloss NICHT mit Ölspray oder gar Kettenspray schmieren. Zum schmieren der Schlösser nur Unirex S2, BMW Schließzylinderfett oder ein anderes spezielles Schlossspray auf Graphitbasis verwenden..."

    hoffe das hilft Dir weiter.

    Servus
    Andi

    Danke zuerst einmal für die Tips.

    Die Idee mit der warmen Garage habe ich Familienintern inzwischen genehmigt bekommen, heute Nacht ist nicht Laternenparken angesagt. Aber kurz vor 7 ist dann wieder freie Wildbahn angesagt.
    Das Graphitspray leuchtet mir ein, bei Fett würde ich fürchten, dass es auch relativ unbeweglich wird. Mal sehen, was ich morgen in der örtlichen Auto Werkstatt abgreifen kann.

    Gruß, Martin

    Die kommende Woche sollen ja zweistellige Minusgrade werden. Vielleicht kannst du die geringe Luftfeuchtigkeit nutzen um das Schloss richtig durch zu trocken nachdem es erst einmal getaut ist und ab dann hilft sicher eine Plane.
    Versuche das Schloss ein paar mal mit einem Föhn zu erwärmen und wieder in der trocken Kälte abkühlen zu lassen.
    Wenn du Glück hast ist das nach 3 - 4 Mal die Feuchtigkeit raus. Danach laut Empfehlung schmieren und dann ist hoffentlich Ruhe in Zukunft.

    Grüße und Hut ab. Bei den Temperaturen fahren ist hart.

    Servus
    Andi

    Zitat von hardholgi

    Öle und WD40 würde ich keinesfalls verwenden, wie auch nicht beim heimischen Haustürschloss. Graphitpulver bzw. Graphitspray ist okay.


    Das sollte jeder beherzigen, "normale" Öle oder Fett bindet mit der Zeit hervorragend Staub und Dreck. Es gibt etliche Produkte extra für Schlösser, Graphit wäre mein Favorit.

    In moderne Türschlösser gehören weder Öle noch Graphit. In Vertrauen auf die alten Hausmittel habe ich ein BKS Janus mit Graphitpulver fast außer Gefecht gesetzt und erst dann reumütig die Herstellerempfehlungen gelesen. Nun ist das Zündschloss nicht mit so einer filigranen Mechanik gesegnet.
    Im ersten Schritt sollte das Schloss getrocknet werden, notfalls mit dem Fön. Dann mit einem explizit für Schlösser vorgesehenen Mittelchen schmieren ( gibt es z.B. von Abus in fast jedem Baumarkt). Sollte das Motorrad unter der Laterne parken, wäre bei Nichtgebrauch das Abdecken des Schlosses zu empfehlen.

    Zitat von 9tAndi

    Die kommende Woche sollen ja zweistellige Minusgrade werden. Vielleicht kannst du die geringe Luftfeuchtigkeit nutzen um das Schloss richtig durch zu trocken nachdem es erst einmal getaut ist und ab dann hilft sicher eine Plane.
    Versuche das Schloss ein paar mal mit einem Föhn zu erwärmen und wieder in der trocken Kälte abkühlen zu lassen.
    Wenn du Glück hast ist das nach 3 - 4 Mal die Feuchtigkeit raus. Danach laut Empfehlung schmieren und dann ist hoffentlich Ruhe in Zukunft.

    Keine Wärme bei der Kälte. Ein gutes Vakuum bei zweistelligen Minusgraden und man spricht von Gefriertrocknung. Trockener geht’s nicht ( bis zum nächsten Tropfen Regenwasser).
    SCNR

    Gefriertrocknen, genau das war der Plan. Weil aber das Schloss bereits vereist ist und Eis noch weitere 10.000 Jahre benötigt bis es abgetrocknet ist, der Vorschlag mit dem sanften erwärmen. Wenns funktioniert hat man in weniger als ner Stunde alles in trockenen Tüchern.

    Servus
    Andi

    Der Mechaniker meines geringsten Misstrauens hat es jetzt mal mit einem Schlosspry versucht, das auch für Schlösser an Autotüren zur Schmierung verwendet wird (also "nein", kein Enteisungsspray) und meint, das sollte das eingedrungene Wasser wohl verdrängen - wohin könnte er aber auch nicht sagen :)

    Fön zum Erwärmen hatte ich gestern Abend ergebnislos probiert....


    Ich werde weiter berichten, soll ja angenehm kalt bleiben.

    Gruß, Martin

    Zitat von Brainbomber

    Ich empfehle WD 40...Nach kurzer Zeit mit Pressluft ausblasen :daumen-hoch


    Damit machst du das Schloss zielgerichtet kaputt. >80% Petroleum werden dein Schloss ziemlich effektiv entfetten, mit der Druckluft bringst du dann das verdrängte Wasser ebenso effektiv in ungefähr jede Ritze wo es nicht hin soll und Bauteile zum oxidieren bringt

    Zitat von Madin

    Mir ist in den letzten 2 Wochen Nachts zweimal das Zündscloss eingefroren.

    Ich hab das Problem gottlob nicht (mehr) am Motorrad, aber an diversen anderen Schlössern im Aussenbereich gehabt. Was mir half/hilft war erstmal gangbar machen (wie von dir beschrieben mit erwärmtem Schlüssel), dann möglichst bald im warmem Raum trocknen, Vorhängeschlösser beispielsweise auch in dem oft genannten Sack Reis, mit einem Stoffsack vielleicht auch beim Zündschloss anwendbar. Danach hab ich die Schlösser mit feuchtigkeitsverdrängendem und nicht harzendem Nähmaschinen- oder (gutem) Waffenöl (kein Ballistol!), oder seit kurzem auch ABUS (oder ICON) -Schlossspray geflutet und nach kurzer Einwirkzeit mit Druckluftspray, so gut es halt ging, ausgeblasen. Danach wurde mittels Tube und Schlüssel Unirex S2 eingebracht und per Schlüsselbewegung verteilt. Nach einer solchen Behandlung ist mir kein Schloss mehr fest gegangen. Ein Bekannter berichtet Gleiches von seinen draussen überwinternden Landmaschinen. Von Graphite raten Schlosshersteller inzwischen einhellig ab.

    Hoffe, dass du das in den Griff bekommst und dir auch sonst nix abfrierst bei den Winterfahrten! :daumen-hoch

    Höre dir jeden Ratschlag aufmerksam an, aber befolge keinen - auch diesen nicht! :altersack