Vieldiskutiert und kritisiert...
Was haltet ihr von einem Dauerluftfilter!
Kostet etwa das 4-fache, soll länger halten ist aber in gewisser Hinsicht auch wartungsintensiv (will gereinigt und nicht nur getauscht werden!)
Sehen wir mal von den Herstellerbekundungen bzgl. erhöhtemDurchsatz und damit verbundenem Leistungszuwachs ab...!! Oder??
Servus!
Folgendes schrieb ich schon mal in einem anderen Thread. Ist immer noch aktuell.
Das Thema ist recht komplex und nicht in zwei Sätzen erklärt. Nur soviel: K&N Luftfilter sind für den Renneinsatz konzipiert. Nach einem Rennen (~3 Betriebsstunden) werden sie gereinigt. Die Staubbeladung im Betrieb während eines Rennens ist als gering einzuschätzen. Da mag der Filter auch gut funktionieren. Entscheidend ist ja, dass der Motor freier atmen kann. Nur wieso kann er das durch den K&N Filter? Jeder Luftfilter hat gewisse 'Poren' zwischen den Fasern. Seien es nun Baumwollfasern beim K&N oder Zellulosefaser wie beim Serienfilter. Betrachtet man nun die Gesamtfilterfläche, sprich man stellt sich das plissierte (gefaltete) Filtermaterial flach auf dem Tisch liegend vor, sieht man schnell, dass der Serienzellulosefilter über deutlich mehr Filterfläche verfügt! Das ist erstmal gut! Mehr Filterfläche bedeutet weniger Druckverlust durch den Filter. Das ist logisch, da die Strömungsgeschwindigkeit der Luft durch das Medium abnimmt. Nun wirbt aber K&N mit weniger Luftwiderstand durch den Filter. Wie soll das bei weniger Filterfläche gehen? Ganz einfach: der Raum zwischen den einzelnen Filterfasern (ich nenne es jetzt mal wieder Porengröße) ist deutlich größer!
Aber Achtung: ein verbreiteter Irrtum ist, dass die zurück gehaltenen Partikel einzig und alleine von der Porengröße abhängig sind! Das ist falsch!! Die Partikel werden durch vier Effekte abgeschieden:
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Der Siebeffekt
Der Siebeffekt kommt bei Luftfiltern am häufigsten zum Einsatz. Das Prinzip des Siebeffekts ist ganz einfach: das abgefangene Teilchen ist gröβer als der Raum zwischen den Filterfasern und wird dadurch festgehalten. <- kommt hier nur bei wirklich großen Partikeln wie Gräsern, Insekten usw. zum Tragen
Der Massenträgheitseffekt
Dieses Filterprinzip kommt zur Anwendung, wenn die Teilchen eine groβe Masse haben. Das abzufangende Teilchen kommt mit hoher Geschwindigkeit an und trifft durch sein Gewicht auf die Filterfaser auf, anstatt von dem Luftstrom mitgeführt zu werden.
Der Abfangeffekt
Dieses Filterprinzip beruht auf der Tatsache, dass sich Teilchen gegenseitig anziehen. In diesem Fall ziehen die gröβeren Filterfasern die relativ kleinen Staubteilchen an. Sobald die Partikel abgefangen wurden, bleiben sie an den Filterfasern haften.
Der Diffusionseffekt
Winzig kleine Partikel weisen häufig eine unregelmäβige Eigenbewegung auf. Dieses Phänomen nennt man Brownsche Molekularbewegung. Das Muster des Weges, den die Partikel ablegen, kann von der Richtung des Luftstroms abweichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Partikel durch die Brownsche Molekularbewegung mit den Filterfasern in Berührung kommen, ist dementsprechend groβ. Die verschiedenen Filtereffekte lassen sich grafisch darstellen, wodurch auch illustriert werden kann, bei welchen Partikelgröβen die einzelnen Filtrationsprinzipien am wirksamsten sind.
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(Quelle letzter Block -> INet)
K&N realisiert die Abscheidung der Partikel einfach nur durch Öl. Der Luftstrom wird durch das Baumwollgewebe mehrmals umgelenkt und irgendwann wird der Partikel schon am öl haften bleiben. So die Hoffnung... Das setzt aber auch voraus, dass der Filter stets gut geölt ist! Und selbst dann bin ich davon überzeugt, dass ein herkömmlicher Zellulosefilter besser funktioniert!
Ich bin für den Bereich Ansaugfilter Gasturbinen, Turboverdichter und Großkolbenmotore zuständig. Dort werden ganz ähnliche Filter eingesetzt. Allerdings mit Mikroglasfaservliesen, da diese bis 100% Luftfeuchtigkeit vertragen und dennoch stabil bleiben. Bei diesen Filteranlagen für Gasturbinen sprechen wir von Betriebsvolumenströmen > 1 Million m3/Std. bei einer Luftqualität hinter dem Filter, die der eines OP-Saales entspricht. Diese Arten von Filtern können also schon was. K&N ist mir da noch nie untergekommen... 😉
Ürigens: wer seinen Zellulosefiltr mit Druckluft abpustet, hat ihn quasi schon zerstört. Und falls ihr das doch machen wollt, bei grobem Schmutz: bitte nicht mit scharfem Strahl und auf jeden Fall von der Reinluftseite des Filters!!