Gabelbeine verspannt - wie lösen? (Scrambler-Telegabel 125 mm)

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  • Gut hingeschaut :daumen-hoch

    Beim Video waren allerdings Zug- und Druckstufe komplett offen. :geschockt

    Der Einstellbereich der ausgebauten Einzelbeine scheint mir auch plausibel:

    Zugstufe offen: Sofortiges, plötzliches ausfedern, Zugstufe zu dauert's ca. 2 Sekunden.

    Deutet demnach wohl auf extremes Losbrech-Moment hin, was ich an den Einzelbeinen allerdings nicht feststellen kann - dazu fehlt mir Vergleich und Erfahrung.

    Gestern nochmal den Extrem-Anti-Verspannungstest gemacht: Gabel nur an der oberen Gabelbrücke geklemmt - alle anderen Klemmungen offen, Schrauben nur minimal von Hand angelegt: Keine Änderung :0plan Rütteln - wackeln, einfedern (soweit möglich): keine Änderung.

    Standrohre in den Tauchrohren schrittweise 30° gedreht: keine Änderung. :verdutzt

    Mit der Personenwaage nochmal die Einfeder-Wege kontrolliert (das ist natürlich keine Präzisionsmessung!) - sieht für mich im ersten Ansatz plausibel aus:

    Messung Gabelbeine.jpg

    Allerdings sind die Messungen nicht besonders wiederholgenau, immer wieder 1-3 mm Abweichung :denk

    Ich kann mir die ganzen Zusammenhänge nur noch über hohe Losbrech-Momente erklären (Was auch das Öhlins Service-Center meint), sonst passen die ganzen Beobachtungen einfach nicht zusammen.

    Also geht die Gabel zum Service - ich bin mit meinem Latein echt am Ende.

  • Die Losbrechmomente verschlechtern sich ja nicht nicht durch den Einbau eines Cartridgesystens. Das muss ja dann schon vorher gewesen sein

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

  • Die Losbrechmomente verschlechtern sich ja nicht nicht durch den Einbau eines Cartridgesystens. Das muss ja dann schon vorher gewesen sein

    Gruß

    Rainer

    Wenn das Cartridge defekt ist oder falsch eingebaut wurde kann sich doch Losbrechmoment verschlechtern. Da läuft doch ein Kolben in einem Zylinder, oder liege ich da falsch?

    Und wenn da vorher etwas defekt war, müsste man das nicht bei der Abstimmung merken?

  • Die Gabel federt doch ein und nicht wieder aus, bei einem zu geringem Luftpolster würde sie lediglich weniger einfedern.

    Da ist was dran! Da habe ich wohl nicht genau genug hingeschaut. Hatte mich mehr auf den Abschnitt im Video konzentriert,

    in dem er aufsitzt und wippt. Da geht`s ja weder runter noch rauf.

    Gruß

    Thomas

    *Die Welt ist eine Kurve!*

  • Er möge doch bitte die Gabel einschicken, dann haben wir an einem Tag Klarheit. Es kann ja auch mal etwas kaputt sein, zumal er schrieb, dass es am Anfang nicht so war. Er hat doch Garantie

    Gruß

    Rainer

    CLASSICBIKE RAISCH

  • Die Losbrechmomente verschlechtern sich ja nicht nicht durch den Einbau eines Cartridgesystens. Das muss ja dann schon vorher gewesen sein

    Gruß

    Rainer

    der Thread geht ja primär um verspannungsfreien Gabeleinbau, also um das Vermeiden eigener Fehler. Das hast Du selbst angestoßen mit der Frage, wer den die Gabel eingebaut habe ;). Ich hab' mir den Schuh angezogen und mich nach Kräften bemüht, diesen Punkt dingfest zu machen.

    Dass sich am Losbrechmoment der Gabel durch den Einbau der Cartridges nichts verschlechtern kann, verstehe ich nicht :/. Zumindest nicht, wenn ich das Innenleben einer Cartridge mit Ihrer Vielzahl von Bohrungen und Dichtungen (Reibungspunkte) halbwegs richtig verstehe. Da macht mir diese Aussage von Dir schon ein wenig Sorge.

    Und nein: Das Ansprechverhalten der Gabel vorher war sicher nicht grandios, aber ebenso sicher Welten besser als aktuell. Eben bei Abgabe der Maschine bei BMW nochmal mit allem verglichen, was die auf dem Hof stehen haben (und nicht mit Telelever bestückt ist) - reden wir besser nicht drüber. :/ Mittlerweile halten die mich schon für etwas seltsam, weil ich an jedem verfügbaren Moped rumwackle und auf Lenker und Tank drücke :freak

    Wie auch immer - aktuell ist der Scrambler in der Inspektion. Damit die Beine über's Wochenende nicht unnötig in irgend einem DHL-Zentrum rumfliegen, baue ich sie Sonntag abend aus und schicke sie Montag morgen los - dann sehen wir einfach weiter :) Dass Ihr bei so was schnell seid, habt Ihr ja schon bewiesen :bier

  • So - weiter gehts:

    Die Gabelbeine sind von Rainer zurück. Die Überprüfung hat (für mich "leider") keinen auffälligen Befund ergeben. Nach ausführlichen Gesprächen mit Rainer und seinem Sohn bin ich davon überzeugt, dass die Sache nichts mit dem Öhlins-Umbau zu tun hat. Nochmal vielen Dank für den tollen Service!! :daumen-hoch

    Inzwischen ist mir noch ein Gedanke gekommen, wie das Problem beim Einbau entstehen könnte - Stitchwort Vorderachse:

    Die Achse lässt sich ja saugend durch die rechte Gabelfaust hindurch schieben - dabei bildet der dicke Teil der Achse gleichzeitig das Widerlager für das rechte Radlager.

    Sollte dieser Bereich beim Anziehen nicht freigängig genug sein könnte es sein, dass die Gabelbeine beim Anziehen der Achs-Stirnmutter unten zueinander hingezogen werden, was sich auch durch die üblichen Entspannungsmethoden eventuell nicht selbst behebt.

    Radachse.jpg

    Ausprobiert - genau so isses :weiaObwohl die Gabelfäuste weit gelockert waren, hat sich diese Verspannung durch Einfedern gegen Bremse oder Wand, ruckeln am Lenker etc. nicht beseitigt. Mit einem Kunststoff-Keil zwischen Gabelfaust und Radlager ging's aber.

    Leider hat auch dies, was das Federungsverhalten im eingebauten Zustand angeht, etwas, aber nichts Wesentliches gebessert.:wuetendEs ist echt zum bekloppt werden.:freak

    In meiner Not habe ich dann mal den Kopf des linken Gabelbeines (Druckstufe) gelöst (Gabelbein nicht eingebaut) - danach kann man das Standrohr im Tauchrohr bewegen, ohne dass Feder und Dämpfung darauf Einfluss haben. Die Maßnahme ist schnell und einfach, weil der Gabelkopf kaum und am Gewindeende dann gar nicht mehr unter Federspannung steht.

    Bis 100 mm lässt sich das Standrohr mit leidlichem Losbrech-Moment einschieben, dann noch 10 mm mit Gewalt, dann ist Ende Gelände. Dabei ist die Gabel mit 125 mm Federweg angegeben - das schafft meine also schon mal überhaupt nicht. :wuetendDa klemmt also etwas, und das nicht zu knapp.

    Somit scheint zumindest ein Teil des Problems in der Basis-Gabel zu liegen - damit liegt der Ball dann wieder in der Spielfeld-Hälfte BMW.

    Aktuell habe ich aber nur noch wenig Lust, weiter Sherlock-Holmes zu spielen und werd' erst mal bis zur nächsten längeren Schlechtwetter-Periode fahren - sonst macht das ja gar keinen Spaß mehr :weia

    Dann werde ich wohl die Beine mal komplett zerlegen, um der Ursache auf den Grund zu gehen und eine Lösung zu finden.

    Einmal editiert, zuletzt von nineT-mile (31. Mai 2019 um 23:44)

  • Ich bin Michaels Scrambler auf seinen Wunsch hin neulich ja mal gefahren. In meiner Pure funktioniert die gleiche Öhlins/ Bilstein Kombination seit einem Jahr und über 13.000 Km vorbildlich. Der Unterschied ist sofort ab dem ersten Meter deutlich spürbar gewesen, als hätten die beiden Fahrwerke (trotz fast identischer Einstellung) keinerlei bauliche Verwandschaft. Schon vom Hof runter fühlte sie sich hart und sehr direkt an, das genaue Gegenteil der unterdämpften Seriengabel, im negativen Sinn, mir fiel am ehesten der Vergleich mit einem ungefederten Fahrrad ein.

    Ich hoffe der Fehler findet sich nun bald und wird endgültig behoben. Schade um die Zeit und den Ärger, die das kostet... :denk

    Höre dir jeden Ratschlag aufmerksam an, aber befolge keinen - auch diesen nicht! :altersack

  • Ich habe eie USD-Gabel am Moped. Die hatte ich beim Ausbau des Rades (Reifenwechsel) ebenfalls zerlegt. Beim Einbau sollte die Achse ca. außenbündig in das Holmauge gestecktt werden. Dann die Achse beim Zuschrauben mit der Gegenmutter (an der i.FR gesehen linken Seite) zueinander festschrauben. D. h. der 22er Inbus und der 12er Inbus werden zueinander fest verschraubt. (50 Nm)

    Zuletzt werden die beiden Klemmschrauben an der (i. FR links) linken Seite mit dem vorgegebenen Wert angezogen. Dann werden die beiden Gabelholme n i c h t zueinander hingezogen und beide Rohre können frei beweglich eintauchen. Ich weiß aber nicht ob diese Bauweise bei den anderen Modellen gleich ist. Vor dem Festziehen der Klemmschrauben ist es gut, wenn die Vordergabel mehrmals ein-und ausgefedert wird, damit sich die Bauteile spannungsfrei "setzen" können.

    Anzugsmomente an der Vorderachse 50 Nm - Achsklemmschrauben (abwechselnd anziehen) 19 Nm, Bremssattel bei USD-Gabel 38 Nm, bei normaler Gabel nur 30 Nm.

    Schraube vom ABS-Sensor mit 5Nm. Ich fahre die Blackstorm 9 t.

  • @ dacruso: ich habe erst mal nur einen Gabelholm geöffnet, das hatte mir erst mal gereicht ;)

    Nach dem weiteren lesen tausender Fahrwerks-Artikel bin ich aber nicht mehr ganz sicher, ob da wirklich Tauch- und Standrohr eineinander klemmen, oder ob das Problem bei diesem "Test" hausgemacht ist und schlicht daran liegt, dass sich die Dämpfereinheit durch die nun fehlende obere Zentrierung (Gabelrohr-Kopf gelöst) etwas neigt und dadurch das Tauchrohr einen Teil der Dämpfereinheit touchiert.

    @gammelf: Die Befestigung/Ausrichtung der Radachse scheint bei USD und Standarf prinzipiell ähnlich. So wie Du es beschreibst (und diverse Variationen davon) habe ich ja schon gefühlt 1000x erfolglos probiert. In Post 34 habe ich ja versucht zu beschreiben, dass der rechte (dickere) Teil der Achse komplett durch die Gabelfaust hindurchgehen und somit den Abstand zwischen den Gabelfäusten ausgleichen kann.

    Zumindest bei meiner Gabel funktioniert das mit den üblichen Methoden (einfedern...) aber nicht vollständig, weil die axiale Reibung der Achse in der rechten Gabelfaust höher ist als die Verspannung der Gabel - das Achsende bleibt wo es ist und zieht beim anziehen der 50 Nm Stirnmutter die Beine etwas zusammen. Daher die "Keil-Methode", bei der man aber dann natürlich darauf achten muss, die Gabelbeine nicht im Gegenzug zu spreizen.

  • Dann werde ich wohl die Beine mal komplett zerlegen, um der Ursache auf den Grund zu gehen und eine Lösung zu finden.

    Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ich habe den Eindruck gewonnen, du weißt nicht so richtig was du da tust. Und mit der vermeintlich defekten Gabel weiter zu fahren, macht sie auch nicht besser.

    Ich an deiner Stelle würde das gesamte Moped mal zu nem Fahrwerksspezi bringen.

  • Nach dem weiteren lesen tausender Fahrwerks-Artikel und-Threads bin ich aber nicht mehr ganz sicher, ob da wirklich Tauch- und Standrohr eineinander klemmen, oder ob das Problem bei diesem "Test" hausgemacht ist und schlicht daran liegt, dass sich die Dämpfereinheit durch die nun fehlende obere Zentrierung (Gabelrohr-Kopf gelöst) etwas neigt und dadurch das Tauchrohr einen Teil der Dämpfereinheit touchiert.

    OK - genau so scheint es zu sein:

    Bei 38 mm Negativ-Federweg eben mal einige Vollbremsungen auf 50 (mit leicht abhebendem Hinterrad gemacht) - in dem Fall scheint die Gabel 120 mm zu nutzen, was ja optimal wäre (kurz vor Block). War also wohl wieder ein Irrweg.

    Wie gesagt - ich werde bei Gelegenheit die Gabel mal komplett zerlegen und stück für Stück von den Gleitbuchsen bis zu den Dämpfer-Einheiten inspizieren. Aber nicht jetzt - jetzt ist nämlich schönes Wetter und da will ich fahren - bockig oder nicht :mega

  • Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ich habe den Eindruck gewonnen, du weißt nicht so richtig was du da tust. Und mit der vermeintlich defekten Gabel weiter zu fahren, macht sie auch nicht besser.

    Ich an deiner Stelle würde das gesamte Moped mal zu nem Fahrwerksspezi bringen.

    reicht es, das gesamte Bike zum Öhlins-Servicecenter zu bringen (nix konkretes gefunden ausser "zu hohes Losbrech-Moment") und danach die Gabel zu einem anderen Öhlins Service-Center zu schicken? (die Vor-Posts zu lesen hilft manchmal - ohne Dir zu nahe treten zu wollen ;))

    Ein Gabelexperte bin ich sicher nicht, aber nach Umbau/Modifikation einiger MTB-Gabeln weiss ich zumindest im Groben, was da so abläuft.

    Und auch die Experten scheinen ja einigermaßen ratlos - ist also wohl nicht ganz so trivial.