Angst und Ungutes Gefühl nach Rutscher

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  • Hallo liebe Haudegen/Cruiser/Schisser/Anraucher und einfachso Umfaller,

    mir ist vor ein paar Tagen mein erster großer Rutscher passiert und irgendwie hat sich seit dem so ein ungutes Gefühl bei mir eingeschlichen.
    Zum Tathergang: Ich fahre mit so mittelmäßiger Geschwindigkeit und mittelmäßiger Schräglage (will sagen: ich war weder lahmarschig, noch flott unterwegs) auf der Innenspur eine zweispurige Abfahrt entlang. Es hatte geregnet und die nasse Fahrbahn war durch die Tiefe Sonne schlecht erkennbar. Das wurde mir fast zum Verhängnis, weil am Ende der Kurve ein riesiges Bitumenfeld (haha, klingt wie ein Blumenbeet...) war. Es kommt was kommen muss: das Vorderrad macht aus heiterem Himmel den Abgang, die Traktionskontrollleuchte spielt Flipper und ich warte vergebens, dass sich da irgendwas fängt. Als ich merke, dass da nix mehr geht, schiele ich gerade noch so nach links, um zu schauen, ob wenigstens kein Auto kommt und rette die NineT auf die linke Spur. Auf den nächsten Kilometern wusste mein Lenker mal, wie ich mich dauernd mit der Vibration fühle, so haben meine Hände geschlottert. Ich muss auch sagen, dass ich mir nicht ausmalen will, was wohl passiert wäre, wenn da ein Auto neben mir gewesen wäre; weiter auf meiner Spur zu bleiben, hätte ich wohl nicht wirklich mehr hinbekommen...

    Das ist das eine. Das andere ist jetzt leider, dass ich andauernd ein ungutes Gefühl beim Fahren habe. Dauernd vermute ich, dass sich mein Vorderrad schwammig anfühlt oder habe Angst bei Regen normal in die Kurve zu fahren. Ich weiß, das klingt dämlich, aber plötzlich spielen auch so Kleinigkeiten, wie der Rechtsruck bei langsamer Fahrt eine Rolle, weil sich jede "Anomalie" irgendwie mit dieser Erinnerung verbindet; sprich: Ich weiß nicht mehr so recht, was ich mir einbilde und was "wirklich" gerade passiert.

    Irgendwelche Tipps oder Erfahrungen, die da helfen? Ich bin generell bei Regen eher unsicher und die NineT ist mein erstes Motorrad und jeder Ratschlag wird gern angenommen/angehört. Ich hatte ja vorher nicht wirklich probleme damit, mich in die Kurve zu legen, aber ich bin wirklich 1-2m ohne irgendwelche Kontrolle über diese scheiß Ausbesserungen geschlittert und bin jetzt andauernd am Boden scannen und vergesse so ein wenig das Fahren an sich ...
    Hier mal die Stelle vom Google-Satellit. Denke man sieht ganz gut, wie weit mich das da rausgetragen hat.

    Gruß
    Cali

  • Meine beste Erfarung bei solchen Situationen ist:

    Rauf auf den Bock und fahren, fahren, fahren...

  • Ja. Das kenne ich.
    Sicherlich ist es ein wenig Typsache. Manche fahren nach einem Sturz nie wieder wie vorher. Ich habe über 30 Jahre Pferdesport betrieben, daher hieß es für mich schon immer nach einem Sturz möglichst schnell wieder "aufsitzen". Es wird schon wieder, aber es braucht halt seine Zeit. Der Rutsch fährt erst mal mit. Aber je mehr Du fährst, umso schneller ist er weg.
    Ich würde Dir raten, im Frühjahr ein Sicherheitstraining mitzumachen und bei Regen den Schwerpunkt nicht auf Schräglage zu legen. Man kann normal fahren, aber bedacht. Bitumen ist immer ekelhaft. Und such Dir ein paar gute Fahrer, bei denen Du mit kannst. Das gibt Sicherheit, Routine und Erfahrung.
    Und guck mal, welche Reifen Du drauf hast ;)

  • gut das weiter nichts passiert ist!
    vielleicht denkst du mal über ein Fahrsicherheitstraining nach, die machen da tolle Sachen.
    Der ADAC macht auch was mit BMW zusammen, schau mal, ... und bleib oben ;)
    vG Heiner

  • Auch nach langer Zeit, halte ich mich im Regen zurück.

    Sieh mal das positive! Du hast eine wichtige Erfahrung gemacht, ohne dafür bezahlen zu müssen.

    Und es gehört nun mal zum Motorradfahren dazu, die Fahrbahn ununterbrochen zu scannen. Ob nass oder trocken.
    Split, Raps, Sand etc. streckt Dich ebenso wie nasser Bitumen nieder.

    Fahre und sei vorsichtig. Alles wird gut.

  • servus,
    an der markierten Stelle hattest ja wenig bis keine Schräglage oder, somit vermute ich mal, dass du wie im Sommer gewohnt am Gas /Quirl gedreht hast, oder gab es einen Grund zu Bremsen, weil dir das Vorderrad weg schmierte?

    Gruß
    KH

  • Hier kann schlechte Sicht, nasser Bitumen und Kälte Reifen zusammen. Da war nichts mehr zu grippen. Sei froh, dass es gut ausging und tröste dich damit, dass das eine Ausnahmesituation war. „Einfach“ regennasser Asphalthat noch relativ guten Grip. Weiterfahren.

    Holger

    - Boxern seit 1987 -

  • Also zuerst mal: lass den Hobel mal im Winter in der Garage :D

    Na mal Scherz beiseite. Alles was die Kollegen hier bezüglich Training und gleich wieder aufsteigen geschrieben haben stimmt schon mal und empfehle ich auch. Wenn Du gern liest lege ich Dir das Buch „A Twist of the wrist“ von Keith Code ans Herz. Da hab ich mir viel rausziehen können was man gut beim fahren umsetzen kann.

    Grundsätzlich ist es so das Du etwas tust was Du erst erlernen und verbessern musst (vergiss mal das Fahrschulwissen). Dieser Prozess schließt Fehler natürlich ein. Was glaubst Du wie oft ein Valentino Rossi in seinem Leben schon auf der Schnauze gelegen hat....

    Im öffentlichen Straßenverkehr ist das natürlich heikel. Deshalb wie schon geschrieben bei einem Training im abgesperrten Bereich rantasten.
    Kopf nicht hängen lassen und bei schlechter Witterung vorsichtig fahren.

    VG
    Carsten

  • Mein Tip: Mach mal ein Moto Cross Fahrtraining. Sollte m.E. jeder Motorradfahrer machen. Da lernst du mit nem unruhigen Motorrad, rutschenden und blockierenden Rädern umzugehen. Man bringt im Gelände ja teilweise gezielt Räder zum blockieren und ausbrechen. Wenn man weiß, wie das geht, nimmt das den Schrecken und man reagiert statt nurmehr Passagier zu sein.

    Nicht umsonst trainieren professionelle Straßenrennfahrer auf der MX Strecke.

    Das unterschreibe ich voll. Hab letztes Jahr bei MS2 einen Tag Offroad Training gemacht und es ist Wahnsinn wieviel Du davon auf der Straße profitierst. Das steht dieses Jahr 100 Prozent wieder auf dem Programm.

  • Hallo Don_Cali,


    mach Dir nichts daraus und fahr einfach weiter.

    Das Phänomen kenne ich, denn im nassen sind die Straßen in den Einflugschneisen des Frankfurter Flughafens immer extrem rutschig.
    Besonders fällt mir das an der Abfahrt Frankfurt Süd von der A3, B43, B44, Neu Isenburger Kreisel und im Bereich vom Offenbacher Kreuz/Babenhäuser Landstraße auf, da komm ich mehrmals pro Woche mit dem Bürgerkäfig lang.

    Der Kreuzungskreisel B45, B448 ist davon ja nicht weit weg...

    Immer wieder verfallen wir der törichten Annahme, dass die kommenden Jahre eine Fortschreibung dessen sein werden, was die vergangenen Jahre geschah...

  • Kann mich den "Vorschreibern" nur anschließen. Weiterfahren, damit wieder Vertrauen aufkommt.

    Fahrbahn ständig im Blick haben und immer dran denken, in solchen Bereichen wie Kreisel, Ausfahrten usw. hat man viel Gummiabrieb und auch verlorene Flüssigkeiten. Nicht alle schrauben ihren Tankdeckel wieder zu :D

    Mir ist mal die GS einige km weiter am Kickes-Stadion über beide Räder weggerutscht ... Exakt die gleiche Erfahrung gemacht.

    After No Fear is OH SHIT !

  • Get over it!
    Und Schluß!
    Ciao

    SANDRIN

    Hammering Shit Can Driver
    Riding 16er Macan GTS, 15er CrossPolo, 68er 280SL, 03er Cruiser, 17er Scrambler
    Flying UH-1D "HUEY", Mi-8 "HIP", AS-532 "COUGAR"

  • Guten Morgen,

    ja es ist halt nicht Sommer. Und wer bei diesen Temperaturen fährt sollte sich dessen auch bewusst sein. Der Asphalt ist kalt und der Reifen wird auch nicht so richtig warm, dazu noch Regen, Bitumen, Kurve. Aber Das hast Du ja selbst erlebt. Und ich kann auch nur sagen: Fahren fahren und nochmals fahren.

    Ich fahre auch das ganze Jahr, aber bei der Jahreszeit bei den Bedingungen eben einfach auf einem anderen Level wie im Sommer :) Mir gehts da einfach etwas in Bewegung zu bleiben auf dem Motorrad. Die Sinne auf Level zu halten usw. Nicht darum irgendwelche Schräglagen zu erreichen :)

    Sicherheitstraining kann helfen dein erlebtes wieder wet zu machen :) Macht dazu noch spaß und man lernt sein Moped mal richtig kennen *grins*

    Also Mach nen Haken dran, setzt Dich drauf und fahre fahre fahre

    lg coffee

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  • Da hilft wirklich nur: fahren, fahren, fahren.

    Mich hatte es auch schon 2 Mal auf der Strasse erwischt (beide Mal nichts weltbewegendes, von dem her schnell verarbeitet). Dann noch einmal auf der Rennstrecke ist mir bei Tempo 120 und viel Schräglage das Vorderrad weg. Mir nix passiert, die RR war auch schnell wieder einsatzbereit. Aber trotzdem blieb nachher das ungute Gefühl. Es war sicherlich auch nicht ideal, dass es der letzte Event im Jahr war und ich erst etwa ein halbes Jahr später wieder auf die Renne ging. Habe jedenfalls zwei komplette Events gebraucht, bis ich wieder der Alte war. Das Gute war bei mir, dass ich mir sicher war, woran es lag. Darauf lässt sich leicht aufbauen und wieder langsam ans (eigene) Limit tasten.

    Kopf hoch, das wird wieder. Und die vorgeschlagenen Sicherheitstrainings sind auf jeden Fall eine gute Sache. Will jetzt dann unbedingt mal in den Enduropark Hechlingen von BMW. Soll auch eine geniale Weiterbildung sein.