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  • Moin zusammen,

    ich bin ja eher so der neumodische Technikkram Gegner - wobei ich ABS jetzt weiss Gott nicht mehr zu neumodischem Kram zähle... - bin aber die meiste Zeit meines Zweiradlebens ohne ABS gefahren und war eigentlich bis heute auch immer der Meinung, dass man zumindest mit Vorbereitung den gleichen Bremsweg wie mit ABS hinbekommt... - unvorbereitet mag das anders sein - aber zumindest darauf konzentriert mindestens das Selbe...dachte ich mir so!

    Pustekuchen!!

    Die Krux liegt natürlich immer in der Vergleichbarkeit - gleiche Reifen, gleiche Straße, gleiche Bremsen, gleiches Mopped, gleicher Fahrer und ist damit nicht oder nur schwierig gegeben, dachte ich, außer...: - man hat das identische Mopped mit abschaltbarem ABS!

    Nun hab ich ja nen Ninette Scrambler auf die das zutrifft, nach 12tkm sind die Reifen runter und müssen eh gewechselt werden, so dasss man vorher noch ein paar verschleissende Bremstests wagen kann (die man viel öfter machen sollte wie ich wieder festgestellt habe!)

    Streck war meine wohlbekannte Zufahrt zur Hausstrecke. Wegen besserer Vergleichbarkeit eine eher hohe Geschwindigkeit und Bergab gewählt, dazu bei 10°C heute morgen keine wirklich nasse aber doch leicht feuchte Straße, also ein laaaanger Bremsweg bei dem man das Optimum herausholen kann.

    Vorab bin ich neben der Speedy T509 (ohne ABS) eine 65o Versys gefahren, die ein ziemlich grausiges ABS hat, u.a. mit der Eigenart, dass beim Anbremsen von Spitzkehren bei dem man gerne mal hinten überbremst, das ABS regelt und zwar auch vorne!...

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    - ob das so sein soll? - keine Ahnung auf alle Fälle eher unangenehm.

    Wie vergleichen? - Zeit oder Strecke messen und wie? Ich hab mich auf die einfache Vergleichsmessung: Bremsen nur hinten mit und ohne ABS geeinigt.

    1. mit ABS: Tempo 100km/h, Kupplung und Vollbremsung hinten auf Höhe eines Streckenbegrenzungspfostens. Stumpf durchgetreten und...: ratterratterratterundregel… - der erste Pfosten (50m) fliegt vorbei..., der zweite kommt näher und... steht - nach recht genau 100m. Höhö, das kann ich besser! Also zurück hoch, ABS aus, gleiche Strecke, gleicher Speed gleicher Bremspunkt

    2. ohne ABS: Tempo 100km/h, Kupplung gezogen und Vollbremsung hinten wieder auf Höhe eines Pfostens, wieder stumpf durchgetreten und: pfeif rutsch nicht langsamer wird, dafür nach ca. 20...30m nach rechts ausbrech so dass ich kurz lösen musste wieder reingelatscht, nochmal blockiert und ausgebrochen und ein zweites Mal gelöst und wiedergebremst… - erster Pfosten lange vorbei, zweiter mittlerweile auch..., steht bei 110...120m? What ? Nochmal vielleicht nicht mit stumpfer Vollbremsung

    Hab dann ein paar Versuche hinterhergeschickt, bin aber nicht unter 110m gekommen, mit ABS mehrmals unter 100m!

    Dann mal vorne und vorne und hinten gemeinsam gebremst, da aber nur mit ABS! Hatte einfach keine richtige Traute!

    nur vorne: <50m, würde sagen 45m

    vorne und hinten: nicht viel aber nochmal deutlich kürzer, etwa 40m - in Anbetracht des bergab und der Feuchte ein ganz guter Wert wenn man bedenkt, dass 37m state of the art sind...


    Fazit: Man redet sich ja immer (oder zumindest gerne) gut was man hat oder nicht... ABS brauch ich nicht - zum Glück haben mittlerweile fast alle Mös ABS.

    Ich für mich stelle ernüchtert fest, dass man (= Otto Normalverbraucher der nicht auf Rossi&Co Niveau Rennen fährt!) den Bremsweg eines halbwegs guten ABS unter optimalen Bedingungen maximal erreicht aber nicht topt, unter widrigen Bedingungen und unter Schreck und Schock mag ich mir das gar nicht so genau vorstellen.

    Wer Zweifel hat... - einfach mal mit einem ABS Mopped nur hinten probieren und vergleichen, wenn das ABS nicht einfach abschaltbar ist, dann halt Sicherrung ziehen, das ist sehr lehrreich und allgemein gilt beim Bremsen wie beim Fahren...: Übenübenüben!!

    Hier kann man Wetter

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    Und hier das Mopped ahnen...

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  • Ich finde das das ABS am Hinterrad viel zu früh regelt, vorne möchte ich bei keinem Motorrad das ABS missen.

    Hat mir such schon denn Ar.....gerettet darum bleibt bei mir immmmmmer das ABS eingeschaltet.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin auch froh, wenn ich ein ABS unterm Hintern habe. Aber ich bin noch froher, wenn es abschaltbar ist. Im Alltag und auf der Straße für die bekannte Schreckbremsung ist ABS auf jeden Fall sinnvoll. Hat mich auf der Autobahn wahrscheinlich auch schon einmal aufgefangen, als bei knapp 200 vor mir ein Unfall passierte. Wobei ich mich dann auch wieder an ähnliche Situationen mit einem Motorrad ohne ABS erinnere und das (zum Glück) bisher auch immer gut ging.

    Aber es gibt nun mal auch Situationen, wo ich es gerne abschaltbar haben möchte. Schotter oder Erdboden zum Beispiel.

    Das Hinterrad blockiert ja auch schon recht schnell und hat verglichen mit der Vorderradwirkung eine wirklich schlechte Bremsleistung.

    Aber bei der Vorderradbremse kann man mit etwas Übung und mit viel Konzentration (also nichts für die Schreckbremsung) tatsächlich besser sein als das ABS.

    Denn wenn man beim ABS voll rein langt, wird das Rad vorne einfach kurz blockieren, das ABS macht wieder auf, dann blockiert sie wieder kurz, ABS macht auf uns so weiter.

    Wenn man aber ohne ABS und mit der richtigen Technik, also mit langsam aufbauendem Bremsdruck, bremst, erhöht sich mit dem Bremsweg und der daraus resultierenden Gewichtsverlagerung nach vorne eine immer höhere Bremsleistung, weil die Reifenaufstandsfläche ja auch immer größer wird. Und dieses Maß an Gewichtsverlagerung erreicht man nicht mit ABS, weil es die Bremse immer wieder öffnet.

    De facto ist es theoretisch möglich besser zu bremsen als das ABS. Und dennoch legt sich auch der beste Bremser bei einer Schreckbremsung wahrscheinlich auf die Schnauze.

    Also nicht falsch verstehen. Theorie und Praxis und so. Ich lasse meines trotz aller Theorie auf der Straße lieber an.

    Kurven-ABS und Überschlageverhinderndes ABS sind dann auch wieder andere Themen. Soweit ich weiß aber in der NineT ja beides nicht vorhanden. Und ABS bei Regen oder trockener Fahrbahn macht ja auch einen riesen Unterschied.

    Und dann gibt es ja auch noch das Thema Traktionskontrolle ... :brauen

    >>Klugscheißer-Fahrsicherheitstrainings-Theorie-Modus aus<<

    Gruß

    Jannik

  • Wenn man aber ohne ABS und mit der richtigen Technik, also mit langsam aufbauendem Bremsdruck, bremst, erhöht sich mit dem Bremsweg und der daraus resultierenden Gewichtsverlagerung nach vorne eine immer höhere Bremsleistung, weil die Reifenaufstandsfläche ja auch immer größer wird. Und dieses Maß an Gewichtsverlagerung erreicht man nicht mit ABS, weil es die Bremse immer wieder öffnet.

    Wenn man mit ABS die gleiche Technik anwendet (Bremsdruck langsam aufbauen) erzielt man m.E. die gleiche Wirkung.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man mit ABS die gleiche Technik anwendet (Bremsdruck langsam aufbauen) erzielt man m.E. die gleiche Wirkung.

    Ja, je nach ABS. Manche ABS-Systeme regeln aber schon recht früh. Obwohl der Reifen noch nicht rutscht ist der Schlupf dann schon so groß, dass das ABS bereits regelt. Das ABS von Renn- bzw. Sportmaschinen lässt idR mehr Schlupf zu als das von regulären Straßenmaschinen.