Überwintern in Korrosionsschutz Faltgarage

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  • Hallo zusammen,

    da leider meine Garage feucht ist, wollte ich mir zum Überwintern folgenden Faltgarage zulegen.

    Garage

    Der Verkäufer sagte mir, dass ich dazu den Tank leer machen müsste, da sonst ein explosives Gemisch entstehen würde?!?!
    Hat einer von Euch Praxiserfahrung mit dieser Faltarage?
    Welche Größe habt ihr im Einsatz?

    Gruß Stefan

  • Die RS hat schon einige Winter in so einer Plastiktüte verbracht. Da die an sich sehr schnell Rost ansetzenden Bremsscheiben auch nach einem halben Jahr immer blank waren, scheint die Sache zu funktionieren. Den Tank hatte ich immer gefüllt, zu Explosionen ist es nicht gekommen. Allerdings ist die Batterie auch ausgebaut und beim Öffnen der Verpackung bin ich als Nichtraucher keine Gefahrenquelle.
    Der Verkäufer hat die Sicherheitshinweise (bei Louis online nachzulesen) auch überinterpretiert. Es entstehen keine explosiven Gemische durch Kraftstoff und den Wirkstoff. Es geht allein um mögliche Kraftstoffausdünstungen aus dem Tank, die natürlich nicht entweichen können und sich dann beim Öffnen u.U.bemerkbar machen. Das gilt aber auch im Fall einer schlecht belüfteten Garage. Zum Schutz vor Kondenswasser lege ich einen Luftentfeuchter mit ein. Nimm die Große. Zuviel schadet nicht (was über ist wird eingerollt) und das Überziehen ist Fummelei genug.

  • Ich benutze diese Folie schon seit einigen Jahren, weil ich das selbe Problem mit feuchter Blechgarage habe. Besonders blanke Aluteile (bei alten Mopeds) hatten regelmäßig nach dem Winter weißgraue Ausblühungen. Eingepackt in die Folie ist mir sowas nie mehr passiert, sie funzt wirklich gut.

    Den Hinweis auf den zu leerenden Tank halte ich für absoluten Blödsinn, sowas hab ich noch nie gemacht.

    Beim Einpacken muss man etwas gewissenhaft vorgehen. Den Sack genau mittig platzieren und dann die Flächen vom Reißverschluss ausgehend ringsrum nach unten rollen. Dann Moped drauffahren und vorsichtig aufbocken, damit die Folie nicht beschädigt wird. Dann kann man die Folie wieder nach oben ausrollen und den Reißverschluss schließen. Beim Schließen kurz vor dem Ende noch ein bisschen die Luft rausdrücken. Je weniger überschüssige Luft im Sack ist, desto schneller und besser kann sich der Wirkstoff auf den Oberflächen verteilen.
    Aus letzterem Grund halte ich überhaupt nichts davon, die größere Folie zu verwenden. Die ist für Wohnzimmerschrank-Tourer gemacht und nicht für Nakeds.
    Wenn der Wirkstoff mal irgendwann verbraucht ist (Hersteller sagt, nach 2 Jahren, halte ich für übertrieben), kann er auch wieder aufgefrischt werden. Die Folie hält also auch einige Jahre.

    Gruß
    Thomas

  • Hallo,

    ich wollte auch das Moped innerhalb der Folie aufbocken.
    Damit die Folie -durch die Räder der Montageständer- nicht aufreißt,
    wollte ich Schrankrückwände -innerhalb der Folie- auf den Boden legen.

    Die Batterie werde ich über das fürs Überwintern auch ausbauen.
    Ansonsten steht das Moped in einer sehr gut durchlüfteten Garage.

    Zur Größe der Garage: zwei Antworten drei Meinungen. :nicken

    Gruss Stefan

  • Was sol das evakuieren der Luft für Vorteile bringen? Um empfindliche Technik vor Korrosion zu schützen, wird normalerweise ein Überdruck erzeugt...

    Immer wieder verfallen wir der törichten Annahme, dass die kommenden Jahre eine Fortschreibung dessen sein werden, was die vergangenen Jahre geschah...

  • Na ja weil Unterdruck Wasser eher ansaugt. Ich halte diese ganz Verpackung für Problematisch, ein "Atmen" ist nicht möglich. Dies ist aber wichtig wenn die Aussentemperatur schwankt. Warum nicht einfach eine Abdeckhaube übers Bike werfen und fertig, wenn es in der Garage steht? Was soll denn passieren?
    Das ist zu viel Liebe... :)

  • Na ganz einfach, der Atmosphärenausgleich funktioniert von innen nach außen...

    …Beispiel Offshore Windenergieanlage. Damit die salzhaltige Außenluft nicht in das Innere der Anlage eindringen kann, wird im Maschinenhaus ein leichter Überdruck erzeugt, der die salzhaltige Atmosphäre draußen hält.

    So, jetzt übertrag das mal auf die evakuierte Hülle in einer feuchten Tiefgarage...

    Immer wieder verfallen wir der törichten Annahme, dass die kommenden Jahre eine Fortschreibung dessen sein werden, was die vergangenen Jahre geschah...

  • Hier mal was zum Thema Korrosion, Ouelle: http://www.hdt-essen.de/windenergie-offshore/#{2}

    Weiter unten hab ich das mit dem Überdruck mal markiert. Das Thema läßt sich natürlich auf auf undere R9T's übertragen, daher halte ich die Faltgarage übrigens für kontraproduktiv und damit für Kernschrott...


    Korrosion in der Offshore-Windenergie-Branche

    Das Thema Korrosion ist bei Offshorewindenergieanlagen ein heiß diskutierter Bereich in der Windenergiebranche. Aufgrund der aggressiven Umgebungsbedingungen, bedingt durch den erhöhten Feuchteeinfluss, den Salzgehalt in der Luft, das salzige Spritzwasser und die deutlich höheren Windgeschwindigkeiten, gekoppelt mit zusätzlichen Seegangslasten, werden die Anlagenkomponenten stark beansprucht. Im Offshore-Bereich haben Faktoren, wie Erreichbarkeit, Zuverlässigkeit und die technische Verfügbarkeit der gesamten Anlage einen wesentlich höheren Stellenwert verglichen mit Anlagen auf Land, insbesondere was Kosten, den logistischen Aufwand und Wartung & Betrieb betreffen.

    Korrosion wird in einem Zusammenspiel von Werkstoff, Sauerstoff und Elektrolyt verursacht, kann aber auch durch Säure oder Mikroorganismen hervorgerufen werden. Dann wird von einer so genannten mikrobieller Korrosion gesprochen.

    Während im oberen Bereich der Anlage (Gondel und Rotorblätter) Faktoren wie die UV-Strahlung und die Anwesenheit von Salzpartikeln in der Luft eine Korrosionsrate bei unbehandeltem Stahl von ca. 80-200 µm/Jahr verursachen können, kann sich diese im Spritzwasserbereich (Übergang vom Turm in die Gründungsstruktur) beträchtlich erhöhen und im Jahr zwischen 200-500 µm betragen. Hier kommen zusätzliche Parameter ins Spiel - wasser- oder eisbedingte Erosion. Unter der Wasseroberfläche verringert sich die Korrosionsrate auf 100-200 µm/Jahr, wobei in diesem Bereich zusätzlich noch der Faktor Bioablagerungen auftreten kann [1].

    Nach der DIN EN ISO 12944 werden die makroklimatischen Standortbedingungen von Stahlbauten in sechs verschiedene atmosphärische Korrosivitätskategorien eingeteilt. Beginnend mit C 1, der untersten Kategorie mit geringem Einfluss auf die Korrosion, steigt die Korrosivität mit zunehmender Kategorie an. Der große Teil der Hersteller stuft seine Offshore-Windenergieanlagen in die vorletzte Korrosivitätskategorie C 5 ein. Dies gilt nicht nur für den Aufbau und Betrieb der Anlagen, sondern bereits für die Lagerung am Hafenbecken und für den Transport, da es hier schon zur Berührung mit aufspritzendem Seewasser kommen kann. Komponenten in der Gondel werden offshore zum Teil sogar mit der Kategorie C 4 eingestuft, da hier der Faktor Temperatur dazu kommt. Der Unterschied zwischen der untersten und der obersten Kategorie zeigt sich insbesondere auch in den Gesamtkosten der notwendigen Beschichtung, die bis zu 50 % höher ausfallen können [7].

    Beschichtet werden die Anlagenkomponenten schon vor der Errichtung. Durch den Transport und den Aufbau kann es jedoch zu Beschädigungen kommen, die nachträglich repariert werden müssen, was mit einem erhöhten Mehraufwand auch im Hinblick auf die Kosten verbunden ist.

    Neben dem Einsatz von mehrlagigen Beschichtungssystemen kommen an den Anlagenkomponenten, insbesondere in der Übergangszone zwischen der Meeresoberfläche und der Luft, auch Opferanoden oder ein aktiver kathodischer Korrosionsschutz über Fremdstrom zum Einsatz. Wichtig zur Verhinderung von Korrosion sind aber auch ein hoher Qualitätsstandard bei der Beschichtung sowie korrosionsgerechte Schweißausführungen und Konstruktionen.

    Die Hersteller versuchen, durch verschiedene Maßnahmen (Überdruck in der Gondel, Klimaanlage mit Filterung und Außenluftentsalzung) die salzhaltige Luft aus den Windenergieanlagen zu entfernen und den Feuchteeintrag zu minimieren [7].

    Durch Mikroöffnungen kann es aber dennoch zum Eindringen salzhaltiger, feuchter Luft in die Nabe und die Gondel oder in die Rotorblattverstellung kommen, was zusammen mit hohen Temperaturen den Korrosionsprozess begünstigt.
    Auch der Einfluss von erhöhtem Feuchteeintrag kann Folgen für die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften von Rotorblättern haben oder in das Schmiermittel übergehen und es somit verunreinigen, was die Struktur, Lebensdauer und Funktionalität beeinflussen kann [2, 3, 4, 5].

    Ein noch nicht so bekanntes, aber durchaus ernst zu nehmendes Problem kann die mikrobiell induzierte Korrosion im Offshorebereich werden. Durch die Bildung von Bioablagerungen auf Oberflächen oder in Schmierstoffen mit anschließender Ausscheidung von aggressiven Stoffwechselprodukten, werden zum Beispiel die elektrochemischen Eigenschaften der Grenzschicht zwischen Metall und wässrigem Medium, verändert. Infolgedessen können mikrobiell induzierte Korrosionsprozesse initiiert oder auch beschleunigt werden [2, 3, 6].

    Immer wieder verfallen wir der törichten Annahme, dass die kommenden Jahre eine Fortschreibung dessen sein werden, was die vergangenen Jahre geschah...