Vorderradbremswirkung pulsierend

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Gibt's da schon Neuigkeiten ?

    Hallo Franco,

    das Thema ist mir ganz aus dem Fokus geraten :geschockt

    Mittlerweile sind etwa 2000 km seit dem Felgenwechsel abgespult - die Bremse pulsiert bisher nicht.

    Ich traue mich dennoch nicht zu sagen, daß das Problem ausgestanden ist, weil beim letzen Scheibenwechsel auch gefühlte 3000 km vergingen, bis die Misere wieder begann.

    Hast Du auch so ein Problem oder ist das reines Interesse?

    Gruß, Michael

  • Hatte bei meiner K1600GT bei km stand von 8500 eine ähnliche Erscheinung.

    Beim langsamer Fahrt hatte ich das Gefühl das die Bremse pulsiert ( bremsen , los lassen, bremsen , los lassen usw)

    Jedoch bremste ich nicht!

    War da gerade in den Vogesen / Breisgau Bereich.

    Bin dann zum Freundlichen nach Freiburg.

    Ursache : Radlagerschaden !

    Und dies nach 8500km

    Bitte kontrolliert euere Lager

    Nelle

  • Es geht aber um Schrittgeschwindigkeit und ein minimales Antippen des Bremshebels, bei minimaler Bremswirkung, wenn es gerade ein bisschen einsetzt. Sobald ich fester bremse oder schneller fahre spüre ich nichts mehr pulsieren.

    :toeff

  • Und ein erneutes Update:

    Die Bremse vorne begann bei ca. 27.000 km wieder leicht zu pulsieren. Gerade das Motorrad von der Inspektion bei km 32.000 geholt, den Fakt wieder einmal beim Freundlich Ahnungslosen zur Sprache gebracht. Ergebnis: Professionelles Schulterzucken.

    Ich resümiere: Dritter Satz Bremsscheiben vorne, ein neues Vorderrad = Nix genutzt.

    Mich nervt dieser Umstand! In über 40 Jahren Motorradfahren (vorwiegend BMW) ist mir das nicht untergekommen.

    Das Gute im Schlechten: Wenn man die Bremse richtig hernimmt (bis jetzt) fühlt man kein Rubbeln mehr. Hoffentlich bleibt das so.

    Gruß, Michael

  • Hatte ähnliche Probleme an meiner 4 Kolben Brembo am 1997er Boxster..... 215.000 KM :)

    bei mir waren es die Kolben Dichtungen. Da lag der Belag bei leichtem Druck ungleichmäßig an

    ist vieleicht eine Wilde Vermutung , aber wenn so was nervt sucht man an allen Stellen

  • Hallo Michel,

    Ich habe bis vor kurzem eine F650 GS, diese hatte nach meinem Kauf auch ein deutliches "rubbeln" beim ziehen der Vorderradbremse. Ich habe mich damals in verschiedenen Foren belesen um die Ursache herauszufinden und irgendwie sprach viel für ein defektes ABS Steuergerät. Also bin ich mit dem Motorrad auf eine wenig befahrene Straße und habe bei langsamer Fahrt einfach mal die Zündung aus gemacht und dann nochmal leicht gebremst. Das pulsieren war immer noch da, also Steuergerät nicht defekt.

    Ein Bremsscheibenwechsel hat, wie in deinem Fall, geholfen.

    Ich habe die alte bremsscheibe dann nachgemessen (die Breite) und konnte feststellen das sie an einer Stelle dicker war als am Rest. Dieser "dicke Bereich" war etwa so groß wie der Bremsbelag.

    Meine Vermutung, der Vorbesitzer hat mal stärker gebremst bis zum Stillstand, vllt Stau oder Ampel, und hat dann weiterhin die Bremse gezogen. Somit ergibt sich ein ungleichmäßiges Abkühlungsverhalten auf der Scheibe was dazu fürhen kann das die Scheibe sich verzieht oder vllt sogar an einigen stellen aufhärtet. Dadurch kann sie an den weichen Stellen normal verschleißen aber an den harten Stellen nicht.

    Achte doch bitte mal auf dein Verhalten nach einer Bremsung. Möglicherweise bist du die Ursache?

    Nicht böse gemeint!

  • Danke für Deinen Beitrag Mathias! Bin keinesfalls böse!

    Ich habe noch keine Gewaltbremsung hinlegen müssen, fahre Beläge immer vorsichtig ein. Die Überhitzungsidee scheidet daher für mich aus.

    Tja, warum tritt das Problem immer wieder auf?

    Gruß, Michael

  • Bei mir trat das Problem „pulsierende Bremse vorne“ nach dem Wechsel des vorderen Reifens vor etwa 1 Monat auf. Das Ganze durchgängig auf einer etwa 120km langen Ausfahrt. Die Bremse war übrigens kalt, habe extra mehrmals gehalten und sie angefasst.

    Wie es sich nun im Nachgang herausgestellt hat, war bei mir die Gabel nach der Montage „verspannt“, weil alle Schrauben auf dem Montageständer angezogen wurden. In der (originalen BMW?) Anleitung bzw. in diversen Foren konnte ich den Hinweis finden, wie man die Gabel richtig „entspannt“.

    Nachdem Ich das Prozedere des „Entspannens“ am nächsten Tag Zuhause durchgeführt habe, war das Problem bei mir sofort weg. Alle drei Ausfahrten seit dem absolute Ruhe, auch extra mit Zündung aus während der Fahrt ab 100km/h - 120km/h getestet, alles „butterweich“. Dass der o.g. Einfluss so groß sein kann, hätte ich nie geglaubt wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.

    Meine Gabel kam auf der rechten Seite etwa 0,4mm weiter raus (ich habe vorher / nachher zur Felge hin ausgelehrt). Ob das die alleinige Ursache war oder aber andere Einflüsse wie zB „Bremssattel lösen und neu befestigen“ dazu kamen, kann ich im Nachgang nicht mehr auseinander halten…

    Ich bin jetzt höchst sensibilisiert bezüglich dieser Thematik. Wenn das Vorderrad irgendwann wieder ab muss, überlasse ich nichts mehr dem Zufall und mache es im Zweifel selbst, damit ich die 100%ige Sicherheit habe.

    Das Ärgerliche dabei ist imho: wenn jemand die Scheiben wechselt und der Fehler in dem Zuge nachhaltig verschwindet, kann man nicht mehr nachvollziehen, ob der Fehler nicht durch das bloße „rein / raus“ des Rades und die damit einhergehende Entspannung der Gabel verschwunden ist… Der Gegenbeweis mit den alten Scheiben müsste her, aber wer macht das schon…

    Evtl. hilft es ja jemanden mit der ähnlichen Erfahrung…

    PS: bei einem meiner Fahrzeuge kam das Pulsieren schon Mal durch Zubehörscheiben und Zubehörbeläge. Beides reklamiert und 1:1 erneuert -> brachte tatsächlich für einige Monate Ruhe, kam aber wieder. Danach erst die Scheiben und dann die Beläge auf OEM gewechselt -> sofort Ruhe. Es waren die Beläge…

    Grüsse

    Jake

    8 Mal editiert, zuletzt von Salupa (9. August 2023 um 21:38)

  • Moin Jake,

    danke für die ausführliche Antwort!

    Höchst interessant, daß die Problematik mit einer verspannten Gabel zu tun haben kann. Ich habe - ad hoc - allerdings keine Erklärung dafür, zumal es bei mir gute 10.000 km gebraucht hat, bis es wieder aufkam. Aber es gilt wohl wie in der Medizin: "Wer heilt, hat Recht!"

    Dein angewendetes Entspann-Pocedere würde mich dennoch interessieren, denn meine Gabel (original Hardware mit Öhlins-Kartuschen) hat ganz offensichtlich ein Losbrechproblem. Um entspannte Montage habe ich mich zwar redlich bemüht, aber man kann ja immer dazulernen!

    Die relativ hohen Losbrechkräfte ordne ich inzwischen zwar der Dichtring/Staubkappen-Kombi zu, denn ein paar Tropfen HKS-GGV unter die Staubkappe ändern das quasi sofort zum Positiven - hält nur nicht sehr lange!

    Gruß, Michael

  • Hallo Michael,

    Wenn du von Kartuschen schreibst, dann lese ich daraus, dass deine Federbeine mindestens 1x ausgebaut wurden? In diesem Fall müssen wir aufpassen, da es imho zwei Arten von Entspannen gibt: einmal „das volle Programm“ mit Lösen mindestens der unteren Gabelbrücke, um die Federbeine parallel zu stellen (findet man häufig bei Google im Zusammenhang mit einer Maßnahme nach einem Unfall) sowie „das kleine Programm“ nach Ausbau des Vorderrads.

    Ersteres wäre im Worstcase bei dir anzuwenden, wenn tatsächlich Mal die Gabelholme ausgebaut wurden, dazu fehlt mir aber die persönliche Erfahrung. Da mich nur letzteres Betraf gerne eine grobe Beschreibung meines Vorgehens:

    Zunächst unterscheidet die BMW Bedienungsanleitung wohl nach einer älteren Ausführung mit einer lösbaren Gewindebuchse im linken Gabelholm, wobei man lt. Anleitung die linke Klemmung auf keinen Fall lösen sollte, da darüber der Abstand zum ABS Sensor vorgegeben wird. Daneben gibt es die neuere Ausführung mit einem normalen Gewinde im linken Federbein + Distanzhülse, wobei man die linke Klemmung hier zwingend lösen muss! Hier beziehe ich mich wieder ausdrücklich auf letzteres.

    Wie man dem Anhang entnehmen kann, sind folgende Schritte einzuhalten (von mir nummeriert):

    - Vorderrad- und Hinterradständer entfernen

    - Vorderrad mehrmals kräftig einfedern -> dabei steht wieder je nach Anleitung, dass man keine Vorderradbremse benutzen sollte (s. Anhang) -> genauso hatte ich das gemacht, indem ich das Rad gegen eine Wand, d.h. ohne Bremse eingefedert habe.

    - Motorrad auf Seitenstütze stellen

    - Steckachse festziehen

    - Klemmung festziehen

    Da ich eine Distanzhülse zum linken Gabelholm habe, kann man imho die Steckachse vorher schon festziehen, da der Abstand nach links ja unveränderlich ist und damit nicht entspannt werden kann. Hier müsste imho lediglich über die rechte Klemmung entspannt werden…

    Zusätzlich soll selbst der Fender gelöst werden (s. Anhang), da er die Gabel am Entspannen hindern würde (finde den ausdrücklichen Hinweis dazu auf die Schnelle nicht mehr) -> habe ich ebenfalls eingehalten (ich wollte es einfach 120% wissen)

    Erst danach habe ich die beiden Bremssättel festgezogen, wobei hier ebenfalls die Variante existiert, dies bei gezogenem Bremshebel zu machen (hatte ich auch gemacht)

    Das sind so meine bisherigen Erkenntnisse, die einzeln sicherlich Kleinlich erscheinen, bei mir aber unter Nichtbeachtung in Summe für einen enormen Frust in Form einer rubbelnden Bremse gesorgt haben > nach Beachtung jedoch wiederum alle Probleme gelöst haben…

    Grüße

    Jake

  • Guten Morgen Jake,

    Danke für Deine Mühe, alles so sorgfältig aufzulisten. Und noch zu bebildern!

    Die Bilder (und Deine Profildaten) bringen schon mal die Erkenntnis, daß es sich bei Dir um eine Classic handelt => hier kann die Bremszangenverschraubung einen Einfluß haben, weil radial orientiert. Ich fahre eine Scrambler mit einer Axialverschraubung der Bremszange, dort kann man nichts variieren und daher auch nichts "falsch" machen.

    In der Tat waren bei mir beide Gabelbeine draußen, um die Öhlins-Kartuschen einzubauen. Insofern brauchts danach zur Entspannung das große Besteck. Das hat der Gabelservice damals aber nicht angewendet. Zwischenzeitlich habe ich schon alles mögliche gelöst und wieder verbunden, bis hin zur Mutter des Lenkkopfrohres auf der oberen Gabelbücke. Ich wollte mir noch eine Platte fräsen, die, auf die Standrohre gelegt, deren Parallelität prüft. Denn kippelt diese, fluchten die Bohrungen der Gabelklemmungen schon nicht.

    Wie auch immer: Ich entnehme Deiner Schilderung, wie sehr es sich lohnt, schon beim Rad-Wiedereinbau aufmerksam und sorgfältig vorzugehen. Interessant finde ich auch Deine Bemerkung zu unterschiedlichen Gabelüberständen (bei Dir 0,4mm Unterschied). Ich beachte den gleichen Überstand grundsätzlich auch, habe aber den Eindruck gewonnen, das so kleine Unterschiede bei meiner Gabel keinen nennenswerten Beitrag leisten.

    Was aber insbesondere bei den Upsidedown-Gabeln für die Leichtgängigkeit eine Rolle spielt, ist das Anzugsmoment der Gabelklemmungen, vor allem das der unteren Brücke. Ein wenig "zu viel" und die Gabel neigt zum schwereren Losbrechen.

    Die Reise geht weiter :daumen-hoch

    Gruß, Michael