Fahrwerkeinstellung

Hallo Slowy.
Am besten selber ausprobieren, doch nach meinen ersten Erfahrungen würde ich empfehlen, bei 60 kg Sozia die Federvorspannung erstmal auf ca. "20 Klicks rein" einzustellen und dann Probezufahren. Die Dämpfung würde ich von Deiner Soloeinstellung aus nochmal 1/2 Umdrehung reindrehen (im Uhrzeigersinn). Von da aus Feinabstimmung, d.h. eine Viertelumdrehung weiter rein oder wieder raus. Du wirst es auf den ersten Bodenwellen in Kurven sehr schnell merken, ob zuwenig oder nicht.

Grüße,
Holger

Da hinkt es dann.
Was sind die Parameter für ein perfekteingestelltes Fahrwerk.
Wie sollte das Moped liegen bei Bodenwellen.
Soll es tief eintauchen oder doch lieber Stramm bleiben.
Soll es leicht springen oder doch ein wenig hüpfen.

Bin da sehr unerfahren, was Zweiräder angeht.

Gruß Slowy

>> Was sind die Parameter für ein perfekteingestelltes Fahrwerk. <<
Federvorspannung solo: manche mögen das Heck lieber höher, weil die Maschine dann handlicher wird (aber auch nervöser und Du sitzt mehr nach vorne geneigt), manche mögen es nicht so hoch. Ausprobieren zwischen Null und 50% Vorspannung (also 0 Klicks bis 20 Klicks), was Dir vom Handling der Maschine her besser behagt.
Federvorspannung mit Beladung und/oder Sozia: um so viel erhöhen, dass Deine o.a. Geometrie auch mit Beladung beibehalten bleibt. Tipp: wenn Du Deine Soloeinstellung gefunden hast, dann sitz auf der Maschine auf und leuchte im Dunkeln in ca. 10 m Abstand an eine Wand. Markiere die Hell/Dunkelgrenze. Jetzt lass die Sozia aufsteigen und erhöhe iterativ die Vorspannung soweit, bis die Hell/Dunkelgrenze wieder dahin kommt, wo sie bei Solobeladung und Solovorspannung war.

>> Wie sollte das Moped liegen bei Bodenwellen. <<
Es soll natürlich ein- und wieder ausfedern, aber nicht nachwippen.

<< Soll es tief eintauchen oder doch lieber Stramm bleiben. <<
Das kannst Du bei der NineT gar nicht einstellen. Du kannst hinten nur die Zugstufendämpfung verändern, die wirkt nur beim Ausfedern, aber nicht beim Einfedern.

<< Soll es leicht springen oder doch ein wenig hüpfen. >>
Niemals. Idealerweise bleiben die Räder immer am Boden, das ist die Aufgabe der Federung plus Dämpfung.

<< Bin da sehr unerfahren, was Zweiräder angeht. >> Macht gar nichts, einfach mal die Einstellmöglichkeiten ausprobieren und auf der immer gleichen kurzen Teststrecke (mit Fahrbahnflicken, mit Verwerfungen, mit Bodenwellen und Kurven) probefahren. Das kostet halt Zeit, aber Du merkst sehr schnell die Unterschiede. Alternative Feder/Dämpferelemente brauchst Du erst, wenn Du nach all dem Ausprobieren noch immer unzufrieden bist. Merke: prinzipiell ist die NineT vorne eher weich, hinten hart. Diese Charakteristik kriegst Du durch Einstellen freilich nicht weg.

Viel Erfolg,
Holger

Ok, habe meine Tagesziele erreicht.
Werd mich dann mal umziehen und aufs Moped hüpfen.

Gruß Slowy

Slowy
so weich wie möglich
so hart wie nötig
viel Spaß beim "Schrauben"
Baldur

So, erster Eindruck......anderes Moped.
Nimmt die Huckel jetzt wesentlich weicher. Hebe also nicht mehr mit dem Arsch ab.
Eingestellt habe ich erst mal so wie hardholgi, dann lechtes Feintuning.
Vorspannung einen Klick mehr und Zugstufe auf 1,5 Umdrehungen.
Las es erst mal Wirken.
Kommt mir jetzt alles ein wenig zu Weich vor.
Sollte ich in 2 Tagen immer noch den Eindruck haben wird weiter rumgedreht.
Danke für die Hilfe.

Gruß Slowy

Nachdem hier wirklich viel Interessantes zur Fahrwerkseinstellung zu lesen war wollte ich bei meiner Nine t ebenfalls mal
was mit der Dämpfung ausprobieren, allerdings kann ich keine Einstellschraube dafür finden.
Ich habe das original Federbein von BMW drin, in der Bedienungsanleitung auf Seite 41 ist auch eindeutig die
Einstellschraube beschrieben. Bei mir ist aber keine zu finden!
Ist das sonst schon mal jemanden aufgefallen ? Claus

Klaus,
das ist ja ein starkes Stück. Ab zum Verkäufer und reklamieren.
Ich hätte jetzt zuerst spontan drauf getippt, dass man Dir ab Werk ein Federbein eines ausländischen Marktes verbaut hat, in dem es keine Zugstufendämpfung gibt. Aber auch sowas kann ich mir kaum vorstellen.

Gruß,
Holger

Danke Schorsch und Holger, nein das ist kein Sondermodell für den Chinesischen Markt oder sowas. Die haben ganz einfach
das Federbein verdreht eingebaut. Nach eingehender Untersuchung habe ich die Schraube auf der anderen Seite gefunden.
Nur kann man da nix einstellen weil man da wegen dem Kardangehäuse nicht hinkommt.
Habe bald einem Termin für die Inspektion, dann können die das ändern.
Nur ist dann der kurze Spritzschutz und oben die Federvorspannung auch verdreht.
Grüße, claus

Da solltest du mitleidslos darauf bestehen, dass die Werkstatt das Federbein zerlegt und richtig montiert oder ein neues einbaut. Man fragt sich nur, wie die Endkontrolle im Werk aussieht. Die Übergabeinspektion kann auch nicht so sorgfältig gewesen sein. Und das, wo doch die Überführungskosten gerne damit begründet werden, dass neben dem Transport darin auch die technische Überprüfung vor Auslieferung an den Kunden enthalten ist. Wozu doch sicher auch die Kontrolle der Werkseinstellungen von Luftdruck und Fahrwerk gehören.

Soweit ich mich an meine GS-Federbeine erinnern kann, kann man die untere Halterung - die ja nur über die Kolbenstange mit dem oberen Teil verbunden ist - einfach drehen, da ist kein Gewinde oder so. Man kann auch die Feder beliebig im Federbein drehen. Das heißt, der Umbau ist eine Kleinigkeit: Motorrad unterm Motor abstützen bzw. Heck hochbinden, untere Federbeinschraube lösen (ist ws. mit Loctite gesichert) , Federbein unten um 180° drehen, wieder einbauen. Das Federbein muss gar nicht zerlegt werden.

Gruß,
Holger

ja, das dachte ich auch, aber so einfach ist das nicht. Ich habe heute mal das Federbein ausgebaut, geht relativ einfach.
Man kann das Unterteil gegen das Oberteil auch drehen, aber der kurze Spritzschutz aus Kunststoff, der dreht sich mit.
Dieses Teil kann man auch nicht alleine zurückdrehen weil das einen Verdrehschutz hat. Die Aufnahme ist teils rund mit
abgeflachten Seiten. Da müsste man das Federbein total zerlegen, und das mache ich lieber mal nicht.
Oder kann mir jemand einen Tipp geben, wie das auseinander und dann wieder zusammen gebaut wird?

Der Fehler liegt also schon bei der Vormontage des Federbeins beim Zulieferer.
Ich werde am besten ein Neues einbauen lassen, auf Garantie natürlich.

Claus

Wenn ich alle Berichte hier Revue passieren lasse, ist es dann richtig, das ich durch die Erhöhung der Federvorspannung das Heck und damit auch eventuell die Fußrasten höher von der Fahrbahn bekomme?

Jepp, Werner. Genau so isses.

Grüße,
Holger

Bei der 9T ist das aber ein kleines bisschen anders.

Die originale Feder hinten ist so hart, dass im unbelasteten Zustand die Schwinge immer am unteren Anschlag liegt.
Gleichbedeutend mit Null negativen Federweg = maximale Höhe des Motorrades.
Belastet man das Motorrad mit einer normalgewichtigen Person sollte sich bei Null Federvorspannung etwa ein negativer Federweg von mindestens 1 bis 3 cm einstellen.

Wenn man jetzt die Federvorspannung weiter erhöht, verringert man nur den negativen Federweg in Richtung Null. Folge: die Schwinge kann nicht mehr ausfedern. Bei Geradeausfahrt ist das gleichbedeutend mit einem Komfortverlust. Bei der Kurvenfahrt wird das kritischer, weil dann bei Unebenheiten ein kontinuierlicher Bodenkontakt* nicht mehr gegeben ist und damit die seitlichen Führungskräfte massiv eingeschränkt werden.

* Zusammenhang besteht zu den ungefederten Massen

Zitat von Daysi

Mit Erhöhung der Federvorspannung bitte auch die Dämpfung erhöhen

das ist normalerweise so richtig - nur wenn man keinen negativen Federweg mehr hat, ist die Dämpfung der Zugstufe wirkungslos!

Wie würdet Ihr die Virspannung und die kleine Schraube bei meinen 96 KG bzw 100 KG in Montour einstellen? Danke!

Wieso muss ich das jetzt wieder machen ?
Habt ihr alle keine Eier in der Hose ?

Na gut, einer muss es ja machen. Warum also nicht der Migrant.

DoubleX, fress die Hälfte und nehm endlich ab.
Ist doch nicht so schwer, oder ?

Gruß Slowy