Allen, die jetzt hier pauschal auf Tirol und Österreich ansich mit ihren teils weltfremden Ansichten rumhacken, würde ich raten, sich einfach mal ein bisschen mehr über die Realitäten zu informieren.
Österreich und insbesondere Tirol setzt generell Maßnahmen, um die eigene Bevölkerung bezüglich Verkehrsbelastung zu schützen.
Dazu gehören z.B. die LKW Blockabfertigung an Tagen, an denen mit einem überproportionalen LKW-Verkehr, insbesondere Transit zu rechnen ist, also z.B. mehr als die "normalen" mehr als 9.000 (!) Lkws pro Tag nur auf der Inntal- und Brennerautobahn, d.h. es werden dann "nur" noch 300 LKWs pro Stunde über die deutsch-österreichische Grenze gelassen, um den bisschen über 100km langen Transfer bis zum Brenner zu absolvieren. Genauso verhält es sich mit den zeitweisen, von der Polizei durchgeführten Sperrungen der Landstraßen und Ortsdurchfahrten für Maut- und Stauflüchtlinge zu besonders stauträchtigen Zeiten (trotz Gesetzmäßigkeit aller betroffenen Fahrzeuge).
Hinzu kommen natürlich immer jede Menge Tagestouristen und man höre und staune... der normale Berufs-, Pendel- und Besorgungsverkehr der Einheimischen in einem relativ beengten, da gebirgigen Bereich mit wenig Ausweichmöglichkeiten.
In Tirol ist die Tourismuswirtschaft stark, aber mit einem Anteil an der Gesamtwertschöpfung von 17,5% verdient nur eine Minderheit ihr Geld damit. Die anderen kriegen nur die Zusatzbelastungen ab.
Um zu verstehen, dass sich hier Widerstand regt, muss man wirklich kein hier gern und oft pauschal zitierter "Grüner" sein, sondern sich nur mal in andere Situation hineinversetzen können. Wie gesagt: Wenn ich von sowas nicht betroffen bin, ist es halt einfach, superschlau und blöd daher zu reden und pauschel den Kübel auszuschütten.
Denkt´s mal drüber nach...
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Alles korrekt und gut verfasst! Respekt.
Nun dürfte es jeder verstanden haben, warum ein paar wenige Anwohner in den Tälern im Außerfern ihre Ruhe haben wollen, und das dies auch durch die Österreichische Regrieung umgesetzt wird.
Ich denke niemand will am Wochenende (Freitag bis Sonntag) ständig Motorradlärm von Möchtegernhockenheimrennfahrern vor der Haustüre haben. Keine Frage...ich auch nicht (ich wohne auf dem Land...weit und breit kein Nachbarn, und die Zufahrtstraße zu mir ist eine gesperrte Straße.......und ich weiß warum ich da wohne).
Und dennoch ist das Fahrverbot mit >95db meiner Meinung nach zu pauschal und einfach an der Tatsache vorbei entschieden, dass man mit einem 98db oder auch 100db Motorrad auch leise durch die Ortschaften und nahe den Ortschaften fahren kann. Ich habe zu dem Thema hier auch schon viel geschrieben, denn ich wohne hier im Ostallgäu direkt angrenzend an diesen Strecken und fahre dort schon seit ca. 40 Jahren mit dem Motorrad. Ich fühle mich einfach meiner Freiheit beraubt......und das nur, weil ich mir nach 32 Jahren Honda eine nineT E3 für teures Geld gekauft habe. Und NEIN...ich habe sie NICHT gekauft weil sie "so schön laut bollert", sondern weil sie mir gefallen hat vom Style und dem Rumms des Boxers. Es gab nicht einen noch so kleinen Zweifel daran, dass ich ein Motorrad kaufe, das die Anlieger stören könnte.
Aber ich beobachte hier in unserer Gegend seit ca. 15 Jahren den ENORMEN Zuwachs an Motorradfahren, die im Konvoi mit Anhängern aus dem Norden kommen (bis zu 6 Motorräder drauf) und sich dann über ein langes Wochenende z.B. im Lechtal einquartieren und dann für 3 Tage diese Strecken hin und her und hin und her fahren und dann z.B. in Stanzach die Zeit messen, ob sie diesmal 30 Sekunden schneller waren von Bichlbach bis Stanzach. Ehrlich: DAS NEVT UNS HIER ALLE DERMAßEN!
Das gleiche spielt sich jetzt nun bei uns hier im Ostallgäu ab, nachdem die Strecken im Außerfern für >95db gesperrt sind.
Klar, jeder will sein Moped mal zügig fahren............aber bitte nicht zu Lasten und der Gesundheit der Anlieger. Alle sind willkommen.....aber bitte mit angemessener und ordentlicher Fahrweise.
Ich grüße schon lange mehr keinen entgegenkommenden Motorradfahrer, der bei der Ortsausfahrt mit den Knieschleifern auf der Straße schrabbt. Wegen "denen" stecken uns die Anwohner pauschal gedanklich am liebsten einen Holzstecken in die Speichen.
Habe fertig!
In die gleiche Kategorie gehören Diejenigen, die die Situation mit unhaltbarer Argumentation (Willkür, Rechtswidrigkeit, etc.) reine Stimmungsmache fördern und nicht einen einzigen konstruktiven Vorschlag zur Problemlösung auf die Reihe bringen.
OK, dann fange ich mal an mit konstruktiven Vorschlägen:
1. genau wie für die LKW Blockabfertigung z.B. innerhalb von 60 Minuten nicht mehr als 100 oder 150 Motorräder durchlassen. Das muss kontrolliert werden - ja.....aber das tun sie jetzt auch in Punkto db. Das könnte auch sicher in der heutigen digital gesteuerten Welt mittels "Zählautomaten" und aufleuchtenden Schildern mit dem Hinweis z.B. "die nächsten 38 Minuten darf kein Motorrad weiterfahren" Keine Ahnung wie das technisch machbar wäre.....aber jeder moderne Tunnel wird heute schon von einem Mann in einer Zentral die 100km weit weg ist gesteuert. So auch der Grenztunnel Füssen/Österreich während der Blockabfertigung.
2. Generelles Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen und von mir aus auch zu Ferienzeiten. Dann hätten die Anlieger am WE ihre verdiente Ruhe und zu den Ferienzeiten würden sie nicht regelrecht zugeschüttet mit Lärm. Ausgenommen von den Fahrverboten müssen natürlich diejenigen sein, die in den besagten Tälern und an den besagten Strecken wohnhaft sind (ich nicht!)
3. Die Österreicher und ich glaube alle anderen Euopäischen Länder außer Deutschland erheben Straßenmaut. Da davon auszugehen ist, dass Motorradfahrer mit Sicherheit nicht die Autobahnen oder breiten Transitstrecken nehmen, sondern zu sicher 90% aus reinem Spaß durch die Berge fahren wollen, sollten Motorradfahrer ein Maut bezahlen. Und die sollte nicht zu knapp sein. Also nicht €10,- für 7 Tage. Es muss einem schon was wert sein, dass man durch diese schöne Landschaft und auf diesen tollen Straßen im Nachbarland fahren darf. Jeder muss dann für sich selber entscheiden, ob er für ein Pickerl von 3 Tagen z.B. €50,- bezahlen muss. Ich glaube, dann hätten die Leute in Tirol ihre Ruhe.
4. Mehr Kontrollen bzgl. Manipulation der Schalldämpfer und Klappen.........und auch Geschwindigkeitskontrollen
5. Bin nicht ganz im Bilde, aber es gibt doch auch schon solche "Lautstärkesammler", die ab einer gemessenen Gesamtmenge an db anzeigen, dass nun mal Ruhe sein soll................heißt: Sobald eine gewisse Gesamtlautsärke erreicht wurde ist erst mal wieder für 1 oder zwei Stunden Ruhe im Tal.
So, ich ducke mich jetzt mal weg, denn ich gehe davon aus, dass es zu jedem dieser konstruktiven Vorschläge Kritik und Unverständnis gibt......beim einen mehr....beim anderen weniger. Ich möchte auch nicht, dass nur einer dieser Vorschläge irgendwann mal kommt.......
Nur eines ist für mich sonnenklar - ein pauschales Fahrverbot für >95db ist für mich willkürlich und ungerecht uns macht mich echt stink sauer. Wir müssen einfach umdenken und uns genauso verhalten, als würden wir vor der eigenen Haustüre vorbeifahren.
Rücksicht, Vorsicht, Genuss und mit viel Freude am Fahren